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Thema: 15.12.2011 TK Bremen vor Lorient gestrandet

  1. #11

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    Zitat Zitat von flo81 Beitrag anzeigen
    Ob das Ruder da mal aus dem Wasser kommt oder nicht macht nix. Das kann genauso mit beladenem Schiff passieren.
    Hallo Flo,

    da muß ich Dir aber widersprechen. Bei der "TK Bremen" gab es offenbar keinerlei technische Probleme, nur die Anker haben eben nicht gehalten und danach war er geliefert. Von wegen "macht nix"!! Der hat einfach die Nase nicht in den Wind gekriegt, weil die Windwirkung zu groß und die Ruderwirkung dafür zu gering war. Deswegen hat er in seiner Not ja auch noch Schlepper angefordert, die aber nicht eingreifen konnten. Der hatte erst noch versucht, einen günstigeren Flecken anzusteuern - aber der Kurs hieß wegen der beschriebenen Problematik und der Windrichtung einfach nur Richtung Küste!

    Theoretisch hätte der nur versuchen können, einen Treibanker auszubringen und hinten ein Behelfssegel zu setzen, um herumzuschwoien - aber sowas muß man erst einmal parat haben, sowas dauert (zumal bei schwerem Wetter) und dafür war hier bestimmt auch nicht mehr genug Zeit und Platz.

    Wenn man von Navigationsfehlern und technischen Problemen mal absieht, ist das die Ursache ALLER Strandungen leerer Schiffe bei schwerem Wetter!

    Gernot

  2. #12

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    Guten Morgen Gernot,
    dann heisst das also, nach deiner Aussage, dass Schiffe in Ballastkondition im Sturm nicht mehr fahren können da ihr Ruderblatt regelmässig aus dem Wasser kommen. Glaub mir, ich habe jetzt Schiffe gefahren von 200m bis 80m (sowohl voll beladen als auch in Ballast) und nie hatten wir Probleme in dieser Richtung. Es gibt immer Möglichkeiten das Schiff manövrierfähig zu halten, selbst wenn das Ruder im aus dem Wasser kommt und die Steuerfähigkeit aus bleibt, kann man immer noch in spitzem Winkel zur See fahren und schon kommt die ganze Geschichte nicht mehr aus dem Wasser. Ich glaube eher dass das Schiff schon vor Anker lag,sich dann gelöst hat und die Mannschaft einfach keine Zeit mehr hatte die Maschine auf Touren zu bringen.
    Einen Treibanker möchte ich für diese Schiffsgröße gerne mal sehen. Ich hatte auf keinem Schiff sowas jemals gehabt, außer fürs Rettungsboot. Aber jetzt fang ich selbst schon an Theorien zu schmieden und das will ich nicht.

    Schönes Wochenende

    Florian
    www.fs-schifffahrt.de

  3. #13

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    Moin Moin,

    laut den Nachrichten (siehe Video) lag das Schiff schutzsuchend vor Anker und konnte seine Stellung nicht halten. Es wurde abgetrieben ...

    weiter lesen: gmx.net

    Gruß,
    Evo
    Was andere sagen oder tun, mag der Auslöser für unsere Gefühle sein, ist aber nie ihre Ursache. Marshall B. Rosenberg

  4. #14

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    Hallo Streifenhörnchen,

    ich versuche mein Packet (Schiff und Besatzung) auch immer so teuer wie möglich zu verkaufen. Aber wie du vielleicht schon bemerkt hast ist es sehr schwierig dies ohne Kollegen durchzusetzten. Ich bin immer der Meinung gewesen gutes Personal vernüftig zu bezahlen. Wenn alle zufrieden sind ist das Schiff auch zufrieden. So siehts derzeit aber nur im Himmel aus. Mann sehe sich genau die Entwicklung an. Wenn einem schon vorgerechnet oder vorgeschlagen wird was Personal zu kosten hat, sagt das doch vieles aus. Aber ich schweife hier vom eigentlichen Thema ab.

    Ich denke das ein Seeschiff in Ballast immer genug Steuerkraft hat um das Schiff in den Wind zu drehen. Sollte dies nicht möglich sein, aus Schiffbaulichen Gründen, ist das der Besatzung bekannt und dann hat das Schiff dort nichts verloren und die Besatzung würde für mich in Verantwortung stehen. Das vor Ankerliegen ist doch so eine Sache. Welches Seeboot hat schon einen Anker im verhältnis zur Binnenschifffahrt. Hält der Anker nicht, egal aus welchem Grund, so sollte doch die Hauptmaschine zur unterstützung immer mitlaufen. Wenn dies nicht dauerhaft möglich ist, so sollte doch soviel Zeit zu gewinnen sein, dass ein Schlepper zur unterstützung herbei eilt. So fangen aber die Kosten an, jetzt aber bekommt man Geld für ein Schiff was in der nächsten Zeit nicht mehr gebraucht wird. Die ersten Seeboote werden nämlich schon wieder mangels Aufträge stillgelegt.

