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Thema: Umweltschutz

  1. #21
    Super-Moderator Avatar von Joana
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    Hallo,
    Ich will ja die Schiffsleute nicht verurteilen. Einer meiner besten Freunde ist rumänischer Schiffsführer. Der hat mir auch erklärt, das da teilweise sehr wenig Geld da ist und da wird geflickt, was gerade noch geht. Es gibt dort auch nur wenig Arbeitsplätze, also muss alles herhalten was Geld bringen kann. Seit die Ankündigung war, das Rumänien in die EU kommt, wurden Lebenshaltungskosten stark erhöht, aber die Löhne blieben gleich.
    Gruss Joana

  2. #22

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    Zitat Zitat von Gernot Menke Beitrag anzeigen
    Das ist genau der Punkt. Die Industrie ist froh, diesen üblen, von allerlei Giftstoffen belasteten Dreck loszuwerden und nicht entsorgen zu müssen und die Schiffahrt freut sich, weil sie das Zeug praktisch geschenkt bekommt - also läuft der Deal. Und in internationalen Gewässern können sie ja stinken, soviel sie wollen. Da kommen die vielen Schadstoffe her!

    Hat schon mal jemand gehört, daß einer beim Binnenschiff eine Treibstoffprobe nimmt? Nein, aber bei Seeschiffen ist das Standard. Das ist ein dermaßen übler Mist, daß man ihn erst vorerhitzen muß, damit er überhaupt brennt. Deswegen kann man mit einem Supertanker auch nicht mal eben auf "Voll zurück" umschalten - so zähflüssig fährt sich der Dreck. Da kommen die vielkolportierten kilometerlangen Bremswege der großen Seeschiffe her!

    In küstennahen Gebieten wird daher von Schweröl auf Diesel umgestellt - ein gar nicht so einfacher Prozeß, der sorgsam überwacht werden muß, damit nichts überhitzt und kaputtgeht. Erst mit Diesel kann man in dichterem Verkehr wieder schnell reagieren. Ein weiterer Grund ist die Gesetzgebung: in manchen Zonen ist die Fahrt mit Schweröl heute nicht mehr zulässig.

    Die Binnenschiffahrt hat mit dem Problem also zum Glück nichts zu tun!

    Übrigens: wenn man das Zeug an Land verbrennen würde, bräuchten entsprechende Anlagen eine Sondergenehmigung. Aber auf Kreuzfahrern stehen die Liegestühle auf Deck ... schon mal überlegt, warum die großen Passagierschiffe so gigantische Schornsteine haben, mit allen aerodynamischen Raffinessen, um die Abgase nach oben zu lenken?

    Gernot
    Hallo Gernot Menke!

    Wo hast du den deine Info her? Es hatt doch nichts mit dem Treibstoff zu tun das ich die Maschine nicht umsteuern kann. Das hatt etwas mit Masse zu tun. Du kannst so ein Motor von mehren 100 Tonnen nicht einfach stoppen. Und wenn dem so ist braucht es seine Zeit bis der wieder seine Drehzahl erreicht hatt. Und dann gilt es die mehren 100.000 Tonnen im Wasser zu stoppen. Das hat wenig mit Diesel oder Schweröl zu tun.

    Das zum teil der letzte Dreck verfeuert wird ist ein Zustand der natürlich verbessert gehört. Aber da wird so schnell nix passieren. Habt ihr überhaupt ne Ahnung was so ein Ding am Tag durchzieht? das können bei hohen Tempo über 400 Tonnen sein. Deswegen fahren die Schiffe eben schon nur ein wenig mehr als halbe Kraft. Sind dann aber immer noch bis 250 Tonnen.

    Außerdem würde mich intersssieren wie die Lufthansa z.B. 200.000 Tonnen Erz, die Ladung eines Seeschiffes, bewätigen will. Und das jede Woche. Das gäbe ne Menge Schatten am Himmel

    Ein Politiker sagte mal: ich traue keiner Statistik die ich nicht selber gefälscht habe

    Übrigens seit der neuen Norm für Dieselkraftstoffe hat dieser meines wissens die Qualität von PKW Kraftstoffen

    Gruß Kawumm 68

  3. #23

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    Zitat Zitat von Schappes Beitrag anzeigen
    Die Seeschiffe fahren hauptsächlich mit Schweröl, einem Abfallprodukt der Raffinerien.
    Gibt es praktisch zum Nulltarif.
    Die Industrie ist froh, diesen Abfall auf diesem Weg entsorgen zu können.
    Wenn das - siehe unten - ein Nulltarif sein soll ...................


