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Thema: Thiel Andernach

  1. #11
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Reinier
    So wie ich weiß hatten die Reederei Tiel zwei Schiffe aus der DDR gehabt mit den Namen "GERMANIA" und "HAMONIA",die mit Schleppschiffen mit Bims nach Marktsteft und Kitzingen fuhren.
    mfg claudius2
    Wenn die Sonne bei uns untergeht, geht sie anderswo gerade wieder auf

  2. #12

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    Die Thiel Saga. Ertster Teil, die Jahre 1968 bis 1970

    Hallo und guten Tag,

    meine Detailkenntnisse beziehen sich auf meine Zeit als Matrose in 1968 bis 1972 als Schiffführer beim Zirkus Thiel und seinen Artisten.
    In dieser Bezeichnung schwang damals auch eine Menge Anerkennung mit, immerhin war einiger Pioniergeist versammelt.
    Am Jahresanfang 1969 bestand die Flotte aus den drei Motorschiffen der VEB Binnenwerften aus der DDR.
    MS Hammonia, Schiffsführer Brandt, genannt Fidel Castro, wegen seinem roten Bart.
    MS Germania, Schiffsführer R i c h c h aa r d Hamann, R i c h c h aa r d, so wurde er von seiner Frau gerufen.
    MS Germania war das sauberste Schiff der Flotte, als Matrose auf Thiel 4 wurde ich den Main hoch hinterhergezockelt und konnte relaxt beobachten, jede zweite Haltung mußte ich fahren, wie die Matrosen vom Germania, der Doni und der andere, Name entfallen, jeden Tag den ganzen Dampfer abseifen mußten. Wenn sie fertig waren, kam Frau Hamann und spülte den Roof hinten noch mit Trinkwasser und feudelte trocken.
    Am andern Tag the same play.
    Der dritte war MS Kurt Thiel, hier war Fritz Meier aus Rheinsheim, später Andernach, der Kapitän.
    Von Fritz lernte ich fahren ohne was zu sehen. Wenn er nach vorne nichts sah, schaute er nach hinten über den Flaggenstock, mit der linken hielt es das Haspel und dreht nach Bedarf.
    Nach einer Seite siehst Du immer was, sagte er auch am Oberrhein bei bewölkter Nacht ohne Mond und so ober Sondernheim wenn es nach Rußheim rüber geht. Irgendwas siehst Du immer, wir sind immer gut angekommen.

    Zudem gab es die Schleppkähne Altwied, 1880 gebaut und 450 ton, SK Thiel 4, auch vor 1900 gebaut mit 603 ton und SK Andernach mit 745 ton.

    Später war ich dann auf Thiel 4, dem Schleppkahn, meine Devise war damals als 20 jähriger, besser Schiffsführer auf dem Schleppkahn als Matrose auf dem Motorschiff.
    Schleppkahnpatent konnte man mit 21 machen, für Motorschiffe erst mit 23, so war das damals.
    So war es dann auch, am Morgen nach der Patentrpüfung war ich Schiffsführer auf SK Andernach.
    Im Frühjahr des Jahre 1968 kam dann die richtige Schleppschifffahrt zu Thiel. Von Harpen wurde ein Schleppboot übernommen und fuhr als Thiel I. Dazu kamen zwei große Kähne. Sicher 80 mal 10 meter oder so, 1500 Tonnen groß, sie wurden Thiel 7 und Thiel 8 getauft.
    Thiel I fuhr immer abwechselnd mit einem nach Karlsruhe und die brauchten 2 bis 3 Tage zum löschen. Oft kam in den Schleppzug noch ein zweiter und ein dritter Kahn, also SK Andernach und Thiel 4 oder SK Andernach.
    Das war richtig Nostalgie mit dem Unterschied, daß grundsätzlich in der Bergfahrt Non Stop gefahren wurde bis zur Löschstelle.
    In dieser Zeit wurde auch das Fahrtenbuch eingeführt, groß das Dilemma, weil es während der Reise ja keine Verständigung zwischen den Schiffen gab.
    Nachdem sich bei ersten Kontrollen durch die WSP rausstellte, daß die einzelnen Schiffe eines Schleppzuges an verschiedenen Stellen Nachtruhe gehalten hatten, ging nun am Morgen eine Flasche mit einem Zettel drin am Schleppstrang nach hinten. Die Flasche mußte immer abgefangen werden, damit sie nicht am Bug zerschellte. Nach Einsicht ging diese Flasche weiter nach hinten bis zum letzten Anhang. Wenn der Strang über Wasser war und die Flache wollte nicht weiter nach hinten, mußte etwas langsam gemacht werden, damit der Strang ins Wasser kam.
    Spezialistenarbeit.

