Ein Sonnentenn ist ein Sonnensegel das über das Roefdach gespannt wird. Um das Aufheizen der Roef zu mindernd.
Siehe Beitrag #10 https://www.binnenschifferforum.de/s...ckner-Reederei
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Ein Sonnentenn ist ein Sonnensegel das über das Roefdach gespannt wird. Um das Aufheizen der Roef zu mindernd.
Siehe Beitrag #10 https://www.binnenschifferforum.de/s...ckner-Reederei
Hallo,
gehörte früher zur Grundausrüstung bei jedem Neubau, wir haben es säter (in den 80er) immer als Abdeckung bzw Schutz beim "Schwarz machen" für den Nachen benutzt
Gruß Gerhard
Hallo Gerd,
ich habe 2 Tanker und ein Frachter neu von Werften mit abgeholt, aber ein Sonnensegel war nicht dabei. Vielleicht war ich bei der verkehrten Reederei.:pfeif:
Mein Schiffsführer aus Laudenbach hatte sich ein Sonnensegel für die Eingangstür über das Gangbord selber gebaut.
Gruß Manfred
Hallo,
da kann ich sogar einen Schleppkahn anbieten, der vorne über dem Matrosendeckhaus ein Sonnentenn führt.
Gruß, Handhaspel.
Hallo Manfred,
glaube das auch ab ca 1965 Schluss damit war, kam bestimmt auch auf die Werft an.
Gruß Gerhard
Vermutlich kamen da Isolierungen auf! - Frage: wie nannte man denn die Gerüste, über die das Sonnentenn gespannt wurde? Sinnreich war diese Einrichtung sicher.
:wink: Gernot
Gerhard,
Im Kanal gab so etwas nicht, war auch nicht sinnvoll, mußte ja bei Leerfahrt abgebaut werden.
Ja Gerdhard, das war noch vor 1965 zur Zeiten, als es noch 3 Verschiedene Rahmentariffverträge in der Binnenschiffahrt gab. (Neues Thema:pfeif:)
Es gab ein Elbe, ein Rhein und ein Kanaltarifvertrag.
Und Heute?
Viele Tarife,
die Haustarife.
Gruß Manfred
Hallo,
hier eine Zufügung zu # 4: Kahn Schürmann 55 war ein Rh-He-Kanal-Schiff, 80 x 9,50. 1358 to, Bj.1927. Schürmann-Zechen (Rheinstahl) mussten im Kanal angefahren werden, also: Sonnentenn, Kranbalken und Stockanker mussten alleine vorne weg und verstaut werden. 6 Wörter für eine schwere und gefährliche Arbeit, die heute so nicht mehr genehmigt würde. Seit 1949 zunächst als Matrose gehörten solche Arbeiten zu meinem Aufgabenbereich. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ein Sonnentenn vorne gesehen zu haben. Den Aufnahmezeitpunkt schätze vor 1945 liegend und in einem Stromhafen gemacht.
Gruß, Handhaspel.
Hallo Handhaspel,
den Stockanker an Deck nehmen, das stelle ich mir schon heftig vor. Auf der Internetseite Gelsenkirchener Geschichten, gibt es Fotos vom Fotografen Hans Rotterdam aus Gelsenkirchen, aufgenommen in den 1950er Jahren. Auf mindestens einem liegt der Stockanker an Deck und vom Kranebalken steht nur der König.
Gruß Norbert
Hallo Norbert,
die Jungs waren es gewohnt, den Stockanker an Deck, Binnenbords, zuholen. Es waren ja genug Leute an Bord. Fehlendes Personal gab es wohl noch nicht, oder es hilf der Nachbar mal eben mit aus.
Wenn du heute mit deinem Schiff irgendowo längsseits gehts, sie du keinen an Deck zum Draht annehmen.
@ Handhaspel, die Matrosen und der Moses bekamen kein Sonnentenn, die waren ja "Vorne".
Ich mußte als Moses beim Schiffsführer im Winter die Ölöfen auffüllen und jeden Tag vom Kochherd, meist mit Kohle zu befeuern die Herdplatte spiegelblank putzen. War eben Mosesarbeit.
Sa hat an sich keine Gedanken gemacht.
Trotzdem war es eine schöne Zeit.:pfeif:
Gruß Manfred
Hallo,
von # 4 ausgehend erfreuen mich die Echos.
