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Thema: Das Innenleben eines Flussradargerätes (Sender, Empfänger, Drehantenne mit Antrieb)

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  1. #1
    Avatar von p-m
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    Standard Das Innenleben eines Flussradargerätes (Sender, Empfänger, Drehantenne mit Antrieb)

    Hallo zusammen

    Im August 2008 schenkte der Verein Historische Binnenschifffahrt der Ennshafen ÖO GmbH ein Flussradar ELNA 3200 Rasterscan = FURUNO RHRS 2001 R als Ausstellungsobjekt. Dieser Typ darf (mit anderen) gemäss ZKR-Zulassung nur noch unter ganz bestimmten Bedingungen bis Ende 2011 für Blindfahrten in der Binnenschifffahrt verwendet werden. Ein Einsatz an Bord der Péniche WILLI 07001836 war daher nicht mehr möglich.

    Auf Einladung des Hafenmeisters der Ennshafen ÖO GmbH installierte ich diese Radaranlage an Bord des Erlebnisschiffs GMSS FRANZ LISZT. Bei dieser Gelegenheit machte ich einige Fotos vom Innenleben der Sender-, Empfänger-, Antriebs- und Antenneneinheit RTB-801. Gegen Ende April, nach Lieferung des erforderlichen 24 Volt Stromversorgungsgerätes folgen die ersten Inbetriebenahmeversuche dieser 21 Jahre alten Anlage. Falls sie funktioniert gibt es eine Fortsetzung zu diesem Beitrag. Drückt uns bitte die Daumen. Danke.

    Radar ist das Kürzel für Radio Detection and Ranging (Funkortung und -Distanzsmessung). Für die Navigation in der Binnenschifffahrt kommen Rundsicht-Impuls-Radaranlagen im X-Frequenzband (Frequenz 9410 MHz ±30 MHz) zum Einsatz. Der Radarsender (Magnetron) und der Radarempfänger verwenden die gleiche drehbare Antenne und sind direkt unter dieser angebracht. Radiowellen im Gigahertzbereich werden aus physikalischen Gründen (Skyneffekt) nicht über Kabel sondern über Hohlleiter (Metallröhren) transportiert. Das FURUNO RHRS 2001 R hat eine Spitzenpulssendeleistung von 5 kW (5000 Watt *). Es ist daher nicht so gesund, sich direkt vor die sendende und drehende Radarantenne zu stellen und ins Antennenfenster zu blicken. Messungen auf Binnenschiffen haben ergeben, dass der Grenzwert nach heutigem Wissensstand bereits ab 5 Meter Distanz zur Antenne unterschritten wird. Gründe: Es handelt sich um Pulssendeleistung und nicht um Dauersendeleistung. Die Feldstärke eines Senders nimmt nicht proportional zur Distanz ab sondern quadratisch, weil eine Fläche und keine Linie bestrahlt wird. Trotzdem ist es empfehlenswert die Radarantenne grundsätzlich höher als das Steuerhausdach und damit über die Köpfe der Besatzung zu positionieren. Es ist klar, dass bei Brückendurchfahrten Kompromisse eingegangen werden müssen.

    Freundliche Grüsse

    Peter

    * Als Vergleich: Ein Schiffssprechfunkgerät hat beim Sendebetrieb max. 25 Watt Dauersendeleistung, ein AIS-Transponder max. 12,5 Watt.
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    Geändert von p-m (09.04.2010 um 23:34 Uhr) Grund: Korrekturen und Links sowie Ergänzungen eingefügt
    Elektronik ist, wenn es trotzdem tut, und keine(r) weiss warum.

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