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Thema: Marne-Saône-Kanal

  1. #21

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    Standard 8. Südliche Scheitelhaltung mit Balesmes-Tunnel

    Am idyllisch gelegenen Heuilley-Cotton vorbei und man hat den Blick in Foto 1 vor sich: hinter einer Wendestelle eine schöne "passerelle" (Fußgängersteg) und die Zufahrt zum Tunnel. Noch ist es breit, weil früher hier viele Penischen auf die Tunneldurchfahrt warteten.

    Bild 2 zeigt den Beginn der einschiffigen Verengung im Einschnitt (tranchée) zum Tunnelportal. Nach der leichten Linkskurve hat man schon die Perspektive der Fotos 3 und 4 vor sich. Auf dem fünften Foto das Südportal des Tunnels mit den beiden Türen (Bild 6) - das waren Dynamitkammern! Das Militär war zur Bauzeit des Tunnels kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert mit dem Bau einer Verteidigungslinie entlang der Marne beschäftigt - der deutsche Sieg im Krieg von 1870/71 steckte noch in den Knochen. Da wollte das Militär keine unkontrollierbaren Schleichwege durch seine Verteidigungslinie haben und forderte am Südeingang Dynamitkammern, um den Tunneleingang notfalls sprengen zu können.

    Wenn man die Fotos mal mit den Bildern in Beitrag 1 vergleicht, hat sich seit damals eine Menge getan. Der Bewuchs um das Portal wurde gestutzt, die Türen der Dynamitkammern sind verschlossen und auch der Treidelpfad ist jetzt versperrt, so daß man nicht mehr ins Innere des Tunnels kann. War man in den 1980ern als Fußgänger noch ein Sonderling an den Tunneleingängen, so stehen heute dort die touristischen Infotafeln. Man vergleiche auch den Zustand der Treppe über dem Tunnel mit den älteren Fotos in den Beiträgen 1 und 3. Das Bild 2 (in # 1) mit dem AMASUS 2 ist der Gegenblick zu Foto 3 in diesem Beitrag - im Hintergrund kann man die Kurve am Beginn der Verengung ja sehen.

    Bild 7 im Tunnel ist etwas zu hell geraten - das Blitzlicht täuscht. Links eine neue Beleuchtung - in der Tunnelmitte wurde gerade daran gearbeitet (deswegen gab es ein Warnschild, das vor eventueller Dunkelheit im Tunnel warnte). Ich hatte Zeit, mich mit den Arbeitern drinnen kurz zu unterhalten, da das Boot vor mir dermaßen kroch, das ich laufend auffuhr und mehrmals den Motor ausmachen und im Tunnel warten mußte - eine gespenstige Ruhe. Bis 1975 gab es hier keinen Strom und alles war stockfinster! Ich komme im nächsten Beitrag noch darauf zurück. Man kann das Ende des schnurgeraden Tunnels zwar sehen, aber nur als einen winzigen hellen Punkt, denn 4820 Meter sind ein Stück Strecke und man sieht das Ende auch nur, wenn nicht gerade ein Schiff oder ein größeres Boot vor einem ist (wie der Kriecher in Bild 7). Helligkeit kommt von den Eingängen auf diese große Distanz sowieso nicht.

    Gernot
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  2. #22

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    Standard 9. Scheitelhaltung nördlich des Balesmes-Tunnels

    Man möge mir nachsehen, daß ich die Scheitelhaltung etwas ausführlicher betrachte - sie ist ja im doppelten Sinn ein Höhepunkt des Kanals. Zunächst die Bilder, chronologisch in meiner Fahrtrichtung von Süd nach Nord:

    Die ersten vier Fotos zeigen das Nordportal des Balesmes-Tunnels im Blick zurück, die Bilder 5 und 6 wieder im Blick voraus eine interessante Brücke (in Foto 7 der Blick zurück), die neben einer Straße auf einer zweiten Etage offenbar noch einen Weg trägt. Die Fotos 8 (voraus) und 9 (zurück) geben die Atmosphäre in dem zugewucherten Einschnitt der nördlichen Tunnelzufahrt wieder, die Bilder 10 und 11 zeigen den Beginn der einschiffigen Verengung auf der Nordseite. Beim elften Foto verzichte ich ganz bewußt auf eine Zoom-Aufnahme, um die realen Verhältnisse hier unverzerrt wiederzugeben. Rechts die blauen Pfeiler sind eine der Übernachtungsstellen für die Penischen, am Ufer sieht man noch bauliche Überreste aus der Zeit, als es hier noch einen Diesel-Kettenschlepper gab und die Schleppzüge für den Tunnel zusammengestellt wurden.

