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Thema: AIS auf Binnensportbooten - Segen oder Fluch für Berufsschiffer

  1. #11
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Fahren bei unsichtiges Wetter..

    1995 war ich mit meinem Boot zu Tal am Dornicker Grund, (ca. Km 849) als von Emmerich aus eine Regenwand auf mich zu kam. (wenn ich Wand schreibe dann meine ich auch Wand !)

    Schnell die Positionslampen an, einen Blick achteraus (denn da kam, kurz hinter mir, ein leerer Vierer-Verband zu Tal) und schon war die Sicht gleich Null (keine 50 m mehr) und der Wind mit Böen das es nur noch so gepfiffen hat!

    Drehzahl zurück nehmen, Ruder nach Stb. um möglichst dicht an die Kribben zu fahren, weil von achtern der Schuber „angesegelt“ kam.

    Das war nicht ganz einfach weil die Sicht nicht von Kribbe zu Kribbe reicht.

    Kurz vorm Industriehafen kam dann der Schuber, vollan voraus mit Kopf in den Wind und Arsch in die Kribben, an Bb an mir vorbei.

    Da waren keine 5 m Platz dazwischen.

    In solchen Situationen ist man machtlos !

    Nach welchem Paragrafen oder welcher Verordnung hätte ich mich verhalten sollen ?

    Ich konnte weder vor Anker gehen, noch mich in Luft auflösen.

    Ob mir da Radar oder AIS geholfen hätten ?

    Ich sag mal nein.

    In Höhe vom ersten Steiger, in Emmerich, war der Spuk dann vorbei und die Sonne kam wieder raus.


    Ein normaler Wassersportler, wie viele auf dem Rhein fahren, wäre der Situation wohlmöglich nicht gewachsen gewesen.


    Gruß Ernst
    Wer glaubt alles zu wissen ist dumm. © by E.Krobbach

  2. #12

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    Hallo,
    man könnte jetzt auch sagen "was hilft mir Radar, wenn mein Schiff brennt".

    Im Ernst, AIS ist ein Hilfsmittel, wie Radar und Sprechfunk auch, vorausgesetzt man sieht es als solches an und weiß mit den Informationen die sich daraus ergeben umzugehen. Es ersetzt keine nautische Ausbildung, kein "fahrerisches Können" und ist ohne die Richtige Anwendung nutzlos.

    Warum sollte man aber jmd. der sich einen Transponder anschaffen möchte, was nur einen zusätzlichen Sicherheitgewinn bietet also davon abhalten. Das vorher genannte vorausgesetzt. Man muss halt derzeit binnen in Deutschland noch damit rechnen, dass nicht alle die Möglichkeiten von AIS nutzen (wollen/können).

    Bis dann

    Dominic

  3. #13

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    Hallo
    Normal halte ich nichts von AIS wegen versch. Datenrechtlichen und auch Sicherheitsrelevanten Problemen.In Bezug auf Sicherheitsrelevant meine ich Insbesonders die Gefahr von Anschlägen auf Tanker etc. in der heutigen Zeit des Terrors!Ist doch Praktisch -Mit Laptop und Internet auf brücke gehen in Köln und schauen bzw. vorher Planen welchem Tanker oder Gaser ich ne Bombe oder Molotowcocktail an deck schmeiße!
    Aber wenn es sein muss ist es schon sinnvoll Boote ab einer gewissen größe mit AIS auszurüsten-dann sehen wir auch rechtzeitig unsere Kollegen der Weiß Blauen Zunft-Grins
    Gruß
    Jürgen

  4. #14

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    Bei der recht geringen Geschwindigkeit eines Binnenschiffes braucht es doch für diese Art von Terrorismus gar kein AIS. Man schaut sich an der Mülheimer Brücke an was so kommt und fährt dann ganz gemütlich zur Rodenkirchener Brücke ...

    Machen wir uns nichts vor, AIS als Pflicht für die Berufsschifffahrt wird wohl kommen. Ich finde aber die Ursprungsfrage des Threads ganz interessant. AIS bei Freizeitschiffen/Booten ja oder nein ? Wenn ja ... ab welcher Bootsgröße und mit was für einer Technik ? Es betrifft mich als Sportbootfahrer ja auch. Ich bin mir noch sehr unschlüssig.


    Ganz nebenbei kommen mir die Bedenken (Datenschutz etc.) sehr bekannt vor. Auch bei der Einführung der Lkw-Maut und der Einführung von GPS und Fahrerkarte kam die gleiche Diskussion auf. Und heute ? Heute hat man das Zeugs und muss damit leben. Die großen Diskussionen aber sind Geschichte. Gebracht haben sie nichts. Demokratie ist bei solchen Fragen nicht gefragt. Die Schlipsträger in Industrie und Politik machen eh was sie für richtig halten. Und zwar ohne jede Form von Absprache mit den Leuten aus der Praxis.

    VG, Holger

  5. #15

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    Zitat Zitat von Ernst Beitrag anzeigen
    Fahren bei unsichtiges Wetter..

    1995 war ich mit meinem Boot zu Tal ....
    ....
    Nach welchem Paragrafen oder welcher Verordnung hätte ich mich verhalten sollen ?
    Bei unsichtigem Wetter gilt BinSchStrO §§ 6.3 ff.

