Schleuse Augst
Erbaut im Jahre:
Rheinkilometer 155,6
Schiffsschleuse:
Nutzlänge: 85,00 Meter, Nutzbreite: 11,20 Meter
Hubhöhe:
4,60 Meter - 6,70 Meter
UKW-Kanal
79
Gruß Dewi
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Schleuse Augst
Erbaut im Jahre:
Rheinkilometer 155,6
Schiffsschleuse:
Nutzlänge: 85,00 Meter, Nutzbreite: 11,20 Meter
Hubhöhe:
4,60 Meter - 6,70 Meter
UKW-Kanal
79
Gruß Dewi
Hier mal drei Bilder von der Schleuse Augst, wenn auch keine allzu guten, da ich keine gute Kamera dabei hatte.
Schräge Kammerwände sind statisch unproblematisch und billig herzustellen, fahrtechnisch aber unangenehm. Der Schleuser - er sagte mir übrigens, er schleuse bis 85,50 Meter, soviel zur nutzbaren Kammerlänge - muß über einen (im Bild mit dem "FREPEJO" im Vordergrund sichtbaren) Steg laufen, den Schiffen Wurfleinen zuwerfen, die Wurfleine mit der daran befestigten Festmachleine wieder einholen und dann die Festmachleinen um die Poller legen. Die Besatzungen kommen wegen der schrägen Wände an die Poller nicht heran. Das Schiff muß dann genau mittig festgemacht werden, besonders in der Talfahrt, um nicht aufzusitzen (deswegen vermutlich auch die weiße "Zielmarkierung" auf dem Steg!).
Die Ausfahrt zu tal (oder Einfahrt zu berg) ist auch nicht ganz ohne, da von rechts aus dem Kraftwerk eine starke Auslaßströmung kommt. Ich denke mal, hier ist sowieso noch Lotsenpflicht, und vielleicht gehörte ja der Golf mit :ch: Kennzeichen, den der FREPEJO an Bord hatte (auf dem Foto nicht sichtbar), dem Lotsen.
Ich kenne nur noch eine weitere Schleuse mit schrägen Wänden, die Schleuse Consenvoye im nördlichen Teil des Canal de l`Est.
:wink: Gernot
NACHTRAG vom 09.09.08: Da hatte ich was vergessen: an der unteren Havel (siehe unter Europäische Wasserstraßen/Schleusen) und an der Aller gibt es auch schräge Wände. Mehr "schräge Schleusen" kenne ich aber wirklich nicht.
Griatzi Popeye,
da merkt man eben, wer ständig auf dem Wasser unterwegs ist und wer nur hin und wieder zur Freud! Danke für die Info.
:roll: Gernot
Hallo Gernot
Zitat:diese ZIELMARKIRUNG gibt es an den Schleusen des RHK und WDK auch nennt sich Visuelle Einfahrtshilfe tolles Wort :lool: und die sind Nachts auch beleuchtet. Hier Bilder von Unterwasser der Schleuse Gelsenkirchen die #3 hat unser Festival hier eingestellt.Zitat:
besonders in der Talfahrt, um nicht aufzusitzen (deswegen vermutlich auch die weiße "Zielmarkierung" auf dem Steg!).
Gruß Norbert
Hatte der Main damals nicht auch einige Schleusen mit schrägen wänden?
Hallo
Das ist richtig.Anfang der 60er Jahre war in Kostheim in der Südkammer auf Schleusenhausseite noch schräge Böschung. Weiter waren die Schleusen Welzheim und Stockstadt beidseitig schräg(werden heute als Yachthäfen genutzt)
Gruß Klaus
Ich bin der Meinung, dass die Schleuse im Jahre 1912 in Betrieb ging.
Danke für die Ergänzung, Nostrano.
Gruss,
Stephan
Hallo Miteinander
Bin seit 2 Tagen wieder mal im Forum „am Schnuppern“.
Da ist mir der Beitrag „Schleuse Augst“ aufgefallen.
Wichtiges Detail:
Ja, die alte, erste Schleuse wurde 1912 – als erste Schleuse auf dem internationalen Rhein zum Meer gebaut.
Die „alte“ Schleuse von 1912 wurde 1992 komplett abgerissen und neu gebaut!
Seither ist sie 110 x 12 Meter.
Als ich Anfang der Achziger Jahre mit Lotsen angefangen habe, war noch die alte „Schachtschleuse“.
Die Vorschreiber haben es angetönt – nautisch „fahrtechnisch unangenehm“ zu fahren.
Ohne jetzt gross auf das spezielle, nautische Können“ einzugehen (die heutigen Schiffe haben ja „fast“ alle einen Bugstrahler – dann ist das kein Vergleich mehr mit „früher“. Mit der alten Schleuse haben wir übrigens sogar bis 86 Meter Länge (damals Schiff „Hochrhein“ – der hat viel kohlen ach Rheinfelden gefahren – war sehr oft als Lotse an Bord) geschleust. Das war immer sehr knapp – hat aber mit „Tricks“ und aufpassen funktioniert……. .
