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Thema: Der obere Endpunkt der Lahn

  1. #1

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    Standard Der obere Endpunkt der Lahn

    Das ist er, der obere Endpunkt des 1928/29 ausgebauten und heute noch bei der Sportschiffahrt so beliebten unteren Lahnstücks.

    Das alte Bild, das in den 1960ern aufgenommen worden sein dürfte, zeigt den Rhenus-Motor LAHN 12 an der Ladestelle in Dehrn. Hier wurde Kohle entladen - mit Kalk ging es wieder runter (das Kalkwerk wenige hundert Meter weiter besteht noch heute).

    Fünfzig Jahre später ist hier alles in der Hand der Sportbootler. Der Bootsklub in Dehrn hat das Gelände an der Spundwand hinzugekauft und expandiert kräftig. An Land sind die Wirtschaftsgebäude einem Neubaugebiet gewichen.

    Auffällig übrigens auch hier, wie stark der Uferbewuchs gegenüber früher zugenommen hat! Die Brücke im Hintergrund ist fast schon verdeckt.

    Zum Schiff: Der LAHN 12 wurde 1911 bei Ruthof in Mainz gebaut und konnte 228 Tonnen mitnehmen. Angetrieben wurde er von einem 90 PS MWM, später ersetzt durch einen 110 PS Daimler-Benz.

    Gernot
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    Geändert von Gernot Menke (13.06.2010 um 09:40 Uhr)

  2. #2

    Standard Der-obere-Endpunkt-der-Lahn

    Hallo User

    Der Traum die Quelle zu finden! Allerdings ist sollte man das hier, oberer Endpunkt der Beschiffbarkeit nennen.

    Das ist absolut faszinierend .Die Menschen haben alles gegeben die Quelle eines Flußes zu finden.

    Ich habe das als Kind auch versucht.

    Das die durch Nordhorn fließende Vechte einige hundert Kilometer weiter in das Yjselmeer mündet wußte ich.Die Mündung war für mich zeitlich nicht erreichbar.
    Ich glaubte die Quelle der Vechte müsste mit dem Familienfaltboot zu ereichen sein. Das Faltboot war auch mit einem kleinen Segel bestückt.
    und wurde mit Fußpedal und Heckruderblatt auf Kurs gehalten.

    Früh morgen machte ich mich vom Waspo an der Reiterbrücke auf in die Fahrt ins Ungewisse.

    Mit der Segelei das war nichts, nach einigen Stunden merkte ich, das ich mich,wieder auf die Rückfahrt begeben musste,denn im Dunklen war wegen der runterhängenden Zweige das Fahren schlecht möglich.

    Hatte nicht gedacht,das das Flüsschen Vechte sich oberhalb von Nordhorn noch so lang hinzieht.

    Immerhin wußte ich jetzt wo die Fischer ihre Reusen liegen hatten!

    Grüße Grotefendt

  3. #3

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    Standard Sechs obere Endpunkte

    Ich reiche noch ein paar Bilder zu den oberen Endpunkten der Lahn nach. Genau genommen hat die Lahn, wenn man so will, heute sechs obere Endpunkte:

    1. Die Quelle. Hier ein Foto davon. Die Quelle ist ein Teich im Wald im Rothaargebirge, in dem sich einige Wässer sammeln. Von da ab fließt die Lahn als langsam anwachsender Bach. Die Quellen von Sieg und Eder befinden sich übrigens ganz in der Nähe.

    2. Der zweite obere Endpunkt ist die Grenze der Reichswasserstraße Lahn - heute natürlich Bundeswasserstraße - zwischen Marburg und Gießen beim heutigen KM minus 12. Die obere Lahn hat heute negative Kilometer. Der KM 0, von dem aus nach beiden Seiten gezählt wird (positiv nach unten zum Rhein und negativ nach oben) liegt zwischen Gießen und Wetzlar an der ehemaligen preußisch-hessischen Landesgrenze.

    Aus verwaltungstechnischen Gründen wurde 1921 auch ein Bereich oberhalb von Gießen bis zur Badenburg mit zur Reichswasserstraße Lahn hinzugenommen. Deswegen darf man heute oberhalb von Gießen mit dem Motorboot herumfahren. Die Mühlenwehre in Gießen, an denen es Bootsgassen gibt, sorgen für die nötige Tiefe. Schiffahrt gab es oberhalb von Gießen aber nie - ausgenommen einer lokalen Kiesschiffahrt im OW der Gießener Wehre, die diese Wehre aber nie umgehen konnte und keinen Anschluß an die talseitige Lahn hatte.

    3. Der dritte obere Endpunkt ist der obere Endpunkt der Lahnschiffahrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Gießen. Das war die Lände an der alten Wieseck-Mündung (die Lahn und die Wieseck wurden in diesem Bereich später einmal verlegt) etwa beim heutigen KM minus 4,5 (siehe Foto 1). Gießen gehörte damals zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Bis hierher wurde tatsächlich Schiffahrt vom Rhein aus betrieben und höher konnte man wegen der Gießener Mühlenwehre auch nie fahren.

    Das erste Foto zeigt den heutigen KM minus 4 bei Gießen.

    4. Dadurch, daß in den 1930er Jahren die Schleuse in Wetzlar beseitigt und der Schleusenkanal zugeschüttet und zu einer breiten Straße umgewandelt wurde (die Enden des Schleusenkanals sind noch erkennbar), wurde die obere Lahn (mit den beiden Schleusen Dorlar und Naunheim) vom Rhein abgeschnitten und Wetzlar (KM 13) zum oberen Endpunkt der schiffbaren Lahn. An den beiden Wehren in Wetzlar wurden später Rollenstraßen für Bootsfahrer eingerichtet. 1977 fuhr noch einmal der holländische Klipper TOLÉ, der nach Wetzlar verkauft wurde (und dort INGRID hieß), bis zu diesem heutigen Endpunkt. Damals eine Sensation an der Lahn - ich habe schon davon berichtet (und zwar hier). Das Schiff existiert aber nicht mehr.

    5. Der fünfte obere Endpunkt ist der im WESKA angegebene KM 70 bei Steeden als das offizielle Ende des staugeregelten Ausbaustücks von 1928/29. Die wenigen hundert Meter zwischen diesem Punkt und der Ladestelle in Dehrn sind aber bedeutungslos. Auf dem zu tal aufgenommenen Foto des KM 70 (Bild 3) sieht man im Hintergrund bereits Teile des Kalkwerks in Steeden. Wenige hundert Meter nach der Linkskrümmung folgt dann bereits die Ladestelle in Dehrn (siehe Beitrag 1).

    6. Der sechste obere Endpunkt an der Lahn ist der faktische Endpunkt der "modernen" Lahnschiffahrt auf dem 1928/29 staugeregelten unteren Lahnstück, die Ladestelle Dehrn. Auch die heutige Sportschiffahrt endet hier. Das ist die Stelle, die in Beitrag 1 zu sehen ist. Die Bilder dort sind übrigens zu tal aufgenommen. Die Schiffahrt mußte durch die im Hintergrund sichtbare Brücke in Dehrn.

    Ich füge noch ein Bild von der Ladestelle Dehrn (siehe Beitrag 1) an, das ich beim Bootsklub in Dehrn abfotografiert habe (Foto 3). Der Reflex im Bild ist übrigens die Deckenlampe im Bootshaus.

    Gernot
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    Geändert von Gernot Menke (20.06.2010 um 01:26 Uhr)

  4. #4

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    Standard Lahnbrücke in Dehrn

    Da es zu Beitrag 1 paßt, hier noch ein herangezoomtes Bild der Brücke in Dehrn, aufgenommen zu tal vom Bootshafen aus.

    Gernot
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    Geändert von Gernot Menke (20.06.2010 um 18:54 Uhr) Grund: immer diese Flechtigkeitsfühler!

  5. #5
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    Standard # Der obere Endpunkt der Lahn

    Hallo Gernot, hier sind noch 2 Fotos zum Beitrag #1

    Foto 1 = der Hafen von Dehrn aus einer anderen Perspektive
    Foto 2 = kurz oberhalb vom Km 70 endet die ausgebaute Strecke der Lahn

    Gruß Ernst
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  6. #6
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    Standard Der obere Endpunkt der Lahn

    Ahoi, der obere Endpunkt der Lahn ist nicht Km 70, sondern Km 72,5.
    Das FGS " Stadt Limburg " ist ab 1981 bei Rundfahrten im August immer bis zum Km 70 gefahren zum drehen bei einem Pegel Kalkofen von bis 220 cm.
    Ab 1987 hat die " Wappen von Limburg " im Hafen Dehrn gedreht. Ende der 80 ziger Jahre hat der BCL ( Boots Club Limburg ) seine Bootsliegeplätze verlängert im Hafen Dehrn, jetzt konnte hier nicht mehr gedreht werden. Die letzte Wendemöglichkeit war mit dem 33 Meter langen Schiff die alte Ladestelle Dietkirchen Km 72,5. Gruß Mittelpoller

  7. #7
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    Hallo Mittelpoller, das Ende der Staugeregelten Lahn ist immer noch bei Km 70 !!!
    Und nicht da wo die Wappen von Limburg drehen kann.

    Gruß Ernst
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