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Thema: Reederei Loh, Trechtingshausen

  1. #1
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Deutschland Reederei Loh, Trechtingshausen

    Vor einiger Zeit wurde im 'Main-Rheiner' mal ein kurzer Bericht über den Vorspanndienst Loh veröffentlich. Habe mir das damals sogar kopiert;

    'Ein rundes Jubiläum konnte in diesen Tagen das Trechtingshäuser Unternehmen Loh feiern. Seit 50 Jahren besteht der Vorspannbetrieb. Seit dem 1. Januar 2004 leitet Binnenschiffer und Kaufmann Friedel Loh das Familienunternehmen in der dritten Generation. Seine Ehefrau Ute, Hausfrau und Mutter von zwei kleinen Töchtern, managt die inneren Abläufe des Betriebes. Das Unternehmen bietet mittlerweile 16 Arbeitsplätze und besitzt heute die vier Vorspannboote RUPERTUS, RHEINLAND, ST. HILDEGARD und MARTINUS.

    Begonnen hat alles mit dem MARTINUS, einem Vorspannboot, das der damalige Kapitän Fritz Loh im Jahre 1957 von Josef Bäder erwarb. Nur der Cleverness seines Eigners hatte die MARTINUS es zu verdanken, dass sie nicht kurz vor Kriegsende entgegen dem damaligen Befehl versenkt wurde. Bäder versteckte sie unter Bäumen in den Mariannenaue im Rhein und fuhr sie später nach Aschaffenburg, das bereits von den Amerikanern besetzt war. Der MARTINUS hatte übrigens die Ehre, den WM-Superball anlässlich der Fussball-WM 2006 in Deutschland zu transportieren.

    Wilfried Loh, der Sohn von Fritz Loh, begann nach dem Besuch der Handelsschule 1956 seine Arbeit an Bord als Schiffsjunge und diente dem Unternehmen 50 Jahre lang. Zusammen mit seiner Frau Kläre, die ebenfalls aus einer Rheinschifferfamilie stammte, beherrschen sie seit Jahrzehnten mit die Vorspannära rund um das Binger Loch. Im Jahr 1968 siedelte die Familie vom Nachbarort Niederheimbach nach Trechtingshausen um.

    Immer den Blick auf Neues gerichtet, erwarben die heutigen Senioren 1970 den späteren ST. CLEMENS. Da in jenen Jahren auf dem Rhein der größte Teil der Flotte aus alten kleineren Motorschiffen bestand, blieben Rheingrundberührungen mit Wassereinbrüchen nicht aus. Dieses Boot war mit feststehenden und transportablen Pumpen, Schweißvorrichtungen und Abdichtungsgeräten ausgestattet. Bei Einsatz des ST. CLEMENS beherbergte die Familie Loh während solcher Rettungs- und Reparaturarbeiten, die ab 1971 vorgenommen wurden, die Schifferfrau mit ihren zahlreichen Kindern. "Unser Bestreben war es immer, auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen den Menschen zu dienen und der Schifffahrt in ihren Nöten zu helfen", sagen beide aus fester christlicher Überzeugung.

    Um immer auf dem neuesten technischen Stand und zugleich zukunftsorientiert zu handeln, waren ständig Investitionen in Neuanschaffungen und Umrüstungen erforderlich. Da Sohn Friedel die Begeisterung für die Schifffahrt und das Unternehmen offensuchtlich mit in die Wiege gelegt wurden, freute sich der Vater Wilfried natürlich, dass Friedel im Jahr 1989 in den Betrieb einstieg.

    Waren über Jahrzehnte Arbeitsfelder vorrangig, wie Vorspann- und Schleppdienst, Havariedienste, Schubtransporte von Schubleichtern und Schwerguttransporten, so hat sich im Laufe der Jahre das Aufgabenfeld merklich geändert. Die Vorspann-Ära neigt sich dem Ende zu und das Familienunternehmen Loh hat sich für neue Tätigkeitsbereiche gerüstet. Aus vorgenannten Gründen kauften sie im Frühjahr 2005 den Ponton SOONECK, eine schwimmende Arbeitsfläche. Als erster Ponton dieser Art besitzt er eine Dauergenehmigung zum Transport und Abschuss von Feuerwerken(!), die beim 'Rhein im Feuerzauber' zum Einsatz kommt.

