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Thema: Diskussion um die Frachtraten

  1. #1
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    Standard Diskussion um die Frachtraten

    Hallo zusammen,

    diese Diskussion habe ich aus dem Thema rund um die Havarie der MS Waldhof vom 13.01.2011 herausgelöst.
    Inhalt ist eine Diskussion um die sich stetig verschlechternden Frachtraten, was man tun kann, um etwas daran zu ändern und darum, ob es Sinn macht, sich dagegen zu organisieren.

    LG
    Micha (Stadt_Aschaffenburg)



    die politiker interessieren sich für uns nen dreck! haben die schon immer, und werden sie auch immer!
    fakt ist, dass die schiffahrt sich (wie immer) selbst helfen muss!
    aber da die meisten ja kaum in der lage sind ihre eigenen kosten zu definieren und so auch nicht wirtschaftlich arbeiten können, denke ich, dass diese chance, die sich hier aus der not auf tut, mal wieder vom gewerbe nicht genutzt wird:(

    keine einigkeit, keine lobby, kein öffentliches interesse...ergo keine politiker! wir können uns jetzt nur mit der brechstange helfen, jeder für sich selbst, in der hoffnung, dass die not des kunden größer ist, als die eigene!

    ps.: für den gesamten gewerbezweig ist es evtl. auch besser, wenn der rhein noch 2-3 wochen dicht iss, dann sind evtl. die einen oder anderen schuldenmillionäre mit ihren traumschlössern, die in der krise um jeden preis fahren mussten und den rest mit ins verderben gerissen haben, endgültig am ende und durch die dadurch resultierende verminderung der aktiven ladungstonnen am markt, kommt ein umdenken in bewegung.

    ...nur so eine theorie;)
    Geändert von Stadt_Aschaffenburg (01.02.2011 um 14:17 Uhr) Grund: Einleitung hinzugefügt

  2. #2
    Avatar von exmatrose
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    Hallo Fahrensleute,

    Im Jahr 1995 oder 1996 gab es mal eine Petition der Binnenschiffer an den damaligen Verkehrsminister Wissmann. In der Zeit sind viele mit mit Transparenten wie z.B. "ein Binnenschiff ersetzt 700 LKWs" durch die Gegend getrudelt.

    Viele Kollegen sind damals zu einem Treffen mit dem damaligen Verkehrsminister eingeladen worden. Resultat - auch der damalige Verkehrsminister Herr Wissmann war, ist und bleibt (wohl) ein Auto-Lobbyist.

    Hat sich was geändert ?!?! Alle sind wieder brav an Bord gegangen und Leggggo.

    Der Druck muß von Euch kommen.

    Nicht alle haben den langen Atem die Sperre (Talfahrt) durchzustehen. Und ich glaube wenn alles vergessen ist, sieht jeder zu wie er sein Schäfchen in´s trockne bringt.

    Es gab mal eine Idee: von der Straße auf die Schiene, von der Schiene auf´s Schiff.

    Was wurde draus - der längste LKW Parkplatz der Bundesrepublik (Autobahnen)

    Gruß Mario
    Geändert von exmatrose (01.02.2011 um 01:31 Uhr) Grund: :-)

  3. #3
    Avatar von exmatrose
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    "Der Minister Wissmann will uns ausrotten." Spiegel Zitat

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13687342.html

    macht euch Gedanken

  4. #4

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    Hallo Forum!

    Zum Thema Einigkeit: "Wer von 3 Schiffern eine Meinung möchte muß 2 totschlagen". Ein heftiger spruch! Aber er sagt viel über unsere Mentalität.

    Ich habe schon versucht mit Kolegen zu sprechen wie man eine gemeinsame Frachtuntergrenze ermittelt. Basis meiner Idee war das Problem wie man die vielen Meinungen unter einen Hut zu bekommt.

    Ich hatte mir gedacht mit einem "Musterschiff" für das jeweilige Fahrtgebiet. Ein Musterschiif "Neckar" könnte mit folgenden Durschnitswerten wie folgt aussehen:

    - Tonnage= 1750
    -Gasölverbrauch= 11000 Liter
    - Von Lerstellung bis Leerstellung 7 Tage
    - Fahrzeit A1
    - Gasölkosten 500 Euro pro Tonne
    - Schiff belastet mit 1 Mio Euro

    Das Ergebnis incl Gewinn, der gehört dazu, wäre dann 8,8Euro netto pro Tonne.

