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Thema: Diskussion um die Frachtraten

  1. #31
    Gast User
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    genau hannibal,

    brutto ist nicht gleich netto und vom umsatz allein kann man nicht leben.
    trugschluss ist ja, dass der große billiger kann, denn die fahrzeuge haben eheblich höhere kosten (gasöl, personal, versicherung, zins und tilgung), die mit der größeren tonnage nicht getragen werden kann, da allein der anschaffungswert jeglichen bezug zur tonnage verliert.
    das große problem ist nur, dass diese schiffe, im trugschluss der banken, mit dumpreisen wenigstens die verluste eunzugrenzen, gezwungen werden, zu lächerlichen preisen (r`dam-krotzenburg 1,60€ -5%) zu fahren.
    was wurden da nicht für wahnwitzege konzepte erstellt, die die gesamte branche in den abgrund gezogen haben!
    DAS HAT NICHTS MIT FREIER MARKTWIRTSCHAFT ZU TUN!!! und auch nicht damit, dass ers immer einen billigeren gibt, da der in diesem fall nicht aus freien stücken handelt!

    hinzu kommt die unruhe einiger weniger, die sich vom befrachter alles erzählen lassen. die befrachter waren sich alle einig und haben sich (angeblich) gegenseitig alles abgejagt und zum dumppreis auf den markt geschmissen. damit die schiffe nicht wechseln, waren sie sich alle einig, keine schiffe aufzunehmen...so ist das!

    wenn alle gesagt hätten "ich gehe", hätte ich mal sehen wollen, ob die so große ladungspakete zum Dumpingpreis geschlossen hätten, wenn die unter vertrag stehende flotte nicht da gewesen wäre.
    denn dann wären evtl. enorme konventionalstrafen fällig gewesen.

    nun kann auch jeder sagen, "ja die standen schließlich unter vertrag".....also 1. haben die selbst gezeigt, dass verträge nicht das papier wert waren, auf denen sie geschrieben waren, und 2. sind "alle" (!!!) verträge null und nichtig, wenn sie existenzgefährdend sind....und bei den raten, müssen wir darüber nicht diskutieren ob dieser sachverhalt so war.

    ich sehe es eh so, dass die meisten unserer kollegen nur subunternehmer sind, da (scheinbar) fest im knebelvertrag! denn wenn ein unternehmer sich nicht frei am markt orientieren kann und zur auswahl nur das angebot eines befrachters hat, ist er mehr sklave als unternehmer....schlimm nur, dass es zu wenige gibt, die freifahrer sind, denn dann wären die möglichkeiten der befrachter geringer uns abzuzocken.

    also einen schiffahrtsbetrieb und den frachtmarkt kannst du kaum mit einem betrieb an land vergleichen. es gibt schon so parallelen, aber dennoch sind wir wie in anderen lebenslagen auch, etwas besonderes;)

    lg christian

  2. #32
    Super-Moderator Avatar von Joana
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    Hallo Wesersailor,
    das Problem ist, dass nicht jeder so stark auftreten kann wie du. Manche finden in solcher Situation auch nicht die richtigen Worte, obwohl sie sonst stark wären. Das eigentliche Problem ist wohl eher, dass sich nur einzelne gegen die niedrigen Frachtraten auflehnen.
    Solange das passiert können die Auftraggeber immer jemanden finden der billig fährt. Die Solidarität müsste höher sein. Erst wenn mehrere sagen " für den Preis laden wir nicht" ändert sich etwas, denn dann haben die Auftraggeber ein Problem genug Laderraum für " ihren" Preis zu finden.
    Gruss Joana

  3. #33
    Gast User
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    das ist aber keine entschuldigung....vertändnis für solche ist nicht sehr zuträglich.
    als geschäftsmann sollte man schon etwas auftreten können...das ist schon mal vorraussetzung in meinen augen.
    das ist immerhin nicht nur ein schiff, das man fahren muss, sondern in erster linie ein betrieb, den man führen muss. da gehört ein gewisses auftreten und eine gewisse redegewandheit dazu, genau wie ein gesunder umgang mit zahlen!
    fahren allein reicht heut zu tage nicht mehr! fahren können wir alle (der eine besser der andere schlechter), aber rechnen und geschäftssinn sind unerlässlich!