    Ich hatte bereits erwähnt, daß der Tunnel ein Unikum war. Denn da er schlecht belüftet ist, kam hier kein Dampf-Toueur infrage - es mußte also auf dem von Anfang an vorgesehenen Leinpfad getreidelt werden. Doch die Pferde wollten im Dunklen nicht laufen und Strom gab es im Tunnel nicht. So versann man sich auf einen Kettenschlepper, auf dem ein Pferd auf einer Art Rolltreppe lief und so das Kettenrad antrieb! Die Zugkraft betrug angeblich drei leere Penischen - wie viele volle es waren, stand in den Angaben nicht; vermutlich nur eine. Es gab vier solcher Pferde-Toueurs , von denen sich rund um die Uhr ständig einer im Tunnel befand. Verständlich bei der geringen Zugleistung. Um das Problem des Arbeitens der Pferde in der Dunkelheit zu lösen, waren die Kettenschlepper hell beleuchtet wie ein Karnevalswagen, wie es in einem Bericht heißt. Das klingt unglaublich, aber die Pferde-Toueurs waren bis 1946 im Einsatz! Erst dann wurden sie von einem Diesel-Toueur ersetzt, der in den 1960er Jahren abgeschafft wurde, weil es praktisch nur noch Selbstfahrer gab.

    Erst 1975 kam eine Beleuchtung in den Tunnel und eine Telefonleitung wurde hindurchgelegt - seitdem wird nicht mehr im Richtungsverkehr zu festgelegten Zeiten, sondern nach Bedarf durch den Tunnel gefahren, weil man sich verständigen kann.

    Die Eröffnung des Tunnels erfolgte 1905 (die Saone wurde 1907 erreicht). Man hatte lange über den günstigsten Weg von Langres aus runter zur Saone gestritten und entschied sich dann für den etwas längeren Weg entlang des Flüßchens Vingeanne, die mehr Speisewasser bot als der Fluß Saolon. Die Talsperre Liez (auf Bild 12 von Langres aus im Hintergrund zu sehen; die Baumreihe davor ist der Kanal; zum Tunnel geht es nach rechts) wurde neben einer weiteren zur Speisung des Kanals gebaut und ein paar Bäche dorthin umgeleitet. Die Marne, die über dem Tunnel entspringt, wurde ebenfalls angezapft, ist aber noch so klein, daß sie zur Speisung des Kanals nicht ausreicht.

    Ein paar Daten: der Tunnel liegt 340 m hoch, ist 4820 m lang und liegt 40 m unterhalb des Ortes Balesmes und 80 m unterhalb der höchsten Erhebungen nahe Noident. Irgendwo unter den Höhenzügen im Hintergrund des letzten Bildes muß der Tunnel liegen (im Vordergrund die stillgelegte Zahnradbahn vom Bahnhof hoch in die Altstadt von Langres).

    Der Bau des Tunnels, der rund um die Uhr erfolgte, wurde in zwei Jahren bewältigt. Der Baugrund war weich, was Probleme mit nachrutschenden Erdmassen und Wassereinbrüchen bereitete. Es wurde von beiden Seiten zugleich gegraben. Um sich nicht zu verfehlen, wurden von der an der Erdoberfläche vermessenen Tunnellinie Schächte nach unten gegraben, die als Korrekturpunkte dienten, wenn sie von den Tunnelgrabungen erreicht wurden.

    Gernot
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  3. #23

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    Standard 10. Zwischen KM 154 (nördlich Balesmes-Tunnel) und KM 120 (Luzy-sur-Marne)

    Die insgesamt etwas über 10 Kilometer lange Scheitelhaltung - fast die Hälfte davon liegt im Tunnel - endet mit drei Kilometern unter freiem Himmel, bevor bei der Schleuse 1 in Batailles (KM 152,5) der Abstieg nach Vitry-le-Francois entlang der hier noch winzigen Marne beginnt. 3 - 4 m Hub - mehr haben die Schleusen auf dieser Seite des Tunnels nicht und sie liegen auch nicht allzu dicht beieinander.

