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Thema: Linienschiff

  1. #1

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    Standard Linienschiff

    Ob den jemand kennt?

    Gernot
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  2. #2
    Moderator Avatar von Norbert
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    Standard Linienschiff

    Hallo Gernot,

    könnte das russische Linienschiff POTEMKIN aus dem WK I sein. Bin mir aber nicht sicher. Dafür muss ich erst einmal in Fachlektüre nachschlagen.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  3. #3

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    @Tut mir leid, Norbert, aber daneben!

    Gernot

  4. #4
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Gernot,
    da bist Du aber weit gereist, bestimmt nicht mit dem Paddelboot. Das Schiff liegt in Japan. Soll ich weiterschreiben? Fängt mit M an.

    Gruß
    Friedhelm

  5. #5

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    Standard Mikasa in Yokosuka/Japan

    Korrekt, Friedhelm, es ist die Mikasa!

    Erstmal eine Bitte: das "s" im
    Namen Mikasa bitte scharf wie in "Kasse" (und nicht dröge wie in "Käse") aussprechen - das klingt besser. Bei Wikipedia ist eigentlich alles super erklärt - sogar, wo der Name herkommt. Hier ist der Link. Trotzdem hier noch ein paar flotte Erklärungen nicht nur zum Schiff:

    Japan bekam die Demütigung des großen Nachbarn China durch die führenden europäischen Nationen während des Opium-Krieges 1840-42 hautnah mit. Japan war gewarnt und wollte nicht das gleiche Schicksal erleben. Es gehört zur Tradition der Japaner auf ihrer Insel, ja zu ihrer Identität, nützliche Einflüsse von Außen aufzunehmen. Jetzt war Modernisierung nach westlichem Vorbild angesagt, um gegen die offenbar überlegenen europäischen Mächte bestehen zu können.

    Japan brachte ungeheure Opfer und leistete sich für teures Geld ausländische Experten in allen Bereichen. Jetzt begann das, was man etwas klischeehaft als die Entstehung eines westlichen Japan bezeichnet. Klischeehaft deswegen, weil Japan durch die Übernahme westlichen Kulturguts nicht aufhörte, Japan zu sein. Aber in der Tat: die nach einer rund 250jährigen (weitgehenden) Abschließung, während der Japan an China orientiert gewesen war (während man alles Westliche als barbarisch verachtete), erfolgende bewußte Öffnung des Landes gegenüber dem Westen, die man mit dem Jahr 1868 verbindet (die Jahreszahl ist natürlich schon wieder ein Klischee: es ist ja nicht so, daß davor oder danach nichts stattgefunden hätte. Aber irgendwelche Zahlen muß man ja angeben), war schon ein gewaltiger Umbruch. Die gesamte Regierungsspitze (immerhin 48 Mann! Dazu kamen 60 Studenten, die in den einzelnen Ländern studieren sollten) unternahm von 1871 bis 1873 eine Weltreise durch alle wichtigen Länder, um sich umzusehen und zu entscheiden, was zu übernehmen wäre - ein einzigartiger Vorgang: das war die sogenannte Iwakura-Mission. (Hier in Stadtallendorf kamen sie auch durch - aber sie werden kaum aus dem Fenster gesehen haben, schon weil sie in einem Nachtzug nach Frankfurt saßen ...). In Preußen gefielen die hierarchische Gesellschaftsordnung, die Disziplin und die Krupp-Werke wurden natürlich auch besichtigt - die MIKASA besaß später Panzerplatten von Krupp.

    Hierarchie spielt in Japan eine ganz große Rolle - das nervt viele Westler etwas, aber es ist nun mal so. Von daher versteht sich nicht nur die Alarmierung Japans, als das große China im Opiumkrieg "in der Rangliste der Staaten" auf einmal nach hinten rutschte: das Bedürfnis Japans, mit den westlichen Mächten ebenbürtig zu sein, führte sogar dazu, daß sich Japan bald im Stil der westlichen Großmächte an der Unterdrückung seines ehemaligen Vorbilds China beteiligte! Die westlich modernisierte japanische Armee war 1894/95 gegenüber China siegreich, verleibte sich Taiwan ein, gewann Einfluß auf Korea und besetzte zudem die Liaotung-Halbinsel mit Port Arthur. Das ging den europäischen Mächten zu weit, die sich darauf verständigten, daß Japan die Liaotung-Halbinsel an Rußland abgeben mußte.