  4. #34
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    Hallo Christian
    Ein guter Handwerker oder ein guter Steuermann ist keine Garantie dass Sie auch gute Kaufmänner sind .Wen bei mir nicht meine Frau immer aufgepasst hätte wer weiss !
    Ich hatte in meinem Betrieb öfters Matrosen als Aushilfe und um Ihre Wartezeit zu überbrücken ,und ein Steuermann Rhein danach Bootsmann auf See noch 10 Jahre bis Pensionierung .
    Es waren immer angenehme ,aber teilweisse mit Marotten , hilfsbereite Mitarbeiter !!
    Mit den besten Grüssen Hannibal

  5. #35
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    der steuermann muss datt ja auch nicht sein der schiffsführer besser schon;) bzw. der schiffseigner oder ausrüster (pächter)
    oder halt die frau (au nicht so selten)...aber ohne geschäftssinn selbständig sein ist tödlich!
    wie will man denn eine reise kalkulieren und einen vernünftigen abschluß tätigrn, wenn man keine übersicht über seine situation hat?
    früher hatten die disponenten und co. noch ein gewissen und haben schon zu gesehen, dass auch der dümmste (wenn er fleißig war) nen schinken im keller hatte....heute ist der maßstab, den geschäftspartner so viel wie möglich ab zu zocken, ohne daran zu denken, ob er leben kann oder sterben wird!
    mit hilfsbereitschaft und leistung allein, kommst du heute nicht mehr durchs haifischbecken der selbständigkeit....das war mal, vor langer langer zeit.

    wer kein gutes kaufmännisches gespür hat (oder jemanden mit diesem an seiner seite, obwohl das auch risiko pur ist), der sollte sich selbst und der gesellschaft besser den gefallen tun und arbeitnehmer bleiben!
    denn eines gibt es ja noch zu bedenken: wenn heute jemand scheitert, der kostet der allgemeinheit viel geld, durch die staatlich abgesicherten existenzgründungsdarlehen und kfw-kredite!
    nichts gegen idealismus, aber kalkulieren sollte man schön können und das verhandeln mit kunden und banken sollte man ebenfalls beherrschen.

  6. #36

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    Hallo Wesersailor!

    Du hast in vielen Dingen leider Recht. Ich behaupte das viele Selbständige noch nie eine Reise Analysiert haben. Nur um ein festzustellen was netto übrig bleibt. Ich hatte mal einen Mitstreiter gefragt ob er auch wüste was seine Fixkosten sind. Seine Antwort war. "das wäre unterschidlich". Jo, wat solste da sagen tun.
    Außerdem gibt es viel zu viele die beim telefonieren die Mütze ab nehmen.
    Wir müßen Selbstbewuster werden. Ich denke, wie ich auch hier schon als Möglichkeit vorgetragen habe, könnte eine verbindliche Untergrenze ein Selbstwustsein geben. Die Grenze muß nach oben offen sein. Das gibt den Guten Kaufleuten die Chance das ein oder andere Schnäpchen zu machen.
    Eins ist doch klar wer gut da steht wird auch mutiger. Und davon profitieren wir alle.

    Gruß Kawumm 68

  7. #37
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    völlig richtig, da wir zu viele schiffer haben, deren können sich auf das fahren beschränkt, sollten "untergrenzen" geschaffen werden...oder ein "anti-dumping- gesetz", welches ein arbeiten unterhalb der selbstkostengrenze mit hohen strafen belegt.
    damals gab es mal einen tup-aktivisten, der gefordert hat, dass man schilder auf den schiffen aufstellt, die die summe fracht anzeigen, die man für einen transport bekommt....fand ich nicht schlecht die idee.
    man sollte darüber nachdenken, das als verbindliche angabe im ais zu machen;)

    aber was bringt das, wenn es leute gibt, bei denen die fixkosten variieren...lach

  8. #38
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    Hallo Wesersailor,
    Das mit den Frachtuntergrenzen fände ich gut. So ähnlich wie die Politiker bei einigen Berufen Mindestlöhne einführen wollen. Aber das wichtigste fänd ich trotz allem Solidarität. Man könnte viel mehr erreichen. Ausserdem könnte man sich auch gegenseitig besser helfen oder die starken Seiten eines jeden sinnvoll einsetzen. Ich habe z.B. einen Freund, der Briefe bei denen es auf jedes Wort ankommt
    ( z.B. an Rechtsanwälte usw. ) hervorragend formulieren kann. Dafür helfe ich ihm bei Personalproblemen, weil ich besser mit Menschen umgehen kann. Zu der heutigen Geschäftspolitik kann ich nur sagen, dass es gegen meine Natur geht eine skrupellose ( über Leichen gehende ) Person zu sein. Ich behalte meine Menschlichkeit aus Überzeugung.
    Gruss Joana

