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Thema: Motorschlepper vom Typ "Z" und Nachbauten an der Donau

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    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Standard Motorschlepper vom Typ "Z" und Nachbauten an der Donau

    Motorschlepper vom Typ Z und Nachbauten an der Donau


    Vorbemerkungen

    Nach der Betrachtung der Motorschlepper vom Typ O im letzten Jahr wird es Zeit, sich nun auch einmal mit den Schleppern vom Typ Z im Forum zu beschäftigen; vielleicht können dann auch die noch ungeklärten Fragen gelöst werden.

    Auslöser war ein Beitrag von Poettekucker001 (hier) über die Hitzler-Werft in Lauenburg, wo die Einzelteile von 8 dieser Schiffe hergestellt wurden. Diese Teile wurden dann mit der Bahn zur Hitzler-Werft in Regensburg zur Endmontage gebracht.


    Diese Ausarbeitung wird aus mindestens 4 Teilen bestehen:

    I.) Hintergründe
    II.) Vorgängerschiffe
    III.) Die ursprünglichen Z-Schlepper von 1941 bis 1945 und ihr Verbleib
    IV.) Die rumänischen Nachbauten und ihr Verbleib


    I.) Hintergründe zu diesem Thema und dem Bau der Z-Schlepper

    1.) Veranlassung

    Mindestens bis zum Jahre 2008 existierte der womöglich letzte Vertreter dieses Schiffstyps, zum Schubschlepper umgebaut, als Viktoriya. Dieses Schiff fotografierte ich am 01. Juli 1997 bei Mohacs.
    Von den rumänischen Nachbauten konnte ich leider nur noch die Lotru in Fahrt erleben.

    Es ist daher interessant, die Geschichte dieser Schlepper einmal in unserem Forum zusammenzustellen, zumal es auch zu diesem Schiffstyp m. W. bisher keine Übersicht gibt.

    Alleine kann ich diese auch nicht erstellen, da die mir bekannten Binnenschiffshistoriker (Hans Rindt, Karl Abfall, Gunter Dexheimer, Augustin Gloß, Stefan Csikos und Erwin Hauke) auch nicht alle diese Schiffe "erwischten" und es zu Umbenennungen sowie Umbauten zu Schubschiffen bei mindestens 2 verschiedenen Reedereien kam.

    Somit ist das Binnenschifferforum auch in diesem Falle der geeignete Ort, die Geschichte der Z-Schlepper sowie deren Nachbauten zu erforschen.

    Etwaige Ähnlichkeiten zu dem Beitrag über die O-Schlepper (siehe hier) sind weder zufällig, noch beabsichtigt, sondern unvermeidbar..............


    2.) Quellen

    Insgesamt 13 Quellen (Q1 bis Q13) liegen diesem Beitrag zugrunde:

    Q1: Schiffbau an der Donau 1941-45 (Csikos, Stefan), Deggendorf 1973, Ausarbeitung, Manuskript

    Q2: Die Reichsbauten (Kap. Abfall, Karl), Regensburg 1986, Ausarbeitung, Manuskript

    Q3: Schiffahrt und Schiffbau an der Donau im Zweiten Weltkrieg (Winkler, Herbert),
    in: Marine - Gestern, Heute - 1988, Seite 118 bis 123

    Q4: Erinnerungen an die Motorzugschiffe der "-au Type" (Kap. Steindl, Otto), in: in: Marine - Gestern, Heute - 1988, Seite 16 bis 18

    Q5: Motorschlepper der Donau aus einem Sonderprogramm (Betz, Helmut), in: Schiffahrt und Technik 4/96 Seite 36 bis 45
    => sehr ausführliche Darstellung, enthält allerdings einige Fehler, bzw. gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse

    Q6: Die rumänische Donauflotte (Betz, Helmut), in: Schiffahrt und Technik 17/85

    Q7: Historisches vom Strom Band VII Der Main-Donau-Kanal und die Donauschiffahrt (Betz, Helmut), Krüpfganz 1992, Seite 110 bis 119

