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Thema: Ein kapitaler Hauer ?

  1. #1
    Avatar von Cuxi
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    Deutschland Ein kapitaler Hauer ?

    Moin, moin;
    zur Geschichte, die das Bild dieser Karte aus der Zeit vor 1940 erzählt, dichte ich mal:
    Ein von einem Räderboot der NDBE (Neue Deutsch-Böhmische Dampfschiff-Gesellschaft) geführter
    Schleppzug müht sich zu Berg.
    In zügiger Fahrt zieht der Salon- und Konzertdampfer DRESDEN an diesem vorbei, schließlich hat man einen
    Fahrplan einzuhalten.
    Durch den Sog des Überholenden und Unachtsamkeit des Rudergängers auf der Nr. 2 im Schleppzug,
    läuft der Schleppkahn nach Stbd aus dem Ruder.
    Dabei nimmt er das Heck der (wie auf der Elbe üblich) kurzgekoppelten Nr.1 mit, wodurch diese wiederum nach Bbd ausscheert
    und schnurstracks auf die passierende Dresden zuhält.
    Wie es aussieht, liegt das Ruder der Nr.1 zum Augenblick der Aufnahme immer noch mittschiffs.
    Wie die Geschichte ausging?
    Ratet mal.
    Ich kann nur hoffen, die Beteiligten sind noch einmal klar gekommen.
    Mit Gruß von der Küste
    Helmut
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  2. #2

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    Hallo Helmut,
    ich denke nicht, das es so war wie von dir geschildert. Ich vermute der Schleppkahn Nr. 1 ist kurz vorher noch genauso gefahren wie nun Schleppkahn Nr. 2 und davor fuhr bestimmt auch der Seitenrad-Schleppdampfer so.
    Sie haben ganz einfach die untere Spitze der Gauernitzer Insel angehalten um da das staue Wasser aus zu nützen. Anschließend müssen sie hart nach Backbord gehen weil es seitlich von der Insel flach wird.
    Der Personendampfer fährt am rechten Ufer zu Berg weil sich gleich oberhalb vom Pilnitzer Schloss der Landesteg befindet. Außerdem ist die Sogwirkung von so einen sehr flach gehenden Raddampfer gering.

    Gruß Thomas

    P.S. Eine sehr schöne Aufnahme ist es auf jeden Fall. Egal wie es sich nun wirklich zugetragen hat!!

  3. #3

    Standard Ein-kapitaler-Hauer

    Hallo User

    Ich bin selber auf dem Räderboot Fritz der Reederei "Georg Reitz" als Bootsmann und Steuermann gefahren.

    So wie ebenfalls auf Schleppkähnen.

    Ich weis nicht ,wie das auf der Elbe gehandhabt wurde ,jedenfalls ist die Situation kurios!

    Das hätte auf dem Rhein nie passieren können!

    Ich zeichne mal auf ,wie das auf dem Rhein gehandhabt wurde.
    Wie das auf der Elbe läuft weis ich nicht.

    Ich hege den Verdacht,daß der Anhang 2 am Nummer 1 Anhang mittels eines Seiles Verbunden ist!

    Der augenscheinliche UNTERSCHIED!

    Auf dem Rhein : Länge auf der Weser

    Nr.: 1 Strang Länge 60 Meter zum Kahn 1 eventuell Boot ----100m?-- Kahn 1-----Kahn 2

    Nr.: 2 Strang Gesamtlänge 220 m

    Boot .- Kahn1 durchlaufend (Brittelhaken) zum Kahn 2

    Anhang 1 kurz gehalten ca 60 Meter

    Anhang 1 brittelt den Nr.: 2 Strang wie ist die Schlepp-Verbindung
    des Anhang Nr.:2 am Bug. Boot -Kahn an Kahn ?

