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Thema: Menninge?

  1. #1
    Avatar von Wasserratte
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    Standard Menninge?

    Sagt Euch das noch was?
    Ich meine mich zu erinnern, diese Menninge wurde aus rötlichem Pulver mit Wasser (?) angerührt und damit wurde dann das Schiff von innen in den Laderäumen gestrichen oder rostige Stellen nach dem Abschleifen vorbehandelt, bevor sie dann nochmal abgeschliffen wurde, mit der passenden Farbe dünn und dann nach dem abschmiergeln schlußendlich mit der Deckfarbe gestrichen worden ist.

    Mit freundlichem Gruß Christa

  2. #2

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    Idee Mennige

    Hallo Christa!

    Das sagt Tante Wiki dazu:http://de.wikipedia.org/wiki/Blei(II,IV)-oxid
    Der Inhalt der gelinkten Seite unterliegt der Haftung des Anbieters.

    Gruß

    Arnold

  3. #3
    Avatar von Pedro
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    Rotes Gesicht Menninge?

    Wir hatten einen 20l Blecheimer, darein kam ein halber Eimer Altöl, halber Petrol oder Diesel und die Bleimenninge.
    Dieses umrühren bis der Arzt kommt.
    Dann mit dem Rundquast für die Ecken und der Andere mit der Rolle die Räume streichen.
    Manchmal musten wir erst den Dreck mit dem "Flachkratzer" runterholen.
    Ich brauche wohl nicht extra zu betonen wie wir abends aussahen...

    Pedro - dessen Haar manchmal noch scheinbar danach duftet.
    Arbeite ruhig und zufrieden, was nicht fertig wird, bleibt liegen.
    Halte stets die Pausen heilig, nur Verrückte habens eilig!

  4. #4
    Avatar von Navico 2
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    Standard Mennige

    Als Schmelzer war das oft meine Aufgabe, Mennige für Laderaum und den Dennebaum von innen , zu streichen.

    Hier mein Rezept:
    Mennigepulver, saubers Motorenöl, Leinöl, Härter oder Hartglanzöl und, zum besseren durchtrocknen, Sikkativ, oder wenn noch vorhanden, Bootslack. Das wars und nun kräftigt rühren.
    Eine Farbenrolle gab es nicht. Nur Eckenpinsel für die Nietenköpfe und einen Quast mit kurzem Stiel.
    Das war früher eine Wochenbeschäftigung.
    Heute: Farbeimer öffnen, den Quirl an einer Bohrmaschine befestigt und schön langsam drehen lassen, damit die Raumfarbe nicht aus dem Farbeimer spritzt, eine große Farenbrolle mit langem Stiel. So ist man weit weg von der Arbeit. Achso noch eins: dann Kante geben, muß sofort fertig werden.
    So haben sich die Zeiten gändert. Gotseidank.
    Navico 2
    Gruß Manfred

  5. #5
    Historische Bilder Avatar von Hermann
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    Standard Bleimennige

    Hallo,

    hier haben wir auch noch etwas über die Mennige:
    http://www.binnenschifferforum.de/sh...ht=bleimennige

    Gruß
    Hermann
    Quäle Deinen Körper, sonst quält er Dich!

  6. #6

    Schweiz (Blei)Menninge? – „es darf angerichtet werden“……

    Hallo Miteinander

    „JA“ – genauso war es zur Zeit des „Bleimennings“!

    Ich hatte mal – als ich Schmelzer war – einen Matrosen,
    der goss sogar BIER in die „Bleimenningmischung“…….
    – natürlich nur „Heinecken“........!

    Heute schmunzeln wir über solche „Storys“ – damals war das aber „todernst“
    - im wahrsten Sinne des Wortes!

    Im BeitragHarte Zeiten von „Adrian am 22.12.2009, 16:52 Uhr,
    (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?p=59320#post59320)
    könnt ihr lesen, was mit diesem „Zeug“ passieren konnte!!!!!

    Dass DAS verboten wurde, war für ALLE nur gut…..

    Bin gespannt, was andere dazu zu sagen haben – meine „Vorredner“ haben es auf den Puntkt gebracht!

    (Ich habe dem „Museumsschiff WILLI“ im letzten Jahr ein Büchse (sauschwer – Blei…) als „Relikt der Vergangenheit“ geschenkt – natürlich bur zum Ausstellen.)

