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Thema: Schleuse VI - Herne-West

  1. #1
    Moderator Avatar von Norbert
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    Deutschland Bund Schleuse VI - Herne-West

    Information zur Schleuse VI - Herne-West
    Ursprünglich hatten die RHK Schleusen keine Namen sondern römische Ziffern, von I bis VII. Diese Nummern sind heute kaum noch gebräuchlich. Die Schleuse Herne-West war von 1914 bis zum Abbruch 1992 in Betrieb. Wie alle Schleusen (außer Schleuse I Meiderich) war sie als Doppelschleuse im Fußstapfensystem gebaut.
    Seit dem Abbruch steh auf der Südmauer der Südkammer einie Schautafel zur Geschichte der Schleuse. Hier eine Abschrift:

    Schleuse VI Herne West

    Von 1906 bis 1914 wurde der Rhein-Herne-Kanal (RHK) von der „Königlichen Kanalbaudirektion“ Sitz Essen gebaut um Bergbau und Industrie des Ruhrgebietes an den Rhein und den Dortmund Ems Kanal anzubinden und Transportmöglichkeiten für Massengüter, insbesondere Kohle, Erz, Baustoffe und Mineralöle zu schaffen.
    Am 17. Juli 1914 wurde die Kanalstufe Herne-West mit 2 Schleusenkammern in Betrieb genommen. Die Hubhöhe betrug 5 m, die zulässige Durchfahrtsbreite 9,80m, die Nutzbare Kammerlänge 165m. Die ganzen Jahre hindurch wurde der Schiffsverkehr ohne Unterbrechung durch die Schleusen geleitet. Spitzenwerte 1966 mit 34.600 geschleusten Schiffen und 1977 mit 12. Mio. Tonnen an geschleuster Gütermenge erzielt.
    Da tief unter dem RHK zahlreiche Steinkohleflöze lagen, in denen abbauwürdige Kohle anzutreffen war, wurde bei den Schleusen bereits bei der Planung berücksichtig, dass Bergsenkungen auftreten können. Die Schleusengruppe Herne-West wurde mit ihrem westlichen Ende auf dem „Secundus Sprung“, einer unterirdischen Verwerfung der Kohleflöze, mit zwei wie „Fußstapfen“ versetzte Schleusenkammern gebaut.

    Man ging davon aus, dass im Verwerfungsbereich weniger Abbau statt finden würde. Als im Laufe der Zeit durch die Bergsenkungen von fast 5m am östlichen Ende der Schleuse, jedoch am Westlichen Ende nur 1m auftraten, also die Schleusen Schiefstanden, mussten beide Kammern nacheinander Keilförmig aufgehöht werden. Konstruktive Maßnahmen, wie Bewegungsfugen und spezielle Schleusentore, begrenzten das Ausmaß der Schäden. Die Aufhöhungen der Schleusenmauern wurden 1955 und zwischen 1964-67 durchgeführt, um eintauchen der Schleusenoberhäupter unter den Wasserspiegel zu verhindern. Dabei wurde die jeweilige Schieflage ausgeglichen.

    Altersbedingt und wegen der für das westdeutsche Kanalnetz neu festgelegten Durchfahrtsbreite von 11,40m und einer Kammerlänge von 190m hätte die Kanalstufe Herne-West neu gebaut werden müssen. Wegen der inzwischen eingetretenen Bergsenkungen konnte jedoch auf den Neubau verzichtet werden. Der Wasserspiegel der Haltung Herne-West wurde abgesenkt, die Sohle tiefer gebaggert und die Schleuseninsel abgetragen. Die Landseitigen Kammerwände blieben erhalten.
    Seitdem kann die Schifffahrt diese Stelle ohne Zeitverlust passieren.
    Mit einer gegenüber früher vergrößerten Hubhöhe von 12,80m übernahm die 1992 fertig gestellte Schleusengruppe Herne-Ost auch die Aufgabe der ehemaligen Schleusengruppe Herne-West.

    Heute verläuft der Kanal durch die Schleuseninsel

    Die weißen Kästen zeigen die Lage der Alten Kammer

    Quelle: Schautafeln auf der Südkammer
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    Geändert von Norbert (27.06.2012 um 21:54 Uhr) Grund: Quelle eingefügt
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  2. #2
    Moderator Avatar von Norbert
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    Standard Re: Schleuse VI - Herne-West

    Das Obertor war als Klapptor konzipiert. Es wurde zum Oberwasser hin niedergelegt

    Die Torniesche vom Obertor

    Kammerwand

    Schleusenplattform Standort Obertor mit Blickrichtung zum Untertor

    Torniesche Untertor, die Schleusen waren mit an Drahtseilen aufgehängten Schiebetoren Ausgerüstet. Diese wurde zur Schleuseninsel hin Aufgefahren.