    Da auch sofort nach der Ankunft in Andernach geladen wurde, blieb für die sozialen Belange, so nenne ich das mal, nicht viel Zeit.
    Einer der der Besatzung hatte also immer Freigang in die Rheinstraße nach Andernach, die harmlose Amüsierzeile von Andernach.
    So kam es oft vor, daß einem jemand beim Bier von hinten auf die Schulter tippte, Herr Duhr, Sie müssen faahren, es war der Inspektor Rudi Plog und mit dem Thiel-Taxi, so nannten wir seinen Wagen, ging es an Bord.
    Geschichten, daß der Inspektor den Deckel bezahlt haben soll, sind unwahr.
    Dann ging es zu Berg an folgende Stationen;
    Mainz, Gernsheim, Worms, Mannheim, Ludwigshafen, Speyer im alten Stadthafen, Rheinhausen, Germersheim, Karlsruhe, Kehl, Breisach und Weil am Rhein.
    Immer mit Bims für die Hohlblockfabriken.
    Auch in den Main nach Frankfurt, Hanau, Aschaffenburg, Marksteft und Bamberg.
    In Marktsteft hatte der Thiel sogar eine Steinfabrik gekauft und versorget den Raum mit Hohlblöcken.
    Die Mainschifffahrt war eine Sache für sich, in Kostheim wurde so ein Abreißblock gekauft für die Spätschleusen, die damals bezahlt werden mußten.
    In der Bergfahrt wurde morgens mit Frühschleuse die lettzte Schleuse vor Marektsteft gemacht und für den Abend sofort die Spätschleuse bestellt.
    Dann galt es, den Tag über die beiden Schiffe leer zu bekommen um die Spätschleuse nicht verfallen zu lassen.
    Alles in allem hat es uns nie geschadet, Spaß hat es immer gemacht, auch heutiger Sicht sicher blanker Blödsinn.

    So ging es bis in das Jahr 1970, dann wurde die Schubschifffahrt eingeführt bei Thiel.

    Weiter später einmal, die Jahre von 1970 bis 1972

  3. #13

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    Hallo
    stimmt -ich hatte mich mit Concordia irgendwie vertan!
    Gruß
    Jürgen

  4. #14

    Standard GMS-Motorschiffe der Reederei Kurt Thiel

    Hallöchen miteinander,
    nun wie schon festgestellt wurde, hatte die Reederei Kurt Thiel insgesamt 3 GMS aus der DDR:

    Kurt Thiel (B.Nr. 1483 / Dresden)
    das Schiff wurde nach dem Konkurs 1971 verkauft - soll aber weiterhin in Deutschland beheimatet sein und ein ehemaliger Schiffer, der auf diesem Schiff gefahren ist, bestätigte mir , das es auch heute noch (umgebaut) im Einsatz ist - ihm ist es bei seinen letzten Reisen aufgefallen - leider wuste er nicht mehr den namen oder die ENI-Nummer - somit ist der Verbleib weiter unbekannt

    Hammonia (B.Nr. 2807 / Rosslau)
    dieses Schiff dürfte den meisten ja bekannt sein, handelt es sich doch dabei um die noch heute im Einsatz befindliche "Saeftige" ENI: 2315206 in den Niederlanden - heute aber mit 82 m Länge und ebenfalls umgebaut, wobei das Orginalsteuerhaus des Rosslauer Typs sogar noch bis in die 90er Jahre auf dem Schiff vorhanden war.

    Germania (B.Nr. 2808 / Rosslau)
    das Schiff wechselte mehrfach den Eigner und die Namen, war u.a. in Belgien beheimatet - und lieber Jürgen daher sicherlich dein Gedanke an die "Concordia" - das Schiff hieß 1976 in Belgien zwischenzeitlich mal "Congrazia" - es soll sich heute noch in Polen im Einsatz befinden - leider gibt es da nicht so viele Bilder von der Schiffsflotte die man zu einem Vergleich heranziehen könnte - zumindestens müste es als "Pole" eher aufffallen, denn die Rosslauer Typen gibt es in Polen ja sonst nicht ...

    Über weitere Verbleibshinweise würde ich mich wie immer sehr freuen.

    MFG und Ahoi UGI
    Geändert von UGI (09.01.2011 um 00:37 Uhr) Grund: Tippfehler bereinigt
    Ostdeutsche Binnenflotte -Totgesagte - leben länger !!

  5. #15

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    Zitat Zitat von UGI Beitrag anzeigen
    Hallöchen

    Kurt Thiel (B.Nr. 1483 / Dresden)
    das Schiff wurde nach dem Konkurs 1971 verkauft - soll aber weiterhin in Deutschland beheimatet sein und ein ehemaliger Schiffer, der auf diesem Schiff gefahren ist, bestätigte mir , das es auch heute noch (umgebaut) im Einsatz ist - ihm ist es bei seinen letzten Reisen aufgefallen - leider wuste er nicht mehr den namen oder die ENI-Nummer - somit ist der Verbleib weiter unbekannt

    MFG und Ahoi UGI
    Ahoi Schifferfans,
    möchte nunmehr eine Ergänzung zu meinem letzten Beitag anfügen.
    Laut meinen jetzigen Recherchen soll das ex GMS "Kurt Thiel" später als "SCHAFFHAUSEN" in Deutschland gelaufen sein - zu beachten ist dabei, das es diesen Schiffsnamen mehrfach gab und nicht verwechselt werden sollte mit den späteren bauten.
    Wer hat zufällig Fotomaterial des Schaffhausen (vermutlich aus den 70er Jahren) - dannach soll der Schaffhausen in die Niederlande verkauft worden sein und letztlich heute noch als "Daily" ENI 234556 aktiv sein.

