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Thema: RHK Info

Hybrid-Darstellung

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    Moderator Avatar von Norbert
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    Standard RHK Info

    Hallo Binnenschiffsfreunde,

    hier erst einmal Information über den

    Rhein – Herne – Kanal (RHK)

    Der Rhein-Herne-Kanal gilt zusammen mit dem Wesel-Datteln-Kanal als Drehscheibe für die Binnenschifffahrt vom Rhein zu den deutschen Seehäfen und nach Berlin. Er wurde zwischen 1906 und 1914 quer durch das Ruhrgebiet gebaut und zweigt aus den Duisburg-Ruhrorter Häfen ab. Er stieg auf einer Länge von 38 Km über 7 Schleusenstufen 36 Meter hoch bis in die Scheitelhaltung Herne – Münster.
    Die Trassenführung galt als schwierig, denn der Kanal wurde über bestehende oder Ausgewiesene Steinkohlefelder geführt. So sackte in den Jahren 1909/10 das Gelände im Bereich Km 17-21 (Essen) Jährlich um 0,75 Meter und bis 1989 insgesamt um 12 Meter ab. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges nahm der Kanal am 17. Juli 1914 den Betrieb auf.
    Die Schleusen hatten Anfangs noch keine Namen und waren Durchnummeriert von I bis VII. Später hießen sie: Schleuse I Meiderich, II Oberhausen, III Essen-Dellwig, IV Gelsenkirchen, V Wanne-Eickel, VI Herne-West und VII Herne-Ost. Die Kammern waren 165m Lang und 10m Breit, die Fallhöhe an den Schleusen I bis VI betrug 5 Meter und 6 Meter an der Schleuse VII. Die Schleuse I hatte nur eine Kammer, der zweite Abstieg zum Rhein war ab 1926 die Ruhrschleuse Duisburg, diese kann durch einen Durchstich zur Ruhr erreicht werden. Die Schleusen II bis VII hatten zwei Kammern. Sie waren im Fußstapfensystem um 80 Meter in der Längsachse und 50 Meter seitlich versetzt. Damit sollte verhindert werden, dass bei den zu erwartenden Bergsenkungen die Komplette Schleusengruppe ausfällt. Als Untertor diente ein an Drähten aufgehängtes Schiebetor. Das Obertor war als Klapptor konzipiert, beide Arten waren unempfindlich gegen Schiefstellungen. Alle Schleusenkammern hatten elektrische Treidellokomotiven um die Schleppkähne in die Schleuse hinein bzw. auch wieder heraus zu ziehen.
    Im Jahr 1962 erreichte der Kanal mit seinen 32 Häfen das Spitzenergebnis von 27 Millionen Tonnen beförderter und umgeschlagener Güter, wobei ein erheblicher Teil bei der vor Ort geförderten Steinkohle lag.
    Um den Reibungslosen Ablauf mit Betriebswasser zu sichern, plante die Verwaltung noch vor dem 2. Weltkrieg eine Pumpwerkskette. Das erste Pumpwerk ging 1943 in Duisburg in Betrieb die anderen entstanden zwischen 1958 bis 1965, sie hatten eine Leistung von je 10m³ und waren in die Schleuseninsel eingebaut. Da der RHK in den 1960er Jahren dem Schiffsaufkommen nicht mehr gewachsen war begann 1970 der Ausbau des Kanalbettes und Neubau der Schleusen. Während dieser Zeit konnte, bedingt durch die Bergsenkungen und Wasserbauliche Maßnahmen die Schleusengruppe III Essen-Dellwig 1981 beseitigt werden, deren Hub zum Schluss nur noch 1 Meter betrug. Das gleich Schicksal ereilte 10 Jahre später die Schleusengruppe VI Herne-West, diese wurde im Zuge des Neubaus der nur zwei Kilometer weiter östlich liegenden Schleuse Herne-Ost beseitigt.
    Auf Grund eines Staatsvertrages zur Verbesserung des Wasserhaushaltes im westdt. Kanalnetz entstanden Anfang der 1970er Jahre neue Pumpwerke mit einer Leistung von 25m³/sec.
    Heute stellt sich der Kanal wie folgt da. Nachdem 1950 die 7,5Km des ehemaligen Zweikanals nach Herne dem RHK zugeschlagen wurden, beträgt seine Länge 45,6 Km, bei einer Gesamtfallhöhe von 36 m, wobei die Fallhöhe der 5 Schleusen zwischen 4,10m und 12,80m variiert. Die Brückendurchfahrtshöhe beträgt 4,50m auf dem ganzen Kanal. Von den ehemals 32 Häfen sind noch 20 Häfen in Betrieb.
    Nach dem Ausbau der Weststrecke bis 1986, von Km 0 bis 24,5 Stadthafen Gelsenkirchen, hat der Kanal dort eine Wasserspiegelbreite von 55m sowie eine Sohlentiefe von 4m. Für diesen Bereich sind folgende Fahrzeugabmessungen zugelassen: Motorschiffe 135 x 11,45 x 2,80m, Schubverbände 186,5 x 11,45 x 2,80m.

    Bei der teilweise ausgebauten Ostrecke Km 24,5 bis 45,6 Gelsenkirchen – Henrichenburg, liegt die Wasserspiegelbreite zwischen 30 und 55m bei einer Sohlentiefe von 3,5 bis 4 m. Zugelassen auf diesem Stück sind: Motorschiffe 135 x 11,45 x 2,50m, Schubverbände 186,5 x 11,45 x 2,50m. Wobei diese Fahrzeuge zwischen Km 39,9 und 45,6 Kanalende nur nachts im Richtungsverkehr fahren dürfen. Geplant ist der Restausbau der Ostrecke zur Wassertrasse der Klasse Vb bis ca. 2015, mit eventuellem Neubau der Nordkammer Wanne-Eickel.

    Gruß Norbert

    Karte: WSA Dbg. Meiderich
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    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

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