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Thema: Geräte im Steuerhaus

  1. #21

    Standard

    Hier mal die Bugstrahlsteuerung, wie sie auf dem ex MÜNSTER gewesen ist vor dem Steuerhausumbau. Ich hoffe man kann was erkennen...
    Gruß Florian
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  2. #22

    Standard Bugstrahlruder / Schottel

    Vielen Dank für den Beitrag. Für mein Verständnis reicht das Foto völlig aus. Geht mir ja nur darum, zukünftig auf Fotos erkennen zu können, wofür was ist.

    @Elbianer: Noch eine Rückfrage zu dem Bedienpaneel für den Schottelantrieb. Taster Nr. 14 dient u.a. dem Auskuppeln des Antriebs, auch bei voller Drehzahl. Ich habe die Frage hier noch nicht gestellt, aber mir ist bei alten Schottelsteuerungen (z.B. http://www.binnenschifferforum.de/sh...light=schottel oder http://www.wolfgangwiechering.de/thw...der%20Teil%203) immer aufgefallen, daß es Ausführungen mit integriertem Gashebel (links vom Lenkrad) und Kupplung (rechts vom Lenkrad), aber auch ohne (mit abgesetztem Motorfahrhebel) gibt. Auf dem Foto der Motorschute scheint die Kupplung ganz zu fehlen. Sind die Schottels dafür ausgelegt, im Normalbetrieb unter Last ein-und ausgekuppelt zu werden? Die Lage und Größe des Gashebels im Vergleich mit der Kupplung auf dem THW-Boot scheint dafür zu sprechen, daß vorrangig mit Lenkrad und Kupplung gearbeitet wird.

  3. #23
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    Hi,

    naja Fynn.... ich finde es schön, daß sich jetzt mal einige die Zeit genommen haben, die Fotos zu beschriften, aber die Regel wird das wohl nicht werden.

    Wenn wir das große Glück haben, daß uns jemand Bilder einstellt, können wir ja nicht aus dem kleinen Finger die ganze Hand machen und verlangen, daß er sie dann auch noch komplett beschriftet. Kann ja sein, daß er das gar nicht kann oder gar keine Zeit dafür hat.

    Deswegen sage ich auch nix, wenn jemand mal nur ein Bild ohne Daten einstellt. Daten finden sich dann immer irgendwie.

    Also... nicht zuviel erwarten von den Jungs und Mädels ;-)

    Grüße
    Micha

  4. #24

    Standard Beschriftung

    Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ich jetzt nur noch beschriftete Fotos sehen möchte und auch versucht, die Anfrage zu Beginn des Themas in dieser Hinsicht so allgemein wie möglich zu formulieren.
    Ich bin sehr positiv überrascht von den vielen ausführlichen Antworten, sowas kommt in anderen Foren nicht vor. Und wenn eine Rückfrage nicht beantwortet werden kann, aus Zeit-, Infomangel oder warum auch immer, ist es auch ok. Hier ist alles freiwillig und daß ist mir auch bewußt. Ich hoffe daß dies auch so aufgenommen wird.

    Gruß,
    Fynn

  5. #25

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    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    @Elbianer: Noch eine Rückfrage zu dem Bedienpaneel für den Schottelantrieb.
    Hallo Fynn, wie ich schon erwähnt habe gibt es viele Ausführungen der Schottel-Steuerung. Zum einen hat sich im laufe der Zeit einiges geändert und zum anderen ist auf Schiffen nichts genormt, zumindest nichts was die Anordnung und Bedienbarkeit der Geräte betrifft.
    In Belgien war es früher üblich, dass die Steuerung anders herum funktionierte, das heißt bein klassischen Steuerrad wird nach Rechts / Steuerbord gedreht wenn das Schiff nach Steuerbord fahren soll. Bei diesen Belgischen Steuerrädern musste man nach Links drehen, damit das Schiff nach Rechts fährt.
    Bei der von mir gezeigten Schottel-Notsteuerung ist es auch so. Da sich der Knopfdruck auf die Drehrichtung (hierbei ist das drehen des Propellers selbst und nicht die Umdrehung gemeint!) des Propellers bezieht und wenn dieser nach Links dreht wandert das Schraubenwasser nach Rechts. Geht das Schraubenwasser nach Rechts bewegt sich nun mal das Heck Links und wenn das Heck nach Links geht, dreht der Bug nun mal nach Rechts. Ich muss also Links drücken wenn das Schiff nach Rechts fahren soll und umgekehrt. Alles verstanden
    Jeder der von einer klassischen Steuerung kommt und das erste mal Schottel fährt macht so
    Wenn man es erst mal kann, will man aber nichts anderes mehr fahren. Bei einen tief abgeladen Frachter würde aber eine Schottel-Steuerung nicht viel Sinn machen, weil man so ein Schiff ganz anders fahren muss, als ein flachgehendes Passagierschiff.