    Aber ich weis jetzt schon was viele andere denken. Ich benötige viel weniger Gasöl, Ich brauch nur 4 Tage, und ich fahr nicht im Winter usw usw. Dies soll ein Durschnittsschiff sein. Mehr nicht. Eine Basis an der sich jeder halten sollte. Ferner könnte eine Verbindliche Gemeinschaft gegründet werden die für sich eine Untergrenze schaft. Diese müßte monatlich ermittelt werden und nur für die Gemeinschaft, z.B. auf einer Webseite, ersichtlich sein. Die Juristischen Probleme, Preisabsprache usw., müßte einem Notar/Anwalt in die Hände gegeben werden. Aber ich sag euch jetzt schon das wird nix. Statt dessen höre ich immer noch den Spruch: "Ich kann noch viel billiger".

    Wer interesse an einer Zusammenarbeit hat kann sich jederzeit bei mir melden

    Gruß Kawumm 68

  5. #5

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    Guten Morgen,

    also wenn ich jetzt die letzten Diskussionen mir anschaue, muss ich sagen hat die Branche der Binnenschifffahrt in der Vergangenheit deutlich geschlafen. Wie immer wird schon wieder auf höchstem Niveau gejammert. Die Binnenschifffahrt und allen voran der BDB als unser Verband hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr schlecht und billig bei Politik und Wirtschaft verkauft. Es fehlt ein perfektes Konzept und ein Marketing, dass jedem die Vorteile der Binnenschifffahrt näher bringt. Keine "Landratte" kennt die Binnenschifffahrt so richtig, und kennt auch nicht ihre Vorteile. Die Politik in Deutschland hat sich auf LKW und Bahn versteift und die Schiffahrt ausser Acht gelassen. Häfen werden mittlerweile zu Wohnsiedlungen umgebaut. Futtermittelwerke (siehe in Würzburg), Kohlekraftwerke (Kriegenbrunn) in Hafennähe werden abgebaut.

    Unsere holländischen Freunde erfahren eine wesentlich bessere Unterstützung im Bereich der Logistik. Dementsprechend wird der Anteil der holländischen Binnenschiffer in Europa deutlich anwachsen. Es nützt nichts wenn einzelne Binnenschiffer in regionalen Zeitungen über das niedrige Frachtenniveau jammern, denn dort finden diese am wenigsten Anklang. Nein, es gibt andere wirkungsvollere Möglichkeiten. Nutzt sie!!

    Wo bleibt die Macht des BDB's? Keine Lobbyarbeit, nichts bewegt sich. Schönreden kann jeder Funktionär und Politiker. Aber was wird tatsächlich getan?

    Wenn ich zum Beispiel wöchentlich die DVZ, als dass Organ der Logistik lese, finde ich fast keinen Hinweis auf den 3. Transportweg auf dem Wasser (außer vielleicht die Seeschiffahrt). Also wo bleibt die Öffentlichkeitsarbeit?

    Die Sperre zeigt deutlich welche Auswirkungen für die Wirtschaft ein Ausfall der Binnenschiffahrt hat. Nutzt jetzt die Chance auf die Binnenschiffahrt aufmerksam zu machen, und zwar im positiven Sinne.

    Gerne unterstütze ich den Verband um die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen, aber es kann nur eine Richtung geben.

    Gute Fahrt
    Joachim

  6. #6

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    Hallo Christian,
    du bringst es genau auf den Punkt. Wenn die masse an Schiffe alle auf einmal in Rotterdam sind,nach der Sperre dann werden die Frachtraten wiedereinmal von den Schiffseignern die jetzt am meisten jammern unterboten. Wer um jeden Preis fährt macht nicht nur sein eignes Unternehmen kaputt sonder, schadet mit seinen Verhalten der gesamten Binnenschiffahrt.
    Gruß RADI

  7. #7
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    Hallo Kawumm,

    sagen wir mal das ist eine fracht nach Stuttgart und der Empfänger denkt 8,8euro das ist mir zu teuer seht zu das ihr das billiger hinbekommt .
    Und siehe da es findet sich Frachtraum der die gleiche Ladung in der selben zeit für 5,0Euro Transportiert ...nagut er fürt nicht Schwarz-rot-gold am Heck.Aber die Ladung wurde Transportiert und darauf kommt es heutzutage doch an -Billig-Billig -Billig

    mfg Frank
    Geändert von Poettekucker001 (01.02.2011 um 11:46 Uhr) Grund: Beitrag freigeschaltet

  8. #8
    Administrator Avatar von Stadt_Aschaffenburg
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    Hallo zusammen,

    ich verstehe Eure Argumente sehr gut, muß aber erneut zu denken geben, daß sich in unserem System der Preis aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage zusammensetzt. Die tatsächlichen Kosten der Hersteller und Dienstleister spielen dabei leider nur eine SEHR untergeordnete Rolle.

