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Thema: Überblick Organisationsstruktur der WSV seit 1949

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  1. #1
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Standard Überblick Organisationsstruktur der WSV seit 1949

    Hallo,

    mit der Einrichtung des WSA Main im April 2021 wurde (wieder einmal) eine Reform der WSV abgeschlossen.

    Somit ist die Einteilung der Behördenfahrzeuge der WSV in unserer Datenbank (siehe hier) prinzipiell überholt.
    Allerdings macht es wenig Sinn (und trotzdem erheblichen Aufwand), nach jeder Behördenreform unsere Datenbank zu ändern.

    Damit gleichwohl die Schiffe möglichst gut einsortiert (bzw. gefunden) werden können, insbesondere auch ältere Fahrzeuge (als die WSV noch eine völlig andere Struktur hatte), möchte ich hier einige Infos zur Organisationsstruktur der WSV nach 1949 vorstellen.


    Ich hoffe dabei auf weitere Unterstützung aus der Leserschaft.



    Überblick zur Struktur der Wasserbauverwaltung in Deutschland


    I. Die Wasserbauverwaltungen in den Ländern des Deutschen Reiches bis 1921

    Zu der komplexen Geschichte der verschiedenen Wasserbauverwaltungen in den Deutschen Ländern liegen mir nur wenige Infos (und zwar nur bzgl. der Donau) vor.


    II. Die Wasserbauverwaltung nach Übergang auf das Deutsche Reich 1921 (bis 1945)

    1921 wurden die dem allgemeinen Verkehr dienenden Wasserstraßen in das Eigentum des Deutschen Reiches überführt. Vielfach erfolgte aber weiterhin die Verwaltung durch die mittleren und unteren Landesbehörden auf Kosten des Reiches. An der Donau waren dies die „Straßen- und Flussbauämter“.

    Schließlich wurden sukzessive neue Ämter gegründet, die später (an der Donau ab 1938) als „Wasserstraßenämter“ bezeichnet wurden.

    Daher stand an den Schiffen die Bezeichnung Wasserstraßenamt (an der Donau waren dies die Ämter Regensburg und Passau).


    III. Die Wasserbauverwaltung in den Besatzungszonen 1945 bis 1949

    Aufgrund der 4 Besatzungszonen sowie der dann folgenden Zusammenlegung zur Bizone (US + GB) wurde die Wasserbauverwaltung in dieser Epoche häufig umorganisiert und umbenannt. Auch hier liegen mir nur Angaben für den Bereich der Donau vor.


    Unbekannt ist mir die Struktur in der sowjetischen Besatzungszone sowie in der DDR von 1949 bis 1990. Es wäre prima, wenn dies hier sachkundig ergänzt werden könnte.


    III. Die Wasserbauverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis 1976

    Zum 01.11.1949 wurde die Bezeichnung „Wasserstraßenamt“ in „Wasser- und Schiffahrtsamt“ geändert, seit dieser Zeit gibt es eine „Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes“.

    Diese Verwaltung hat einen dreistufigen Aufbau, oberste Behörde ist das Bundesministerium für Verkehr (auch häufig umbenannt bzw. umstrukturiert, nachzulesen in Wikipedia).

    Dem Ministerium direkt zugeordnet, aber ohne eigenen Unterbau, sind 4 Bundesoberbehörden:
    BAW, BfG, DHI und BSH (siehe Anlage 1)

    Als Mittelbehörden wurden 12 „Wasser- und Schiffahrtsdirektionen“ eingerichtet und zwar die WSD`n:

    Kiel
    Hamburg
    Bremen
    Aurich
    Hannover
    Münster
    Duisburg
    Mainz
    Freiburg
    Würzburg
    Stuttgart
    Regensburg

    Diesen unterstanden insgesamt 77 Wasser- und Schiffahrtsämter (WSÄ), Neubauämter, Kanalämter sowie Wasserstraßenmaschinenämter (siehe Anlage 1 aus dem Jahr 1972).

    Jedes WSA hat entlang seiner Wasserstraße mehrere „Aufsichtsbezirke“. Diese entstanden beispielsweise in Bayern aus den ehemaligen „Flussmeisterstellen“, die ab 1938 zunächst als „Strommeisterstellen“ und ab 1951 als „Aufsichtsbezirke“ bezeichnet wurden.

    Als Beispiel siehe Anlage 2 die Struktur der WSD Würzburg für den Main im Jahr 1972.


    IV. Die Neuordnung der WSV 1976 bis 1983

    Bei der Neuordnung 1976 wurden als erster Schritt die 12 Wasser- und Schiffahrtsdirektionen zu 6 neuen Direktionen zusammengelegt:

    WSD Nord (Kiel)
    WSD Nordwest (Aurich)
    WSD Mitte (Hannover)
    WSD West (Münster)
    WSD Südwest (Mainz)
    WSD Süd (Würzburg)

    Als Zwischenstand der 6 Direktionen mit den noch vorhandenen 55 WSÄ und 18 sonstigen Ämtern siehe die Anlagen 3.1. 3.2 und 3.3 im Jahr 1976.


    Im zweiten Schritt wurden ab 1978 die Wasser- und Schiffahrtsämter zu nunmehr 39 Ämtern zusammengelegt.


    Als dritter Schritt erfolgte 1982 die Reform der Aufsichtsbezirke zu „Außenbezirken“ und die Anpassung der Bauhöfe bis 1983.


    V. Die Eingliederung der WSD Ost 1990

    Nach der Wiedervereinigung wurde 1990 die WSD Ost (zunächst in Berlin, dann Magdeburg) eingerichtet mit 5 weiteren WSÄ; das WSA Lauenburg wurde nunmehr der WSD Ost unterstellt.

    Die Struktur der WSV im Jahr 1994 siehe Anlage 4.


    -------------- wird fortgesetzt----------------

    Grüße von der Donau,
    Muranfan
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    Geändert von Muranfan (17.03.2024 um 11:45 Uhr)
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