    Gruß Kawumm 68

  5. #15

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    Wer diesen Bereich kennt, weiß wie heimtückisch die dortigen Küstengewässer sind - Wenn in so einer Situation, Orkan, Seegang, tückische Gewässer geankert wird - ich unterstelle einmal das nicht ständig gepeilt wurde denn sonst hätte er sicherlich rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können - widerspricht das eigentlich der gängigen Seemannschaft. Nur wer macht das heute noch - man verlässt sich auf GPS u.ä. aber nicht mehr auf sein Seemänisches Wissen und Können weil es mangels ausreichender Ausbildung einfach nicht mehr vorhanden ist.
    Da es sich hier augenscheinlich um einen alten "Japaner" handelt, ist er mit seinem Baujahr schon ein Methusalem unter den Seeschiffen und bereits vermutlich durch X-Hände gegangen. Wie ich vorher schon einmal sagte - ein Schiff soll fahren und nicht kosten, wird in so einen Seelenverkäufer nicht mehr investiert ausser vielleicht in die Versicherung.

  6. #16

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    Hallo Mountainbiker, durch das Peilen kannst du feststellen ob der Anker rutscht bzw. das Schiff sich bewegt. Wenn ein Ankerglied aber z.B. bricht wird das durch das Peilen natürlich auch festgestellt aber man kann es dann immer noch nicht vorhersehen. Und bei dieser Schiffsgröße kann man nicht eben den Schlüssel umdrehen und den HM starten. Wie gesagt, es wird doch nirgends ein konkreter Grund genannt. Vielleicht gab es ja auch einen technischen Defekt weswegen dass Schiff überhaupt vor Anker gegangen ist, man weiss es nicht. Wie gesagt wenn wirklich ein technischer Defekt vorlag uns schlimmsten Falles der Antrieb nicht in Gang gebracht werden konnte, dann kann man nur die Küstenwache anfunken und hoffen, dass die einen da rechtzeitig vom Dampfer holen. Ich habe jetzt mit so ziemlich allen, ich sage mal "gängigen" Seefahrernationen zusammen gefahren und muss sagen dass es überall schwarze Schafe gibt, und die Leute die gut sind wissen das und lassen sich das auch entsprechen bezahlen.

    Und ich behaupte dass es kein Schiff gibt, dass in Ballastkondition bei Sturm, wenn das Ruderblatt regelmässig aus dem Wasser kommt, bei voller Maschinenleistung nicht mehr steuerfähig ist. Das wäre sonst eine schiffbauliche Fehlkonstruktion.
    www.fs-schifffahrt.de

  7. #17

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    Sorry Flo81,
    aber das kann ich so nicht ganz stehen lassen, augenscheinlich wurde sich hier nur auf die Anker verlassen und sonst keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Im Normalfall ist auch bei einem älteren Schiff die Maschine innerhalb kürzester Zeit in Gang zu bekommen.
    Ich erinnere mich noch an Südamerika Westküste, dort wurde teilweise auf Reede gelöscht / geladen, bei einer extremen Dünung und Schwell bis 5 m Höhe. Hier wurde auch ständig gepeilt ob der Anker hält und die Maschine stand ständig auf Standby gehalten.
    Ich bin auf Schiffen von 50 m bis 270 m Länge, vom Kümo bis zum Lash-Carrier gefahren und es war immer eine Ankerwache vorhanden.

    Und Deiner Behauptung zum Ballast kann ich nur beipflichten. Ich bin 1979 mit einem Bulkcarrier im Ballast von Costaqualcos (Mexico) nach New Orleans gefahren und trotz Sturm lief der Dampfer einwandfrei.

  8. #18

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    Hallo Zusammen,
    ich war nicht an Bord und kann daher nur Vermutungen anstellen,aber könnte es vielleicht so sein daß, das Schiff vor Anker ging und der Anker zuerst einmal für eine gewisse Zeit gehalten hat. Dabei war keiner der Besatzung als Ankerwache eingeteilt worden. Nach einer Weile hielt der Anker nicht mehr und das Schiff trieb Richtung Strand ohne das die Besatzung davon etwas mitbekam. Als dann die Besatzung merkte das der Anker durchgeht war es einfach zuspät um das Schiff in Sicherheit zu bringen.Dann nutzt auch die Maschine und auch der Schlepper nichts mehr.
    So könnte ich mir Vorstellen wie es zur Strandung des Schiffes kam, daß sind nur meine Vermutungen, die Wahrheit über den Grund der Strandung weiß nur die Besatzung des Schiffes.

    Gruß RADI

  9. #19

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    Guten Abend RadiR. Wenn deine Vermutung stimmt wäre das schon sehr heftig. Denn normal ist vorgeschrieben dass sobald ein Schiff nicht mehr im Hafen ist, die Brücke ganz normal besetzt sein muss, d.h. Wachoffizier und 1 oder 2 Wachgängern.
    Aber es gibt ja zig verschieden Szenarien weswegen dies so passieren konnte.

    Gruss Florian
    www.fs-schifffahrt.de

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