Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Neckar

  1. #1

    Deutschland Neckar

    Neckar 800 PS Deutz

    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    Was ist das eigentlich für ein Pfeifen, besonders deutlich etwa bei sec 4 zu hören, als die Drehzahl runtergeht - da geht das Pfeifen auch zurück. Sicherlich irgendwelche Anbauaggregate, aber was genau? Dieses Pfeifen hörte man bei den Langsamläufern immer und ich würde zu gerne endlich mal wissen, was das genau ist! Turbolader vielleicht?

    Das zweite, was auffällt, ist daß das Motorgeräusch nicht durchgängig, sondern rhythmisch ist. Wie kommt dieser Effekt zustande?!

    Gernot

  3. #3
    Avatar von Jürgen
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    Servus Gernot!
    Die Faszination der Langsamläufer, deutlich zu hören, richtige Schiffsmusik, aber nach langen Fahrtagen war auch da die Feierabendruhe unersetzlich.

    Das rhythmische Motorengeräusch kommt hauptsächlich im Teillastbetrieb, bei kleiner bis mittlerer Drehzahl raus und sind die Schläge, die Zündungen, der einzelnen Zylinder. Der Motor hat noch die Zeit dazu. Das Pfeifen ist in der Tat vom Abgasturbolader, der, in entsprechender Größe natürlich, wesentlich später von seinen Tausenden Umdrehungen runterkommt als der Motor von seinen paar Hundert.
    An so einem Motor kann man eigentlich alles raushören, selbst wenn der sich mal nicht wohlfühlt.
    Meiner Meinung nach ist ein gut gepflegter Langsamläufer immer noch die sparsamste Art und Weise des Fortbewegens der Binnenschiffahrt. Mit GTL Sprit befeuert, ist es sogar möglich ZKR II zu erreichen, wie der „Watna“ z. B. der fährt den gleichen Motorentyp.

    Früher, als die Langsamläufer sehr verbreitet waren, konnte man am Motorengeräusch hören, welches Schiff da um die Ecke kommt.

    In diesem Sinne

    Jürgen
    "Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)

  4. #4

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    Vielen Dank, Jürgen!

    Also tatsächlich der Turbolader - die Erklärung für das Nachlaufen leuchtet ein. Da muß dann also irgendwo ein Freilauf am Turbolader sitzen, damit er auch nachlaufen kann.

    Das Nachlaufen des Turboladers, wenn die Drehzahl weggenommen wurde, war ja ein ganz typisches Geräusch der "alten" Binnenschiffahrt gewesen. Das zweite war, wie gesagt, diese Rhythmik des Motors. Ich meine nicht die einzelnen Schläge der Zündungen, sondern die Zündungen sind immer als "Oktave" zu hören bei den Langsamläufern und nicht als eine durchgängige Folge. Ich habe es mir immer so erklärt, daß das vielleicht mit dem Auspufftrakt zusammenhängt, daß also bei bestimmten Druckverhältnissen eine "Oktave" endet und das Spiel dann wieder von vorne losgeht.

    Ein drittes ganz typisches Geräusch der Binnenschiffahrt war früher das Klacken des Spiels im Ruder, wenn beim Ruderlegen ein Lastwechsel auftrat. Beim Paddeln oder von Land aus, wenn man die Maschine nicht aus der Nähe hörte, war dieses Rudergeräusch ganz markant und vielleicht deutlicher wahrnehmbar, als im Steuerhaus. Dieses Geräusch hört man auch nicht mehr - offenbar baut man heute ausgefeiltere Ruder, bessere Lager, weniger Spiel - keine Ahnung.

    Ach ja: das Zischen der Preßluft beim Anlassen natürlich - herrlich.

    Ob das Fahren mit diesen Schiffen damals mehr Spaß gemacht hat, weiß ich nicht - z.B. das Spiel im Ruder und dann nachts ... aber von außen gesehen war das doch herrlich alles. Technik zum Mithören.
    Ich freue mich jedenfalls über jeden Langsamläufer, der noch fährt und denke mir manchmal, ob nicht das Verschrotten, Einschmelzen und Herstellen eines neuen Motors in der CO²-Bilanz nicht schlechter dasteht, als wenn man solch einen Langsamläufer bis an sein Lebensende laufen ließe!

    Gernot

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