Hallo Gernot, stelle doch mal ein Foto von Deinem "Dampfer" nebst "Matrose" ein.
Gruß Ernst
Hallo Gernot, stelle doch mal ein Foto von Deinem "Dampfer" nebst "Matrose" ein.
Gruß Ernst
Wer glaubt alles zu wissen ist dumm. © by E.Krobbach
Okay, Ernst, mache ich gleich, unter Reiseberichte. Da stelle ich dann später noch ein paar Infos zur Reise dazu, die nicht unmittelbar zu den befahrenen Wasserstraßen (Saone von Pontailler bis zum Marne-Saone-Kanal, Marne-Saone-Kanal komplett, Rhein-Marne-Kanal komplett, Rhein von Straßburg bis Gernsheim) gehören.
Gernot
Er ist nicht spektakulär, der hier beschriebene Kanalabschnitt, aber es geht durch eine liebliche Gegend, waldreich und trotzdem zugleich auch weite Felder, das Ganze immer ein bißchen hügelig und mit schönen Bauwerken. Die Fotos leiden ein klein wenig unter dem Wetter, denn es regnete an diesem Tag.
Die Ladestelle auf Foto 1 (KM 214,5) wurde von Sportbooten zur Übernachtung genutzt - vorne die Schleuse 39, vor der es sich wegen einer Störung etwas staute. Der Eisenbahn-Viadukt kommt hinter Oisilly (KM 210, Bilder 2 und 3), die Ladestelle auf dem vierten Bild liegt bei KM 206,5. Die vier Fotos in der zweiten Reihe gehören zur Schleuse 34 (KM 204), in deren OW ein ausgemauerter Abschnitt folgt. Die alte Eisenbrücke auf Bild 9 steht bei Fontenelle (KM 200,5), die schöne Zypresse vor dem ausgestorbenen Schleusenwärterhaus an der Nr. 31 (Fontaine Francaise, KM 198). Bild 11 zeigt die bei Straßenüberführungen an diesem Kanal oft anzutreffenden Treppen am Unterhaupt (hier an der Schleuse 29, St. Seine bei KM 197. Unterhalb der Treppe gut sichtbar das Kästchen für die Fotozelle), Bild 12 die hier typischen verwachsenen Bäume, aufgenommen etwa bei KM 196 und das letzte Bild zeigt die schöne alte Eisen-Straßenbrücke in Pouilly-sur-Vingeanne (die Vingeanne ist das den Kanal begleitende Flüßchen, dessen Tal der Kanal auf der Saone-Seite benutzt).
In nächsten Teil 6 sind wieder einige Penischen zu sehen.
Gernot
Unauffällig geht es weiter nach oben in Richtung Scheitel (der im nächsten Teil 7 erreicht wird. Um es vorwegzunehmen: es gibt Tunnel, die sind älter und berühmter, wie z.B.der Mauvages-Tunnel im Rhein-Marne-Kanal, doch der Tunnel dieses Kanals in Balesmes ist ein Unikum . Ich habe noch nicht alles zusammengetragen - mehr dazu später). Der französische Fachausdruck für eine Seite zwischen Scheitel und Kanalende ist übrigens "versant" - Abhang. Wir befinden uns also gerade im "versant Saone" auf dem Weg nach oben. Manchmal, wenn man eine Schleuse von einer Schleuse mit derselben Nr. auf der anderen Seite des Scheitels unterscheiden will, setzt man dann in diesem Fall z.B. vs (versant Saône) im Unterschied zu vm (versant Marne) oder einfach s (Saône) oder m (für Marne) hinter die Nr. der Schleuse - dann sind Verwechselungen ausgeschlossen.
Bei KM 193 liegt das Silo von La Villeneuve-sur-Vingeanne (Bild 1). Diese Ladestellen sind zwar nicht häufig, aber doch in regelmäßigen Abständen an diesem Kanal anzutreffen.