    Ein weiterer Deckponton, der ST. CLEMENS wird zurzeit in Speyer mit drei hydraulischen Stelzen versehen, die sich bis zu neun Metern in den Flussgrund rammen können und die Installation von schweren Bohrern und Reißbaggern ermöglichen. Zu den weiteren Errungenschaften des Betriebes zählt eine Klappschute auf den Namen ST. NIKOLAUS. Dieses Gerät wird bei Geschiebezugaben eingesetzt. Künftig sind die Loh-Fahrzeuge mit dem pinkfarbenen Streifen nicht nur in der heimischen Region, sondern auf allen Flüssen in der Bundesrepublik anzutreffen.'

    Gruß - Ronald;-)

    14.05.2008
    Geändert von Gerhard (12.05.2009 um 00:16 Uhr) Grund: Aus dem 1. Forum

  2. #2
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Deutschland Reederei Loh, Trechtingshausen

    Hallo Binnenschifffreunde,

    hier mal ein bisschen was zu den Loh-Schiffen (soweit ich das in der Eile zusammenkriegen konnte):

    RUPERTUS
    Bj. 1988 bei Alblas in H-I-Ambacht, Niederlande
    Ho. Trechtingshausen, L 25.80, B 6.11, 4306480
    Das obere Bild zeigt den RUPERTUS mit zwei Pontons der Fa. Meister, Deggendorf, auf dem Main bei Viereth zu Berg, Januar 2007.
    Das zweite Bild zeigt den RUPERTUS bei der Ausfahrt aus der Schleuse Viereth, März 2007.
    Das dritte Bild zeigt den RUPERTUS beim Transport des Kaskos WESTSTELLINGWERF im Oberwasser der MDK-Schleuse Forchheim, Januar 2008.
    Das letzte Bild zeigt RUPERTUS mit dem Kopfstück ED BULL auf dem Weg zu Donau, aufgenommen vor wenigen Tagen an der MDK-Schleuse Strullendorf.

    MARTINUS
    Bj. 1933 auf der Meidericher Schiffswerft in Duisburg
    Ho. Trechtingshausen, L 22.34, B 5.51, 4403440
    Das Bild 5 zeigt den MARTINUS in den 80er Jahren bei einem Baustelleneinsatz bei Gundelsheim.

    ST. HILDEGARD

    Bj. 1959 in Mainz-Mombach (soll man ein früheres Bundeswehrfahrzeug gewesen sein)
    Ho. Trechtingshausen, L 28.40, B 6.22, 4306620
    Das Bild 6 zeigt ST. HILDEGARD mIt einem Sondertransport auf dem Main bei Haßfurt zu Berg, August 2007.
    Das Bild 7 zeigt ST. HILDEGARD mit einem weiteren Sondertransport auf dem Mainkanal bei Limbach zu Berg, Januar 2008.

    RHEINLAND
    Bj. 1929 bei Hitzler in Lauenburg als Dampfschlepper MATTHIAS BURMESTER, 1953 als WILLY in Köln, nach 1960 an den Vorspanndienst Loh.
    Ho. Trechtingshausen, L 30.82, B 6.45, 4200940
    Bild 8 Aus den 30er Jahren von der Elbe noch unter dem ursprünglichen Namen MATTHIAS BURMESTER. Ziemlich seltenes Bild - aber das Schiff ist nach den vielen Jahren doch noch immer klar das selbe...

    ST. NICOLAUS
    Ho. Trechtingshausen, L 44.89, B 8.16, T unbekannt, 4805570
    Das Bild 9 stammt von Kollegen Marcus (der leider noch nicht den Weg hierher gefunden hat - vielleicht schaut er ja mal vorbei).

    SOONECK
    Ho. Trechtingshausen, Daten unbekannt, 4803960
    Leider kein Bild von dem Schiff.

    Ferner gab's noch den FRANZ FRIEDRICH (Bj. 1905, umbau 1957).

    Schiffsdaten

    Name: Friedrich

    Ex-Namen: Adolf Margarethe, Maria Johanna, Franz Friedrich (2103248 / 7000682 / 7001005)
    gemeldet in: Trechtingshausen
    Nationalität:
    Europanummer: 4306070

    Länge: 27,20 m
    Breite: 5,65 m
    Tiefgang: 1,70 m


    Baujahr: 1902
    erbaut in:
    Bauwerft: Arnhemsche SB, Arnhem

    Verbleib: 1991 verschrottet

    Über Ergänzungen, Korrekturen und Bilder bin ich (wie immer) stets dankbar.