    Nach der Schleuse 1 sieht man rechts in nicht allzu weiter Entfernung einen großen, mit Gras bewachsenen Damm: das Reservoir de la Liez, das zur Speisung der Scheitelhaltung dient und ein Naherholungsrevier des altehrwürdigen Langres ist, das auf der anderen Kanalseite hoch oben auf einem Bergsockel thront. Bei KM 149 gibt es links den "Hafen" von Langres: eine Mauer mit Tischen und Bänken und der üblichen Infrastruktur (ich habe für mein Zelt allerdings einen grünen Damm ein paar hundert Meter vorher vorgezogen).

    Am anderen Morgen erfuhr ich an der nahen Schleuse 3 (Moulin rouge, KM 148), daß es ab der Nr. 4 wieder einen Schleusenservice gibt. Wie weit? "Ooooh, c`est loin!", nämlich bis runter nach Froncles (KM 85), also auf über 60 Kilometern mit 33 Schleusen! Wenig angenehm, da man sich für Pausen an- und abmelden muß und nicht frei fahren kann. Die Fernbedienung kann man talwärts von Langres also wegpacken - die alten, handbedienten Schleusenmechanismen aus den 1880er Jahren (in Foto 1 an Schleuse 4) sind noch voll in Betrieb! Man darf sie aber nicht selbst anfassen - das macht der Schleusenservice.

    An der Schleuse 3 wurde er organisiert - eine ältere Dame in VNF-Uniform begrüßte mich und war in einem Kleinwagen von nun an mein ständiger Begleiter. Links, rechts, über Brücken - irgendwo flitzte der Vario immer herum. In Jorquenay (KM 146, Fotos 2-4)) sieht man die Dame auf der bekannten Drehbrücke in der Mitte stehen. Wie man sieht, steht inzwischen ein kleiner Elektromotor dem einstigen Handrad bei. Ganz unten der Drehkranz, in den das Zahnrad eingreift.

    An der Schleuse 10 / Prées (KM 136, Bild 5) habe ich den schönen Fernblick zurück nach Langres fotografiert (da ich herangezoomt habe, sieht man dem Foto nicht an, daß es zwölf Kilometer bis dorthin sind); auch auf Bild 6 geht der Blick zurück. Ich stelle es ein, weil es die typische Landschaft in dieser Gegend schön wiedergibt. (Vorher konnte ich nicht fotografieren, weil es stark geregnet hatte. Da hockte ich unter meiner Plane und die Dame leierte unter einer Kapuze an den alten Schleusenkurbeln). An der Schleuse 12 wechselte der Schleusendienst - die Dame im Vario fuhr winkend zurück, dafür begleitete mich jetzt ein flotter Roller.

    Bild 7: Auch das gibt es: so viel Wasser in der Schleuse (Nr. 16/Boichaulle, KM 126), daß man kaum trockenen Fußes aussteigen kann, weil die Kante überflutet ist! Seit etwa dem Kilometer 130 wird die Gegend jetzt immer schöner - fast wie an der Lahn. Es gibt - wie auf dem Foto 7 zu sehen - Spuren früherer Automatisierungen, die aber wieder aufgegeben wurden. Ich vermute, daß es die alten, unzuverlässigen und über Radar ausgelösten Anlagen gewesen waren, von denen man weitgehend abgekommen ist. Jedenfalls habe ich an einigen Stellen Radarmasten gesehen, die außer Betrieb waren.

    In Foulain (KM 124) gibt es eine herrliche Liegestelle, aber es war gerade einmal 15.00 Uhr und ich wollte vorankommen. Wenig später ein bedeutender stählerner Aquädukt (Bilder 9 und 10). Kurzer Halt in Eile - der Schleusenservice hat das Obertor der Nr. 17 im Hintergrund schon aufgemacht! - So ein Schleusenservice ist eine tolle Sache und sehr bequem - aber mit der Fernbedienung ist man nun einmal freier!

    Gernot
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  4. #24

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    Standard 11. Zwischen KM 120 (Luzy-sur-Marne) und KM 105 (Condes)

    Diese fünfzehn Kilometer Kanal beinhalten vor allem zwei bedeutende Bauwerke: die Hubbrücke in Luzy-sur-Marne und den Tunnel von Condes, den einzigen zweischiffigen Tunnel Frankreichs.