  9. #39
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    joana,

    alo über leichen muss man nun nicht gehen. eine gewisse fairness muss schon sein...sonst ist es kein seriöses geschäft...meiner meinung nach.
    wie wilst du denn jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will? oder einfach nur der meinung ist, er macht alles richtig?
    diese meinung haben zu viele, weil sie keinen überblick haben (siehe treffenden beitrag von kawumm).
    sie sind auch meistens nicht in der lage, den verblendungen ihres befrachters zu wiederstehen, der am anderen ende vom telefon einen disponenten hat, den er auch psychologisch zu diesem zwecke, schulen ließ!
    wer allein diese tatsache nicht erkennt, wird immer der dumme sein.

    nur frachtuntergrenzen sind nicht beim gesetzgeber (heute ja auch eher auf europäiser ebene) durchzusetzen, weil es angeblich nicht mit der freien marktwirtschaft im einklang steht.
    mindestlöhne sind davon natürlich ausgeschlossen;)

    es ist schon pervers!

    solidarität wird auch sofort im keim erstickt...siehe eubo, ob man das nun so für gut heißen vermochte oder nicht, nur da waren gleich die kartellbehörden auf der matte!

    es eibt nur eines, und das rufe ich mir stets ins gedächtnis, wenn ein befrachter mich anruft- "der will, dass ich seine ladung fahre...ich kann aber auch eine andere laden"

    soll heißen: der braucht mich und nicht umgekehrt und das vermag ein disponent oft zu verdrehen!

    wie sehr sie uns nun (trotz oft aller gegenteiligen bekundungen) brauchen, sieht man am besten in diesen tagen, an denen der rhein gésperrt war;)

    das schöne an der ganzen nummer marktwirtschaft und kapitalismus ist nur, wenn man begriffen hat, dass in einem solchen leistungsabhängigen system, der stuhl des disponenten in wirklichkeit heißer ist, als der eigene;)...und auf der basis klappts auch mit dem verhandeln!

    gruß christian
    Geändert von Gerhard (04.02.2011 um 01:29 Uhr) Grund: Freigeschaltet

  10. #40
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    Standard Spiegelzitat aus Forumsbeitrag *3*

    Liebe Schifferkollegen,

    es gab schon mal eine Petition - 1994 - da waren wir auch nicht einig und stark genug. Ich war damals auch dabei - wenn wir so" kleinkrämerisch" weitermachen wird sich da nicht viel ändern. Viele können nur an sich denken - die haben nicht den großen Spielraum was die Gelder angeht. Die haben Familie und / oder Angestellte. Geht nicht anders.

    ZITAT:

    ... Die "Adriana" aus Zwolle zieht backbord an der "Rheingold" vorbei. "Das ist die Zukunft", sagt Ackermann. Die Holländer fahren kostengünstiger als die deutschen Partikuliere, und vom 1. Januar 1995 an dürfen sie auch zwischen innerdeutschen Häfen jede Ladung transportieren. Die Kabotage, wie solche Inlandsfahrten von Ausländern in der Fachsprache heißen, hat der deutsche Verkehrsminister genausowenig verhindert wie vor einem Jahr die Aufhebung der festen Frachttarife. ...

    Aber Ihr da am Rhein, der Hauptschlagader, könntet mit einem Streik oder einer Blockade je nach Dauer mehr bewirken als jede brave Petition.

    Sicherlich werden etliche die Nase rümpfen und mich zum Himmel schicken wollen. Aber schaut euch doch die derzeitige Situation an - viele Firmen haben Probleme mit der Logistik - das kann man doch positiv ausnutzen.

    Was meint Ihr denn was nach der Bergung in den Lettern stehen könnte,

    ... Schiffsführer der Waldhof hätte aufgrund des Höchstwasserstandes und der Kenntnis das sein Schiff bei der 2/3 Beladung schnell und unkontolliert krängt die Talfahrt - und schon garnicht bei Dunkelheit (Pilotfahrt) antreten dürfen ... bla bla bla .. amtsdeutsch etc .. pp

    der Kollege kann sich leider nicht mehr dazu äußern - aber ich denke mal der hatte unglaublich Druck von OBEN die Reise trotz aller Widrigkeiten anzutreten.

    Damit muß SCHLUSS sein - Termindruck hin und her - Sicherheit geht vor.

    Euer Forum ist klasse und ich hoffe es bewirkt auch was.

    Liebe Grüße Heinrich - Ein Kollege von der Elbe
    Geändert von Gerhard (05.02.2011 um 01:18 Uhr) Grund: Freigeschaltet

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