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Thema: Schottel Pumpjet?

  1. #1
    Pum41
    Gast

    Standard Schottel Pumpjet?

    Hallo,

    Ich sehe es immer wieder bei Binnenschiffen, das die am Bug nicht nur ein einfaches Bugstrahlruder haben, sondern etwas, womit sie in alle Richtungen schieben können. Ein einfacher Ruderpropeller währe ja schlecht für den Tiefgang. Hat man da einen Schottel Pumpjet verbaut?
    Währe nähmlich mal interessant für meine nächsten Projekte.

    MfG: Olli

  2. #2
    Avatar von Jürgen F.
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    Ich glaube nicht, daß alle einen Pumpjet verbaut haben. Unser Schwimmgreifer ist mit so einem Ding ausgerüstet worden...
    Wirkungsgrad miserabel Wer so einen Mist einbaut ist selber schuld.
    Die Verhaar Bugstrahlanlagen waren erheblich besser, damit konnte man 100m Schubleichter bewegen. Bei der gleichen PS Leistung schafft der Jet noch nicht mal den kleinen Schwimmgreifer ordentlich zu bewegen. Sind auch sehr anfällig

    Schöne Grüße Jürgen F.
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  3. #3

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    Hallo,
    mal ein Link zu den von der Fa. Veth vertriebenen Systeme und zum Vergleich von Schottel .
    Es gibt noch andere vergleichbare Systeme. Sehr verbreitet sind wohl auch die Bugstrahleinrichtungen von Omega.

    Bis dann

    Dominic

  4. #4

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    Zitat Zitat von Jürgen F. Beitrag anzeigen
    Wer so einen Mist einbaut ist selber schuld.
    Hallo Jürgen,

    auf den FGS Weinland Baden wo ich jetzt fahre ist ein SPJ 22 von Schottel eingebaut und ich bin ganz zufrieden.
    Allerdings habe ich auch keinen vergleich, weil ich vorher immer mit GMS und Schubschiffen + SL ohne Bugstrahl gefahren bin.
    Ich bin sicher es hängt stark von der Rumpfform und der Platzierung am Rumpf ab wie er wirkt.
    Der Pumjet hat eine Entlüftungsleitung, es kommt ja auch mal mit Luft in die Glocke, wo eigentlich nur Wasser hin gehört. Dies Entlüftungsleitung setzt sich bei kleiner Leistung von Pumpjet schnell zu, durch allen möglichen Kleinkram im Wasser und dann verliert er stark an Leistung.
    Seit unser SPJ 22 in der Leistung hoch gesetzt wurde haben wir das Problem kaum noch.
    Es gibt ja auch einige Schiffe welche den Pumpjet als Hauptantrieb haben und da muss er auch genug Leistung bringen.

    Gruß Thomas

  5. #5
    Avatar von Jürgen
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    Hallo miteinander,

    vor ca. gefühlten 15 Jahren wurde in Erlenbach mal ein Kümo gebaut, der "Sea Orade" mit achtern zwei Pumpjet als Hauptantrieb und einen vornedrin. Der Sinn soll gewesen sein, den Kümo bestens manövrieren zu können, da im Einsatzgebiet dieser Schiffe auch mal lange Rückwärtsfahrten in untiefen Gewässern vorkommen, und den Pumpjet kann man ja durch irgendwelches Umkehren des Systems wieder freispülen.

    Die Anlagen sollen sich aber bei Seegang nicht bewährt haben und ausserdem nicht wirtschaftlich gearbeitet haben. - Jedenfalls wurde der Kümo nach nicht also langer Zeit umgerüstet auf konventionellen Antrieb.
    Und, schlag mich platt, habe keine Ahnung wie der momentan heisst und obes den noch gibt.

    Jürgen
    z.Zt. Nijmegen zu Berg
    "Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)

  6. #6
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Jürgen,
    die Sea Orade wurde 1998 auf konventionellen Antrieb (Doppelschrauber) umgebaut und fährt jetzt unter dem Namen Dorade. Ausführlicher Bericht: http://www.inf2000.de/htdocs/company.html

    Die verlinkte Seite unterliegt der Haftung des Anbieters

    Gruß
    Friedhelm

  7. #7

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    Zitat Zitat von Jürgen Beitrag anzeigen
    und den Pumpjet kann man ja durch irgendwelches Umkehren des Systems wieder freispülen.
    Hallo Jürgen,

    diese Funktion ist eigentlich ganz einfach. Dabei wirkt nur die Drehrichtung des Propellers geändert und über den Ausgang, wo eben noch der Wasserstrahl austrat, wird nun Wasser angesaugt. Irgendwelches kleines Zeug (Blätter, Gras, Plastikteile) welches in die Glocke gelangt ist, wird dadurch wieder herausgespült. Das funktioniert aber nur bedingt, da die Leistung beim Spülen in der Regel auf ein Drittel reduziert ist.

