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Moderator
Hallo Helmut,
ich führe auch ein bisschen Buch über die Rheinschiffe, die zur Donau gehen - die müssen schließlich alle in Bamberg durch. Viele sieht man später wieder (weil sie regelmäßig über den MDK fahren), andere sind auf nimmer Wiedersehen weg. Während der Eissperre lagen z.B. der CICA und der AVILA hier, beide auf dem (Überführungs)-Weg zur Donau. Auf jeden Fall werden durch diese Verkäufe die alten Donau Schiffe immer weniger. Am MDK sieht man inzwischen nur noch ein paar MAHART Einheiten und die slowakischen Muflon- und TR 1000-Typen.
Gruß - Ronald;-)
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Main - Bernhard Bossmann
Die Firma Bernhard Bossmann, gegründet irgendwann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in den 1970ern noch aktiv, war in Mainz beheimatet - da denkt man zuerst an eine Rhein-Reederei.
Allerdings gehörte Bernhard Bossmann auch zu den Pionieren der Mainschiffahrt. Von den vielen Schleppbooten, die in Mainz auf Kunden für den Main warteten, besaß Bossmann die meisten - sie hießen alle Justitia mit einer Nr. hintendran.
Ferner besaß Bernhard Bossmann noch den Luxe Motor Käthe, der für Haeger&Schmidt Bleche in den Main fuhr, dann den schlanken und schnellen Tanker Watzmann und den Schleppmotor Bernhard Bossmann sen., der für Raab Karcher fuhr.
Wenn jemand etwas dazu weiß oder Fotos hat, wäre es schön, mehr darüber zu erfahren.
Gernot
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Administrator
Main - Bernhard Bossmann
Hallo Gernot
wenn Bilder oder ein kleine Chronik vorhanden sind, machen wir ein Faß
(natürlich Reederei) auf.
Gruß Gerhard
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Hallo Gerhard,
Bilder habe ich jedenfalls keine - nur den Hinweis auf das 1907 als Dampfer gebaute und heute als Gemini (ENI 02319514) fahrende Schleppboot, das bei de binnenvaart zu sehen ist - von 1941-1958 war das das Bossmann-Boot Justitia VIII (und danach das Vorspannboot Bacchus).
Chronik - mal gucken ... das Fäßchen sollte doch zu öffnen sein! ;-)
Gernot
Geändert von Gernot Menke (22.07.2009 um 00:11 Uhr)
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Administrator
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Dolmetscher und Übersetzer für Englisch
Justitia
Hallo Binnenschiffsfans
ich kann aus meinen Annalen 3 Schlepper aufbieten. Justitia X habe ich selbst im Einsatz gesehen. Die Daten sind aus dem Verzeichnis IVR 1984, Rotterdam.
Justitia 1, ENI (0)43 03130, 1899 gebaut
Justitia 6, ENI (0)43 03140, 1882 gebaut
Justitia X, ENI (0)44 03620, 1911 gebaut
Eigner aller drei Schlepper war Bernhard Bossmann, Mainz.
sG Eberhard
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Main -Bernhard Bossmann
Danke, Cantor!
Mir ist im IVR 1963 noch ein Bossmann-Motor begegnet, ein ehemaliges Schleppschiff:
Johann Bossmann, ex Braunkohle 2
Eigner: Bernhard Bossmann Reederei Mainz
69,31 x 9,14 x 2,06 m und 786 Tonnen.
Gebaut 1887 von van de Giessen in Capelle a. d. IJssel.
Motor: 540 PS MAN von 1950.
Das Schiff hatte 8 Räume.
Die geringe Tiefe zeigt, daß das Schiff schon für die Reederei Braunkohle offensichtlich für die Nebenflüsse des Rheins gebaut wurde.
Nebenbei: das MS Johann Bossmann kann bei den Wasser- und Schiffahrtsämtern am Main nicht sehr beliebt gewesen sein. Ich zitiere aus den im Staatsarchiv Würzburg vorhandenen Unterlagen:
- Schadenersatzansprüche der WSV aus Schiffsunfällen ... hier: Beschädigung des Schleusentores der Schleuse Stockstadt durch MS "Johann Bossmann" am 06.07.1954
- Zwangsvollstreckungssache der BRD gegen Bernhard Bossmann von Mainz wegen Beschädigung des Schleusentores Kostheim durch das MS "Johann Bossmann" am 30.09.1965
- Rechtsstreit der BRD gegen Bernhard Bossmann von Mainz wegen Beschädigung des Obertores der Nordschleuse Offenbach durch das MS "Johann Bossmann" am 19.07.1967
Eins steht fest: ein Bugspriet oder einen Klipperkopf hatte das Schiff nach 1967 nicht mehr.
