Ergebnis 1 bis 10 von 20

Thema: Entrosten

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Moderator Avatar von McRonalds
    Registriert seit
    31.07.2007
    Ort
    Oberfranken/West
    Beiträge
    12.066

    Standard Entrosten

    ...auf einem Schiff gibt's immer was zu tun; z.B. Parallel-Streichen...


    Gruß - Ronald;-)
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	img0161fi5.jpg 
Hits:	199 
Größe:	84,2 KB 
ID:	295766  

  2. #2
    Avatar von p-m
    Registriert seit
    28.12.2008
    Ort
    Nähe Basel (Schweiz)
    Beiträge
    1.064

    Schweiz Rost

    Hallo zusammen

    Ich bin kein Schiffbausachverständiger, war aber in Basel einige Male beruflich an Bord des GMS ALPINA und des GSL VELA. Wie ich von den Besatzungen dieses Koppelverbands und vom externen Sicherheitsbeauftragten der Eigenerin vernahm, war vor allem schlechter Stahl die Ursache für das "unerfreuliche" Aussehen. Auf den Fotos sieht man die Bordwände nur von aussen, in den Hohlräumen (Wallgang) sah es noch ganz anders aus! Leider habe ich keine Fotos davon.

    Freundliche Grüsse

    Peter
    Geändert von p-m (24.01.2010 um 23:01 Uhr) Grund: Tippfehlerkorrekturen und Ergänzung
    Elektronik ist, wenn es trotzdem tut, und keine(r) weiss warum.

  3. #3

    Schweiz Rhenus Lünen - SGMS – 07001460 ex ALPINA /VELA

    Hallo Miteinander

    Die Fotos „sagen“ genug!

    Wenn ich denke, wie wir bei den „Roten“ die Schiffe „gehegt und gepflegt“ haben, ist DAS ja eine Schande .

    Ich nehme aber die ehem. Besatzungskollegen in Schutz:
    Damals -als der Koppelverband von der Firma "Alpina" (das waren ursprünglich auch der holländische Teil der "Roten") neu in Fahrt kam, war es "das Starschiff"; resp. die Besatzung die "Starbesatzung". Schliesslich ging es damals nur noch "Kontinue" - so wie es damals nur die "Tanker" taten. Es wurde zu allen "Unzeiten geladen und gelöscht - die "normalen" Frachter fuhren nur "Tag und Nacht", wenn es unbedingt sein musste.

    Dass bei den damaligen "Deckmannschafteinteilung" mit dem "bisschen Personal" (früher waren das viel mehr....) und dem "Tag und Nacht-Fahren" die Bordarbeit oft zu kurz kam, kann man scheinbar anhand den Fotos sehen. Ich will damit aber nicht sugerieren, dass diese Jungs "schlecht" gearbeitet haben - mehr ging einfach nicht!!

    Ich mag mich noch gut erinnern, das das Schiff schon nach den ersten Einsatzjahren – vor allem an der Bordwand - heftig, ja übermässig schnell „zu rosten“ anfing!

    Sorry für meinen „Gefühlsaubruch“….. – aber es braucht sich ja niemand persönlich damit angesprochen fühlen – vielleicht war es ja auch „schlechtes Eisen“……..

    Das ist kein Witz - "früher" war das Eisen "viel besser"!
    Ich besitze selber ein Schiff, welches mittlerweile 84 Jahre mit dem gleichen Bordwänden unterwegs ist.
    Diese sehen im verhältnis noch aus wie "neu". Ich meine zu wissen, dass dies u.a. mit dem Schwefelgehakt des Erzes zu tun hatte - wer weiss mehr über diese phydikalischen Gegebenheiten?

    Mit schiffischem Gruss von Leunam

  4. #4
    Avatar von p-m
    Registriert seit
    28.12.2008
    Ort
    Nähe Basel (Schweiz)
    Beiträge
    1.064

    Standard Rhenus Lünen - SGMS – 07001460 ex ALPINA + VELA

    Zitat Zitat von LEUNAM Beitrag anzeigen
    Hallo Miteinander
    Das ist kein Witz - "früher" war das Eisen "viel besser"!
    Ich besitze selber ein Schiff, welches mittlerweile 84 Jahre mit dem gleichen Bordwänden unterwegs ist.
    Diese sehen im Verhältnis noch aus wie "neu". Ich meine zu wissen, dass dies u.a. mit dem Schwefelgehakt des Erzes zu tun hatte - wer weiss mehr über diese physikalischen Gegebenheiten?
    Mit schiffischem Gruss von Leunam
    Hallo Leunam
    Hallo zusammen

    Ich kann Dir nur zustimmen, das Eisen, welches vor Jahrzehnten hergestellt worden ist, muss anders oder besser sein. Vielleicht wurde dazu kein oder weniger Schrott verwendet? Über die chemischen und physikalischen Vorgänge, die zur Rostbildung führen, weiss ich auch nichts. Aber ich kenne Deinen FROSCHKÖNIG und ich kenne WILLI, dessen genietete Bordwände sind von 1909 und sehen bezüglich Rost sehr gut aus. Diese Wände sind ganz sicher nicht immer perfekt gepflegt worden, vor allem als WILLI von Mitte 1980er Jahre bis 1992 in Speyer lag und vor sich hin gammelte. Der geschweisste Boden stammt von 1961/1962. Ein wenig Wasser auf dem Laderaumboden, und das Eisen wird fuchsrot. Es wäre interessant von einem Fachmann bzw. einer Fachfrau den Grund zu erfahren.

    Freundliche Grüsse

    Peter
    Geändert von p-m (24.01.2010 um 22:58 Uhr) Grund: Link und ERgänzungen eingefügt
    Elektronik ist, wenn es trotzdem tut, und keine(r) weiss warum.