    Zunächst die Hubbrücke. Sie wird von einem Fußgängersteg (passerelle) gefolgt, der über Rampen zugänglich ist. Vermutlich dachte man zur Bauzeit an Handkarren. Hier habe ich (in # 9) bereits erwähnt, daß Brücken, die für die Schiffahrt geöffnet werden mußten, oft von Fußgängerstegen begleitet waren. In Luzy sind noch beide Brücken vorhanden und in Benutzung.

    Die Gegengewichte, die weißen Kästen (Foto 2), gehen razzfazz nach unten und die Brücke nach oben, wenn die Brücke geöffnet wird. Wenn man bei google Bilder die Stichworte LUZY und PONT LEVIS eingibt, kann man ein schönes Video sehen, wie die Brücke für die Saarbrücker Penische SAFARI geöffnet wird. Bild 1-3 sind zu tal, Bild 4 zu berg aufgenommen.

    Foto 5 zeigt den Aquädukt bei KM 118 nahe Verbiesles. Wieder keine Muße, denn die Dame auf dem Moped, die mich nun schon seit 18 Kilometern begleitete, hatte langsam keine Lust mehr. Der Regen, der nun wieder einsetzte, tat dabei sicherlich auch seine Wirkung - sie mußte ja die ganze Strecke auch wieder zurück! Die schöne Allee in Bild 6 war also nicht nur durch den Regen geprägt, sondern auch die Suche eines Platzes für die Übernachtung stand an. Ich wollte aber noch so nahe wie möglich an Chaumont heran, um einen Abendspaziergang dorthin machen zu können.

    An der Schleuse 22 (Chamarandes, KM 115) fand ich ein Plätzchen direkt neben dem Obertor und baute auf einem Stück Rasen im Regen mein Zelt auf. Deswegen machte ich sehr sorgfältig fest, damit das Boot am Obertor aus der Schußlinie war, sonst hätte mir die belgische Penische NAUTICA am anderen frühen Morgen womöglich die Nase abgefahren (sie verläßt auf dem siebten Foto die Schleuse bergwärts). - Die folgende Einmauerung ist bei Chaumont - von der Stadt selbst sieht man vom Kanal aus nichts. Ich erwartete eigentlich Sonnenschein, der den Morgennebel auflösen würde, aber der Tag wurde kühl und bewölkt. Im OW der Schleuse 25 liegt der Eisbrecher und Schuber NEPTUNUS 2, der bis zu einer maximalen Eisdicke von 15 cm eingesetzt wird, im UW folgt bei KM 108,5 das abgebildete Silo.

    Drei Kilometer weiter talwärts folgen direkt hintereinander: eine Klappbrücke, ein Aquädukt, der 308 m lange und 1884 gebaute Tunnel von Condes und die Schleuse 26. Na also, ist doch alles da! Fast so, als ob sich ein Binnenschiffsfan an einer Modellbauanlage ausgetobt hätte.

    Die letzten beiden Bilder sind zurück in die Bergrichtung aufgenommen und zeigen den Blick über den Aquädukt auf die Klappbrücke und auf das talseitige, also Nordportal des Tunnels.

    Gernot
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  5. #25
    Avatar von Jürgen F.
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    Hi Gernot

    Es ist immer wieder interessant deinen Ausführungen und Berichten zu folgen. Eigentlich sind solche Reiseberichte mit den technischen Hintergründen unbezahlbar.

    Dafür von mir mal ein herzliches

    Dankeschön Und mach bitte so weiter!

    Schöne Grüße vom Nassen Dreieck
    Jürgen
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  6. #26
    Avatar von wilfried korff
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    Hallo Gernot , als langrähriger " Frankreich-Fahrer " verfolge ich Deine SUPER Berichte mit besonderem Interesse !Schliesse mich dem obigen Kommentar gerne an . Zu Bericht 10 / Bild 7 : der hohe Wasserstand in der Schleuse ist der Alptraum für jeden Sportbootfahrer , die Fender springen hoch . Auf dem Nivernais ist es ähnlich , da habe ich sie unter dem Rumpf zusammen gebunden . Fluvialement Wilfried

  7. #27

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    Standard 12. Zwischen KM 105 (Condes) und KM 85 (Froncles)

    Danke für die Blumen - da wird diese Folge wohl eher enttäuschend, denn auf diesen zwanzig Kilometern gibt es nichts Spektakuläres, wohl aber einige Schönheit offen oder versteckt. Gleich fünf Bilder widme ich der Schleuse 27 / Brethanay, nur einen Kilometer unterhalb des Tunnels in Condes. Ein kleines Paradies (Bild 2 zeigt die Situation neben der Schleuse). Toll finde ich den Vergleich der Bilder 4 und 5: wie schmal die Brücke in hochgeklapptem Zustand wird! Runtergelassen passe auch ich da nicht mehr durch - höchstens eine Briefmarke könnte man versuchen, hindurchzuflößen.