Gernot
Geändert von Gernot Menke (22.07.2009 um 15:56 Uhr)
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Main - Bernhard Bossmann
Die wichtigste Quelle zur Mainschiffahrt ist zuerst natürlich einmal das Buch von Helmut Betz: Die Mainschiffahrt, erschienen als Bd. XII der Reihe Historisches vom Strom, Duisburg (Verlag Krüpfganz) 1996.
Betz schreibt zur Reederei Bossmann:
"Auch die Schleppboote der Rhein-Main-Schleppschiffahrt, später Reederei Bossmann, Mainz, hatten ihre Ausgangsposition am Winterhafen in Mainz. Diese Schlepperflotte bestand im Jahr 1935 aus vier Einheiten, den Dampfschraubenschleppern Justitia I, Justitia II, Justitia III, Baujahr 1907, 300 PS und Justitia IV".
(...)
Im Jahr 1965 hatte die Reederei Bossmann elf Motorschlepper, Justitia I bis Justitia XI." (Betz: S. 28-29)
Acht dieser Justitia-Schlepper sind (S. 34-36) in dem Buch auch abgebildet. Die abgebildeten Schlepper, allesamt später motorisierte Dampfschraubenboote, hatten folgende Daten:
Justitia I, geb.1899 in Memel, 1957 mot. 400 PS.
Justitia II, geb. 1903 in Harburg, 1935 mot. 195 PS
Justitia IV, geb. 1912 in Kinderdijk, 200 PS
Justitia VI, geb. 1885 in Amsterdam, 1933 mot. 280, 1958 310 PS
Justitia VII, geb. 1878 in Amsterdam, 1948 mot. 230 PS.
Justitia VIII, geb. 1907 in Arnheim, 1958 mot. 630 PS
Justitia IX, geb. 1909 in Arnheim, mot. 275 PS
Justitia X, geb. 1911 in Hoogezand, 1956 mot. 400 PS
Im Buch sind jeweils auch die Abmessungen aufgelistet, nicht hingegen die Historie der einzelnen Boote.
Hinzuzufügen ist noch, daß im August 1903 das Boot Justitia auf Anregung des Ingenuieurs Rudolf Gelpke eine Versuchsfahrt nach Basel unternahm, um die Schiffbarkeit des Oberrheins zu untersuchen und die Rheinschiffahrt bis hinauf nach Basel zu verlängern. Werner Böcking (Die Geschichte der Rheinschiffahrt, 1880/81 Steiger Verlag) schreibt dazu: "Der Mainzer Schleppdampfer Justitia gehörte den Gebrüdern Bossmann. Diese erklärten sich für eine solche Versuchsfahrt bereit" (Böcking: S. 99). - Offenbar waren es zu dieser Zeit also zwei Bossmänner, die aber nur einen Dampfer besaßen, der deswegen auch keine Nummer hinter seinem Namen trug.
Die Solofahrt des Schleppboots war ein Erfolg, mit dem der Versuch einer Bergfahrt eines mit Kohle beladenen Anhangs bis Basel vorbereitet wurde. 1904 zog das Boot Knipscheer IX den Kahn Christine (Eigner Johann Kirchgässer) aus Oberwesel mit 300 Tonnen Kohle bis nach Basel - auch wenn sich der Schleppzug an einer kritischen Stromschnelle mit dem Ankerspill zu berg winden mußte und der Anhang nahe dran war, unter Wasser gezogen zu werden. Beim Beginn der Talfahrt havarierte der Schleppzug allerdings in Basel, als das Wendemanöver mißlang.
Gernot
Geändert von Gernot Menke (22.07.2009 um 17:15 Uhr)
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Ruhr-Reederei Mühlheim/Ruhr
Ich habe 1961 bei der Ruhr-Reederei mit meiner Lehre als Binnenschiffer angefangen.
Mein erste Schiff war TMS Ruhr 30
Geändert von Dewi (10.10.2009 um 02:02 Uhr)
Grund: freigeschaltet!
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Ruhr Reederei GmbH Mühlheim/Ruhr
TMS Ruhr 30 war ein Bunkerboot ca. 80 Ton, soll früher mal im Hamburger Hafen als Dampfschlepper gefahren sein. Wurde dann als Bunkerboot verlängert um 4-5 Meter und bekamm einen Jastram 80 PS/500/m mit einem Lohmann und Stolterfoht ??? Wendegetriebe.
Geändert von Dewi (10.10.2009 um 08:08 Uhr)
Grund: freigeschaltet!
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