    Wenn dieser Nachweis geführt werden kann, so würde damit der letzte offene Schiffsverlauf der Bauserie aus Dresden aufgeklärt sein, denn nach neuesten Erkenntnissen ist der ex HEMLO II der 1969 (lt. Angaben des BSR-Hamburg nach Belgien verkaufte) - ex VERENA K.T.8 der Reederei Tiedke. Dieser Schluß ist, obwohl nie offiziell nachgewiesen, eigentlich zwingend, da sich zum damaligen Zeitpunkt kein weiteres Schiff dieser Baureihe in Belgien befand.

    Eure Meinungen sind gefragt ...
    Gruß Uwe
    Ostdeutsche Binnenflotte -Totgesagte - leben länger !!

  6. #16
    Avatar von herbert
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    Hallo an alle.
    Ich wollte mal wieder das Thema " THIEL Andernach" hier nach oben bringen.
    Vielleicht gibt es neue Informationen oder Bilder über die Reederei,
    da es viele neue Mitglieder hier beim BSF gibt.
    Ausserdem bin ich auch noch auf den zweiten Teil der
    THIEL-Saga vom User Moselschiff gespannt.
    Gruss Herbert.

  7. #17

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    Hallo Forum
    Wenn ich Gerhard etwas auf die Sprünge helfen darf, der "Castro" , der in Beitrag#3 erwähnt wurde, war Reinhold (Fidel) Brand aus Dorfprozelten. Leider ist er Anfang diesen Jahres verstorben. Sein Bruder Herbert, der auch bei Thiel gefahren ist, erfreut sich noch bester Gesundheit. Einige werden ihn auch noch von der Ponde Rosa (altes Fährhaus) in Dorfprozelten kennen.
    Schöne Grüße von der Maaraue
    Harry

  8. #18

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    Hallo Forum
    Anbei ein Kommentar von Herbert B. aus Dorfprozelten, der direkt in der Arena vom Zirkus Thiel von 1960 bis 1966 war.
    GERMANIA: Gebaut in Rosslau , Motor MaK 560PS Linksmaschine, früherer SF Krieger aus Engers, später Hamann aus Faulbach.
    HAMMONIA: Gebaut in Rosslau, Motor MaK560 PS Linksmaschine , früherer SF Renner , danach Reinhold Brand.
    KURT THIEL: Gebaut in Übigau, Motor MaK560 PS Linksmaschine, SF Herbert B. von Jan 60 bis Jun 66.
    Besonderheit: KURT THIEL war geschweisst, dadurch Tonnage 911 To. Die beiden anderen waren genietet, daher 906 To.
    Thiel Senior stammte aus Halle/Saale. Der Junior hatte an der Autobahnausfahrt Neuwied einen schweren Autounfall und war danach im Pflegeheim Sonnenstuhl in Irlich.
    Schleppkähne die von Herbert B. geschleppt wurden:
    SK Andernach, SK Altwied und SK Thiel 4
    Thiel 4 war mal ein Haniel-Schiff Namens König Ludwig oder so ähnlich.
    Nach Übernahme durch Thiel fuhren wir unter Haniel-Flagge und anschließend für Ernst Schwarzlose.
    Unsere Flagge danach war eine Selbstanfertigung : Roter Grund mit gelbem Halbmond und die Tage hatten 25 Stunden ohne Mittag. Bilder aus dieser Zeit sind auch noch vorhanden. Hierfür einfach mal bei Herbert B. melden
    Schöne Grüße aus Prozele
    Herbert und Harry (an der Ponde)
    Geändert von Lahn-Kutter (29.06.2014 um 20:36 Uhr)

  9. #19

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    Hallo

    Mit ein paar neuen, aber leider nicht so guten Bildern kann ich aushelfen
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    Geändert von Heidi Franz (19.03.2016 um 20:30 Uhr) Grund: Bilder eingebunden

  10. #20

    Standard stimmt nicht

    Die Motorschiffe hießen

    Hammonia
    Germania
    Kurt Thiel

    alles 67 mal 8,20, alle aus der DDR alle MAK 560 PS bei 375 UpM

    Aus Hammonia wurde zunächste Heide, später unbekannt
    aus Germania wurde nicht bekannt, später und heute Teluste aus Nordfrankreich
    Kurt Thiel war irgendwann mal Theodela

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