Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer von Binnenschifferforum hilft e.V.,
heute wende ich mich mit einem ausführlichen, dringenden Appell an euch. Der Verein, das Forum und die Vision, die uns alle über Jahre verbunden hat, stehen vor einer entscheidenden Weggabelung.
Ich bitte euch eindringlich, diesen Beitrag in Ruhe und aufmerksam zu lesen. Denkt darüber nach, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten können. Diskutiert mit, teilt eure Meinung – die Zeit für Passivität muss vorbei sein. Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist!
Was ist passiert?
Ungefähr seit 5 Jahren bin ich im Binnenschifferforum nicht mehr so aktiv, wie in den über 10 Jahren zuvor.
Grund dafür war, dass Gerhard, seit er das Forum von Dewi übernommen hatte, zunehmend einen Kurs fuhr, der jegliche kontroverse Diskussion vermeiden sollte. Der Fokus liegt seit Jahren fast ausschließlich auf der Schiffsdatenbank.
Damit ist mein Hauptaufgabengebiet entfallen. Ich hatte mich noch nie als der Hüter der Schiffsbilder gesehen, sondern immer als jemand, der seine Stimme für die Binnenschifffahrt erhebt.
Natürlich habe ich die Datenbanken jahrelang mit gepflegt, aber das lief nebenbei, weil ich sowieso jeden Tag im Forum zugange war.
Die Folge war natürlich, dass ich seitdem, wie viele andere Mitglieder, nur noch selten im Forum zugange war.
Wir hatten eine WhatsApp Gruppe eröffnet, in der die Vorstandsmitglieder informiert werden sollten, wenn es einen aktuellen Fall gibt oder im Forum etwas wichtiges zu besprechen war.
Dies hat aber nie gut geklappt und es kam auch darüber schon ein paarmal zu Meinungsverschiedenheiten, die allerdings längst wieder beigelegt waren.
Bei der letzten JHV wurde das Thema noch einmal ausführlich diskutiert und Ich durfte davon ausgehen, dass es auch für Alle geklärt war.
Am 6. Juli 2024 stellte ich jedoch fest, dass ich ohne jegliche Vorankündigung und ohne ein klärendes Gespräch, von Gerhard als Administrator des Forums entfernt wurde. Diese Entscheidung wurde mir weder im Vordtand des Vereins, noch im Adminbereich des Forums vorher kommuniziert, und ich erfuhr davon erst, als ich in den Adminbereich gemusst hätte und merkte, dass ich meine Zugriffsrechte verloren hatte.
Dies war für mich ein schwerer Schlag. Seit über 16 Jahren bin ich im Forum, davon mehr als 10 Jahre aktiv und in leitender Rolle. Unser Verein, dem ich seit 14 Jahren als Vorsitzender vorstehe, ist eng mit diesem Forum verbunden. Die Entfernung als Administrator hat nicht nur meine Arbeit behindert, sondern auch das Vertrauen zwischen mir und Gerhard nachhaltig beschädigt.
Gerhard argumentiert, dass Verein und Forum nichts miteinander zu tun hätten. Doch wie die Meisten von euch wissen, war das Forum, vor allem die Diskussion nach der Havarie von TMS Waldhof an der Loreley der Auslöser für die Vereinsgründung und das Forum war von Anfang an die Plattform, auf der die Ziele des Vereins umgesetzt wurden. Ohne das Forum kann der Verein seine Aufgaben – die Unterstützung von Schiffleuten und die Förderung der Binnenschifffahrt – nur schwer, meiner Meinung nach nicht adäquat, erfüllen.
Der Verein heißt ja nicht umsonst Binnenschifferforum hilft e.V..
---
Wie hat sich das Forum verändert?
Als das Binnenschifferforum gegründet wurde, wurde es schnell zu einer lebendigen Plattform. Hier wurden:
Kontroverse Diskussionen über wirtschaftliche und politische Themen geführt, die die Binnenschifffahrt betreffen.
Lobbyarbeit betrieben, die Einfluss auf Entscheidungen nahm.
Hilfe und Unterstützung für die Schiffleute organisiert.
Heute hat sich das Forum jedoch in eine völlig andere Richtung entwickelt:
Es ist für Viele zu einem „Online-Museum“ geworden, das sich hauptsächlich auf Nostalgie, Schiffsbilder und Erinnerungen konzentriert.
Kontroverse Diskussionen finden nicht mehr statt, viele aktive Schiffleute haben das Forum verlassen oder sind zwar noch angemeldet, nutzen es aber nicht mehr.
Die Plattform, die einst neues Feuer für die Binnenschifffahrt entfachte, ist zu einem Ort geworden, an dem nur noch die Asche gehütet wird.