    Zurück zu deiner Frage. Bei Schottel-Antrieb benötige ich eine Motor welcher für die Umdrehung des Propellers sorgt, wie bei jeden anderen Propeller auch. Diese Drehbewegung wird meistens über eine Kardanwelle erfolgen.
    Dann braucht man eine Möglichkeit den Propeller selbst zu drehen (Schubrichtungs-Änderung).
    Da der Propeller nicht sofort beim starten des Motors mitdrehen soll und weil man ihn um 180 Grad drehen muss um zu Stoppen, braucht man ein Kupplung. Würde man den Propeller drehend auf Zurück stellen, würde das Heck ja dabei seitlich ausbrechen.

    Die Steuerung der Klappschute scheint der Bau-Ausführung vom FGS "Kaiserstuhl" (Baujahr 1960) zu entsprechen. Hierbei dreht man mit den Steuerrad über eine Welle den Propeller, ähnlich wie es beim klassischen Handruder erfolgte. Nur das ich eben hier kein Ruderblatt, sondern den Propeller drehe.
    Bei heutigen Anlagen übernimmt das drehen in der Regel eine Hydraulik. Die Kupplungen selbst arbeiten in der Regel Drehzahlabhängig, das heißt im Leerlauf ist ausgekuppelt und ab einer bestimmten Drehzahl kuppelt der Propeller ein.
    Manchmal möchte man aber etwas höhere Drehzahl einstellen ohne das der Propeller mitdreht, sein es weil der Motor in niedriger Drehzahl mal nicht startet, weil man etwas testen möchte oder weil die Hydraulik vom Hauptmotor angetrieben wird und im Leerlauf keine volle Leistung hat. Dazu gibt es immer diesen Kupplungsschalter mit welchen ich diesen drehzahlabhängigen Kupplungsvorgang deaktivieren kann.
    Wir haben Lamellen-Kupplungen vom Typ BMK 80. Die Lamellen werden mit einen Magnetschalter zusammen gedrückt oder gelöst. Der Magnet erhält seinen Impuls drehzahlabhängig. Drück man den Kupplungsschalter unter Last, also bei drehenden Propeller, lösen sich die Lamellen voneinander und der Propeller dreht nicht mehr mit. Würde man aber unter Last einkuppeln, würden die Lamellen laut aufschreien und Dies nicht lange mitmachen. Man kann also bei jeder Drehzahl mit den Schalter auskuppeln, ihn aber nur im Leerlauf einschalten. Dafür sorgt ein Sperrfunktion. Das Einkuppeln erfolgt dann wieder Drehzahlabhängig.

    Das man ihn jederzeit auskuppel kann findet zum Beispiel in folgenden Fällen Anwendung.
    Ich höre, dass etwas in den Propeller geraden ist, zum Beispiel durch Treibgut oder Grundberührung. In diesen Fall kann ich den Propeller sofort auskuppeln. Würde ich die Drehzahl verringern, dauert es einfach zu lange bis der Motor runtertourt und Drehzahlabhängig auskuppelt.
    Auch wenn Jemand über Bord geht kann ich so den Propeller sofort auskuppeln.
    Beim Notstopp ebenso. Im Normalfall muss ich erst die Drehzahl reduzieren, warten bis der Motor runtertourt, ihn dann auf zurück stellen und erst dann wieder Gas geben. Bei der alten Schottel-Anlage mit Handsteuerrad, geht das, je nach Übung des Schiffers, in Sekundenschnelle. (Deshalb würde ich auch nie ein Schottel-Schiff mit nur einen Schottel und ohne Bugstrahl auf das neue System umbauen.) Bei den Anlagen mit Co-Pilot und elektrischen Schaltschränken kann es bis zu 30 Sekunden und länger dauern.
    Wenn ich hier sofort die Kupplung trenne, spare ich schon mal die Zeit für das runtertouren und diese eingesparten Sekunden können entscheidend sein.