    Sie waren sich dabei wohl nicht darüber im Klaren, welche Zurücksetzung das für Japan bedeutete, das sich um seinen verdienten Erfolg betrogen und als Großmacht nicht ernstgenommen sah. Japan legte nun ein Rüstungsprogramm auf, zu dem auch die MIKASA gehörte - sie wurde in der damals führenden Schiffbaunation England in Auftrag gegeben. Auch wenn die aggressive Expansion Rußlands nach Osten, das in seinem neuen Pazifikhafen Port Arthur - dem einzigen, der ganzjährig eisfrei war - eine Marinebasis aufbauen wollte und weitere Aktivitäten unternahm, der unmittelbare Anlaß für den Angriff Japans auf Rußland 1904 war, so darf man die Rolle, die die Erfahrung von 1895 für die Japaner dabei spielte, nicht unterschätzen.

    Japan war modernisiert und motiviert, die Russen eher beleidigt. Man muß sich das mal vorstellen: das russische Ostseegeschwader lief 18000 Seemeilen um Afrika herum zu einer Strafexpedition gegen Japan aus, um sich dann von Admiral Togo, dessen Flaggschiff die MIKASA war, in der Straße von Tsushima zusammenschießen zu lassen! Erst durch diesen Erfolg wurde Japan im Westen als eine ernstzunehmende Macht zur Kenntnis genommen. Ich weiß nicht nur aus Büchern, sondern auch aus der Erzählung meiner Großeltern, welch ungeheuren Eindruck der Sieg Japans über Rußland damals hierzulande hinterließ. Während sich die europäischen Mächte in China bedienten, Kolonien einrichteten und Häfen "öffneten", in der sicheren Überzeugung, daß die unzivilisierten Länder dem nichts entgegenzusetzen und sich zu fügen hatten, zwang Japan, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts von den westlichen Mächten selbst "geöffnet" und zum Abschluß Ungleicher Verträge gezwungen worden war (im Unterschied zu China dabei aber seine territoriale Integrität wahren konnte), jetzt die europäische Großmacht Rußland in die Knie! Mit diesem sensationellen Erfolg war Japan als ein dem Westen ebenbürtiges Land anerkannt.

    Die Mikasa ist als das Flaggschiff von Admiral Togo, der diesen Sieg über Rußland in der Seeschlacht von Tsushima errang, ein Symbol dieser Entwicklung. Ironie der Geschichte, daß die Mikasa nur wenig später nach einem Feuer im sicheren Hafen explodierte und von alleine sank (399 Tote!) und mühsam gehoben werden mußte. Sie wurde wieder in Dienst gestellt, veraltete angesichts der raschen technischen Entwicklung aber schnell. Nachdem ein Abrüstungsvertrag 1921 das Schicksal der Mikasa fast besiegelt hätte, kam sie 1925 nach Yokosuka (eine Marinebasis in der Bucht von Tokyo) als Museumsschiff, wo sie während des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden erlitt. Interessant ist, daß zum Wiederaufbau des Schiffes von 1958-61 Teile des chilenischen Schlachtschiffes Almirante Latorre verwendet wurden, das damals in Japan verschrottet wurde. Nett finde ich auch, daß eine Straße in Barrow-in-Furness (ein Stück nördlich von Liverpool), wo die Mikasa gebaut wurde, Mikasa-Street heißt.

    Ach ja, weil ich mit dem scharfen "s" in Mikasa begonnen habe, höre ich auch mit der Aussprache wieder auf. Die Stadt mit der Marinebasis heißt nicht, wie wir Deutschen immer so gerne sagen, Yokosuuuuuuka, sondern das "u" wird in diesem Fall ziemlich übergangen, so daß der Ort fast "Yokoska" heißt.

    Gernot


    PS: Das Ding ist kürzer, als die 135er auf dem Rhein!
    - Mööönsch, da haben sie den Vorplatz des Schiffs aber inzwischen gestaltet - vergleicht mal das Bild bei Wikipedia mit meinem Bild von 1983 (Bild 7 in Beitrag 1)! Mit dem Auto bis hin fahren ist auch nicht mehr. Interessantes Detail: die japanische Kriegsflagge von einst (damit kenne ich mich nicht so aus) bammelt auch nicht mehr vorne am Mast!
    Geändert von Gernot Menke (14.06.2009 um 10:29 Uhr)

  6. #6
    Moderator Avatar von Norbert
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    Hallo Gernot,

    hätte mir gleich auffallen sollen Linienschiff POTEMKIN hat Drei Schornsteine.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  7. #7

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    @Hallo Norbert,

    der kommt ja in Gelsenkirchen auch nicht so oft durch ;-)

    Gernot

  8. #8
    Moderator Avatar von Norbert
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    @ Gernot

    der kommt ja in Gelsenkirchen auch nicht so oft durch
    hast recht, der ist höher als 4,50m und breiter als 12m, nicht Kanaltauglich

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

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