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Thema: Breite Mehrheit für Schleusen-Resolution

  1. #1

    Deutschland Breite Mehrheit für Schleusen-Resolution

    Breite Mehrheit für Schleusen-Resolution

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    Gruß Stolzeneck
    "Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben"

  2. #2
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    Hallo zusammen,

    wie ist denn Eure Meinung dazu? Ist der Ausbau der kompletten Strecke wirklich so wichtig oder ist es nicht vielleicht sogar besser, die Schleusen nur anständig zu sanieren und nicht zu vergrößern? Ich bin da immer hin und her gerissen und würde gerne mal die Meinung von Fachleuten dazu hören.

    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  3. #3

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    Große Schiffe fahren angeblich billiger. - Ich schreibe angeblich, weil ein großes Schiff, daß nicht ganz voll wird, bestimmt nicht so billig fährt, wie ein kleineres, das ganz ausgelastet ist. Und wenn es keine Rückfracht gibt und man leer wieder zurück muß, ist das kleine Schiff sicherlich noch mal günstiger und vermutlich auch schneller. Im gesamtwirtschaftlichen Maßstab stimmt die Rechnung vom billigen großen Schiff ohnehin nicht - man denke nur an die Kosten für den Ausbau auf 135 m. Aber das zahlen ja die Steuerzahler - und damit auch die Besitzer kleinerer Schiffe - und nicht etwa nur die, die von den größeren Schiffen profitieren: die Industrie und die Verlader nämlich. Die Lasten einer weiteren Vergewaltigung des Flusses sind in der Rechnung ohnehin nicht enthalten. Die Aussage, daß große Schiffe billiger fahren, ist eine rein betriebswirtschaftliche Rechnung, die nur für das einzelne Schiff bei voller Auslastung gilt.

    Diese großen Schiffe verdienen dann erst einmal mehr - aber nicht sehr lange, weil die Frachten dadurch dann wieder gedrückt werden. Damit ist der Vorteil für die Schiffer dann wieder dahin und wird für die Besitzer kleinerer Schiffe sogar zum Nachteil. Von den gesunkenen Frachten profitieren dann nur die Verlader und die Industrie, von denen der Ruf nach einem Ausbau des Neckars - und das entsprechende Gutachten zur Entwicklung der Kosten! - ja auch kommt.

    Die Schiffsleute wissen, daß ihnen das nichts bringt und sind das Thema bestimmt leid - deswegen die geringe Resonanz. Tragisch, daß in der nichts ahnenden Öffentlichkeit immer die Schiffahrt als der Umwelt-Buhmann dasteht. In Wirklichkeit sind es die Industrieverbände, die Druck auf die Politik ausüben, die dann von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung umgesetzt wird.

    Anders als bei der Donau, wo man es mit einem Nadelöhr an der oberen Donau zu tun hat, ist die Maßstabsvergrößerung des bereits durchgängig staugeregelten Neckars so überflüssig wie ein Kropf. Es bringt auch nichts, immer nur über die Grünen zu schimpfen: es ist diese Politik der gigantischen Schleusen und des Den-Hals-nicht-Vollkriegens, die dazu führt, daß die Öffentlichkeit "die Schiffahrt" eher als Gegner in Sachen Naturschutz wahrnimmt.

    Das scheinbare Argument, daß ein Umladen in Mannheim auf kleinere Schiffe zu teuer ist, zieht nicht. Es ist umgekehrt: wer mit einem 135er in Mannheim für die Fahrt nach Stuttgart ankommt, hat dafür definitiv das falsche Schiff!

    Gernot

  4. #4

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    Deutschland

    Hallo zusammen,
    ich finde die Verlängerung der Neckarschleusen quatsch. Die Kapazitäten der jetzigen Ausbaustufe sind noch lange nicht erschöpft. Wenn ich nur daran denke was man uns damals, als der Neckar vertieft wurde, erzählte. Wir würden besser verdienen, da wir ja mehr mitnehmen könnten. Doch als es soweit war sind die Frachten gefallen, somit haben nur die Verlader und die Industrie daran verdient. Genauseo wird es wieder kommen. Ausserdem bleibt es nicht bei der Verlängerung der Schleusen, sondern viele Stellen am Neckar müssen Verändert werden um 135m Schiffe gefahrlos fahren zu lassen. Allgemein gesehen sollte man die Schiffe nach den Flüssen bauen und nicht umgekehrt.

    Gruss Ernst

  5. #5
    Avatar von Flusspirat77
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    Moin!
    Also ich denke auch, daß die 135'er besser da bleiben sollten wo sie hingehören: Im breiten (und tiefen) Wasser.
    Die Kosten des geplanten Ausbaus würden sich wahrscheinlich noch nicht mal in 50 Jahren amortisieren.
    Ich denke mal, der Neckar ist ausbautechnisch ausgereizt.

    Was ähnliches läuft grade in Kleinmachnow am Teltowkanal ab. Aber das dürfte den meisten ja bekannt sein.

    Gruß Stephan

  6. #6

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    Moin an Flusspirat Du schreibst sowas ähnliches läuft gerade ihn Kleinmachnow ab,da bist Du im irtum den das Projekt ist schon lange vom Tisch und dort wäre es auch eine ganz andere Problematik ihn Kleinmachnow sollte die eine Kammer auf 195m verlängert werden um das aueinander koppeln der Schubverbände zu vermeiden,aber mit der neuen Reform ihm ist der gesamte Osten zum Tode verurteilt die gesamten Strecken werden nur noch Unterhalten die angefangen Neubauten werden zuende geführt ,Neubauten oder Ausbau von Strecken wird nicht mehr geben,leider den wen ich ein Haus baue lasse ich es auch nicht halbfertig stehen und fange an anderen ende ein neus an.

