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Thema: Warum wird man Binnenschiffer?

  1. #31
    Administrator Avatar von Stadt_Aschaffenburg
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    Hi,

    ich liebe diese „Dickmanns“
    Ich auch - der Junge in der ersten Dickmanns-Werbung war ein Cousin meiner Frau

    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  2. #32

    Schweiz Warum wird man Binnenschiffer? - ein kleiner Nachruf

    Hallo Miteinander

    …….genau DARUM - weil ich diese Art der (Murcks)-Schifffahrt noch (er)leben dufte, bin ich so froh darüber…….!
    Mit „Murcks meine ich vor allem den „körperlichen Einsatz“.
    “DAS hat mir sehr viel in der Vergangenheit geholfen – auch als „Lebensschulung“ wie das „Durchhalten“ usw. .

    Ich weiss wenigstens noch, wie man ein Schiff ohne Motoren „verholen“ kann, wie man Schleppdrähte „richtig“ festmacht usw. usw. !
    Wenn ich nur zurückdenke, wie das damals war, als wir „irgendwo“ mit ein paar Schiffen/Kollegen zusammen lagen und auch mal „abgefeiert“ – früher sagte man („durchgemacht/durchgezecht“) haben.

    DAS alles ist (leider) vielen nicht mehr vergönnt – Diejenigen können ja nichts dafür!

    Das Schiff muss (mit Ausnahmen) zwingend fahren um sich wirtschaftlich zu halten.
    Die Konditionen (nicht nur die Frachtpreise - auch die „Liege-/ und Löschzeiten usw.) haben sich – u.a. auch mit dem Einmotten der „FTB-Frachten“ dermassen verändert.

    >>>>>Es hat keine Luft mehr dazwischen!<<<<<

    Dafür kommen andere Situationen vor, welche ich (oder vielleicht auch andere) nicht mitkriegen…….
    Sei das „nur“ die Radarfahrt im dichtesten Nebel… - DAS wurde früher (nachdem wir RADAR an Bord bekamen) nur gemacht, wenn es wirklich absolut nötig war. Es ist und bleibt ein „latentes Risiko“! Heute ist DAS ganz normal. Ein Sprichwort sagt ja: "Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht......."!

    Ich schätze von Jedermann/Jederfrau seine geleistete Arbeit - egal in welcher „Zeit“.

    Aber ein bisschen „Nostalgie“ tut doch gut, oder?
    (Das Binnenschifferforum lässt grüssen)

    Apropos „Dickmann“:
    …..darauf kommt man halt, wenn man Heutzutage verschieden „Wörter/Ausdrücke“ nicht mehr öffentlich verwenden darf – obwohl das „richtige“ Wort sicherlich nicht „abschätzig gemeint gewesen wäre…. . Hauptsache, jeder versteht, um was es geht!

    Mit schiffischem Gruss von Leunam

  3. #33
    Im ewigen Hafen
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    Standard Wie werde ich Binnenschiffer und wie bleibe ich das auch...

    Hoi Leunam
    hallo zusammen

    Vielen Dank für diese schriftstellerische Topleistung, Leunam. Ich habe genau das auch so erlebt aber Du kannst das viel besser in Worte fassen als ich.

    Als Zusatz müsste man vielleicht die Sache mal noch so ansehen : Wieso wird und bleibt man Binnenschiffer ? Eigentlich bin ich aus demselben Grund wie Du nach der Schnupperlehre in diesen Beruf eingestiegen und habe mir vorgestellt, nach einigen Jahren das Patent zu machen und dann die Karriere Schiffsführer zu verfolgen.
    Wie Du weisst, verkaufte ab 1984 die SRN AG ein Schiff nach dem andern und es sah danach aus, als ob die Abwärtsspirale so weitergeht. Und es war auch so !

    Als ich den Entschluss fasste, nicht zu warten bis mir die Reederei mangels Schiffen kündigt, kamen mir die Tränen. Ich hatte auch Tränen in den Augen als ich die Kündigung in den Postbriefkasten schmiss. Da ich aber keine Zukunftsperspektive mehr sah, musste ich diesen Schritt tun!

    Ich denke es ist vielen so ergangen. Es ist sicher verständlich, dass nicht alle Lotse werden oder eine Reederei gründen konnten um somit bei der Schifffahrt bleiben zu können. Auch die Stellen bei der Basler Personenschifffahrt sind begrenzt.
    Also mussten sicher 80% der entlassenen Matrosen, Steuermänner usw. ein neues Wirkungsfeld suchen und vielfach war das halt eine der vielen Basler Chemiefirmen.