Auf Bild 2 muß der niederländische Spits NEHALENNIA - er war mein regelmäßiger Begleiter durch den gesamten Kanal- vor der unklaren Schleuse 26 warten. Der Blick geht hier zurück zu tal - im Hintergrund um die Ecke folgt schon die Nr. 27, in der das Foto der "Wasserspiele in Frankreich" (unter Impressionen) entstanden ist.
Bild 3: Auch der BLIZZARD (er hieß früher BILBAO und wurde 1950 bei der SCAR-Werft als "transformable" - also wahlweise als Schleppschiff oder mit Motor einsetzbar - gebaut) mußte in der Schleuse auf das VNF-Auto warten - die Tür ging nicht zu. So kam es nach dem Schleusen im Unterwasser zu einer gemütlichen Penischen-Begegnung - beide waren ja leer.
Bild 4: Abendlicher Blick zu berg bei KM 186. Die vermeintliche Abzweigung nach rechts im Hintergrund ist eine Wendestelle, links im Hintergrund sieht man bereits das Schleusenhaus der Nr. 24 (Courchamp).
Bild 5: alte Brücke mit Treidelspuren mit neuem, breiterem Aufbau. Vermutlich in Percey-le-Petit (KM 184).
Bild 6: schönes Stück bei KM 182, zu berg.
Bild 7: Die Schleuse 22 in Cusey. Hier gab es einen Radarmast, der meine Bratpfanne beharrlich ignorierte. Die Schleuse stellt den Beginn einer Kette über sieben Schleusen bis zur Nr. 16 dar. Im Klartext: wenn man hier grün kriegt, kriegt man auch bei der Annäherung an die folgenden Schleusen immer passend grün. Gegenläufer unterbrechen den Rhythmus, aber die Schleuse vergißt einen nicht und die Fahrt in der eigenen Richtung geht nach der Begegnung wieder weiter. Hier muß ich die belgische Penische LOUVETEAU vorlassen. Möglich, daß das Radar für mich deswegen gesperrt war. Ich wurde danach von Hand einprogrammiert und ab da ging es flott voran durch die Kette.
Bild 8: Die hier verbreiteten Bäume und kleinen Wäldchen am Kanal, ansonsten dahinter auch weite Felder. Typische Szene am versant Saône!
Gernot
Hallo,
mit Begeisterung und Interesse lese ich diese Berichte. Da ich u.a. auch noch Mitglied im Rhein-Boot-Netz bin, frage ich mich, ob diese Berichte nicht auch für die anderen Sportbootfahrer von Interesse sind!? Lassen sich diese Berichte (oder gibt es einen vollständigen?) nicht auch dort veröffentlichen? Wäre das in Ordnung? Ich würde mich auch um die Veröffentlichung kümmern - benötige nur das ok dazu!
Liebe Grüße
Peter
Hallo Peter,
ich freue mich über das Interesse und wenn Du das mit dem Einstellen übernimmst und natürlich die Quelle mit angibst - na klar!
Ich bin nämlich kein Computer-Freak und möchte eher weniger als mehr Zeit vor dem Computer verbringen (einen Nutzen hat man von den Dingern schon - man muß aber auch den Knopf zum Ausmachen finden).
Gernot
Hallo Gernot,
vielen Dank, daß Du das erlaubst!! Ich bin sicher, daß es genügend Sportbootler gibt, die sich für Deine Themen/Reisen interessieren! Solltest Du noch andere derartige Berichte haben, laß es mich wissen;-)
Sag´mir bitte nur, wie Du gerne die Quellenangabe hättest. Kurzer Text, damt ich nichts falsch mache.
Liebe Grüße
Peter
Ab der Schleuse 22 sind alle Schleusen bis hoch zur Scheitelhaltung in insgesamt vier Ketten zusammengefaßt, die über Radarpfosten angefordert werden (Bratpfanne - winke winke). Vor der Schleuse 12 merkt man optisch noch nicht, daß es nennenswert nach oben geht und spürt es in der folgenden Kette (Nr. 12 bis Nr. 9) allenfalls an der kurzen Distanz der alle 500 Meter aufeinanderfolgenden Schleusen.
