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Thema: Bingerloch druchfahrt bis 1974

  1. #21
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Zitat Zitat von Rolf Gertsch Beitrag anzeigen
    Hallo miteinander

    Erst mal Danke für die spannenden Berichte!

    Nun habe ich mal gelesen das gelesen das der Wasserspiegel nach Beseitigung der Felsen dort, oberhalb des Bingerloches massiv gesunken sei. Dies weil die Felsen dort vor Durchbruch wie ein Staudamm wirkten.

    Ist das wirklich so?

    Liebe Grüsse vom Rolf
    Hallo Rolf,

    das Binger Riff wirkte wie ein natürliches Wehr. Zur Vermeidung der Absenkung des Wasserstands auf der Binger Reede beim Ausbau des Binger Lochs auf 120m Fahrrinnenbreite wurden erhebliche Gegenmaßnahmen getroffen:

    - Teilweiser Verbau des Abflussquerschnittes durch Unterwasserinseln um die Krausaue und um die Rüdesheimer Aue auf der Stromstrecke zwischen Bingen und Rüdesheim
    - Vertiefung der Nahemündung oberhalb der Nahemündung
    - Schließung des II. Fahrwassers durch einen Trenndamm bis zur Mäuseturminsel (siehe Abb 9 in #16)
    - Verbau von Übertiefen unterhalb des Binger Riffs durch den Einbau von Natursteinen; dadurch wurde das Unterwasser angehoben (siehe Abb 9 in #16).

    In Verbindung mit der Absenkung des Wasserspiegels oberhalb des Riffs führten diese Maßnahmen zu einer Verminderung des Gefällesprungs von bisher 80cm auf 40cm.

    Zur Freigabe einer Fahrrinnentiefe von 2,10m unter GlW im unteren Bereich des Rheingau (Binger Reede / Rüdesheim) musste der Wasserspiegel daher um ca. 20cm erhöht werden, dazu wurde das in #18 dargestellte Leitwerk konzipiert. Eine detailliertere Beschreibung, auch zum Bauablauf, findet sich in meinem Beitrag "Die Nachregelung der Binger-Loch-Strecke" in ZfB Nr. 17 vom September 1994 (auch im HTG-Jahrbuch 1994 abgedruckt).

    Grüße
    Muranfan

  2. #22

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    Hallo Kollegen, vielen Dank für all diese sehr fundierten Auskünfte aus erster Hand, ich staune sehr.

    Federführend Muranfan, wobei mich nun auch interessiert, wie man auf diesen Usernamen kam. Jetzt habe ich, sicher auch andere, sehr viel gelernt, absolut großartig, vielen Dank dafür.
    Eine geradezu wissenschaftliche Darlegung, RESPEKT RESPEKT!! Man sollte all dies dauerhaft verschriftlichen!!

    Und je mehr ich darüber lese, desto mehr wünsche ich mir eine Zeitmaschine. Was für eine Wahnsinnige und Zeit, voller ständiger Veränderungen.

    Leider wird mein neues Werk wird nur zum Teil damit gefüttert werden können, beschreibt es doch das Leben und Geschichten an Bord im Jahr 1973. Vielleicht hätte ich 1975 wählen sollen, da war dieser Umbruch an diesen Baustellen so weit abgeschlossen, die Schifffahrt am Bingerloch soweit neu geregelt.

    Wenn jemand Bildmaterial aus diesem Jahr, auch ein oder zwei Jahre davor oder danach bieten könnte, würden diese in der Welt der Literatur womöglich einen dauerhaft prägenden Platz finden. Was sich nicht nur auf das Bingerloch bezieht, sondern auch auf die Rheinstrecke bis Duisburg und der Mainstrecke bis Würzburg. Der Urheber wäre aber sehr wichtig, denn der muss dann auch genannt sein.

    Nochmals vielen Dank an alle, die sich trotz aller Kritik vieler, so eingebracht haben.

    "Es ist nicht wichtig, wer Geschichten von der Binnenschifffahrt schreibt, es ist wichtig, dass es jemand tut"

    Gute Reise, an die die am Fahren sind, eine schöne Woche an die, die gerne noch fahren würden:-))
    Werner


    https://schlechtwetterzonen.de/
    „Mut ist, das Buch eines unbekannten Autors zu lesen.“

  3. #23
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo Werner,

    ich hatte die Gelegenheit ergriffen, etwas aus meiner Binger-Loch-Sammlung einzubringen, obwohl es in diesem Thema ja um Dein Buch geht. So ist der Ausbau dieses Engpasses wenigstens nachlesbar.

    Zu Deiner Frage in #1 folgende Info: Das Binger Loch war auch während der Bauzeit durchgehend befahrbar, die anderen Fragen, soweit ich sie beantworten kann, finden sich in meinen Beiträgen.


    Anbei noch einige Aufnahmen vom Binger Loch:

    Abb 15:
    Ansichtskarte aus der Zeit der Dampfschiffahrt

    Abb 16:
    Das Binger Riff vom linken Rheinufer aus am 15.10.1959; Foto WSA Bingen

    Abb 17:
    Das Binger Riff vom linken Rheinufer aus am 15.10.1959, interessant auch der Personenzug mit der Baureihe 23 auf der rechten Rheinstrecke; Foto WSA Bingen

    Abb.18:
    Blich aus dem Mäuseturm im Juni 1959 mit einem talfahrenden Haniel-Schleppzug sowie dem KD-Dampfer RHEINGOLD; Foto WSA Bingen



    Bzgl. Bilderwünschen habe ich Dir eine PN gesandt.