    Das es nun Personen gibt, die meinen der Binnenschiffer sei kein anspruchsvoller Beruf und nur sie hätten "was richtiges" erreicht, finde ich völlig deplaziert.
    Genauso daneben finde ich aber auch, wenn man die Leute welche nun in chemischen Unternehmen arbeiten, in Misskredit bringt und diese quasi verteufelt.:mad:

    Man bedenke wo heutzutage überall chemische Stoffe und Zusätze enthalten sind. Ohne Chemikalien funktioniert auch ein Binnenschiff nicht.
    Der Respekt sollte gegenseitig ausgewogen vorhanden sein und es gibt in der Chemiebranche genauso spannende Jobs wie auf einem Binnenschiff. (naja, wenigstens fast so spannend)

    In diesem Sinne freue ich mich auf weitere solche schriftstellerischen Leistungen- natürlich auch die der anderen z.B. Jürgen-, hoffe aber auch darauf, dass man für diejenigen Verständnis hat, welche den Beruf leider wechseln mussten und sich aber auch heute noch mit der Schifffahrt verbunden fühlen.

    Ein leider "ehemaliger" Binnenschiffer der nicht Binnenschiffer bleiben konnte, es aber heute wieder leidenschaftlich als Hobby betreibt.

    Grüsse,

    Stephan
    Geändert von Gamperdona (21.01.2010 um 15:02 Uhr)
    Wenn wir heute nix tun, leben wir morgen wie gestern...

  4. #34

    Schweiz Wie werde ich Binnenschiffer und wie bleibe ich das auch...

    Hallo Miteinander
    Hallo „Gamperdona“

    Vielen DANK für Deine Komplimente!

    Ich habe früher immer mal gesagt, Wenn ich nicht auf die Schifffahrt gegangen wäre, wäre ich Sänger geworden“........ – was natürlich als „Spass“ gemeint war.
    Aber vielleicht wäre „Schriftsteller“ eine bessere Option gewesen – obwohl, bei den vielen Schreibfehlern…….

    ….ich habe ja niemanden „persönlich“ angesprochen……
    Diejenigen, welche es angeht (das war noch weit vor Deiner Zeit), wissen es schon!
    Die angedeuteten Berufszweige sind ja nicht vollumfänglich gewesen – es gab noch andere……

    Sorry, wenn du Dich „direkt“ (als Chemieangestellter) angesprochen habe!!!
    Bedenke aber, alles was ich schreibe, ist tatsächlich „so“ geschehen.
    Ich bin sicher – es gibt viele Forumleser, welche diese Zeilen lesen und diese „Story“ SO auch kennen!
    DAS war damals halt einfach SO -vielleicht war es auch ein bisschen Neid – ich weiss es nicht?
    Ich habe mich halt bereits mit sehr jungen Jahren Selbständig gemacht -das kam nicht bei Jedermann „gut“ an - frag mal bei Gelegenheit u.a. meinen Bruder, der hatte in etwa die gleiche Vergangenheit.

    Auch „Darüber“ gäbe es noch viele, viel „Storys“…… .
    Mann soll DAS ja auch „beim Namen“ nennen (dürfen), ohne Jemanden zu diskreditieren….. .
    Deshalb siehst Du bei meinen „Storys“ eigentlich nie einen Namen.

    >>>>>Wir bleiben "am Ball"!<<<<<

    So, mein Lieber, vielleicht sehen wir uns Morgen „im Schiff“ - dann klappt es ja mit dem Bier……
    Gehe anschliessend noch mit meinen Jungs ins Feuerwehrmuseum zu „Hannibal“ und später zur „Verkehrsdrehscheibe Schweiz“ (Museumsnacht Basel).
    Kommst Du auch?

    Mit schiffischem Gruss von Leunam

  5. #35
    Kaufer-8jahre
    Gast

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    Zitat Zitat von Norbert Beitrag anzeigen
    Hallo Micha,

    dann muss ich mal wieder was verfassen. Ich hab mein Bordbuch von der Berufschule noch.

    Gruß Norbert
    Also Norbert, dein bericht errinnert mich an meine Havarie 1970 mit der Leni Rabes in Düsburg und an eine weiter 1973 in Worms zuberg!
    (Ich bin NEU im Forum und möchte mich mit euch austauschen! Gruß Peter Kaufer-8jahre

  6. #36
    Avatar von Jürgen F.
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    Zitat Zitat von Gamperdona Beitrag anzeigen
    Hoi Leunam


    Als ich den Entschluss fasste, nicht zu warten bis mir die Reederei mangels Schiffen kündigt, kamen mir die Tränen. Ich hatte auch Tränen in den Augen als ich die Kündigung in den Postbriefkasten schmiss. Da ich aber keine Zukunftsperspektive mehr sah, musste ich diesen Schritt tun!
    Grüsse,

    Stephan
    Das kann ich nur zu gut nach empfinden. Auch ich hatte einen Riesenkloss im Hals als ich zum WSA gewechselt bin. Es ist doch nicht dasselbe. Die Freiheit fehlt halt

    Schöne Grüße
    Jürgen F.
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  7. #37
    Moderator Avatar von Norbert
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    @ Kaufer-8jahre,