    Hier gibt es zwar bereits Links zu den entsprechenden Systemen, ich werde aber mal versuchen die Wirkungsweise vom Pumpjet kurz zu erklären.

    Der Pumpjet befindet sich am Schiffsboden und hat einen flach (waagerecht) liegenden Propeller, dieser saugt von unten Wasser an, ähnlich wie eine Tauchpumpe.
    Der Propeller wird natürlich durch ein Schutzgitter geschützt.
    Das Wasser wird in ein glockenartiges Gehäuse mit einen seitlichen, düsenartigen Ausgang gedrückt. Der dabei austretende Wasserstrahl schiebt das Schiff in die entgegengesetzte Richtung.
    Dieses Gehäuse ist um 360 Grad drehbar und somit der Schub in alle Richtungen möglich.
    Der eigentliche Propeller wird bei uns durch eine Kardanwelle und diese selbst durch einen 110 kW Elektromotor angetrieben.
    Auf den Pumpjet sitzt noch ein kleiner E-Motor, welcher über einen Zahnkranz und ein Planeten-Zahnrad für die 360 Grad Drehung sorgt.
    Bei größeren Anlagen wird der Pumpjet sicher direkt durch ein Dieselmotor oder ein Diesel-elektrisches System angetrieben.

    Wie in meinen obigen Beitrag erwähnt, gibt es dann noch diese Entlüftungsleitung. Besonders bei einen flachen Rumpf, im Wellengang/Seegang (das ist sicher ein Problem beim Kümo gewesen) oder zum Beispiel durch das eigene Schraubenwasser beim Rückwärts machen, kann Luft in die Glocke gelangen.
    Wurde nun aber Luft aus der Düse kommen, statt Wasser hat er nur noch geringe Leistung. Deshalb befindet sich in der Glocke, über den seitlichen Ausgang, die Öffnung für die Entlüftung. Da Luft nun mal nach oben steigt, kann das meiste davon entweichen.
    Setzt sich diese Entlüftungsleitung nun zu, sie ist ja nicht zu groß wegen den Leistungsverlust, geht die Luft durch die Düse und der Pumpjet hat keine oder nur eingeschränkte Wirkung.

    Dies ist natürlich auf einen FGS auch nicht immer von Vorteil. Legt man bei Seitenwind an und schiebt den Bug langsam Richtung Steiger oder Schleusenmauer kann es es sein er beginnt sich wieder zu entfernen. Entweder weil der Wind stärker wurde oder eben etwas in den Pumpjet kam, eventuell auch beides. Dann gibt man etwas mehr Gas und plötzlich hat man wieder vollen Schub, wenn dann gleichzeitig die Windbö vorbei ist, schießt der Bug schneller an die Mauer, als man gegensteuern kann.
    Dafür muss man, wie beim Schiff fahren generell, ein Gefühl bekommen.

    Da der Pumpjet nicht über den Schiffsboden hinaussteht und der Propeller so geschützt ist, wird das Ganze auch für den Flachwasser-Einsatz empfohlen. Dies ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten, siehe FGS "Gräfin Cosel" und "August der Stärke" in Dresden.
    Wenn unter den Propeller kaum noch Wasser ist, saugt er alles vom Grund wie ein Unterwasser-Staubsauger. Das Ergebnis kann sich Jeder selbst ausmalen.
    Ganz heimtückisch sind auch Folien im Wasser, welche sich vor die Öffnung legen. Mit der beschriebenen Spülfunktion kann man da oft was machen, aber solange hat der Pumpjet natürlich keine Wirkung. Für das Spülen muss ja erst die Leistung runter, dann Drehrichtung ändern, Leistung wieder hoch. Nach freispülen Leistung wieder runter, Drehrichtung erneut ändern und wieder Leistung geben. Das dauert natürlich eine Zeit.

    Gruß Thomas

  8. #8
    Avatar von dojojo
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    Hallo

    ich bin neu in diesem Forum und lese mich so allmählich durch die Themen. Nachdem ich HIER durch bin, frage ich mich: Sprecht Ihr von einem Pumpjet oder Kegeljet? Der Pumpjet hat soweit ich weis eine Kreiselpumpe, die den Wasserstrahl erzeugt. Somit wäre eine Drehrichtungsänderung der Pumpe zwar möglich; aber sinnvoll?

    Beim Kegeljet arbeitet ein Propeller; hier kann das beschriebene Spülen funktionieren.
    Geändert von dojojo (21.01.2012 um 14:01 Uhr)
    ​Viele Grüße aus dem Pott von einem "Seh-Mann"; Bilder sind gemein frei ☺️

  9. #9
    Avatar von Rolf Gertsch
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    Hier was spannendes. Am Anfang ist erst ein Werbspot, aber danach wirds interessant


    binnenschiffer.mein lieblingsplatz

  10. #10

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    Hallo Rolf!

    hm, der Link funktioniert nicht!
    Gruß,
    Arnold

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