Ich möchte hier, als ehemaliger WSPler -30 Dienstjahre- im Großen und ganzen zustimmen.
Die heutige Ausbildung bei der WSP ist nicht mehr die wie früher. Früher war die Einstellungsvorraussetzung (am Bsp. Hamburg), Patent oder mindestens Matrosenbrief mit Fahrzeit. Die eingesetzten Boote waren teilweise älter als die Besatzung (schwere Hafenboote Bj. 58, leichte Bj. 61), diese Fahrzeuge waren schiffbaulich klassisch. Man konnte diese auch bei noch so schlechtem Wetter super fahren, wenn man(n)s konnte(!). Die Technik war einfach, robust und leicht zu bedienen.
Es lag in eigenem Ermessen, Radarfahrten zu üben und es auch zu nutzen. Die Radargeräte waren alte Sperry Geräte mit braunscher Röhre.
Mangels Personal wurden die Einstellungsbedingungen in den 90' er immer mehr aufgeweicht - so daß die WS'ler bald keine solchen mehr waren- Dementsprechend wurde auch die Ausbildung nicht besser, die Technik aber immer komplizierter.
WSl'er aus den Binnenländern werden in Kurzbeschulungen an der WS-Schule in Hamburg #schnell besohlt# und sollen dann auf ungewohntem Terrain und mit komplizierter Technik klarkommen.
Ich sehe aber auch an meiner Matrosenausbildung Anfang der 70'er Jahre, was wir damals lernen und vorallem können mussten - und was heute gelehrt wird.
Seemännische Praxis und - Arbeiten ist kaum noch vorhanden.
So dass soll's gewesen sein