    Auf dem fünften Bild sieht man übrigens meinen Begleiter seit Chaumont über die Brücke springen. Der hatte seine Augen überall, hat nebenbei alle möglichen Probleme flink und kompetent behoben, hat telefonisch organisiert, hatte immer die richtigen Informationen zur Hand, dazu noch schnell geschleust und dann auch noch Zeit für ein nettes Schwätzchen zwischendurch. Auch ein VNF-Fähnchen fiel für mich ab. Man merkte: der liebte seinen Kanal. An dieser Stelle mal ein Lob für die VNF-Leute - die waren einfach nur klasse! Ich hatte mit sehr, sehr vielen bei meiner Reise zu tun - da war gerade mal ein einziger Hirni dabei - das ist doch eine SUPER Quote!!

    Also weiter: Bild 6, die Nr. 29 in Riaucourt. Man sieht, es werden Kabel verlegt - die Automatisierung schreitet voran. Hier und da leuchteten bereits Fotozellen, doch noch gab es keine Lichtzeichen und der Begleitservice drückte die Knöpfchen (hier wurde bereits nicht mehr manuell geschleust, aber noch mit Bedienung durch den Schleusenservice). Im Unterwasser die herausgeputzte Schmiede mit Taubenhaus - so habe ich es irgendwo im Internet gefunden.

    Der Aquädukt ist ein bedeutenderer - es ist der von Bologne (KM 98). Man sieht von der Seite an der Troghöhe schön die Tiefe des Kanals. Im Hintergrund taucht bereits die Siloreihe auf - richtig was los hier, auch wenn keine Penische am Laden war. Die Brücke in Vraincourt (KM 93) ist modern, wie man sieht. Ich hätte die Öffnung nicht gebraucht, aber mein fitter Begleiter von zuvor war einer arglosen Studentin gewichen, die brav ihre Knöpfchen drückte. So hieß es für fünf, sechs Autos: WARTEN! Das Kanu kimmt, gell?

    Die letzten beiden Bilder stammen aus Froncles und sind beim frühmorgendlichen Baguetteholen gemacht. Die Telecommande funzt wieder und man ist wieder frei!

    Gernot
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  8. #28

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    Standard 13. Zwischen KM 85 (Froncles) und KM 62 (Joinville)

    Talwärts von Froncles geht es in einigen Schleifen mehrmals unter der Bahnlinie längs des Kanals hindurch. Bei KM 76 erreicht man die Schleuse 39 (Gudmont), die wegen der Kombination aus Klappbrücke - hier eine modernere Fassung - , Schleuse und Bahnbrücke hervorsticht (Bilder 1-4). Klar, daß die Brücke und die Schleuse aufeinander abgestimmt sind - beide werden gemeinsam mit der Telecommande bedient.

    Drei Kilometer später sieht man über den Aquädukt und die Schleuse 40 (Rouvroy) hinweg direkt auf den Kirchturm von Donjeux (Bild 5, Bild 6 Blick zurück). Eine tolle Perspektive, auch wegen des herrlichen Baumes. Bild 7 ist bereits der nächste Aquädukt! Er liegt nur zwei Kilometer weiter und ist ebenfalls mit einer Schleuse (Nr. 41 Mussey) und mit einer Klappbrücke verbunden, die permanent offensteht (Bild 8 der Blick zurück). Nördlich dieser beiden Aquädukte endete der Kanal eine Zeitlang, bevor er zur Saône verlängert wurde.

    Der Wasserfall über das Obertor (hier in der Schleuse 43, Bild 9) ändert sich natürlich ständig, je nach den Schwankungen des Wasserstands. Hier kam es gerade ganz gut runter - bei knappem Wasser läuft ja oft auch gar nichts über das Tor! Ist schon interessant, diese Schwankungen zu beobachten. In der Kammer ist ein solches Wasserrauschen auch nicht gerade leise.