Stockanker, so um die 15 Zentner, an Deck holen, natürlich bei leerem Schiff: Kabelkette rack holen, festsetzen. Öhring fieren bis Anker vor dem Kopf hängt. Nachen nach vorne holen, die Öhring mit großem Schäkel (wir sagten Fretter) an der Schelle (im Bild an Unterkante breiter weißer Signalstreifen) hinterlegen. Öhring rack holen, Kabelkette lose. Den nun waagerechten Anker bis unter den Block hoch ziehen. Öhring absichern, beide gespreizten Sorgketten an der Verschanzung lösen. Kranbalken so einschwenken, sodass eine Pfote Backbord neben dem Ankerspill nach unten in die Kettenpiek zeigt, Öhring abfieren, bis Anker auf Deck aufliegt. Damit der Kranbalken auch nieder gelegt werden kann, muss in den Ring im Stevenhorn ein Block eingehängt werden, durch den geht der Lierdraht von der Nuss am Ankerspiel an den Kranbalkenschaft. Dieser wird oben auf dem Steven durch ein starkes U-Förmig gebogenes Flacheisen, durch dessen hinterem Ende ein Sicherungsstift steckt, in Betriebsstellung abgesichert. Der Lierdraht wird rack gedreht, der Sicherungsstift raus genommen und der nun ungefesselte Kranbalken kann nach hinten auf den Anker nieder gelassen werden, wo er in flacher Lage "kanalgängig" untergebracht ist. Nicht zu vergessen bei den damaligen "Kanalstandardschiffen" das Auswechseln der Kajütskappe des vorderen Deckhauses mit einem Schieber. All dies betrifft nur die Arbeiten, die am Vorschiff durchgeführt werden mussten. Hinten warteten nicht viel wenigere.
Ich habe mich bemüht, diese Vorgänge halbwegs verständlich und wirklichkeitsnahe darzustellen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die benutzten "Fachausdrücke" exakt so geschrieben werden.
An Personal waren für diese 80 x 9,50m mit ca 1350 to Schleppkähne 1 SF, 2 Matrosen und 1 Schiffsjunge vorgeschrieben. Auf einen 770 to Schleppkahn fuhren vorne 1 Matrose und 1 Schiffsjunge. Den Matrosen durfte ich damals für 7 Reisen darstellen. Dann aber wieder schnell auf Schleppboote gewechselt.
Gruß, Handhaspel.
Handhaspel,
tolle Beschreibung, da ratterts in meinem Kopf und ich versuche mir deine Beschreibung vor Augen zu führen. Als ich mit Schifffahrt angefangen habe 1973, gehörten Schleppkähne, Kranebalken und Stockanker zu einer aussterbenden Spezies
Trotzdem gibt´s doch gleich wieder neue Begriffe: Sorgketten, Stevenhorn die ich noch nicht gehört habe. :super:
Gruß Norbert
Hallo,
ja, das ist das Problem, viele Fachausdrücke in der Binnenschifffahrt sind halt nicht genormt, was wohl am Sprachgebrauch der Anliegerlandschaften liegen mag.
Ich habe zur besseren Verständigung die Stevenpartie näher ran geholt und die 2 gefragten Punkte markiert.
Gruß, Handhaspel
Hallo Handhaspel,
:super::super::super::super:
wo sich die Sorgketten befinden, konnte ich mir aus deiner Beschreibung schon vorstellen. Die Sorgketten verhindern ein seitliches verdrehen des Kranebalkens.
Das man einen so genieteten Steven Stevenhorn nennt, war mir überhaupt nicht geläufig.
Aber dafür gibt es die Rubrik "Sprache und Ausdrucksweise der Binnenschiffer".
Gruß Norbert :wink:
Hallo Handhaspel
Mein Vater hatte bis 1973 noch einen Stockanker. Wir kannten zwei Möglichkeiten: Das Abbauen: dann hing der Stockanker vor dem Kopf und die Davit wurde an Deck gedreht und runtergelassen. Das kam eher selten vor, ich erinnere mich Mosel (Richemont). Aber normal war in den Niederlanden Stockanker, sohoch wie möglich gedreht im Davit, komplett nach hinten gedreht über Deck, weil bei Schleusenfahrten der Anker nicht rausragen durfte. Die Höhe spielte in NL keine Rolle, weil die Brücken hoch genug waren oder drehen konnten. Anfang 1973 hat mein Vater dann das ganze abbauen lassen und sich einen Poolanker zugelegt.
Gruss Jozef
Hallo
Kommt das Wort Sonnentenn nicht einfach von dem niederländischen Zonnetent, was Sonnenzelt bedeutet?
Gruss Jozef
Hallo,
das Gute liegt so nahe, genau so wird es sein, nein, ist es. Zonnetent. 100 Punkte für mainschnickel.
Frische Luft im BiFo, eine Wohltat.
Gruß, Handhaspel.