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Thema: Amsel MZS

  1. #1
    Im ewigen Hafen Avatar von danubenews
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    Deutschland Amsel MZS

    Name: AMSEL
    Typ: Hafenschlepper
    gemeldet in:
    Nationalität

    Länge: 21,60 m
    Breite: 5,70 m
    Tiefgang: 2,02 m max. 2,45 m

    Maschinenleistung: 250 PS

    Baujahr: erbaut in
    Bauwerft: Linz
    Baunummer: 806
    Auftraggeber: Marine Arsenal, Kiel
    Schwesterschiffe :
    Alle Baujahr 1938 / 39
    DROSSEL, BN 807
    FORSCH, BN 808
    BRÜSTERORT, BN 809
    alle Schiffswerft Linz
    Pläne bei Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, Sig. VIII 4 VII 060 u. 061

    AMSEL und DROSSEL wurden am 12.8.1939 an die Kriegsmarine übergeben.

    FORSCH und BRÜSTERORT wurden von der DDSG gechartert.

    Zu den Werdegängen der Schiffe ist derzeit noch wenig bekannt.
    FORSCH war am 15.9.1944 noch bei der Kriegsmarine. (wohl aber schon oberhalb des Eisernen Tores)
    Am 8. Mai 1945 stand das Schiff fahrklar in Linz (Do-km 2135)

    Weiteres noch unbekannt.

    Quellen: eigene Akten
    SCHIRER, Renato, Die Schiffswerft Linz im zweiten Weltkrieg, St. Martin im Innkreis 2019, (unveröffentlicht)
    Klaus Heilmeier

    Die Bilder stammen vom Nachlass ex Wallner Kpt. Alfred Haas.

    -otto-
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  2. #2

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    Hallo Otto,

    super Infos, ich war gerade auf der Suche nach Informationen zu Drossel, Brüsterort und Theodor Wallner, das hier gesehen und gleich registriert :)

    ich kann zu Drossel und Brüsterort folgendes ergänzen:

    Am 25.10.1941 10:00 Uhr kam eine zweite Meldung von Küstenartillerie Adshiaska [gemeint ist die 2./HKAA 903], daß „Drossel“ und „Brüsterort“ in Höhe Odessa wegen schwieriger See umgekehrt waren und „Drossel“ 4km südlich Adshiaska-Kap auf Mine gelaufen sei. „Drossel“ gesunken, „Brüsterort“ liegt im Minenfeld vor Anker. „Brüsterort“ erbittet dringend Hilfe. Unterstützung konnte nicht gebracht werden, da Nebel. Sicht 100 Meter.

    Auszug KTB Oberleutnant z.S. Sedlmayr, Eintrag vom 26.10.1941, Anlage zum KTB Admiral Schwarzes Meer, NARA T1022 R2571 Seite 464

    KTB Seekomandant „U“ vom 24.10.1941 zum Untergang „Drossel“

    08:05 Uhr Zwei Schlepper Otschakow mit Ziel Bugaz verlassen.

    15:45 Uhr ein Fahrzeug außerhalb eigenen Bereichs südlich Adshiaska-Karabatsch auf Mine gelaufen. laut Meldung HKA [HKAA 903] Boote mit 2 Mann und wahrscheinlich 3 Verletzten auf Insel Beresani gelandet. Ärztliche Hilfeleistung dorthin entsandt.

    Es handelt sich um Schlepper „Drossel“ der auf 46°35‘ N und 31° 22‘ Ost auf russische Bleikappenminen (0,5m unter Wasser) aufgelaufen ist. Zweiter Schlepper „Brüsterort“ in der Nähe Unfallstelle geankert.

    Auszug KTB Sekommandant „U“, Eintrag vom 24.10.1941, NARA T1022 R2530 Seite 882f
    An Bord der Drossel verstarben mindestens 4 Soldaten: Matr.Gefr. Josef Franc (1923-1941), Funker Heinz Hämmerle (1921-1941), Wachtmeister Karl Hanisch (1916-1941), Matr.Gefr. Hennrig von Holten (1921-1941)


