Bilder der Schleuse Kalkofen
Die Schleuse Kalkofen sticht aus mehreren Gründen hervor.
Zum einen durch ihr Baujahr 1879/82: sie ist älter als die Stauregelung von 1926/28, aber jünger als der Ausbau bis Gießen um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Schleuse war eine Nachbesserung dieses älteren Ausbaus bis Gießen. Hier befand sich eine in der Bergfahrt schwer zu passierende Stromschnelle, die mit dem Wehr und der Schleuse nachträglich eingestaut wurde (die 1844er Schiffbarmachung war ja noch keine durchgehende Stauregelung gewesen).
Als die Stromgewinnung durch Wasserkraftwerke modern wurde und zudem die aufkommende Motorschiffahrt die Lahn, die sich wegen der kurzen Schleusen und Haltungen nicht für die Schleppschiffahrt eignete, für die Frachtschiffahrt wieder interessant werden ließ, führte man 1926/28 die durchgehende Stauregelung bis Steeden durch. Dabei erhöhte man bei den beiden bestehenden Schleusen in Kalkofen und in Hollerich die Stauhöhe. Deswegen haben beide Schleusen heute eine relativ große Hubhöhe und deswegen sind die dazugehörigen Haltungen für Lahnverhältnisse relativ lang.
Kalkofen ist drittens durch seinen Lahnpegel bekannt, der sich ein Stück unterhalb der Schleuse befindet. Bei 360 ist der Hochwasserstand erreicht. Aber auch bei einem Pegel von 350 ist die Lahn, die recht schnell ansteigt, schon wild und eine Talfahrt mit Vorsicht zu genießen. Die Frachtschiffahrt ist damals auch kurz unterhalb der Hochwassermarke noch gefahren - mit Luftumsteuerung hinein in die engen Schleusen, die keine Leitwerke hatten!
Zu den Bildern: 1: Annäherung von der Bergseite. 2: Blick zurück auf den Oberkanal und das Kraftwerk. 3, 4: Oberhaupt zu tal gesehen 5: Kammer zu tal gesehen 6: Blick vom Untertor zu tal auf den Unterkanal. 7: Blick auf das Untertor. Die Spundwandverkleidung ist ein Jammer - auf meinen ersten Faltbootfahrten waren hier noch die alten Steinquarder zu sehen. Da habe ich viel zu wenig geknipst - man denkt immer, es bleibt alles so! 8,9: Blick auf den Unterkanal von der Talseite aus.
Gernot
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