    Die frühere Eisenbahn- und jetzige Straßenbrücke kurz vor Joinville macht einen fast schwindelig (Fotos 10-12) - da ist ja nichts gerade! War bestimmt nicht einfach zu mauern.

    Kurz hinter dem Linksknick talwärts der Brücke (Bild 10) kommt bei KM 63 bereits die Schleuse 44 (Joinville) und danach das eingemauerte Stück auf Bild 13 mit dem markanten, teilweise fehlenden Geländer. Der bis oben zugerankte Schornstein steht in Joinville.
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  9. #29

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    Standard 14. Von KM 62 (Joinville) bis KM 33 (Marnaval)

    An Tag 8 der Reise begann eine Etappe, die nur aus Klappbrücken bestehen zu schien - vorher waren es ja schon ein paar gewesen, doch nun kamen sie am laufenden Band. Optisch neu war, daß die moderneren Exemplare mit Drehstangen angefordert werden, die an gewaltigen Kranen befestigt sind (Bild 1).

    Auf Bild 2 (die Bild-Nr. 11 hat nichts zu sagen) begegnen sich gerade der bergfahrende ALAIN und der leere VINCITA zu tal, der in der Golbey-Treppe des Vogesenkanals umkehren mußte (siehe unter GMS > Vincita) und jetzt hier im Marne-Saone-Kanal zurück nach Norden fährt.

    Dann kam das Ding in Bild 3. Eine herrliche Brücke (bei KM 49 in Sommeville) im Stil des 19. Jahrhunderts - aber nichts war zu sehen: keine Antenne für die Fernbedienung, keine Drehstange und auch kein Hinweisschild. Auch die Karte half nicht weiter. Die Lösung naht hinten links im VNF-Auto und sieht aus wie auf Bild 4. Herrlich war das Schließen der Brücke - das ging nicht mit der Kurbel, sondern mit gefühlvoller Belastung durch den Bauch - die Kurbel raste und ruckzuck war das Ding zu! - Jetzt wird auch klar, warum die immer so genau wissen wollen, bis wohin man fahren will und was man vorhat. Manchmal ist man davon etwas genervt und glaubt, sie möchten ein Bewegungsprofil von einem erstellen - doch in solchen Momenten weiß man es zu schätzen!

    Der Aquädukt in Bild 5 sieht ganz anders aus, als die vorherigen - man merkt, daß dieser Abschnitt des Kanals älter ist (der Kanal wurde ja ursprünglich als Marne-Seitenkanal u.a. zur Versorgung der Schwerindustrie in Wassy und bei St. Dizier gebaut und erst später zur Saône hin verlängert) - Bauzeit so um 1880.

    Die Bilder 6-9 gehören zusammen. Die Brücke und die Schleuse (Nr. 52 Bayard) hängen zusammen - wenn man die Brücke mit der Telecommande anfordert, stellt sich die Schleuse dahinter auch schon entsprechend ein. Den kleinen Aquädukt entdeckt man erst aus der Nähe. In der Schleuse herrschte Land unter! Nach dem Abschleusen kam das Wasser von hinten nicht nur über das Tor gerauscht, sondern auch seitlich von den Mauern herunter, wie man auf dem Foto sehen kann.

    Bild 10 zeigt die moderne Klappbrücke in der Verengung von Eurville (KM 42) - auch sie wird mit so einer Drehstange an einem dicken Kran angefordert (nicht mit auf dem Bild).

    In Chamouilley macht der Kanal ein paar enge Knicks und es gibt einen schönen Rastplatz. Das letzte Bild (11) kurz vor St. Dizier stammt aus Marnaval (KM 34). Die Klappbrücke ist neu - die alte wurde an den nicht mehr schiffbaren Canal de Wassy versetzt, der unterhalb von St. Dizier einmündete (ich komme darauf zurück). Ich vermute, daß die alte Brücke unter Denkmalschutz steht, sich aber nicht mehr öffnen ließ - am alten Kanal nach Wassy kann sie ja dauerhaft geschlossen bleiben. - In Marnaval wurde noch nach dem Zweiten Weltkrieg Erz aus den Gruben von Wassy verladen und zur Saar verschifft. - Die Brücke hatte eine kleine Störung und oberhalb und unterhalb warteten Boote auf den VNF-Dienst - ich nicht

    Gernot
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  10. #30

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    Standard 15. Um Saint-Dizier (KM 33 bis KM 25)

    Saint Dizier - ich muß gestehen, daß ich gar nicht bis in das alte Zentrum gekommen bin - hat zeitlich schlecht gepaßt. Aber die Double Ecluse habe ich mir angeguckt, jene ominöse Doppelschleuse runter zur Marne, deren Bedeutung ich mir nicht erklären konnte. Aber der Reihe nach.

