Das Lastrohrfloß MS PAUL-MARIE
Zusammenfassung.
Im Jahre 1940 entwickelte der in Salzgitter-Beddingen wohnende Dr. Ing. Eberhard Westphal, Leiter der Abteilung Schiffahrt der Reichswerke Salzgitter, das Lastrohrfloß, auch Westphalfloß genannt. Da das zu verhüttende Salzgittererz einen nur geringen Eisengehalt aufwies und somit für die Verarbeitung wesentlich mehr Koks als andere Eisenerz benötigte, mußten die Kosten für den Kohlentransport, auch durch den Einsatz eines neuartigen Transportmittel gesenkt werden. Das Lastrohrfloß wurde für die Fahrt auf den westdeutschen Kanälen aus 24 Lastrohren zusammengestellt. Dabei wurden je drei Lastrohre zu einem Rohrdrilling nebeneinander und acht solcher Drillinge hintereinander gekuppelt. Dadurch entstand ein elastischer Behälterverband, der mit dem Vorschiff und Hinterschiff das Lastrohrfloß bildete.
Das komplette Lastrohrfloß paßte mit einer Gesammtlänge von 222 m und einer Breite von 9 m bei allseitig 1,5 m Spielraum in die normale Schleusenkammer von 225 m und 12 m Breite hinein.
Die Tragfähigkeit des Lastrohrfloßes betrug insgesammt 24 X 130 t = 3120 t.
Mitte 1940 hatte Westphal einen Vortrag über seine Entwicklung eines Lastrohrfloßes gehalten und die Genehmigung zu Modellversuchen erhalten. Im September 1943 meldete er nach erfolgreichen Probefahrten die Abnahme der Betriebseinheiten, und am 3. Dezember verließ das Lastrohr, das auf den Namen " MS PAUL-MARIE" getauft wurden war, im Anschluß an eine Vorführung Straßburg- hier war es auf der Werft in Sraßburg-Neudorf gebaut worden- in Richtung Salzgitter-Beddinger Hafen.
Quelle: Beddingen Zwölf Jahrhunderte Geschichte Stadt Salzgitter 2001.
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Gruß Manfred