Hallo Rolf,
das Binger Riff wirkte wie ein natürliches Wehr. Zur Vermeidung der Absenkung des Wasserstands auf der Binger Reede beim Ausbau des Binger Lochs auf 120m Fahrrinnenbreite wurden erhebliche Gegenmaßnahmen getroffen:
- Teilweiser Verbau des Abflussquerschnittes durch Unterwasserinseln um die Krausaue und um die Rüdesheimer Aue auf der Stromstrecke zwischen Bingen und Rüdesheim
- Vertiefung der Nahemündung oberhalb der Nahemündung
- Schließung des II. Fahrwassers durch einen Trenndamm bis zur Mäuseturminsel (siehe Abb 9 in #16)
- Verbau von Übertiefen unterhalb des Binger Riffs durch den Einbau von Natursteinen; dadurch wurde das Unterwasser angehoben (siehe Abb 9 in #16).
In Verbindung mit der Absenkung des Wasserspiegels oberhalb des Riffs führten diese Maßnahmen zu einer Verminderung des Gefällesprungs von bisher 80cm auf 40cm.
Zur Freigabe einer Fahrrinnentiefe von 2,10m unter GlW im unteren Bereich des Rheingau (Binger Reede / Rüdesheim) musste der Wasserspiegel daher um ca. 20cm erhöht werden, dazu wurde das in #18 dargestellte Leitwerk konzipiert. Eine detailliertere Beschreibung, auch zum Bauablauf, findet sich in meinem Beitrag "Die Nachregelung der Binger-Loch-Strecke" in ZfB Nr. 17 vom September 1994 (auch im HTG-Jahrbuch 1994 abgedruckt).
Grüße
Muranfan