    Solange wegen der schlechten Auftragslage immer noch einer bei den Ausschreibungen dabei ist, der selbst den niedrigsten Preis unterbietet, wird der Preis nie angemessen sein. Im Umkehrschluß kann man aber genauso sagen, daß es immer einen geben wird, der selbst den niedrigsten Preis unterbietet, solange die Auslastung so schlecht ist.

    Es gibt nur 2 Möglichkeiten, Eure Lage zu verbessern:

    1. die Auftragslage wird besser
    2. die Flotte (zumindest zeitweise) verkleinern

    Solange die Auslastung nicht wieder ein hohes Niveau erreicht, bleibt Euch nur Eines: Organisiert Euch und versucht, das Angebot künstlich zu verknappen. In den schwierigsten Zeiten der Wirtschaftskrise wurden ja teilweise schon Schiffe aufgelegt. Genossenschaften haben ihren Partikulieren sogar Prämien dafür bezahlt.
    Das war der richtige Weg!

    Klar ist, daß nach Freigabe der Schifffahrt erstmal genug Ladung auf Euch warten wird. Momentan ist das Nachfrage nach Schiffsraum also größer, als das Angebot an Schiffsraum. Macht BLOSS NICHT!!! den Fehler und laßt Euch schlechte Preise aufdrücken. Die Ware muß da weg, also sollen sie auch dafür bezahlen - und zwar angemessen!


    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  9. #9

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    Hallo Kawumm 68,
    hast Du noch nie etwas von freier Marktwirschaft gehört? Jeder Schiffseigner muss seine Frachtrate die er für eine Reise benötigt selbst errechnen anHand seiner Umkosten.Bei Berechnung der Frachtrate muss er auch seinen möglichen Gewinn mit einbeziehen.
    Dein Vorschlag in aller Ehre ,aber damit fallen wir wieder zurück in die Zeit wo in der Binnenschiffahrt die nationalen Frachtentarife galten. Dahin möchte ich nicht mehr zurück.Jetzt kann ich selber bestimmen für welche Frachtrate ich mein Schiff einsetze. Wenn die mir angebotene Frachrate zu niedig erscheint nehme ich diese einfach nicht an.Leider muss ich immer wieder sehen das andere Schiffer solch eine Frachtrate annehmen obwohl sie genau solche Umkosten haben wie ich mit meinen Schiff.
    Wenn jeder Schiffseigner die kaufmännische Grundkenntisse,die er in seiner Schulzeit gelernt hat, anwenden würde dann würden die meisten Schiffer heute nicht so jammern.
    Gruß RADI

  10. #10

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    Hallo RadiR!
    ist doch genau was ich gesagt habe. 3 Schiffer eine Meinung usw. Ich hab hier noch nicht einmal gejammert. Daher finde ich es echt stark von dir mich derart anzugehen. Ich habe lediglich Möglichkeit eine Preisuntergrenze zu schaffen um auch Neuanfänger eine Chance zu geben. Den wenn du mal nach links und rechts blickst wird dir vieleicht auffallen das die deutsch Flotte veraltert. Ich habe meinen Frachter in 2009 fast ein Jahr liegen gehabt weil ich für die Frachten nicht fahren wollte und konnte. Was hast du in der Zeit getan? Du wirst mir doch nicht erzählen nur weil du Marktwirschaftlich Fit bist, dass du 50% mehr wie andere bekommen hast.
    Ich für mich kann sagen ich bin "selfmade".
    Nur wer sein Schiff schuldenfrei hat wird kein Minus gemacht haben. Aber eigentlich doch den Stillstand ist eher ein Rückschritt. Übrigens ich muste keinen meiner Mitarbeiter entlassen.

    Da ich keine Infos von dir habe kann ich mir über dich keine Meinung bilden. Das tue ich auch nicht aber z.B. das Schiff mit alten Baujahr von Vater übernehmen ist keine tolle Leistung im Sinne der freien Marktwirtschaft.

    Übrigens hättest du jetzt einen Vorschlag bringen können wie man solche Frachten bekommt damit die Flotte und deren Schiffer nicht gänzlich durch die Last der Veralterung zerbricht. Ich möchte den Markt jedenfals nicht Kampflos aufgeben.

    Gruß Kawumm 68

    Wer niemals setzt was er hat, bleibt immer das was er ist!

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