    Ich bin NEU im Forum und möchte mich mit euch austauschen!
    da bist du hier genau Richtig.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  8. #38
    Avatar von Volker
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    Hallo Norbert, habe mein (1.) Schifferdienstbuch gefunden, danach bin ich bis 9.3.1974 auf dem MM 27 gefahren und erst am 11.3.74 auf den Mannesmann 5 (Dr. Geier) gegangen.
    D.h., wir sind ein halbes Jahr "Zusammen" gefahren!!??
    Gruss Volker

  9. #39
    Avatar von Volker
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    Warum wird man Binnenschiffer!?
    Ich habe (Duisburger) nach der Schule, mein Jahrgang war der letzte, der mit 14 die Schule verlassen durfte (!!!) mehr zufällig eine Lehre als Industriekaufmann bei Mannesmann Hüttenwerke angefangen. Ich 14 und Hauptschule, alle anderen mindestens 16, 18 Jahre und Handelsschule oder mittlere Reife. Das Jahr war echt sch...., zumindestens was das "Verhalten" der älteren anging. Da ich von meinem Opa (damals SF auf Damco 6) und seinem Sohn, meinem Onkel (der nur 5 Monate älter war/ist) imer die "Freiheit" in der Schifffahrt mitbekam und das auch noch aus den Schulferien kannte (wie naiv!), konfrontierte ich meine Eltern mit der Ansage, Lehre abbrechen und neue Lehre in der Binnenschiffahrt! Klappte dann problemlos und man hat mir sogar ein 1/2 Jahr kaufm. Lehre angerechnet. Mit Riesenfreude ging es dann los. 6.10.1972 ging es nach Huckingen. Dort lag draussen vor dem Hafen der Koppelverband Katharina der Mannesmann Reederei. Ich wurde (mit meiner Mutter, wie peinlich!) von einem Kollegen per Nachen an Bord geholt. Musste mich dann bei meinem SF melden (Gottfried aus Kettwig), war ein (aus heutiger Sicht) junger Kerl und hatte das Schleppschiffpatent. Der "Ober"-SF war Walter Stumm aus Gernsheim. Ein Typ, wie man sich einen alten erfahrenen Käptn vorstellt. War er auch! Dann wurde mir meine Kammer vorne auf dem MM 27 gezeigt und ich durfte dann meinen Kram verstauen. Mutter verliess uns dann, merkwürdiges Gefühl im Bauch, Mischung aus froh und beklommen. Am Nachmittag ging es dann rein in den Werkshafen und das Erz wurde ausgeladen. Spannend war das dauernde verholen an dieser steilen Hafenmauer. Ich durfte hinten auf der Katharina zusehen (den Luxus habe ich danach auch nicht mehr geniessen dürfen!). Nach dem löschen sind wir dann am nächsten Morgen Seit auf Seit zu Tal nach Rotterdam gefahren. Es war eine spannende Fahrt, unterbrochen von meiner zukünftigen Lieblingsbeschäftigung: Deck schrubben! Ich konnte es nicht glauben, das man wie eine Putzfrau (so habe ich es damals, glaube ich, empfunden) mit Bürste, Schrubber, Seifenlauge und a...kaltem Wasser ein Schiff schrubbt.
    Wir sind dann zum Waalhaven gefahren und haben Eisenerz geladen. (Wenn mein Tagebuch nicht schummelt). Und schon passierte es, der "Alte" schickte mich nach vorne, weil wir den MM 27 abkoppeln mussten und ich sollte vorne helfen (ha! Ich sollte das Reibholz irgendwo hinhalten! Was zum Teufel sollte ein Reibholz sein??) Na, ich ging nach vorne und, tja, wir hatten auf dem MM 27 damals noch Holzluken auf dem Herft gestapelt, als dusseliger Anfängerschmelzer stieß ich mit der Schulter eben gegen diesen Stapel und "bog" rechts ab ins kalte Hafenwasser. Sinnigerweise hatte ich die supermoderne Schwimmweste UNTER meiner Cordjacke an, die sich mittels Auflösen einer Tablette und folgendem automatischen aufblasen tatsächlich aufblies. Der Jacke bekam das nicht so gut (Ärmel machten sich selbständig), Gottfried und Hans (der Matrose von der Katharina) bekamen das großen Fluchen und mussten mich mit einer Raumleiter wieder ans Deck holen. Das gab nach 0,5 Sekunden Nachsicht einen Mordsansch... von Herrn Stumm.
    Vielleicht demnächst mehr, hilft einem selbst, sich mit seiner "Jugend" zu beschäftigen,
    Gruss Volker
    P.S. Man möge es mir verzeihen, vor allem den "alten" Mannesmännern!

  10. #40
    Moderator Avatar von Norbert
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    Moin Volker,

    warst du bei de Havarie im November 1973 dabei? Alles krieg ich auch nicht mehr auf die Kette. Ich weiß aber, dass zu dieser Zeit auf dem MM 27 war. Hans Riesch hatte seine Mutter und seine Verlobte mit an Bord. Mit 4 Personen vorne auf dem Katharina war es zu Eng.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

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