    Auf der Übersicht in Bild 1 geht die Fahrt von rechts nach links - Die Brücken oberhalb der Schleuse 57 in Marnaval (rechts auf der Skizze) waren im letzten Beitrag (14) ja zu sehen. Die Einfahrt in die Stadt ist wenig einladend. Wenn man nach einigen Vorortkilometern den Blick im zweiten Bild erreicht, hat man schon die Schleuse 58 (vorher der Hafen) vor sich, die man im Hintergrund erahnen kann. Erst in der Linkskrümmung dahinter wird der Kanal wieder schön - die Penische Sunny, die hier die Schleuse 59 (La Noue) bergwärts verläßt, kommt gerade in diesen Bereich (Bild 3).

    Vorher ist die Penische den Linksknick gefahren, der zur Schleuse 59 führt (Bild 4). Charakteristisch der Wasserturm von Saint Dizier - man sieht ihn auch auf dem folgenden Bild (Foto 5), das aus dem toten Arm von der Double Ecluse aus in Richtung Westen (Vitry) fotografiert ist. Die Abzweigung des Kanals nach rechts in Richtung der Schleuse 59 ist deutlich erkennbar.

    Der Bootshafen im heute gesperrten Arm an der Double Ecluse ist seit einigen Jahren mausetot (Bilder 5 und 6) - es lief nicht richtig. Bild 7 (mit dem Geländer) ist in der Verlängerung des toten Arms in Richtung Osten zur Marne hin aufgenommen - man kann sie hinter dem Dickicht glitzern sehen. Von der Doppelschleuse ist von hier aus nichts zu sehen! Etwas weiter von rechts sieht sie aus wie in Bild 8, Bild 9 ist der Blick vom Maasufer in die Reste der Schleuse - richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Ging es früher einmal aus der unteren Kammer unter der Brücke hindurch in die zweite Kammer, durch die man in den heute toten Kanalarm gelangte? Auch die Bauzeit ist mir nicht ganz klar. Ich vermute aber, daß nach dem Bau des Kanals über diese Schleuse ein paar Ladestellen an den neuen Kanal angeschlossen wurden - mehr war es wohl nicht.

    Bild 10: die Wendestelle bei Kilometer 26 westlich von Saint Dizier mit Blickrichtung Westen - nach Vitry-le-Francois geht es jetzt immer geradeaus (ich fand dieses Stück aber trotzdem sehr idyllisch und nie langweilig). Diese Wendestelle ist der Rest des ehemaligen Kanals von Wassy, der hier einmündete. Oder besser gesagt: die alte Einmündung blieb als Wendestelle erhalten.

    Der Kanal nach Wassy und Brousseval - dort gibt es Schwerindustrie und Erzgruben - verdankt seine Schließung den Nazis. Die benutzten den Flugplatz von Saint Dizier - hier fliegen heute französische Jets herum, auch vom Rhein-Marne-Kanal etwas weiter nördlich kann man sie manchmal noch hören - für ihre Zwecke. Sie fanden ihn aber zu klein und verlängerten die Startbahn einfach durch den danebenliegenden Kanal hindurch. Nach dem Krieg wurde er nicht wieder freigegraben, sondern der Flugplatz blieb in seiner neuen Größe.

    Im Süden des Flugplatzes (Pfeil in der Skizze in Bild 1) stehen bei Moeslains (der Name ist auf der Skizze schlecht lesbar - der grüne Strich geht genau hindurch) noch heute die Pfeiler des früheren Aquädukts in der Marne (bei google maps sind sie sichtbar) und auch die Kanaltrasse ist noch nachvollziehbar. Im darauffolgenden Bogen nach Westen ist der Kanal in einem Speisekanal aufgegangen, bergwärts von Eclaron sind noch viele Brücken und Schleusen erhalten.

    Gernot
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