    Südkammer Schleuse VI mit Schiebetor und Keilförmiger Aufhöhung
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    Eugen Roth

  3. #3

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    Standard Re: Schleuse VI - Herne-West

    Hallo Norbert,

    vielen Dank für die Infos und die Bilder der alten Schleuse Herne-West. Im Gegensatz zu Essen-Dellwig lässt sich dort noch relativ gut erkennen dass da mal eine Schleuse war. Werde demnächst auch mal nach Herne hinfahren.

    Grüße,
    Michael

  4. #4
    Moderator Avatar von Norbert
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    Standard Re: Schleuse VI - Herne-West

    Hier noch eine Karte mit dem Lageplan der Schleusen VI und VII, sie steht ebenfalls auf der Südkammer. Bei der Schleuse VI (Links) ist die Südkammer nach Westen versetzt, diese Anordnung hatten auch die Schleusen II Oberhausen, III Essen Dellwig und V Wanne-Eickel. Bei der Schleuse VII Herne-Ost ist wie bei der Schleuse IV Gelsenkirchen die Nordkammer nach Westen versetzt. Unter allen RHK Schleusen gab es einen Sicherheitspfeiler. In diesem Bereich durfte die Kohle nur nach Absprache mit dem WSA und mit Genehmigung des Oberbergamtes abgebaut werden
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    Eugen Roth

  5. #5

    Deutschland Bund Schleuse VI Herne-West

    Schleuse VI Herne-West


    Grüße Thor
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  6. #6
    Moderator Avatar von Norbert
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    Deutschland Bund

    Hier noch zwei Fotos von den überresten der Schleuse VI.

    Links die Platform der nördlichen Schleusenmauern Nordkammer vom ehemaligen Untertor aus.
    Rechts die zugewachsene südliche Schleusemauer der Südkammer.
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    Eugen Roth

  7. #7
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    Hi,

    lacht mich nicht aus, aber mit was sind denn die Poller gestrichen? Das Zeug brauche ich auch!
    Warum? Rundherum ist alles am verrotten, selbst das verzinkte Geländer gammelt schon, aber die Poller sind immer noch super im Lack :)

    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  8. #8
    Moderator Avatar von Norbert
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    Deutschland KULTURKANAL

    Hallo Micha,

    warum das so ist kann ich nicht sagen. Ich vermute aber das hängt mit dem Kulturhauptstadtjahr RUHR2010 zusammen. Der Rhein-Herne-Kanal ist jetzt KULTURKANAL. Da gibt es Kunst am und auf dem Kanal, Musikschiffe wie z.B. das Rockschiff OLGA am 14.08.2010, Filmvorführungen, den SING DAY OF SONG und was nicht noch alles. Siehe http://www.kulturkanal.net/

    Kleine Fotoauswahl gefällig:

    Links das steht im Oberwasser der Schleuse Herne-Ost nennt sich KÄSESTANGE.

    Die 3 daneben sind in der Nähe des neuen Emscherdurchlasses höhe RHK Km 41 gemacht. Das zieht sich von Castrop-Rauxel bis Oberhausen durch.

    Nummer 5 + 6 sind in Gelsenkirchen an der Schleuse gemacht. Das Teil nennt sich WILDE INSEL - SINGING MOUNTAINS

    Vergleich mal die Farbe am Schild am Poller und an den Holzpfosten, über diesen Farbton fällst du hier jetzt öfter.

    Gruß Norbert
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    Eugen Roth

  9. #9
    Im ewigen Hafen
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    Standard Herne West

    Moin moin,
    ich hatte das Glück 1961 und 1962 durch die nördliche Schleuse
    Herne West durchfahren zu können. Mit dem Schleppkahn W.T.A.G. 32
    und W.T.A.G. 40 sind wir damals mit der Elektrolok in die Schleuse
    und aus der Schleuse gezogen worden. Im Unterwasser haben wir den
    noch ein bißchen mit dem Scherbaum weiter geschoben. Das waren Zeiten...
    Die Monopolschlepper nahmen nur Kurz den Schleppgraht an und man
    mußte selbst sehen das man in den Hafen oder Schleuse kam. Aber ohne Stress...
    An den beiden alten Schleusenmauern kann man einmalig die Bergsenkungen sehen, wie die Schleusen schräg wegruschten. Im Osten 1,50 m und im
    Westen 0,30 m. Das ist im Ruhrgebiet an keiner Stelle zu sehen.
    Alle Fahrgästen die das gesehen hatten waren begeistert.
    Schönes Ruhrgebiet.
    Viele Grüße
    Rolf Karmineke
    (früher FGS "Rheinfels")

  10. #10
    Moderator Avatar von Norbert
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    Moin Rolf,

    unter dem Oberhaupt der Südkammer lag in 650 Metern Tiefe eine Erdverwerfung SECUNDUS SPRUNG genannt. Diese war der Auslöser für das ungleichmäßige absacken der Kammer und das Keilförmige aufhöhen (siehe 2# Foto 6). Ich kenne aus meiner Fahrenszeit die alten RHK Schleusen noch aber Treidelloks fuhren da schon nicht mehr.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
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    Eugen Roth

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