    Bunker Prices.pdf

  4. #24

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    Standard Zahlenspiel

    Hallo Leute,
    Zitat: "Die Studie wurde durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Universität Bremen. Demnach stiessen Luft- und Schifffahrt im Jahr 2000 je etwa 800 Millionen Tonnen CO2 aus. Mit mehr als 20 Mio. Tonnen Stickoxid übertraf die Schifffahrt aber den Luftverkehr um das Zehnfache und mit rund 12 Mio. Tonnen Schwefeldioxid um das Hundertfache." Zitatende
    Leider informiert heute so gut wie kein Presseorgan mehr objektiv , sondern selektiv . somit ist man gezwungen eigene Recherchen (einfach, da sei dem internet gedankt ) anzustellen.
    Die erste Frage, wer sagt es und wem nützt es, kannten schon die alten Römer, cui bono
    Verschärfend kommt hinzu, daß sich die schreibende Zunft in der Ausbildung eher weniger mit trockenen Fächern wie Mathe, Physik und Chemie beschäftigt hat, denn da sind Fakten und weniger Sozialkompetenz und Ausdruck gefordert .
    Vergleicht doch nur mal die Transportleistung, dann sieht selbst beim Schwefel die Luftfahrt alt aus
    Keine Frage, Verringerung und Vermeidung von Emisssionen ist wichtig, aber man muß die Relationen mit einbeziehen .
    Beim Beispiel von kawumm 68 vom Jumbo (max 134 t)und Erzfrachter (200 000 t) müssten mal locker 1500 Maschinen fliegen, statt eines Frachters .
    Das übersteigt bereits die gesamte Tageskapazität (Starts und Landungen) des Flughafens Frankfurt
    Gruß
    Ulli

  5. #25

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    Zitat Zitat von Kawumm 68 Beitrag anzeigen
    Es hatt doch nichts mit dem Treibstoff zu tun das ich die Maschine nicht umsteuern kann
    Moin Kawumm 68,

    ich habe nun wirklich nichts gegen die Seeschiffahrt, wohl aber gegen die Schweröl-Sauerei. Die gehört beendet (so wie auch die Luftfahrt in den Ausmaßen, wie sie momentan betrieben wird).

    Was die Bremswege der Dickschiffe anbelangt, rede ich nicht von den Massen, die da schieben und irgendwie beherrscht werden müssen, sondern vom Schwerölbetrieb. Ich bezweifle, daß Du einen großen Schiffsmotor, der im hintersten Atlantik mühsam und trickreich mit Schweröl in Bewegung gehalten wird, problemlos rückwärts wieder ingang bringst, nachdem Du ihn abgestoppt hast. Dazu brauchst Du Diesel und deshalb fährt niemand mit Schweröl im dichten Verkehr herum.

    Was die Relationen anbelangt, hat Ulli in Beitrag 24 natürlich Recht - das Schiff ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger, doch gilt das nur dann uneingeschränkt, wenn man sich die Sympathien nicht dadurch wieder versaut, daß man pures Gift tankt.

    Eine zweite Einschränkung ist die Fahrgeschwindigkeit - und in diesem Punkt ist auch die Binnenschiffahrt betroffen: der Vorteil des günstigen Energieverbrauchs (und damit geringer Emissionen) der Schiffahrt kommt nur dann zum Tragen, wenn nicht idiotisch schnell gefahren wird (Du sprichst ja auch an, daß die Containerliner längst vernünftigere Geschwindigkeiten fahren, weil der Verbrauch sonst ins Geld geht). Bei Vollgas leidet der Verbrauch in der Schiffahrt noch viel mehr, als das beim Autofahren der Fall ist!

    Gernot

    (PS: ein kleiner Spaß am Rande: ich hatte mal die Verbrauchszahlen der France umgerechnet, als sie noch mit den alten Maschinen über den Atlantik fuhr. Bei Vollgas hätte ein Mann das Schiff mit 20 l-Kanistern gerade so am Fahren halten können, wenn er laufend ohne Unterbrechung nachgefüllt und ihm ständig jemand neue Kanister gereicht hätte. - Klar, daß Heizer und Kohlentrimmer früher ein Scheißjob war!)

  6. #26

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    Hallo Gernot!

    Mit verdreckten Schweröl hast du völlig recht. Ich denke das man dort sehr viel machen könnte.

