Hallo,

von # 4 ausgehend erfreuen mich die Echos.

Stockanker, so um die 15 Zentner, an Deck holen, natürlich bei leerem Schiff: Kabelkette rack holen, festsetzen. Öhring fieren bis Anker vor dem Kopf hängt. Nachen nach vorne holen, die Öhring mit großem Schäkel (wir sagten Fretter) an der Schelle (im Bild an Unterkante breiter weißer Signalstreifen) hinterlegen. Öhring rack holen, Kabelkette lose. Den nun waagerechten Anker bis unter den Block hoch ziehen. Öhring absichern, beide gespreizten Sorgketten an der Verschanzung lösen. Kranbalken so einschwenken, sodass eine Pfote Backbord neben dem Ankerspill nach unten in die Kettenpiek zeigt, Öhring abfieren, bis Anker auf Deck aufliegt. Damit der Kranbalken auch nieder gelegt werden kann, muss in den Ring im Stevenhorn ein Block eingehängt werden, durch den geht der Lierdraht von der Nuss am Ankerspiel an den Kranbalkenschaft. Dieser wird oben auf dem Steven durch ein starkes U-Förmig gebogenes Flacheisen, durch dessen hinterem Ende ein Sicherungsstift steckt, in Betriebsstellung abgesichert. Der Lierdraht wird rack gedreht, der Sicherungsstift raus genommen und der nun ungefesselte Kranbalken kann nach hinten auf den Anker nieder gelassen werden, wo er in flacher Lage "kanalgängig" untergebracht ist. Nicht zu vergessen bei den damaligen "Kanalstandardschiffen" das Auswechseln der Kajütskappe des vorderen Deckhauses mit einem Schieber. All dies betrifft nur die Arbeiten, die am Vorschiff durchgeführt werden mussten. Hinten warteten nicht viel wenigere.

Ich habe mich bemüht, diese Vorgänge halbwegs verständlich und wirklichkeitsnahe darzustellen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die benutzten "Fachausdrücke" exakt so geschrieben werden.

An Personal waren für diese 80 x 9,50m mit ca 1350 to Schleppkähne 1 SF, 2 Matrosen und 1 Schiffsjunge vorgeschrieben. Auf einen 770 to Schleppkahn fuhren vorne 1 Matrose und 1 Schiffsjunge. Den Matrosen durfte ich damals für 7 Reisen darstellen. Dann aber wieder schnell auf Schleppboote gewechselt.

Gruß, Handhaspel.