  5. #5
    Im ewigen Hafen
    Registriert seit
    12.12.2009
    Ort
    Basel
    Beiträge
    62

    Standard

    Hallo Freunde
    Es ist wie bei den Autos . Es war bekannt das die Franzosen früher sehr Rostanfällig waren .Ich hatte einen International Scout der Rostete unter dem Hinter zusammen . Es war bekannt dass damals Bleche die zumeist aus Schrott gemacht wurden Extrem Rost anfällig waren und alles behandeln nichts brachte . Erst später wurde wieder auf die Qualität geachtet und der Stahl wurde wieder besser .Es ist nicht immer die Pflege schuld ,es ist Tatsache dass die Qualität des Stahles Ausschlag gebend ist ,sonst wären über 100 jährige Schiffe nicht möglich.
    Mit den besten Grüssen Hannibal

  6. #6
    Avatar von Pedro
    Registriert seit
    30.11.2009
    Ort
    Witten an der Ruhr
    Beiträge
    737

    Deutschland Alpina - SGMS - 07001460

    Na hier ist sicher der „Edelstahler“ gefragt…

    Ich fang mal mit etwas ganz Grundsätzlichem an: Was ist Rost?

    Man kann eine Abhandlung über das Thema schreiben und wahrscheinlich immer noch nicht alle Aspekte von Rost angesprochen haben. Aber wer will schon mit einem Zahnputzbecher den Rhein leerschöpfen... Für uns ist wichtig: Rost ist ein Oxidationsprodukt von Wasser, Sauerstoff und dem Metall Eisen. Ohne Wasser kein Rost, ohne Sauerstoff kein Rost und ohne Eisen ebenfalls kein Rost.

    Wie muss man sich das vorstellen:

    Mikrokleine Wassertröpfchen, die in den kleinen Spalten des Eisenblechs sitzen, fungieren wie Mikrobatterien (deshalb auch das Problem mit dem Salz im Winter, da dieses die “Batterie” noch beschleunigt, da in Salzlösungen Ströme besser fließen.) Dabei werden Eisenatome aus dem Blech gelöst und mit Wasser und Sauerstoff zu Eisenoxyd “verbrannt”.

    Das Ganze geht auch rückwärtz durch Reduktion, deshalb ist Rost kein Abfall, nur an manchen Stellen unbeliebt...


    Die Farben entstehen durch die Anzahl der Eisen-Verbindungen mit Sauerstoff Fe = Ferro O = Oxigen.

    "Schwarzes" Eisenoxid: Verhältnisformel Fe+O - eher selten
    "Rotes oder Braunes" Eisenoxid: Verhältnisformel Fe2+O3 - sehr häufig
    "Graues" Eisenoxid: Verhältnisformel Fe3+O4 - bildet sich meist unter dem roten Rost.

    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Schwarzer Rost.jpg 
Hits:	144 
Größe:	121,2 KB 
ID:	86806   Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Roter Rost.jpg 
Hits:	146 
Größe:	84,0 KB 
ID:	86807   Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Grauer Rost.jpg 
Hits:	138 
Größe:	176,6 KB 
ID:	86808  
    Arbeite ruhig und zufrieden, was nicht fertig wird, bleibt liegen.
    Halte stets die Pausen heilig, nur Verrückte habens eilig!

  7. #7
    Avatar von p-m
    Registriert seit
    28.12.2008
    Ort
    Nähe Basel (Schweiz)
    Beiträge
    1.064

    Standard Rhenus Lünen - SGMS – 07001460 ex ALPINA + VELA

    Hallo Pedro
    Hallo zusammen

    Dachte ich es mir doch, dass wir im Forum einen Eisen- bzw. Stahl- bzw. Edelstahlfachmann haben. Vielen Dank für Deine kompetenten Erklärungen. Das Rost Eisenoxyd ist und durch eine chemische Verbindung von Fe + O entsteht, ist mir aus dem Chemieunterricht in der Schule (ist schon sehr lange her) noch knapp in Erinnerung geblieben. Dass es aber verschiedene Verbindungen (Fe+O, Fe2+O3 und Fe3+O4) gibt, wusste ich nicht.

    Darf ich nochmals nachhaken in Sachen altem und neuem Eisen? Beispiel WILLI 07001838, Baujahr 1909: Die genieteten Bordwände stammen von 1909 und sehen bezüglich Rost sehr gut aus. Auch wenn keine Farbe mehr drauf ist und das Eisen direkt in Kontakt mit Wasser kommt, bildet sich kein Rost! Man sieht ganz einfach schwarzes Eisen, aber absolut keine Spuren von Oxydation. Das Rote auf dem Bild 1 von 2005 ist alte rote Laderaumfarbe, aber kein Rost. Anders der geschweisste Boden von 1961/1962, nur ein wenig Wasser auf dem unbehandelten Eisen führt umgehend zu Rost, das Eisen wird fuchsrot, nach Deinen Angaben rotes Fe2+O3 (Bild 2 von 2004). Warum reagiert das Eisen von 1961/1962 mit Sauerstoff, während das Eisen von 1909 bei gleicher Behandlung sich nicht mit Sauerstoff verbindet?

    Danke fürs Verständnis und für eine gelegentliche Antwort.

    Freundliche Grüsse

    Peter
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Bordwand Backbordseite.jpg 
Hits:	182 
Größe:	107,2 KB 
ID:	86865   Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Boden und Spanten, nach dem Saubermachen.jpg 
Hits:	154 
Größe:	89,5 KB 
ID:	86866  
    Elektronik ist, wenn es trotzdem tut, und keine(r) weiss warum.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •