Eigentlich sind heute auch die Daten der DDSG-Dampfer des 19. Jhs. als bekannt vorauszusetzen.
Dennoch gibt es bei einigen Fahrzeugen nach wie vor Lücken, die zu schließen wären. Ein besonderer Fall ist der DDSG-Dampfer HERKULES (I). Schreibweise mit "K".
Die Quellen SCHERER und Bauliste ESCHER, WYSS & Cie., Zürich, erwähnen das Schiff, aber viele Fakten werden nicht protokolliert:
Bei SchERER finden wir zunächst den
HERCULES (mit C)
mit Baujahr: 1843
und zur Maschine
Escher, Wyss und Co. und
PS: 200
ferner noch den Hinweis: kassiert 1872
In der Bauliste von Escher, Wyss & Cie., Zürich, wird das Baujahr bestätigt und als Werft "Altofen (?)" notiert, die Maschinenleistung wird mit 500 PSi angegeben.
Weitere Daten fehlen in beiden Quellen.
Anbei ein Lichtbild (Ausschnitt) vom Schiff, aufgenommen in der Werft Óbuda. (Quelle: Techn. Museum Wien, Archiv, Nr. FA-113 226, aus: K. Heilmeier, Raddampfer, Motorschiffe und Schleppzüge)
Das Bild ist mit 1866 datiert und als Bildautor ist Indriko angegeben, der für mehrere Aufnahmen in der Werft in diesen Jahren verantwortlich ist. Sechs Jahre später wurde der Dampfer verschrottet.
1910 baute die Werft Óbuda für die DDSG einen weiteren HERKULES (II), der bis 1956 in der Flottenliste der Reederei verzeichnet war.
Es wäre ja schön, wenn man die technischen Daten des Schiffes HERKULES (I) noch ergänzen könnte!
Zum HERCULES fand ich in meinen Unterlagen das Folgende: Nach der Kassierung erfolgte 1873 die Umgestaltung zu einem Warenboot mit den Abmessungen 64,0 x 7,5 x 3,6m. Leertiefgang 0,5m, beladen 2,4m und Tragfähigkeit 722,5to. Der Rumpf wurde in vier Magazine - jedes mit Bockkran - unterteilt. Die Maße können wohl auch für das Dampfboot angenommen werde. Ab 1874 fuhr das WB mit der Nummer "15" und erhielt 1880 die Bezeichnung A7 wegen eines Neubaus gleicher Nummer 15. Die Dauer der Verwendung ist mir nicht bekannt. In der Aichliste 1902 trägt bereits ein anderes Boot (ex ZDR SCHLICK) diese Nummer A7.
Noch ein paar Anmerkungen zum Dampfer: In allen Berichten ist der Name des Dampfers HERKULES mit K vermerkt. Escher -Wyss lieferte die Teile für Rumpf und Maschine nach Òbuda, wo die Montage erfolgte. Erst mit der Erweiterung der Werft und besserer Ausstattung an Werkzeugmaschinen stieg die Eigenproduktion auch bei der Herstellung der benötigten Maschinen für die Dampfer. Das erklärt die teils langen Bauzeiten auch wegen Verzögerungen durch dringende Reparaturarbeiten. HERKULES hatte eine Maschine mit "unten liegendem Balancier" und diese ist überall mit 200PS angegeben. Wegen der Bestellungen aus dem Ausland kam es nicht selten vor, dass das fertige Schiff den Bedingnissen der Bestellung nicht entsprach. Auch Escher-Wyss zahlte öfter Pönalen.
Hercules - ZRD DDSG
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