    Q8: Fremde Werften in deutscher Hand / Folge VI: Österreich und Ungarn (Schmelzkopf, Reinhart), in: Strandgut 19

    Q9: Die "Reichsprogramme" und der "N-Typ" sowie Die FREUDENAU und ihre 21 Schwesterschiffe (Ehm, Rainer), in: Donau-Rundschreiben 19 [Regensburg 1998]
    Diese Ausarbeitung ist sehr gut recherchiert und ausführlich, beschäftigt sich aber Titelgemäß nur mit den N-Schleppern und erwähnt nur kurz die Z-Schlepper

    Q10: Ordner Navrom, DDSG und Comos von Hans Rindt und Karl Abfall

    Q11: Dem Z-Typ nachgebaute Motorzugschiffe der NAVROM (Kap. Abfall, Karl), Regensburg 1990, Ausarbeitung, Manuskript (unveröffentlicht).
    Diese Ausarbeitung ist für das Thema "Nachbauten der Z-Schlepper" am interessantesten.

    Q12: Excel-Tabellen der Donaureedereien von Erwin Hauke ("Haubentaucher")

    Q13: Raddampfer, Motorschiffe und Schleppzüge von Klaus Heilmeier, Regensburg 2018


    3.) Allgemeines zu den Z-Schleppern

    Gemäß Q9 wurde im Rahmen des "Donau-Sofortprogramm 1939" vom Reichsverkehrsministerium in Berlin der Bau von 52 Motorschleppern, 150 Tank- und 100 Güter-Kähnen angeordnet.
    Das Technische Büro der DDSG in Wien hatte die zentrale Leitung für Projektierung und Bau. Hier wurden 5 Typen von Motorzugschiffen entwickelt:

    N-Typ
    R-Typ (Radmotorschlepper)
    NU-Typ (vergrößerter N-Typ; U steht wohl für Ungarn)
    Z-Typ (für mittlere und untere Donau; Z steht wohl für "Zweischrauber")
    O-Typ (für untere Donau)

    Beschreibung Z-Typ:

    Kapitän K. Abfall schreibt dazu in Q2:

    Alle zehn Schiffe des Z-Typs wurden in der Hitzler-Werft in Regensburg gebaut, welche bereits vorher für die Motorschiffs-AG., Zürich (MOSAG) die ähnlichen Schiffe BERN und ZÜRICH geliefert hat. Die Z-Schlepper waren Zweischrauber mit 2 x 375 PS Deutz Diesel.
    Länge: 37,5 m (DDSG; die Längenangaben variieren; Comos und Werft geben 40,00m an!)
    Breite: 6,53 m
    Höhe: 2,60 m
    Tiefgang: 1,40 m??
    Sie waren für die Mitteldonau und Untere Donau bestimmt. Beim Einsatz auf der Oberen Donau, wo zum Stammpersonal noch ein Lotse und zwei Schlepplotsen hinzukamen, war die Unterbringungsmöglichkeit knapp. Im Gegensatz zu den anderen Reichsbauten mit abgerundetem Bug bekamen die Schiffe vom Z-Typ nach herkömmlicher Art einen spitzen Bug. Die Schleppseilwinde steht auf dem Deck, bei den anderen Schiffen auf dem Oberdeck. Sie wurden der DDSG und der Comos zugeteilt.



    ---------------------- wird fortgesetzt ------------------------------------------------


    Foto:

    Am 18. Juni 1992 fotografierte ich Lotru auf der Brücke in Niederranna mit 3 Schleppkähnen, wobei der Verband kaum Fahrt machte. Ich fragte mich, wie dieses Motorzugschiff wohl die 3 Anhänge durch die Wachau bekommen hat? Wahrscheinlich einzeln überstellt.....

    Beste Grüße von der Donau,
    Muranfan
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