    Anhang 2 am langen Seil 80 Meter Abstand
    zum Kahn 1

    Anhang 2 ist sehr beweglich sein Bei der Verbindung Boot -Kahn an Kahn
    Nr.:2 Strang kann bei Erforderniss besteht die Gefahr des Losefallens (Durchhängens)
    der Trosse Kahn - Kahn
    unter dem Rumpf von Anhang 1 insbesondere durch Sogwirkung von Überholenden
    durchlaufen.

    Durch die Vergabe von Einzel-Strängen
    zu jedem Anhang bleibt die Zugkraft
    auf jeden Kahn konstant.

    Auf dem Rhein ist das Fahrwasser zwar im allgemeinen breiter.Aber auch bei kleinem Wasser ist , nach meinen
    Erfahrungen selbst bei acht bis zehn Kähnen im Anhang(ab Rotterdam Nr.:7 und Nr.:8 Strang KÄHNE im Doppelpack) hinter der Räderboot kein Kahn aus dem Ruder gelaufen.

    Grüße Grotefendt

  4. #4

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    Hallo Forum,

    ich hätte eine andere Vermutung! Die turnen gerade! Da ich beim Räderboot trotz derhender Schaufeln keine Bugwelle erkennen kann und hinter dem ersten Anhang sich "glattes" Wasser abzeichnet würde ich vermuten dass dieser fest sitzt bzw auf Grund gelaufen ist. Das Freizeitboot fährt einfach nur vorbei und hätte den zweiten Anhang ein wenig mitziehen können. Wenn ich die Bilder richtig deute liegt der erste Anhang auch tiefer.

    Aber eben nur eine Vermutung

    Gruß Kawumm 68

  5. #5
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    Hallo
    Wie ich vermute stoppte der Schleppzug um das FGS vorbei zu lassen,als der SK 1 verfiehl gab der Schlepper wieder Gas um seinen Schleppzug zu Stabilisieren.
    mfg claudius2
    Wenn die Sonne bei uns untergeht, geht sie anderswo gerade wieder auf

  6. #6

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    Hallo Zusammen,
    ich selbst war als Matrose noch mit dabei als wir 1985 mit einen GMS einen Schleppkahn auf der Elbe zu Tal geschleppt haben. Auf einen Schleppdampfer war ich allerdings genauso wenig wie auf einen Schleppkahn. Habe als Kind allerdings noch Schleppdampfer gesehen. Der letzte, die WÜRTTEMBERG, fuhr bis 1974. Die Tschechen haben mit Motorschleppern und GMS noch bis vor wenigen Jahren geschleppt.
    Was sich wirklich abgespielt hat kann ich also nur vermuten, bleibe aber bei meiner Schilderung von Beitrag #2.

    Auf der Elbe gab es vom Schleppdampfer immer nur eine Schlepptrosse zum ersten Kahn. Die Kähne selbst machten dann am Vordermann fest. Der enge Kurvenradius und die geringe Fahrwasserbreite auf der Oberelbe und die schmalen Brückendurchfahrten der Bogenbrücken in Dresden hätten gar nichts anderes zugelassen.

    Wenn man beim Schleppdampfer keine Bugwelle sieht kann es einfach daran liegen, dass diese im Schatten liegt. Wenn er sich festgefahren hätte, müsste es gerade in diesen Augenblick passiert sein, denn bei beiden Kähnen ist deutlich eine Bugwelle und Wellenbildung entlang der Bordwand sichtbar.
    Mit voller Bugwelle und entsprechender Fahrt hätten die Kähne also im dem Moment noch volle Ruderwirkung. Ein festfahren des Schleppers würde also das schräg liegen von Kahn 1 nicht erklären.
    Gegen das festfahren spricht auch, das sich der Schlepper völlig korrekt im Fahrwasser befindet.
    Ich bleibe dabei, die haben das staue Wasser unterhalb der Insel ausgenützt. Vielleicht ist Kahn 1 beim nach Backbord steuern etwas zu schräg gekommen, weil die in diesen Augenblick auf die Steuerbord-Bordwand einwirkende Strömung ihn wie eine Gierfähre nach Backbord gieren lässt.
    Für mich wirkt an der Situation aber eigentlich überhaupt nichts ungewöhnlich.