Eines ist sicher – die heutige Schleuse ist mit Schiffe ohne Bugstrahler wirklich schwierig zu fahren!
Früher – mit der alten Schleuse – wusste man ganz genau, von wo das Wasser her kam und somit wusste ich als Schiffer, was das Schiff tun wird.
Da wussten wir als Lotse ein paar „Tricks“ – das hat immer bestens funktioniert. Ob zu Berg oder zu Tal – ob geladen, leer oder „halbleer auf den Arsch“. Es war immer kalkulierbar.
Mit der alten Schleuse hat man auch mal einen Schraubenwechsel machen können (werde demnächst ein Bild nachschieben – konnte es nicht gleich finden). Auf der schrägen Treppe ging das perfekt…….. (man hat das Schiff einfach an Drähten an der schrägen Böschung „aufgehängt“).
Mit der neuen Schleuse ist das „sicher Fahren“ nicht mehr der Fall.
Es gleicht einem „Vabanque-Spiel“. Mal kommt das Wasser nur von BB. Mal nur von Stb., Mal von BB und Stb. .Mal sieht es optisch aus , dass das Wasser von Stb. kommt, aber effektiv 1 Meter tiefer knallt es mit unheimlicher Wucht genau entgegengesetzt, mal hat es direkt bei der Einfahrt eine extreme Querströmung – ob nach BB. oder nach Stb. ist oft anders, mal entsteht ein Widerwasser mit einer enormen Fliessgeschwindigkeit an der Seite „zu Berg, mal sind die Turbinen so – mal so geschaltert……… es ist einfach ein sch……… !!!!!
Ich fahre immer noch sehr oft mit meinem kleinen Schiffchen (25 Meter) rauf- und runter in Augst. Für mich als ehem. Lotse ist es mehr aufpassen als mit einem grossen Pott!
Ihr denkt jetzt sicher – ah, der kann ja nicht fahren: Diese Sprüche kennen wir ja - OK – kommt mal bei mir, oder bei „Nostrano“ an Bord. Dann seht ihr das von anderer Seite………. . Schiffe um die 20-35 Meter Länge sind ein Spielball der Wasserströmungen – und wie bekannt, „die besten Schiffer stehen an Land oder auf dem Nachbarschiff“. Die 12 Meter breite Schleuse wird dann plötzlich „klein“…..
Habe mich letzten Herbst – nachdem das Kraftwerk die Turbinen scheinbar umgestellt hatte- via den Schweizerischen Rheinhäfen (ehem. Rheinschifffahrtsdirektion) beschwert, weil es sogar für „uns Kleinen“ auf der Talfahrt bald rumgedreht hat……. . Auch die ehem. Lotsenkollegen waren froh darum. Seither hat es wohl etwas gebessert - aber es bleibt dabei >> AUFPASSEN!
Auf dem Schiff „Frepejo“ war ich oft als Lotse an Bord. Leider ist der Eigner (Henk) vor langer Zeit tödlich verunglückt. Auch „leider“ gehörte das (unsichtbare) Auto sicherlich nicht einem „Lotsen von Basel“. Wer schon mal in Kaiseraugst oder in Rheinfelden war, weiss warum. OK, heute haben die meisten Schiffe Autokrane so lang wir das Schiff…….. . der „Frepejo“ hatte jedenfalls damals keinen Autokran und mit Planken war da nichts zu machen.
Es besteht aber keine Lotsenpflicht, sondern man „nur“ eine Patentpflicht!
„Lotsenpflicht“ zwischen Basel und Rheinfelden gibt es nur für Schiffe über 110 Meter (sog. Überlängen)
Nein, die Lotsen in Basel sind auch heutzutage noch mit dem Fahrrad oder in Ausnahme mit dem kleinen Moped und je nach Situation sogar mit der Eisenbahn unterwegs.
Habe letzthin zugeschaut, wie einer hinter dem Fähresteg in Kaiseraugst sein Auto dank dem langen Autokran „einfach so“ an Land setzte. Denkt daran – während der Saison (ca. Mitte März bis Mitte September) ist keine Ausfahrt möglich, weil das Heck zu ist!). In Rheinfelden geht es mit einem langen Kran durchs ganze Jahr.
Mit schiffischem Gruss
Leunam
Hallo Leunam, ich gebe Dir vollkommen Recht egal in welcher Situation je kleiner das Schiff ums so störanfälliger reagiert es auf äußere Einflüsse.
Bei unserem STENDHAL , ein 73 m Schiff, wusste ich genau wir es reagiert.
Als ich ca. 20 Jahre später meinen ALBATROS, ein 11 m Boot, in Holland abholte und auf der Maas in die erste Schleuse fuhr kam ich mir vor als hätte ich noch nie ein Schiff gefahren ! ! !
Mittlerweile habe ich mich an das fahren mit einem kleinen Boot gewöhnt.
Meinem Vater ging es ebenso als er vom STENDHAL auf ein Bunkerboot umgestiegen ist.
(Sorry, der Beitrag weicht vielleicht etwas vom eigentlichen Thema ab.)
Gruß Ernst