Die Bürgerstiftung Vorarlberg kämpft für den Erhalt der MS ÖSTERREICH, einem wirklichen Schmuckstück der Bodensee-Flotte.
Jeder kann die entsprechende Petition zum Erhalt des Schiffes unterzeichnen >> http://buergerstiftung.at/ibv_wp/?page_id=22 (externer Link, keine Haftung).
gebaut 1928 für die BBÖ-Bodenseeschiffahrt als erstes großes Diesel-Fahrgastmotorschiff des Bodensees, erster Passagierschiffbau der DDSG-Werft Korneuburg. In Korneuburg vorgefertigt, auf der dortigen Helling probeweise zusammengeschraubt, dann in Einzelteilen zerlegt per Bahn nach Bregenz transportiert und dort im Trockendock fertig aufgebaut. Ausstattung nach DDSG-Normalien, Inneneinrichtung luxuriös und sehr ähnlich zu den damals modernsten Fahrgastschiffen der DDSG gestaltet (Art-Déco), ausgeführt durch die weltbekannte Wiener Firma Portois & Fix.
1928:
L: 54,4m
CWL: 52,67m
B üa: 7,4m
T (leer): 1,41m
T (bel): 1,61m
294 to mit 700 Fg.
Vmax: 25,85 km/h
Gleich nach den ersten Fahrten zeigten sich viele technische Mängel, sodaß 1933 u.a. das Hauptdeck verbreitert und am Rumpf Schlingerkiele angebracht wurden.
1933:
Büa: 9,8m
Der Antrieb erfolgte bis 1961 durch örtlich bediente, direkt umsteuerbare Sechszylinder-Dieselmotoren der Grazer Maschinenfabrik, Type UHS 40/6, je 300 PS. Danach bauten die ÖBB zwei Simmeringer S12-Viertaktmotoren mit Reintjes-Umsteuergetriebe ein, die Motoren waren wegen der schwachen Getriebe auf je 380 PS gedrosselt. Neue Höchstgeschwindigkeit: 27 km/h.
Die "Oesterreich" hat eine bewegte Kriegsgeschichte: das Schiff diente zeitweise einer Heeresversuchstation als Torpedohilfsschiff, dafür wurde die edle Inneneinrichtung großteils entfernt, ein Kran und Feldbahngleise an Deck dienten zum Transport der Torpedos.
Da die Finanzierung eines Schiffsneubaus nicht möglich war, renovierte man das heruntergekommen Wrack 1953 im Stil der Fünfzigerjahre (und mit billigsten Mitteln), in dieser Form fuhr die mittlerweile auf "Österreich", ohne Umlaut, umbenannte alte Dame den See bis 2009.
1953:
T (leer). 1,55m
T (bel): 1,72m
340 to bei 600 Fg.
Die vorgesehene Verschrottung konnte von ein paar beherzten Menschen im letzten Moment abgewendet werden, es gründete sich ein Verein, der das mittlerweile wieder zum Wrack verkommene Schiff um einen Euro kaufte und die Wiederinbetriebnahme anstrebte.
Nach vielen Diskussionen gelang es, eine Restaurierung nach dem ursprünglichen Vorbild 1928/1933 zu finanzieren und zu realisieren. Dabei mußten alle modernen Vorschriften des Schiffbaus und der Innenraumgestaltung eingehalten werden, was viele Kompromisse technischer Natur, aber auch gestalterische Adaptierungen (Brandschutz beim Innenausbau) nach sich zog. Die "Oesterreich" ist heute (innerlich) eines der modernsten Fahrgastschiffe auf dem Bodensee!
Viele Monde später steht nun das Werk vor der Vollendung, die ersten Probe- und Abnahmefahrten fanden bereits statt. Das Schiff wird in Zukunft gemeinsam mit dem DS "Hohentwiel" von der Hohentwiel-SchifffahrtsgesmH. vermarktet und betrieben, neuer Heimathafen ist Hard.
Die 3. Jungfernfahrt (und Taufe) ist für 18.4. angesetzt.
2019:
L: 54,4m
CWL: 52,0m
Büa: 9,9m
T (leer): 1,48m
T (bel): 1,6m
290 to bei 250 Fg.
Motorisierung: 2 Achtzylinder-Viertakt-V-Motoren Scania DI16 080M, über Wendegtriebe ZF und die origiinalen Wellen (auch die Gleitlager konnten erhalten werden). Verhaar-Pumpjet-Bugstrahlruder. Neue Vmax: 28,7 km/h.