  7. #7
    Avatar von Flusspirat77
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    Moin!
    @Fred
    Mit ähnlich meinte ich, daß dort auch über den Ausbau gestritten wird. Aber eine 190m Kammer wäre dort eh überzogen gewesen. 120m analog zu Charlottenburg und Spandau wäre vollkommen ausreichend. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
    Hier geht es ja um den Neckar.

    Gruß Stephan

  8. #8
    Administrator Avatar von Stadt_Aschaffenburg
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    Hallo zusammen,

    die wichtigste Frage ist dabei aus meiner Sicht: Welche Abmessungen braucht es, um auf dem Neckar effizient und konkurrenzfähig gegenüber den anderen Verkehrsträgern zu sein? Lohnt es sich auch in der heutigen Zeit noch, mit 86 m den ganzen Neckar hoch zu fahren, müssen es 110 m sein, oder reichen die auch nicht und es werden 135 m gebraucht, um im Geschäft zu bleiben?

    Dabei muß man auch viele Schleusen auf dem Neckar mit einbeziehen, denn das ist ja kein geringer Zeit- und Kostenfaktor.

    Wo ist hier der break-even?

    Was sind die Gründe für die Unternehmen am Neckar, das Schiff als Verkehrsträger zu nutzen und was wären Gründe, damit (wieder) noch mehr Unternehmen Schiffe einsetzen?

    Und noch eine Frage: Wer außer dem Tanklager Plochingen würde dann auch große Schiffe nutzen? Die Salzwerke? Die Schrotthändler? Salzgitter?



    DAS sind die Fragen, die hier beantwortet werden müssen, auch unter dem Gesichtspunkt der zukünftig zu erwartenden Veränderungen.
    Der neidvolle Blick, wenn ein 190er Verband den Main hochfährt sollte auf jeden Fall nicht der Grund dafür sein, sich zu wünschen, daß das auch auf dem Neckar möglich wäre. Dann könnte es nämlich sein, daß es für manchen Neckarfahrer nachher ein böses Erwachen gibt...

    Und diese Fragen sollten für jede Wasserstraße einzeln beantwortet werden, denn sie entscheiden darüber, ob die Binnenschifffahrt bei einem Ausbau der Gewinner ist und damit mehr Fracht vom Land aufs Wasser kommt, oder ob dieser Ausbau nachher nur dazu dient, den Befrachtern Kosten einzusparen.

    Hat hier jemand Antworten?
    Kennt jemand solche Kalkulationen oder ist daran beiteiligt?

    LG
    Micha
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  9. #9

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    Zitat Zitat von Stadt_Aschaffenburg Beitrag anzeigen

    ... Wo ist hier der break-even? ...
    Moin Micha,

    ich fürchte, Du überschätzt die Rationalität solcher Berechnungen. Die Rentabilität des Schiffstransports auf dem Neckar wird ganz wesentlich davon abhängen, inwiefern die Bahn ihre Machtstellung dazu ausnutzt, mit Billigtarifen entlang des Neckars die Transporte auf die Schiene und sich das verlorene Geld dann woanders wiederzuholen. So war es ja früher beim Heide-Suez und der Fahrt nach Salzgitter.

    Gernot

  10. #10

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    Hallo Forum!

    Zum "Größenvergleich" und dessen Sinn. Es sollte jeder für sich ausrechnen was für ihn sinnvoll ist. Eine Weisheit sagt ein 3000Tonner kann immer 1500 Tonnen laden aber ein 1500Tonner niemals 3000Tonnen. Das bei doppelter Tonnage nicht das doppelte verdient wird ist ja wohl klar und sollte in einer Kalkulation immer mit einfließen.

    Zum Neckar, tja ich vertrete eigentlich die Meinung das immer modernisiert werden sollte. Dies beinhaltet unter anderen das die Schifffahrt effektiver werden soll. Das muss nicht immer mit mehr Gewinn zu tun haben. Ich denke das für den Neckar das verträgliche Limit erreicht worden ist. Ein Ausbau für 135er ist wegen der Umgebung und des Flußverlaufes unverhältnismäßig teuer. Ich denke auch an die Umwelt. Wir werben damit umweltfreundlich zu sein, dann sollten wir auch mit dieser möglichst konform sein.

    In den Berliner Wasserstrassen sehe ich das anders. Da kann man mit weing Aufwand viel erreichen. Den Teltowkanal zu begradigen und vor allem zu vertiefen ist eher ein geringer Eingriff in die Natur und nimmt eine Menge LKWs von der Strasse. Aber auch hier sollte eine Schleusengröße von 115 Metern genügen.

    Wir muüssen mit der Zeit gehen. Das bedeutet auch dass wir die Wasserstrasse mit deren Kapazität voll ausnutzen. Auch die Bahn tut alles um effektiver zu werden. Die unterschätzte Gefahr ist aber der Gigaliner. Dieser LKW ist eine echte Bedrohung für uns. Hier ist der Industrie völlig egal ob die Sicherheit auf strassen abnimmt oder nicht. Der ADAC hatt festgestellt das 70% aller Brücken in Deutschland und der gegenwärtige Strassenbelag nicht für diese LKWs gemacht sind.

    Gruß Kawumm 68

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