    Gruß Thomas

  7. #7

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    Sorry,
    habe eben noch mal nachgelesen, Kawumm 68 meinte der Kahn hätte sich festgefahren und nicht der Seitenradschlepper. Das glaube ich noch viel weniger. Ich kann auch Helmut seine Aussage: "und schnurstracks auf die passierende Dresden zuhält" nicht nachvollziehen? Da ist so viel an Platz, also da wird und wurde sehr oft anders gefahren. Abstände von wenigen Metern waren ganz normal beim begegnen und Überholen.

    Gruß Thomas

  8. #8

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    Hallo Thomas,
    so Abwegig find ich meine Vermutung gar nicht!
    Wenn es an der Insel flach ist ist doch der Verlauf des ersten Anhangs bei einer Grundberührung doch passend. Die Bugwellen der Anhänge kommen von dem Wellenschlag des Räderbootes. Wenn die Anhänge solch eine Bugwelle hätten so müsste diese auch beim Vorspann deutlich zu sehen sein, sind ja in der Regel gleich schnell. Absolut verdächtig ist aber das stille Wasser hinter dem ersten Anhang. Das ist typisch für stillliegende Fahrzeuge im Strom auf der Stromabgewanten Seite. Das kann ja auch der zweite Anlauf sein nachdem bei eine Festfahrung der Schleppdraht gebrochen ist.

    So ein Bild macht richtig neugierig. Schade das wir nicht erfahren werden was dort wirklich gewesen ist.

    viel Spass beim spekulieren
    Gruß Kawumm 68

  9. #9
    Avatar von Cuxi
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    Moin, moin;
    wie ich als Einleitung schrieb: ......,dichte ich mal..,
    und die dichterische Freiheit kennt ja keine Grenzen.
    Ich bin zwar fast 5 Jahre lang ausschließlich auf Schleppkähnen gefahren, aber eben nicht auf der Elbe.
    Oberhalb Hamburgs kenne ich die nur vom Befahren des Elbe-Radweges.
    Aber schön, daß die Momentaufnahme von einer mehr als 70 Jahre zurückliegenden
    Situation Zuspruch erhält.
    Mit Gruß von der Küste
    Helmut

  10. #10

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    Hallo Zusammen,
    an ein freischleppen eines festgefahren Kahnes glaube ich nicht aus folgenden Gründen:

    1. Hätte der nicht festsitzende Kahn aufgeankert und der Schlepper würde nur den festsitzenden Kahn freischleppen.
    2. Das Fahrwasser dürfte sich an dieser Stelle auch im Laufe der Jahrzehnte nicht groß verändert haben und somit gibt es keinen Grund an dieser Position fest zu sitzen.
    3. Es wäre grob fahrlässig mit so einer langen Schlepptrosse einen festsitzenden Kahn frei zu schleppen mit voll drehenden Seitenrädern und dampfenden Kaminen wenn gerade ein Personendampfer vorbei fährt. Bei reißender Trosse wären die Passiere gefährdet.
    4. Frei schleppen würde der Schlepper da sicher nur mit kurzer Trosse und schräg nach Backbord, hin zum tiefen Wasser aber niemals nur gerade voraus.

    Ich habe im Bild mal etwas rot umrandet. Bin der Meinung man kann da deutlich die Wellenbildung erkennen wo der flache Grund seitlich zur Insel zu Ende geht. Bleibe also dabei, die haben nur das staue Wasser unter diesen Grund ausgenützt.
    Die Bugwelle am Kahn mag sicher vom Wellenschlag der Schaufelräder des Schleppers stammen. Zum stillen Wasser hinter den Kahn habe ich als Vergleich mal drei Fotos angehängt. Da sieht man auch kein oder kaum Heckwellen, obwohl da auch keiner festsitzt. Die sind bestimmt nicht viel schneller als 4 bis 5 km/h zu Berg. Da gab es bei diesen spitzen Heck und leichten Tiefgang keine Heckwelle.

    Gruß Thomas
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