    Mit schiffischem Gruss von Leunam

  7. #7
    Im ewigen Hafen
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    Standard

    Hallo Freunde
    Ja diese alten Farben hatten noch ihre Tücken ,aber trotzdem ich habe sie geschätzt . Bleimenning als Grundierung war ein guter Rostschutz und die alten Ölfarben haben einfach länger gehalten als die neuen Wasserhaltigen Farben. 2 Komponenten Farbe sind auch nicht alles ,Gesundheit! Aber das Problem war es gab keinen Gesundheitsschutz und man kannte die Risikos nicht .Wen ich Heute noch alte ,mit Bleimenning und Ölfarbe gestrichenes sehe ,dass immer noch hält ,und mit neuen arbeiten Vergleiche die nie so lange halten habe ich manchmal Zweifel an den neuen Sachen .
    Mit den besten Grüssen Hannibal

  8. #8
    Avatar von Jürgen F.
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    Standard

    Ich kenne die Bleimenninge nur als streichfertiges Produkt, aber die meisten Farben sind auch heute noch gesundheitsgefährdend. Wenn ich mal so dran denke, wie wir während der Fahrt im Maschinenraum gestrichen haben... Auha! Bei den Temperaturen im Maschinenschacht konnten sich die Gase erst mal so richtig entfalten. Dazu kamen bei den offenen Maschinen noch die Dünste aus Öl und Gasöl. Damals hat doch niemand darüber gesprochen, daß da irgendwas schädlich sein könnte. Vor dem Ölwechsel hat man sich die Hände mit frischem Öl richtiggehend getränkt um den Dreck nachher wieder weg zu kriegen. Und was nicht weg ging wurde halt mit Terpentin, Petroleum, Gasöl und, falls vorhanden, mit Nitroverdünnung abgewaschen. Vor ca. 6 Jahren war ich zum stationären Aufenthalt in Bochum in der BG Klinik Bergmannsheil. Dort wurde eine Polyneuropathie toxischer Genese diagnostiziert. Das bedeutet, es ist auf giftige Dämpfe und Lösungsmittel zurück zu führen. Als ich beim Gespräch meine ( unsere ) Jugendsünden schilderte, haben die Ärzte mich gefragt ob die Schiffer alle einen Selbstzerstörungstrieb hätten. Bis zu dem Tag kannten die nur organische Schäden bei Tankerfahrern. Dort bin ich das erste mal richtig aufgeklärt worden wie gefährlich solche Stoffe sind. Heutzutage darf man noch nicht mal sauberes Motorenöl an die Haut bekommen. Durch diese Schädigung der Nerven habe ich seit Jahren erhebliche Beeinträchtigungen im linken Bein. Der Witz ist, daß die Ärzte nicht sagen können wann so eine Pnp ausbricht und wann sie ihren Höhepunkt erreicht. Ein Nerv wächst laut deren Aussage im Jahr um 0.2mm nach, sofern die Schädigungen nicht zu stark sind. Das bedeutet: Ich warte noch auf Besserung, die mit Medikamenten nicht zu steuern ist.
    Naja, ich habe daraus gelernt und vermeide seit dem alle Kontakte mit diesem Zeug. Meine Aufgabe sehe ich heute darin, meinen Schiffsjungen den Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen zu verbieten und vor allem die Jungs aufzuklären was man wovon bekommen kann. Im Übrigen weiß ich jetzt, daß man Farb und Ölreste hervorragend mit Speiseöl entfernen kann und das erzähle ich auch denen die es nicht wissen wollen.

    Schöne Grüße vom nassen Dreieck
    Jürgen F.
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  9. #9

    Standard bleimenninge

    moin moin

    zudem thema kann ich nur sagen, das schlimmste war, wenn es hieß: farbe abkratzen ( schmelzers lieblingsbeschäftigung ) und menninge als grundierung vorhanden war.tagelange arbeit war vorprogrammiert.
    grüße
    ulli

  10. #10
    Administrator Avatar von Stadt_Aschaffenburg
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    Standard

    Hallo Jürgen,

    danke dir für deine Erklärung. Nur allzu gern wird vergessen, was "die gute alte Zeit" an Gefahren mit sich brachte. Der Mensch hat leider die Eigenschaft, sich am liebsten nur die guten Erlebnisse zu merken. Da ist es gut, wenn auch mal jemand die Kehrseite erklärt!

    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

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