    Ich zeige hier Fotos der alten Anlage vom FGS "Kaiserstuhl". Es gibt ein Buslenker artiges Steuerrad zum drehen des Propellers (Foto 4). Einen Schalter um die drehzahlanhängige Kupplung zu aktivieren oder deaktivieren. Und eine Anzeige für die Schubrichtung. Diese Anzeige finde ich viel besser als die heutigen Anzeigen. Die alte hat einen Zeiger für die Vorausfahrt und einen anderen für Zurück. Der für Voraus zeigt mir an wo der Bug hindreht bei Vorausfahrt und der für Zurück wo das Heck hindreht bei Fahrt Zurück. Und genau diese Information ist Sinnvoll.
    Bei den neuen Anzeigen wird, je nach Einbau, immer nur die Fahrtrichtung oder Schubrichtung angezeigt. Da der Propeller sich nun mal am Heck befindet entspricht die Schubrichtung bei der Zurück-Fahrt genau der Fahrtrichtung, bei der Fahrt Voraus ist es aber entgegengesetzt. Man muss also immer umdenken, wenn man sich auf die Anzeige bezieht.

    Fotos 1 bis 3 zeigen verschiedene Stellungen des Propellers. Bei 1 fährt das Schiff zurück und das Heck dreht etwas nach Steuerbord (Rechts). Bei 2 fährt das Schiff genau Voraus (vielleicht ganz wenig nach Steuerbord). Bei 3 fährt es gerade zurück.

    Und dann gibt es noch den Gashebel. Beim Leerlauf steht er fast Waagerecht nach vorn. Man muss ihn nach oben ziehen um einzukuppeln und um weiter die Drehzahl zu erhöhen. Bei den Co-Piloten muss man ja den Gashebel nach vorn bewegen oder nach zurück, wenn der Copilot auf Zurück steht. Und dies entspricht dann wieder den Gas- / Kupplungshebel beim klassischen Wendegetriebe.

    Ich hoffe, es war jetzt nicht zu viel und ich habe es einigermaßen verständlich erklärt und es macht jetzt keiner so oder so
    Wenn nicht dann frage ruhig noch mal gezielt nach.

    Gruß Thomas
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    Geändert von Elbianer (12.05.2009 um 00:27 Uhr) Grund: Rechtschreibung

  6. #26

    Standard Schottel

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

    Als Autofahrer und Laie denkt man bei Kupplung zuerst an einen Hebel oder Pedal zur Betätigung. Geht natürlich auch per Schalter (natürlich nur mit entsprechendem "Hilfsantrieb" sprich Hydraulik o.ä.). Und der komplette Sinn ist mir jetzt auch klar. Man lernt nie aus.

    Gruß,
    Fynn
    Geändert von Fynn (12.05.2009 um 08:38 Uhr) Grund: Ergänzung

  7. #27
    Im ewigen Hafen
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    Deutschland STINNESSCHUB I -SB-

    Hallo
    In meinen Archiv fand ich noch einige Unterlagen vom Doppelsteuerstand des SB "STINNESSCHUB I". Wie man sehen kann war der Maschinentelegraf in der Mitte,während die Ruderanlagen einmal Stb. und einmal Bb. waren,je nachdem von wo man fuhr.
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    Geändert von claudius2 (13.05.2009 um 00:02 Uhr) Grund: ändern
    mfg claudius2
    Wenn die Sonne bei uns untergeht, geht sie anderswo gerade wieder auf

  8. #28

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    Standard Kupplungs-Schalter Schottel

    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    Geht natürlich auch per Schalter (natürlich nur mit entsprechendem "Hilfsantrieb" sprich Hydraulik o.ä.). Und der komplette Sinn ist mir jetzt auch klar.
    Hallo Fynn,

    also mit den Kupplungs-Schalter wird nicht eingekuppelt, sondern man sagt der Anlage nur, sie soll nun Drehzahlabhängig einkuppeln. Kuppeln tut es erst ab einer bestimmten Drehzahl, wenn man mit den Gashebel die Drehzahl erhöht.

    Gruß Thomas

  9. #29

    Standard Einkuppeln

    Vielen Dank für die Bilder und den Hinweis.

    Auskuppeln: drehzahlabhängig oder auf Knopfdruck.
    Einkuppeln: drehzahlabhängig, aber nur wenn der Auskuppel-Knopf nicht gedrückt ist.

    Jetzt habe ich es hoffentlich...
    Geändert von Fynn (13.05.2009 um 09:12 Uhr) Grund: Ergänzung

  10. #30

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    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    ..Auskuppel-Knopf nicht gedrückt ist.

    Jetzt habe ich es hoffentlich...
    Hallo Fynn, die älteren Anlagen haben eigentlich keinen "Auskuppel-Knopf" sondern nur einen Schalter um den Drehzahlabhängigen Kupplungsvorgang zu aktivieren.
    Läuft der Propeller mit und man schaltet diesen Schalter aus, hat es aber den gleichen Effekt wie der "Auskuppel-Knopf". Insofern hast du es!!!

    Gruß Thomas

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