    Zum Betrieb und Verwendung der Schweröls kann ich sagen das dieser vor in der Regel separiert wird. Dann wird diese auf ca 85° bis 90° (ich weis es jetzt nicht ganz genau) erhitzt. Dann verhält der Kraftstoff ähnlich wie Diesel. Mein Neffe ist in der Seefahrt und werde in noch mal genauer fragen.

    Gruß Kawumm 68

  7. #27
    Avatar von Jürgen F.
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    Passend zum Thema usw...
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  8. #28

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    Zitat Zitat von Kawumm 68 Beitrag anzeigen
    Hallo Gernot!

    Mit verdreckten Schweröl hast du völlig recht. Ich denke das man dort sehr viel machen könnte.

    Zum Betrieb und Verwendung der Schweröls kann ich sagen das dieser vor in der Regel separiert wird. Dann wird diese auf ca 85° bis 90° (ich weis es jetzt nicht ganz genau) erhitzt. Dann verhält der Kraftstoff ähnlich wie Diesel. Mein Neffe ist in der Seefahrt und werde in noch mal genauer fragen.

    Gruß Kawumm 68
    Das Problem ist nicht das Schweröl an sich, sondern nur die gelösten Schwefelanteile (bis 4,5 %), die verursachen das Schwefeldioxid. Da hat man ja schon erhebliche Riegel vorgeschoben, in der gesamten Ostsee (2006) und fast der ganzen Nordsee (2009) sowie US-Gewässern darf nur noch mit max 1% Schwefel gefahren werden, das ist in diesen Bereichen bereits eine Minderung um 75 %. Stickoxide entstehen bei hohen Verbrennungstemperaturen, auch die hat man bereits durch Wasserzusatz in Ansaugtrakt erheblich verringert. Zur Zeit ist man bei der Abgasnachbehandlung wie z.B. der Rauchgaswäsche, die es bei Tankern schon lange gibt, weil man da die Abgase durch die Ladungstanks leitet, um so Explosionsgefahren durch Sauerstoffmangel vorzubeugen. da würde Schwefel die Tanks zerfressen.
    Die Ölvorwärmung (bis zu 140°) ist nur notwendig, um das Öl dünn wie Diesel zu machen (Diesel z.B.) hat 50 cst, Bunkelöl bis 730 cst). Dann funktioniert das genau wie jeder normale Diesel, auch das Umsteuern, es sind nur wesentliche größere Massen abzubremsen und zu beschleunigen. Der Diesel eines Großcontainenschiffs (z.B Emma Maersk) wiegt über 2800 t. Dazu kommt noch eine Welle , dick wie ein Ölfass und eine Schraube, die den Durchmesser eine Hubschrauberpropellers hat.
    Die sind bisher auch mit der giftigen Suppe direkt über die Elbe bis in Hamburg an den Kai gefahren.
    Da Umstellen geht nur deshalb nicht schlagartig, weil die Kraftstoffzufuhr wegen des dünneren Diesels von Erhitzen auf Kühlen umgstellt werden muss.
    Gruß
    Ulli

  9. #29

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    @buckelwal

    praktisch zum Nulltarif ...hier war Nulltarif nicht ganz genau wörtlich zu nehmen, Tatsache ist....

    Anders die Lage in der Schifffahrt: Nur rund 130 Dollar kostet eine Tonne Bunkeröl, wie das Schweröl in der Hafensprache genannt wird. Pro Liter sind das etwa 13 Cent, Preise von denen der Autofahrer träumt. Selbst Rohöl ist teurer

    und

    Indirekt profitiert der deutsche Verbraucher vom billigen Schiffssprit: Der Transport eines Containers von Hongkong um die halbe Welt nach Hamburg kostet bei der Reederei Hapag-Lloyd 450 Dollar. Ein Umzug innerhalb einer Großstadt ist teurer


    weitere Info's zum Thema findet man hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l

    mfG der schappes
    Wer nicht vom Weg abkommt - bleibt auf der Strecke

  10. #30
    Avatar von Roland
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    Hallo zusammen,

    Da sind ja schon etliche Informationen zusammengekommen. Schön das Euch das Thema intressiert. Wir leben ja im 21. Jarhundert und Technologien zu Schadstoffverringerung und alternative Antriebe werden uns alle immer mehr beschäftigen. Natürlich muss das alles,wie Schappes es sagt, auch konkurenzfähig und bezahlbar sein.

    Was haltet Ihr vom Wasserstoff- antrieb? Den könnte man direkt auf dem Schiff produzieren. Mit Strom, Wasser und einer Anlage die Wasserstoff von Sauerstoff trennt.

    Grüsse Roland

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