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Schifferkinderheim Würzburg
Hallo zusammen,
ich war von 1962 - 1972 im Schifferkinderheim in Würzburg.
Die Grundsteinlegung für das Heim war am 25. März 1957. Mit Schulbeginn im September 1958 wurde es seiner Bestimmung übergeben. Begonnen wurde mit 54 Heimplätzen, wegen der großen Nachfrage wurde bald auf 72 Heimplätze erhöht wurde. Unterteilt waren wir in Gruppen, von denen es 4 gab. Die Gruppen Würzburg, Frankfurt, Schweinfurt (ursprünglich Nürnberg) und München. Schön ist die Lage des Heimes, man hat einen wunderbaren Blick auf den Main und damals auf die am gegenüberliegenden Mainufer Werft Neckermann & Hofmann. War natürlich toll, man konnte immer die Schiffe vorbei fahren sehen und winken.
Geleitet wurde das Heim von 1958 bis 1973 von Nonnen aus dem Orden der Armen Schulschwestern. 1974 zogen sich die Schwestern zurück und die Leitung wurde in weltliche Hände übergeben. Die Heimleitung übernahm damals Barbara Stamm.
Heute wird das Heim nur noch von wenigen Schifferkindern belegt. Genutzt wird es zusätzlich als Lehrlings Internat für seltenere Berufe wie z. B. Uhrmacher, Goldschmiede und Fotograpfen. Auch Teilnehmer an Meisterkursen, Seminaren oder sontigen Fortbildungen können dort ein Zimmer bekommen.
2008 konnten wir mit großer Beteiligung ehemaliger Schifferkinder und nach langen Nachforschungen das 50 jährige Bestehen "unseres" Schifferkinderheimes feiern.
Ausführliche Informationen und Bilder über das Schifferkinderheim sind hier zu finden.
Gruß
Heidi
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Steuerrad des 1953 gegründeten „Verein Schifferkinderheim Würzburg“ an die „Stiftung Schifferkinderheim“ übergeben.
Spätestens Ende März 2013, wenn Grundstück und Gebäude im Grundbuch eingetragen sind, wird der Verein aus dem Vereinsregister gelöscht.
Nachdem sich die Belegsituation in den letzten 30 Jahren stark verändert und die Mitgliederzahl sich immer mehr reduziert hat (anfangs 700 Mitglieder, am Ende nur noch 70), kam im Verein die Frage auf, so Rudi Weber, über 22 Jahre 1. Vorsitzender des Schifferkinderheim-Vereins, wie das Vereinsvermögen in Zukunft zu behandeln sei. Es habe sicher nicht im Sinne der Gründungsväter gelegen, die Verfügbarkeit über das Vermögen am Ende einigen wenigen verbliebenen Mitgliedern zu überlassen. Aus diesem Grunde hat der Vorstand reagiert und die Gründung der gemeinnützigen Stiftung in die Wege geleitet, damit der Fortbestand des gut laufenden Heimbetriebs weiterhin sichergestellt sei.
Am 26. Februar, während der Feier aus Anlass des Trägerschaftswechsels, betonte Herr Weber, der Verein habe der Stiftung „eine finanziell gesunde und in allen Bereichen gut funktionierende Einrichtung“ übertragen. So wurde z.B. in den vergangenen 20 Jahren rund 1,5 Mio Euro in die Sanierung der Einrichtung investiert.
Das Schifferkinderheim soll nach dem in der Stiftungssatzung unveränderlich festgeschriebenen Willen des Stifters in der „bisher bewährten Weise weiter betrieben werden“, informierte Herr Johannes Solger, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Es soll dabei jedoch auch für neue Anforderungen an die Unterbringung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen offen sein. „Wir müssen dem Strom der Zeit gerecht werden“, sagte Herr Solger.
Satzungsgemäß wird das Schifferkinderheim wie bisher auch für die Unterbringung, Beköstigung und insbesondere die pädagogische Betreuung von Schifferkindern offen sein. Im Moment wohnt leider nur noch ein Schifferkind in der Kindergruppe. Die übrigen 9 Plätze werden daher zurzeit den Jugendämtern der Stadt und des Landkreises Würzburg zur Verfügung gestellt. Der Bereich Unterbringung und Betreuung von Aus- und Fortzubildenden ist mit seinen 70 Plätzen nahezu regelmäßig belegt.
Der Stiftungszweck soll u. a. dadurch gefördert werden, dass die Stiftung im Schifferkinderheim Würzburg preisgünstige Wohnräume und Beköstigung in Form von Heimplätzen an zu erziehende und zu betreuende Kinder und an in Berufsausbildung und –fortbildung befindliche Jugendliche und Erwachsene zur Verfügung stellt und sie während ihres Aufenthalts pädagogisch betreut.
Das Schifferkinderheim wird weiterhin von Frau Andrea Sailer als Verwaltungsleiterin und Herrn Tadeusz Wyrzykowski als Erziehungsleiter geführt.
Einen Überblick über das Schifferkinderheim finden Sie auch im Internet unter
www.schifferkinderheim-wuerzburg.de
Karin Scheubner, MS JENNY
Ich selbst war von 1990 bis 2011 Mitglied im Schifferkinderheim-Verein, zunächst im Verwaltungsrat als Elternvertreterin, dann im Vorstand.
In diesen, über 20 Jahren, standen immer das Wohl und die Bedürfnisse der Schifferkinder und Eltern im Vordergrund. Der Vorstand, der Verwaltungsrat, die aktiven Mitglieder und die vielen großzügigen Spender, haben den Verein, der zu Beginn der 90-er Jahre in großen finanziellen Problemen steckte, längst auf gesunde Füße gestellt. Nur deshalb konnten, wie bereits oben geschrieben, in den letzen 20 Jahren rund 1,5 Mio Euro an Investitionen getätigt werden.
Die Zeiten haben sich geändert, die deutsche Binnenschifffahrt hat sich geändert. Darauf musste der Vorstand reagieren. Die Übertragung des Betriebs und Vermögens an die Stiftung Schifferkinderheim war eine sehr gute, für uns mehr als zufriedenstellende Entscheidung, auch, weil sich in Bezug auf Aufnahme von Schifferkindern nichts geändert hat.
Nochmals vielen Dank an all diejenigen, die in den letzten 60 Jahren so viel ehrenamtliches Engagement eingebracht haben. Wie man sehen und lesen kann, hat es sich gelohnt!
Zum Foto von links nach rechts, aufgenommen im Wohnzimmer der Kindergruppe:
Tadeusz Wyrzykowski (Erziehungsleiter)
Andrea Sailer (Verwaltungsleiterin)
Karin Scheubner (ehem. Vorstandsmitglied Schifferkinderheim-Verein Würzburg)
Herta Eissner (ehem. Vorstandsmitglied Schifferkinderheim-Verein Würzburg)
Erwin Kohost (ehem. Verwaltungsvorstand Schifferkinderheim-Verein Würzburg)
Rudi Weber (ehem. 1. Vorsitzender Schifferkinderheim-Verein Würzburg)
Herbert Reiß (Stiftungsvorstand)
Manfred Dallner (Vertreter des Stiftungsvorsitzenden)
Johannes Solger (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes)