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Thema: Gebr. Väth*GmbH & Co. KG

  1. #1
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Standard Gebr. Väth*GmbH & Co. KG

    Hallo Binnenschiffbegeisterte;

    117 Jahre lang war das Unternehmen Gebr. Väth*GmbH & Co. KG weitestgehend in Familienhand - jetzt geht die Tradition zu Ende. Die 1890 erstmals im Handelsregister eingetragene Reederei Gebrüder Vaeth*wird in den kommenden 2 Jahren schrittweise von der Bavaria AG*übernommen. Ansonsten soll sich noch nicht viel ändern. Väth soll vorerst als 2. Marke innerhalb der Preymesser/Bavaria Unternehmensgruppe als Reederei weitergeführt werden.

    Ein bisschen was Historisches (was ich dazu so finden konnte): Der Schiffer Johann Kaspar Väth machte sich 1820 mit einem Holzschiff selbstständig. Zu den Handels- und Transportgütern jener Zeit gehörten Sandsteinplatten, Türgewänder, Weinbergpfähle, Gipssteine und Getreide. Die Güter wurden von den Ladeplätzen Kitzingen, Harrbach, Lohr, Rothenbach und Rothenfels nach Höchst, Kostheim, Mainz, Bingen, Mannheim, Ludwigshafen und auch bis Koblenz gefahren. Rückfracht gab es seltener, meistens Kohle.

    Im Jahr 1864 hatte der Würzburger Unternehmer Väth 5 Holzschiffe. 1890 erfolgte der erste Eintrag ins Handelsregister. Im Jahr 1894 wurde das erste eiserne Schiff in Dienst gestellt, der 420 t große Schleppkahn MORGENSTERN (1). 1898 folgte der Kahn ZWEI BRÜDER (370 t), 1902 EINIGKEIT (505 t), 1906 HOFFNUNG (485 t), 1912 PREUSSEN (480 t) und 1913 VÄTH (530 t). Das Schiff HOFFNUNG erhielt versuchsweise 2 Gasmotoren von je 150 PS und war eines der ersten am Main beheimateten Motorschiffe, das zwei weitere Schiffe schleppen konnte. Die Leistung war laut Zeitzeugen formidabel - allerdings gestaltete sich der Antieb recht unzuverlässig. Auch der Kahn MORGENSTERN (1) erhielt 1910 einen 35 PS Glühkopfmotor. Im selben Jahr fand auch die Umgründung von einer Einzelfirma in eine Familien OHG Väth in Lengfurt bei Würzburg statt.

    Im Jahr 1913 wurde das Gütermotorschiff VÄTH 8, Antriebsleistung 40 PS, in Dienst gestellt. Im Jahr 1933 kam der Motorschlepper WETTERAU (L 31, B 6, 360 PS) in Fahrt, der speziell für die unkanalisierte, obere Mainstrecke konzipiert war. Bald folgten 3 weitere Schlepper: HARMONIE, SKORPION und WOGLINDE.

    Im Jahr 1937 wurden die beiden typengleichen Gütermotorschiffe VÄTH 1 und VÄTH 2, 350 PS, 575 t, in Fahrt gebracht. Während der Kriegsjahre (1941) erfolgte die Umgründung in eine KG, der Firmensitz wurde nach Würzburg verlegt.

    Im Jahr 1963 umfaßte die Väth-Flotte 2 Schleppkähne, 2 Motorschlepper (HARMONIE und SKORPION) und 12 Gütermotorschiffe mit 330 - 630 PS und Tragfähigkeiten von 500 - 933 t.

    In den 60er Jahren begann sich die Reederei auch an Land zu engagieren; 1967 bei der Hafengründung Forchheim und 1972 bei der Eröffnung des Nürnberger Hafens. Väth gehörte zu den ersten Ansiedlern - und war auch der erste Lieferant; am 11.08.1972 macht der ALOIS-JOSEF an Kai 1 fest - mit 1000 Tonnen marokkanischem Rohphosphat für Südchemie.

    Ab 1973 wurden 2 neue Schiffe mit Namen EUROCA und CLARISSA mit einer Länge von 105, bzw. 95 m eingesetzt. Für die Zulassung auf dem Main wurden die ersten Bugstrahlruder eingebaut. Bis dahin durften Schiffe mit max. 85 m den Main befahren. Der EUROCA war am 08.10.1974 auch das bis dahin größte Schiff in Nürnberger Hafen - und benötigt wegen seiner Länge eine Sondergenehmigung für die Fahrt auf dem Main-Donau-Kanal!

    Mitte der 80er Jahre kamen von der SRN,/Basel, aus deren Motorschubleichter-Serie des Typs 'Andromeda', Bj. 1962/63, 170 PS, ca. 970 t, 4 Einheiten zu Väth und wurden in AISCH, SCHONDRA, THULBA und ZENN umbenannt. Im Hinblick auf den Main-Donau-Kanal wurden auf einer Mainwerft Mitte der 80er Jahre eine Knickvorrichtung entwickelt in Form einer drehbar gelagerten Schubbühne am Vorschiff des schiebenden Fahrzeugs. Mittels Hydraulikzylinder konnte die Schubbühne nach steuerbord oder backbord angestellt werden. Pilotprojekt war das Schiff ALTMÜHL mit dem Leichter SCHONDRA. Nachdem sich das System bewährt hatte, wurden auch CLARISSA/ZENN mit einem solchen System ausgerüstet.

    Beide Verbände sind inzwischen aufgelöst, nachdem durch baulicher Verbesserungen auf Main und MDK auch starre Koppelverbände problemlos fahren konnten. Der ZENN wurde bereits 1995 nach Glückstadt an der Elbe verkauft, ALTMÜHL/SCHONDRA fuhren noch eine Zeit lang in Charter bei der Mahart. AISCH und THULBA dienten als Lagerschiffe im Hafen Nürnberg. AISCH und THULBA gingen ebenfalls an die Elbe.

    Ende der 80er Jahre erreicht die Väth Flotte ihren größten Umfang - es gab 20 Gütermotorschiffe; ALOIS-JOSEF, ALTMÜHL, ASCHAFF, CLARISSA, EUROCA, GEBR. VÄTH 8, GEBR. VÄTH 18, ELSAVA, HOMBURG, LOHR, MORGENSTERN (2), NÜRNBERG, PEGNITZ, REGNITZ, REZAT, SAALE, SENATOR, SINN, WERN. Flaggschiff wurde im Jahr 1982 das Motorgüterschiff RODACH. Daneben gab es noch eine Reihe von Partikulierschiffen. Bis in die 80er Jahre waren auch 3 Motortankschiffe in Fahrt; KALLMUTH, Bj. 1962, 800 PS, 1326 t, heute TWISTER unter niederländischer Flagge, WEISENAU, Bj. 1962, 750 PS, 1262 t, nach Afrika(?!) verkauft, und LENGFURT, Bj. 1963, 800 PS, 1257 t, heute ODINA unter niederländischer Flagge. Begegnet bin ich nie einem Väth-Tanker - fuhren nicht die MDK-Route...

    Parallel zum Ausbau der Flotte erfolgte der Auf- und Ausbau von modernsten Hafenumschlagsplätzen, der folgende Gründungen mit sich zog: 1994 Gründung und Aufbau des ersten öffentlichen Umschlagsbetriebes in Oberösterreich in Enns; 1996 Mitgründung und Aufbau des Binnenhafens Straubing. 2001 dann Inbetriebnahme eines neuen Binnenschifftyps für multimodale Einsätze. Mit der INN wird erstmals ein Binnenschiff mit einem belastbaren Lukendach als 2. Ladedeck ausgerüstet (habe ich allerdings nur ganz selten so genutzt gesehen)...

    Gruß - Ronald;-)

    Infos von Bonapart, debinnenvaart.nl, der Väth Homepage, bayernhafen.de, Historisches vom Strom - Band V, XII, XVII, XXIII ... und meinen eigenen Aufzeichnungen.
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  2. #2
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Standard Re: Gebr. Väth 10

    @Detlef; sehr schön - ich diskutiere aber gleich mal hier weiter...

    @Gerhard; als alter Väth-Kenner mal eine Frage; in den 80er Jahren habe ich eine Zeit lang viel am Main fotografiert und bilde mir ein, ich hätte von einen Überblick über die damalige Väth-Flotte (ich glaube damals hatte sie ihren größten zahlenmäßigen Stand). 10 davon (fett markiert) fahren heute noch bei Väth. Kann meine Aufzählung so weit stimmen?!

    AISCH (ex-SR-Leichter, Lagerschiff)
    ALOIS-JOSEF
    ALTMÜHL (zu der Zeit umgebaut zum Schubschiff)
    ASCHAFF
    CLARISSA
    ELSAVA
    EUROCA
    GEBR. VÄTH 8
    GEBR. VÄTH 18
    HAMBURG (Partikulierschiff)
    HOMBURG
    LOHR
    MAGDA (Partikulierschiff)
    MORGENSTERN (2)
    NÜRNBERG
    PEGNITZ
    REGEN (Partikulierschiff?)
    REGNITZ
    REZAT
    RODACH
    SAALE
    SCHONDRA (ex-SR-Leichter, fuhr im Verband mit ALTMÜHL)
    SENATOR
    SINN
    TAUBER
    TEUTONIA II
    THULBA (ex-SR-Leichter, Lagerschiff)
    WASSERBÜFFEL (Partikulierschiff?)
    WERN
    ZENN (ex-SR-Leichter)

    Und da gab's dann noch...
    KALLMUTH (Tanker, bin ich nie begegnet, wann und wohin wurder der verkauft?)
    KON TIKI (der große Unbekannte, soll man in Viereth für VD gefahren sein - das wäre in meiner direkten Nachbarschaft, aber davon weiß ich absolut nix!)
    LENGFURT (Tanker, bin ich nie begegnet, wann und wohin wurder der verkauft?)
    WEISENAU (Tanker, bin ich nie begegnet, wann und wohin wurder der verkauft?)
    Diese Schiffe dürften aber zu der Zeit nicht mehr bei Väth gefahren sein.

    Gruß - Ronald;-)

  3. #3
    Administrator Avatar von Gerhard
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    Standard Re: Gebr. Väth GmbH & Co. KG

    Hallo

    hier könnt ihr noch mehr über Gebr. Väth anschauen


    Gruß Gerhard

    Die gelinkte Seite unterliegt der Häftung des Anbieters
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  4. #4

    Deutschland RICHARD-JOSEF - GMS - 04400720

    hallo Ronald, eben den noch gefunden in meinem archiv. ein bild aus den 1970er jahren.
    im IVR register 1979 wird das schiff zu Gebr. Väth GmbH & Co. KG, Würzburg zugeordnet.
    gruss, Markus
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  5. #5
    Administrator Avatar von Gerhard
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    Standard Re: Gebr. Väth GmbH & Co. KG

    Hallo Marcus

    obwohl ich von 1971-1979 bei Väth gefahren bin sagt mir das Schiff im ersten Moment
    nichts. Mache mich mal schlau

    Gruß Gerhard

    sehr schönes Bild
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  6. #6
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Standard RICHARD-JOSEF - GMS - 04400720

    Hallo Väth-Fans,
    vom RICHARD-JOSEF habe ich inzwischen auch noch eins gefunden - die Location ist auch schon historisch... so um 2000 abgebrochen...
    Gruß - Ronald;-)
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  7. #7

    Standard

    Hallo MC Ronalds, da gabs auch noch die Johanna 77X8,20 ca. 950 To, da war ich 1971-72 drauf. Zum Richard-Josef kurz Rio war klar Väth Schiff. Schiffsführer Jessberger ist doch ein Begriff.
    Gruß Werner

  8. #8

    Standard

    Hallo Gerhard, 1971-1973 war ich auch beim Väth. hauptsächlich auf der Johanna sowie einige Vertretungen. Wo warst du damals?
    Gruß Werner

  9. #9
    Administrator Avatar von Gerhard
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    Hallo Werner

    Ich war von August 1971 - 1975 auf dem Väth 12 und dann auf der
    Clarissa. Wer war Schiffsführer auf der Johanna ??

    Gruß Gerhard

  10. #10

    Standard

    Hallo Gerhard, 1971 wars der Adolf Roth aus Eichel, dann 1972 wars der Leist Bruno bis Er auf den Euroca kam. Matrose war 71 der Schmelzer Roland (verstorben), Bruno kam erst mit "Glatze" später war dann Heinrich Fürst Schmelzer und ich Matrose.
    Väth 12 war das der mit der Modag?
    Gruß Werner

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