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Thema: Schiffahrtsmuseum Gieselwerder

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    Standard Schiffahrtsmuseum Gieselwerder

    Das Museum (auf Bild 1 ist übrigens die alte Gieselwerderer Bogenbrücke angedeutet - ich vermute mal, sie wurde im Krieg zerstört) ist neu, auch wenn die Schifferstadt Gieselwerder eine alte Schiffer- und Flößertradition hat. Wie drückte sich einer der Redner bei der Eröffnungsfeier aus: in Gieselwerder ging man entweder auf den Fluß, um Schiffer zu werden oder in den Wald als Waldarbeiter, sonst gab es ja nichts.

    Der "Biertanker" Fortuna - komplett mit Einsenkungsmarken und Längen-, Breiten und Tonnenangaben - steht auf Rädern und war wohl mal ein Wagen bei einem Umzug, vielleicht zum 75jährigen Jubiläum des Schiffervereins. Das Museum, das in der ehemaligen Grundschule (auf Bild 3 links im Bild) in der Straße In der Klappe im Zentrum liegt, ging aus der Sammlung hervor, die für das Jubiläumsfest zusammengetragen wurde.

    Die meisten - ich hatte den Eindruck: alle - der Anwesenden waren Schiffsleute, von der politischen Prominenz bei der Eröffnung abgesehen. Ich kam mit einer alten Dame ins Gespräch, die zu einer anderen Dame in Richtung auf ein Foto an der Wand sagte: "das hier, das war unser Schiff". 1948 hatten sie es gekauft. Für die verklärten Blicke der begleitenden Dame hatte sie offenbar wenig Verständnis: "immer um 4 Uhr raus und der Dreck - und alle vier Stunden die Maschine abschmieren". Ich konnte mir die Frage nach einem Fazit ihres Lebens als Schiffersfrau nicht verkneifen. Sie meinte: "Man lebte immer getrennt - vom Mann, wenn man an Land blieb und von den Kindern, wenn man mitfuhr. Aber na ja, wir sind auch so alt geworden" meinte sie.

    Ein Schiffer aus Gieselwerder fährt noch. Er heißt Rossel und es zog ihn in den sechziger Jahren nicht in den Wald, sondern aufs Schiff. Er fährt heute noch als einziger Gieselwerderer auf dem Theo, ein Schiff von 80 x 9 m bei 977 Tonnen. Ich habe das Schiff bisher noch nicht gefunden, vielleicht kennt ihn einer.

    Und die Welt ist klein. Unter den Schiffen aus Gieselwerder an der Wand war auch ein Adi aufgelistet. Ich sagte einem der Herren, daß mal ein Adi aus Bremen im Rheingau abgesoffen sei - die Antwort: "Ja ja, daß ist der - der ist von hier. Warten Sie mal - da hinten mit der Kappe, da sitzt er!" Bremen stand nur am Schiff, weil es dort das Binnenschiffsregister gab - das Schiff war aber aus Gieselwerder. Ich werde den Havariebeitrag, den es vor dem Hackerangriff hier im Forum schon einmal gab, demnächst in ergänzter Form noch einmal einstellen.

    Gernot
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    Geändert von Gernot Menke (18.05.2010 um 08:33 Uhr)

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