Das Silo steht in Villegusien (Bild 1, im OW der Schleuse 9 bei KM 167), die Penische WACHO, ein Belgier aus Herstal (bei Lüttich), begegnet kurz darauf und hat gerade den Schlenker des Kanals unter der Bahnlinie bei KM 166 hinter sich. Die wievielte Penische ist das eigentlich? Es war viel Verkehr auf dem bei der Berufsschiffahrt beliebten Kanal. An der Schleuse 8 kamen mir gleich drei Penischen entgegen!
In der letzten Kette von der Nr. 8 bis zur Nr. 1 (KM 166-162) ändert sich auch die landschaftliche Optik. Hier riecht es jetzt schon langsam nach dem Tunnel. Diese letzten acht Schleusen liegen jetzt noch dichter beisammen, man fährt auf die Höhenzüge zu und die Hubhöhe der Schleusen, die sonst maximal 3,50 Meter beträgt, liegt jetzt jedesmal bei über fünf Metern. Das Ganze mal acht, das sind 40 m, die es hier auf nur drei Kilometern nach oben geht.
Die größere Hubhöhe bedeutet auch entsprechend lange Bedienstangen, die dadurch nicht leichter werden! Deswegen ist es schon sinnvoll, sie unten nicht überflüssig lang zu machen (Bild 6). Ich in meinem kleinen Boot konnte sie gerade noch so hochdrücken (man muß sich ja auch irgendwo abstützen), ohne über die Leiter aussteigen zu müssen. Bild 5 zeigt die Annäherung an die Nr. 7, Bild 7 die nachfolgende Schleuse Nr. 6, Bild 8 den Blick zurück aus derselben Schleuse. Den Anstieg des Kanals durch das Tal der Vingeanne kann man im Hintergrund hier schön nachvollziehen.
Die Steine der Schleusen sind hier alle schwarz geworden, wie an der Nr. 5 (Bild 9). Was von unten wie ein Loch wirkt, wird oben zu einer schönen Aussichtsplattform. Bild 10 ist aus der Nr. 3 aufgenommen, dahinter kommt schon die Nr. 2. Bild 11 zeigt die Nr. 1 in Talrichtung - rechts Eisbrecher-Pontons und links die Zentrale, die den kompletten Anstieg - ich meine bis zur Nr. 12 - auf Schalttafeln im Blick hat. Leider kam just in dem Augenblick, als ich die Zentrale näher unter die Lupe nehmen wollte, der Gegenverkehr aus dem Tunnel (Bild 12. Man beachte das Auto, das auf der Kohlenladung steht) und ich mußte ablegen, so daß ich die Details der Zentrale nicht mitnehmen konnte. Auf dem letzten Foto sieht man im Hintergrund das idyllisch gelegene Heuilley-Cotton, der Ort am Tunnel. Das Dorf Balesmes liegt ja oben auf dem Tunnel drauf und gibt ihm zwar den Namen, hat aber ansonsten nichts mit ihm zu tun.
Der Kanal wird ja auch als der Kanal von Heuilley-Cotton bezeichnet und heißt bei den Penischenschiffern knapp der "Heuilley".
Gernot
Hallo Gernot,
deine Berichte wie immer Vorzüglich
Gruß Norbert
Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.
Eugen Roth
@Morgen, Norbert,
freut mich, wenn es ankommt. Ich bemühe mich, hier möglichst nur die Beschreibung des Kanals zu bringen - falls es mal irgendwelche witzigen Erlebnisse oder Interessantes drumrum gab, bringe ich das bei Gelegenheit unter Sportschiffahrt. Das gehört nicht in die Kanalbeschreibung. Ich bin aber auch keiner von denen, die aus einer kleinen Reise gleich ein Buch machen müssen und bin daher eher hier zugange.
Gernot