MICHAEL BOR, Dampfschiffskapitän, Prag
Heute erreichte mich die selbstverfasste Todesanzeige meines langjährigen Freundes MIchael Bor aus Prag. Sie macht mich sehr betroffen und sicherlich auch viele weitere Dampfer-Freunde.
Ruhe in Frieden Micha, Ich werde mich immer an Dich als lieben und hilfsbereiten Freund erinnern.
gefie (Gerd)
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Hallo Gerd,
auf welchem Schiff ist er gefahren? Ich bin sicher, den Herrn kannte ich persönlich, kann ihn im Moment nicht zuordnen.
Gruß Hannes
Moin Hannes,
Michael war bis 1991 bei der PPS in Prag und dann seit 1992 SFr auf der SACHSENWALD bei Bernd Frenzel. 1995 bekam er keine Arbeitserlaubnis mehr in Pirna ( wg. der arbeitslosen Deutschen Seeleute) und wechselte zur Traunseeschiffahrt in Gmünden, später wieder zurück in Prag hat er seit 2008 die LABE ex BREITLING bis zu seiner Pensionierung im Nov. 2014 gefahren. Er war ein profunder Kenner der Personen-Dampfschiffahrt in der CZ und Deutschland (spez. Elbe).
Gruss
Gerd
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SACHSENWALD-270392-Hamburg Michael Bor u.Bernd Frenzel.jpg (415,4 KB)
Ja klar Gerd,
es war 1994, als eine Gruppe des DSMR vom 10. bis 12. Juni mit der SACHSENWALD von Dresden nach Decin gefahren ist.
Da tut mir natürlich sein Ableben besonders leid und drücke seinen Angehörigen meine tiefe Anteilnahme aus. Ich schick dir eine PN.
Gruß Hannes
Ein wirklich feiner Mensch und ein Freund der Schifffahrt.
Lieber Michael, alles Gute für Deine letzte, große Fahrt.
Die Schifffahrt war sein Leben....
Gute Reise... Micheal
Es werden immer weniger von den alten Hasen.
Auch von mir Gute Reise und immer Dampf auf dem Kessel auf deiner Letzen Fahrt.
Grüße von einen Dampfmaschinist
Wo bist du Maschinist?Zitat von Dampfmaschinist
Hallo in die Runde und Ahoj von der Elbe.
Ich muss mich kurz vorstellen: Ich habe mich hier angemeldet, weil ich ebenfalls die Nachricht vom Ableben Michas bekam und natürlich auch die Bilder dazu sehen wollte. Ich bin am Elbufer oberhalb von Pirna aufgewachsen und mit meinem Vater Wolfgang Zimmermann in ich denke allen Schiffen der Weißen Flotte Dresden auf und unter Deck gewesen. Mein Vater dürfte nicht unbekannt sein, er ist seit ewigen Zeiten aktiv in der Fachgruppe Elbeschifffahrt und Herausgeber einiger Beiträge in Fachliteratur; seine Fotosammlung ist legendär. Als Kind habe ich mit ihm geholfen, den Sachsenwald zu entrosten, den Bernd Frenzel damals grade gekauft hatte. Vieles verbindet mich mit der Schifffahrt auf der Elbe.
Micha Bor war ein guter Freund unserer Familie, der mehrmals im Jahr zu Besuch kam oder den wir in Prag besuchten. Dann brüteten Vater und er über Zeichnungen, verglichen Details auf Fotos und versuchten, die Aufnahmejahre zuzuordnen. Unvergesslich ist eine Fahrt auf dem VLTAVA bis nach Štěchovice. Ich erinnere mich auch gern an die Besuche in Prag. Er hatte eine riesige Modellbahnanlage in seinem Zimmer, auf der er die Prager Straßenbahnen mit unendlicher Liebe zum Detail nachbaute. Er lebte in diesem Zimmer inmitten von Reliquien aus der Schifffahrt und der Eisenbahn. Seine Mutter tolerierte diese vielen Hobbys in der riesigen Jugendstilwohnung. Er hatte eine besondere Art, zu erzählen, so dass man immer mehr wissen wollte. Dabei wusste er kleinste Details und Kuriosa. Zur Schifffahrt war er nach einem Job als Eisverkäufer am Prager Flughafen gekommen, weil er als Kind mit seinem Onkel, der Kapitän des PD "Praha" auf der Moldau war, viel auf dem Dampfer unterwegs war. Später, nach den Jahren bei Frenzel in Pirna fuhr er auf dem Traunsee (wie hier schon geschrieben) und auf der LABE (ein BiFa IV) zwischen Vaňov und Roudnice auf dem Stausee der Staustufe Schreckenstein/ Strekov auf der Elbe.Er war immer optimistisch trotz ziemlicher Rückschläge im Leben. Wenn wieder ein altes Schiff abgewrackt wurde, sagte er "Es ist jetzt im Dampferhimmel, da mache ich später einen Guck".
Als er in Rente ging, kaufte er sich einen alten Bahnhof in Dolni Cetno bei Mlada Boleslav in Nordböhmen und sanierte diesen, soweit es ihm möglich war. Leider erblindete er langsam und es ging ihm auch sonst sehr schlecht.
Dampfmaschinen waren sein Leben und wenn ich grad eben in den Himmel schaue, 'gucke' ich da eine weiße, große Wolke...
Bis später, Micha!
Freundliche Grüße aus Dresden
Martin
Danke Martin für diese Geschichte.
Auch ich habe ein Erinnerungsfoto von Michael Bor.
Das Foto habe ich am 12.Juni 1994 an Bord der SACHSENWALD gemacht. Die Fahrt unternahm eine Gruppe des DSMR von Dresden nach Decin. Der Herr links war der damalige Vorsitzende des DonauSchifffahrtsMuseums Regensburg, Dr. Horst Erbguth.
Gruß Hannes
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Geändert von Hafenspion (06.04.2023 um 21:53 Uhr) Grund: Bild hinzugefügt
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