    Grüße
    Muranfan

    Übrigens Muranfan bedeutet: Fan des Motorzugschiffes Muráň der tschechoslowakischen Donaureederei CSPD - zum Fotografieren dieses Schleppers habe ich unzählige Km zurückgelegt......
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Name:	Abb 15  Binger Loch  AK PS.jpg 
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Name:	Abb 16  Binger Riff am 15.10.1959  Foto WSA Bingen 51-68 T PS.jpg 
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Name:	Abb 17  Binger Riff am 15.10.1959  Foto WSA Bingen 51-69 T PS.jpg 
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Name:	Abb 18  Blick aus dem Mäuseturm  Juni 1959  Foto WSA Bingen 43-32 T PS.jpg 
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  4. #24
    Avatar von BRITTELHAAK
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    Zu #23 Abb 15: und heute.

    Gr, Henry
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Name:	Nieuwe vaarwater 17 aug 2013 ©Henry Platje met tekst.JPG 
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  5. #25

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    Hallo,

    zu # 23, Bild 2: als Beigabe das Vorspannboot STADT KAUB, Fa. Büchting, später DINA von Fa. J. Schwarz, St. Goar. Tolle Serie, Rolf und die fleißigen Mithelfer.

    Gruß, Walter

  6. #26
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo,

    einige weitere Aufnahmen vom Binger Loch:

    Abb 19:
    Modell der Binger-Loch-Strecke, hier mit zusätzlichem mittleren Fahrwasser, in der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW, Foto IZB-Medienarchiv).
    Damit konnten die Veränderungen der Wasserspiegellagen sowie der Strömungsverhältnisse ermittelt werden.

    Abb 20:
    Der im Beitrag #16 erwähnte künstliche Fangedamm im Dezember 1972 (Foto: IZW-Medienarchiv der BAW)

    Abb 21:
    Vorspannboot MARTINUS (Bopp) quält sich durch das Binger Loch. Aufnahme von Gunter Dexheimer, 1962. Links vorne entdecken wir einen weiteren Vorspannschlepper (MANFRED). Es gibt weitere Aufnahmen, dass zwei solcher Verbände gleichzeitig den Engpass durchfahren haben, für mich erstaunlich.

    Grüße
    Muranfan
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Name:	Abb 19  Modell Binger Loch  Foto BAW HB00418.jpg 
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Name:	Abb 20  Fangedamm Dezember 1972  Foto BAW HB10083 T PS.jpg 
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Name:	Abb 21  DX 62-1-6  MARTINUS   1962   Binger Loch   Foto G. Dexheimer  Archiv R. Diesler T PS.jpg 
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  7. #27

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    Hallo Muranfan,

    ich glaube nicht, dass zwei Verbände gleichzeitig die Engstelle durchfahren konnten. Bei der Aufnahme mit dem Vorspann MARTINUS wurde m.E. die Schleppverbindung nicht dem Schlepper sondern direkt mit dem Anhangkahn vorgenommen. Die Vorgehensweise war üblich, wenn ein Schlepper mit nur einem Anhangkahn die gesamte Reise antrat. Ich habe es so auch persönlich im Sommer 1962 erlebt: Schleppkahn Winschermann 48 alleine im Anhang mit einem Rhenania-Schleppboot (rd. 400 PS) ab Duisburg, erst ab Assmannhausen (der Kauber-Lotse hätte lieber früher ein Vorspann gehabt) wurde ein Vorspann genommen und in dieser Formation gefahren. War auch sicherer. Ich habe in den 50er-Jahren einen Strangbruch vor dem Eingang ins Binger Loch als dritter SK hinter dem Räderboot Winschermann 8 erlebt, ist aber gut ausgegangen.

    Gruß
    Rome

  8. #28
    Avatar von BRITTELHAAK
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    Zu #27. Du hast recht, das habe ich auch schon oft erlebt.

    Gr, Henry

  9. #29
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    Hallo Rome + Henry,

    hier die vorhergehende Aufnahme zu Abb 21 in #26;

    Abb 22:
    Die Vorspannboote MANFRED und MARTINUS fahren 1962 fast parallel durch das Loch mit jeweils eigenen straffen Schleppsträngen - dies kann ich mir auch nach euren Erläuterungen (vielen Dank) nicht erklären

    Abb 23:
    Auch auf dieser Aufnahme vom WSA Bingen vom 10.11.1959 fahren zwei Vorspänner nebeneinander durch die Engstelle, RHEINSTEIN und daneben womöglich WILLY spätere RHEINLAND?
    Schleppen die nun beide den gleichen Kahn?


    HINWEIS an die Moderatoren:
    Bitte im Titel "druchfahrt" ändern in Durchfahrt, danke.

    Grüße
    Muranfan
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Name:	Abb 22  DX 62-1-2   MANFRED und MARTINUS   1962   Binger Loch   Foto G. Dexheimer  Archiv R. Die.jpg 
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Name:	Abb 23  RHEINSTEIN  im Binger Loch am 10.11.1959  Foto WSA Bingen 53-10 T PS.jpg 
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  10. #30
    Avatar von Navico 2
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    Hallo Muranfan,
    in #29 Bild Nr. 2 ist dutlich zu erkennen, das der Schleppzug nicht durch einen Vorspann verlängert wurde.
    Der Schleppzug wurde unwenstlich um eine Bootslänge verlängert.

    Gruß Manfred
    Gruß Manfred
    aus dem größten Binnenhafen Niedersachsen.

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