    [Am 25.10.1941] 14:30 Uhr läuft Donauflottille mit Gerät und Fähre 3 zu „Brüsterort“ um sie aus Sperre zu befreien. Fähre und FR 3 passieren mit MPG an BB etwa 40m „Brüsterort“. „Wallner“ mit seitlich angebrachtem Gerät legt sich vor „Brüsterort“, die im Kielwasser des Verbandes einscheert. Kurs zunächst Ost. „Wallner“ dreht über BB nach West auf Kurs nach Bugaz. Dabei schwere Detonation auf „Wallner“ sie sinkt rasch über Achtersteven. Fähre 3 und 13 Gerät eingenommen, gehen zu Wallner, welche kurz vor Detonation eine schwere Flügelboje geworfen hat. Schlauchboot aus und Rettungsaktion durchgeführt. Chef und Gerettete auf Fähre 3 (Arzt-Fähre) übernommen.
    Chef steigt über auf FR 3, setzt sich vor „Brüsterort“ und läuft nach N ab. Nahsuchen nach Vermißten vergeblich. Fähre 3 folgt dem Verband. Dunkelheit bricht ein. Fähre 3 übernimmt Führung. Dichtaufgeschlossene Kiellinie. Nach etwa 5 Minuten Fahrt schwere Detonation auf „Brüsterort“, fliegt in Stücke, welche augenblicklich sinken. Fähre 3 ankert. Schlauchboot aus. FR 3 zur Unfallstelle, unterstützt Rettungsaktion durch Scheinwerfer. Überlebende gerettet und eingelaufen.

    Auszug KTB Oberleutnant z.S. Sedlmayr, Eintrag vom 26.10.1941, Anlage zum KTB Admiral Schwarzes Meer, NARA T1022 R2571 Seite 464f
    KTB Seekomandant „U“ vom 25.10.1941 zum Untergang „Theodor Wallner“ und „Brüsterort“

    Beim Versuch Schlepper „Brüsterort“ aus Minenfeldern herauszubringen „Theodor Wallner“ vor Dnjepr-Liman gesunken. 4 Tote, 1 Verwundeter. „Brüsterort“ ebenfalls gesunken.

    Auszug KTB Sekommandant „U“, Eintrag vom 25.10.1941, NARA T1022 R2530 Seite 883

    Gibt es zu Drossel und Brüsterort noch weitere Informationen? Weitere Bilder oder hat jemand die Schiffspläne?

    Alles zum Untergang der Theodor Wallner würde mich auch interessieren :)

    Mein Bezug ist, das der Cousin meines Großvaters zum Zeitpunkt des Untergangs der 3 Schiffe Kommandeur der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 903 war - und die Schiffe direkt vor seinem Küstenabschnitt sanken was er in seinem Tagebuch erwähnt. Daher mein Interesse mehr herauszufinden über das Ereignis und die Schiffe.

    Vielen Dank und beste Grüße
    Alexander

  3. #3

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    Nun da ich freigeschaltet bin und im anderen Beitrag leider die Überarbeiten-Funktion nicht mehr aktiv ist kann ich auch einen Fehler korrigieren...

    gemeint ist natürlich "Theresia Wallner" nicht "Theodor Wallner".

    beste Grüße
    Alexander
    Geändert von Melax (05.05.2022 um 09:08 Uhr)

  4. #4
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo,

    anbei eine Aufnahme von AMSEL (im Hintergrund DROSSEL), vermutlich in Linz?

    Zum Verbleib AMSEL zitiere ich hier aus einem Brief von Kapitän Wenniger an Hans Rindt (Februar 1972):

    "Am 01.08.1939 wurden AMSEL und DROSSEL und am 12.08.1939 BRÜSTERORT und FORSCH in BG-Remork von Linz zu Tal geschleppt und trafen am 27.08.1939 in Sulina ein (möglicherweise zeigt Bild 2 diese Überführung).

    Am 28.08.1939 (also nur einen Tag später) wurden alle 4 wieder von Sulina nach Russe remorkiert und dort aufgerüstet. Man munkelte davon, dass die 4 Schlepper die flüchtenden Anglo-Danubian-Motore sowie die SFND-Schiffe ausserhalb der 3.Meilen-Zone abfangen und kapern sollten - es aber nicht dazu kam, weil die Engländer und Franzosen schon durch waren.

    Die Schiffe standen dann bis Mitte März 1941 in DDSG-Miete und kamen dann endgültig zur Kriegsmarine, wurden dort auch offiziell als KM-Schlepper geführt.

    Zu AMSEL schreibt Gröner: 18.06.1944 mit 8 M/S von Varna zum Bosporus, Verbleib?"


    Soweit Kpt. Wenniger.

    Grüße
    Muranfan
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  5. #5
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo,

    nach Sichtung weiterer Unterlagen gehe ich davon aus, dass sich Kpt. Wenniger um ein Jahr vertan hat und die Fahrt nach Sulina 1940 (statt 1939) stattfand. Es wäre ja seltsam, wenn 4 Deutsche Marineschiffe vor Kriegsbeginn am Schwarzen Meer Schiffe abgefangen hätten...

    Renato Schirer (siehe #1) nennt als Stapellauf für Forsch und Brüsterort den 1. bzw. 14. Oktober 1939.

    1940 passt dann auch mit dem Abzug englischer (und frz.) Schiffe, siehe hier (Beitrag #7)

    Grüße
    Muranfan

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