    Gruß - Ronald;-)

    14.5.2008
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    Geändert von Gerhard (12.05.2009 um 00:37 Uhr) Grund: Aus dem 1. Forum

  3. #3
    Avatar von Dewi
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Hallo Ronald,

    Zitat: Ronald hat geschrieben:
    ST. HILDEGARD
    Bj. 1959 in Mainz-Mombach (soll man ein früheres Bundeswehrfahrzeug gewesen sein)
    Die ST. HILDEGARD war ein Bundeswehrfahrzeug, ist mir gestern erst wieder durch Klaus Krüger bestätigt worden.

    Gruß Detlef

    14.05.2008

  4. #4
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Hallo Detlef;

    habe mich mal ein bisschen schlau gemacht; das muss ein Pionierschlepper vom Typ Mainz gewesen sein; der gehörte bis zum Juni 2003 zum Bestand des schweren Pionierbataillons 140 in Emmerich. Gebaut wurden die Fahrzeuge 1959 von der Rheinwerft in Mainz-Mombach für die Flusspioniere der Bundeswehr.

    L 27.96, B 6,22 m, Tg. (beladen) 1.19

    Die Antriebsanlage bestand aus 2 wassergekühlten Dieselmotoren je 12 Zylinder Viertakt KHD vom Typ SBF M 716, die eine Leistung von 279 kW (380 PS) erzeugten und den Schlepper bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 21 km/h beschleunigen konnten.

    Wenn mich nicht alles täuscht müsste der T 61 (Bild unten) der heutige ST. HILDEGARD sein. Wie man allerdings auf die Idee kommt, so etwas zum Schubschiff umzubauen...

    Bild

    Gruß - Ronald;-)

    P.S.: eigentlich gehört das Thema inzwischen eher in die Rubrik 'Reedereien am Rhein'. Vielleicht sollten wir es verschieben...?

    14.5.2008
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    Geändert von Gerhard (12.05.2009 um 00:52 Uhr) Grund: Aus dem 1. Forum

  5. #5
    Avatar von Dewi
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Hallo Ronald,

    glaube Klaus hat gestern so etwas ähnliches erwähnt mit einer 60ziger Zahl! Wenn man sich nett alles gleich aufschreibt :oops:

    Zitat:
    Wie man allerdings auf die Idee kommt, so etwas zum Schubschiff umzubauen...
    Ronald, Du weist ja, alles ist möglich in der Binnenschifffahrt!

    Aber das mit dem verschieben ist eine gute Idee! Habe auch einmal einen schönen Bericht über die Loh-Schlepper gelesen, aber weiß leider nicht mehr wo!
    Gruß Detlef

  6. #6
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Dewi hat geschrieben:
    Ronald, Du weist ja, alles ist möglich in der Binnenschifffahrt!

    @Detlef; meiner Meinung nach ist das gerade das Interessante an den Binnenschiffen; dieses 'Zerteilen' und mit anderen Stücken kombinieren, vergrößern, verkürzen, verbreitern, neue Vor- und Hinterschiffe, u.s.w.

    Dieser Bericht über die Loh-Schlepper würde mich sehr interessieren. Ich habe auch kürzlich mal einen Bericht gelesen, als Friedel Loh die Firma übernahm (das war wohl Anfang 2004). Aber mir geht's wie Dir - ich finde ihn nicht mehr...

    Gruß - Ronald;-)
    14.5.2008

  7. #7
    Avatar von Dewi
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Hallo Ronald,
    dann machen wir einmal eine Aufruf :lol:
    Wer kennt den Bericht, und kann Ihn uns zukommen lassen :?: Auch Gäste können hier Antworten :!:
    In meiner Fahrenszeit kk , habe ich nur einmal einen Vorspann Fahrt durch das Gebirge mitgemacht! Aber da war ich noch nicht mal in der Ausbildung! Lange ist es her!
    Gruß Detlef

  8. #8
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Deutschland ST. HILDEGARD

    Hallo Ihr Grübler

    die St.Hildegard war ein BW Schlepper mit der Nr. T61 später T3101.
    2003 durch K. Loh von der Vebeg ersteigert und mit einer Schubbühne ausgerüstet. Dazu kam ein neuer Motor mit 1200 PS. Euro Nr. 4306620

    Hier mal auf einer "flotten" Reise.

    Gruß Ernst
    29.5.2008
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  9. #9
    Administrator Avatar von Gerhard
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    Deutschland Reederei Loh, Trechtingshausen

    Hallo

    ein paar Bilder am Heimatsteiger der Reederei Loh vom 15.05.2008


    Gruß Gerhard
    29.05.2008
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  10. #10
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Deutschland Reederei Loh, Trechtingshausen

    Hallo Gerhard
    man beachte, selbst die Kabel sind pinkfarbend !!! (getreu dem Signal)

    Gruß Ernst

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