    1995 durfte man noch ohne Radar weiterfahren. 2011 nur noch bis zum nächsten Liegeplatz.

  6. #16

    Standard AIS auf Sportboot / Kleinfahrzeug

    Ich kann mir vorstellen, dass ein Mensch, der nicht täglich dem Funkverkehr ausgesetzt ist, eher reagiert, wenn er direkt angesprochen wird, also "Boot DÖDL " und nicht der "Talfahrer an km 688", insbesondere, wenn das Boot als NichtRadarFahrer gar nicht weiß, ob er am angesprochenen Ort alleine ist, geschweige denn, dass er überhaupt weiß , wo er ist...

    Aus Erfahrung einiger Kleinfahrzeugführer im Hamburger Hafen verbessert es wohl die Wahrnehmung, aber nicht die Rücksichtnahme.

  7. #17
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    @ #15

    Bei unsichtigem Wetter gilt BinSchStrO §§ 6.3 ff.
    Den § kenne ich !
    Nur was hätte der mir in der beschriebenen Situation genutzt ?
    (bitte meinen Beitrag nochmals genau lesen !)

    Gruß Ernst
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  8. #18

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    Zitat Zitat von Ernst Beitrag anzeigen
    @ #15




    Nur was hätte der mir in der beschriebenen Situation genutzt ?

    Gruß Ernst
    Neue Frage, neue Antwort :
    (Präfix)Der Verordnungstext gibt praktische Hinweise zum Verhalten einer theoretischen Situation.

    Der Nutzen.... Singulär: Im Schadensfalle hast du dich regelrecht verhalten, wenn du der Verordnung Folge geleistet hättest.
    Gibt ggf. Knete von Versicherung und schlechtestenfalls ne nette Inschrift... "Er war im Recht".

    Allgemein gibt die Verordnung aber einen Verhaltenskodex vor, den man im täglichen Leben voraussetzen kann, so dass man sich halt NUR noch in Ausnahmesituationen separat absprechen muss. Dafür gibt es in diesem speziellen Fall das Funkgerät, das eigentlich auch im Regen zuverlässig funktioniert.

    Und als Kleinfahrzeug hast du bei Begegnungen aller Art immer vorrangig den InLuftAuflösModus zu wählen. Das ist wiederum mit AIS (s.o. #16 ) nicht anders und nicht besser. Nur ist mit Funk / Radar und AIS die jeweilige Wahl der Sphäre des Verschwindens extern einfacher nachzuvollziehen.


    Gruß!
    SW11

  9. #19
    Steffen
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    Hallo
    Ich werde sehr oft mit der Frage konfrontiert AIS ja oder nein ,AIS A oder B (auf Segelyachten)
    Vor einigen Jahren war die selbe Diskussion Radar auf Sportbooten oder nicht .
    Der Trend wird eindeutig hin zu immer mehr und besserer Technik auch auf Sportbooten gehen.
    Alte Radargeraete baue ich inzwischen regelmaessig aus und ersetze Sie durch Tagessicht-Farbplotter mit Radar-Overlay.
    Ich selber sehe ein AIS B eher als sinnvoll an auf Sportbooten .Ohne eingeschalteten Tarnmodus wie bei einigen Typen
    moeglich.
    Ich bin selber sehr oft auf dem Ijsselmeer und der Wattensee unterwegs (lebe hier) aber manchmal ist es wuenschenswert
    den einen oder anderen doch mal persoehnlich anzusprechen.Wassersport ist in den letzten 10-15 Jahren immer mehr zum
    Trend geworden . Immer mehr Boote aber LEIDER auch immer weniger Seemannschaft .
    Da es die technischen Moeglichkeiten gibt Boote und Schiffe eindeutig zu Indentifizieren sollten auch so viele wie moeglich
    diese nutzen.
    Bin selber 13 Jahre gefahren und haette mir gewuenscht den einen oder anderen mal mit Namen Adresse zusammenzu...
    Sportbootfahrer bitte nicht boese werden bin jetzt selber einer.

    LG Steffen

  10. #20
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    @
    Dafür gibt es in diesem speziellen Fall das Funkgerät, das eigentlich auch im Regen zuverlässig funktioniert.
    Hallo SW11, wir beide sprechen immer noch nicht die selbe Sprache !

    Was hätte ich denn dem Kap. auf der Schubboot (dem vermütlich der Schweiß auf der Stirn gestanden hat und der Arsch über Grundeis gegangen ist weil er trotz seinen vielen PS die seitlichen Windkräfte nur durch das Manöver Kopf in den Wind und dadurch bedingt den Arsch in die Kribben abfangen konnte) denn tröstendes sagen sollen ?

    "Hi Kap. kannst mich ruhig unterbügeln"

    Frag mal den Norbert wie es sich mit vier Leeren vom Kopf bei Starkwind zu Tal fährt. (Da wird son Schubverband ganz schnell zum "Segelschiff" !)
    Der weis wovon er spricht und kennt auch die von mir geschilderten Örtlichkeiten.

    Gruß Ernst, der keineswegst "Funkfaul" ist.
    Wer glaubt alles zu wissen ist dumm. © by E.Krobbach

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