---
Die Folgen für den Verein
Ohne ein aktives Diskussionsforum kann der Verein seine Ziele nicht erreichen. Der Verein wurde gegründet, um Schiffleuten in Notlagen zu helfen und die Binnenschifffahrt als Branche zu stärken und voranzubringen.
Doch wie sollen wir diesen Aufgaben gerecht werden, wenn:
- die Stimmen der aktiven Schiffleute im Forum verstummen?
: Diskussionen über aktuelle Probleme, wie Arbeitsbedingungen, Infrastruktur oder neue Gesetze, nicht mehr stattfinden?
- die Plattform nur noch als Archiv für Bilder und Geschichten dient, anstatt ein Ort des Austauschs und der Unterstützung zu sein?
- die Mitgliederzahlen des Vereins sinken, weil die aktiven Schiffleute, für die der Verein da sein soll, sich nicht mehr repräsentiert fühlen.
---
Unsere drei Möglichkeiten
Wir stehen an einem Punkt, an dem ich nicht länger zusehen kann. Es gibt nur drei Wege, die wir gehen können:
1. Das Diskussionsforum wird wiederbelebt
Gerhard müsste bereit sein, dem Forum seine ursprüngliche zweite Säule zurückzugeben.
Denkbar wäre u.B. die Umstrukturierung des Forenbereichs, der einst für Werner Reuters („Magisternavis“) geschaffen wurde, sodass er effektiv für politische und wirtschaftliche Themen genutzt werden kann.
Ich bin bereit, die Moderation, Administration und inhaltliche Verantwortung für diesen Bereich zu übernehmen.
2. Verein und Forum trennen sich
Wenn Gerhard nicht bereit ist, das Forum in diesem Sinne zu verändern, bleibt nur die Trennung.
Gerhard kann dann sein Forum nach seinem Geschmack weiterführen, als Ort der Nostalgie und Erinnerung.
Ich würde ein neues Forum gründen, das sich ausschließlich aktuellen Themen, Problemen und Sorgen der Binnenschifffahrt widmet.
Dieses Forum wäre dann auch die Plattform für den Verein, der dann jedoch einen neuen Namen erhalten müsste, um sich klar abzugrenzen.
In diesem Forum wird es keine Nostalgie, sondern eine aktive Gemeinschaft geben, die sich den realen Herausforderungen der Branche stellt.
Dafür wäre dann aber auch die Mitwirkung weiterer aktiver Mitglieder notwendig.
3. Status quo – Rücktritt
Solltet ihr der Meinung sein, dass alles so bleiben soll, wie es ist, ziehe ich meine Konsequenzen:
Ich würde dann sowohl aus dem Forum als auch aus dem Verein austreten.
Damit würde meine Arbeit für die Binnenschifffahrt enden.
Ich würde mich aus dem Engagement zurückziehen, weil ich keine Perspektive sehe, wie der Verein in seiner jetzigen Form seine Ziele erreichen kann.
---
Die entscheidende Frage: Quo Vadis – Wohin steuern wir?
Das hier ist jetzt nicht nur ein Appell, sondern ein Weckruf.
Es geht um die Zukunft unseres Vereins und unserer gemeinsamen Vision.
Ich rufe euch auf, Stellung zu beziehen. Überlegt euch gut, welchen Weg ihr wählen wollt.
---
Die Konsequenzen eurer Entscheidung
Das Ergebnis dieser Diskussion wird weitreichende Konsequenzen haben:
Es wird bestimmen, ob der Verein und das Forum wieder eine aktive Rolle in der Binnenschifffahrt einnehmen können.
Es wird entscheiden, ob unser jahrelanger Einsatz und unsere Vision weiterleben – oder ob sie in Vergessenheit geraten.
Ich habe mich über Jahre mit vollem Einsatz für den Verein und das Forum eingesetzt. Doch ich kann diese Aufgabe nicht allein bewältigen. Jetzt liegt es an euch, ob wir gemeinsam einen neuen Weg finden oder ob ich meine Arbeit hier beende.
---
Eure Meinung ist gefragt
Die nächste Jahreshauptversammlung wird entscheidend sein. Den genauen Termin werde ich in den nächsten Tagen bekannt geben. Ich erwarte, dass jedes Mitglied, dem der Verein am Herzen liegt, teilnimmt und sich an der Diskussion beteiligt.
Jetzt ist der Moment, um Klarheit zu schaffen und die Zukunft zu gestalten. Eure Stimme zählt!
---
Mit dramatischen, aber hoffnungsvollen Grüßen
Michael Jeske
1. Vorsitzender
Binnenschifferforum hilft e.V.