Es gab da mal eine "KRONPRINZESSIN CECILIE". 1909 gebaut für die Reederei Phillip Hebel in Boppard. Eventuell fuhr die nach den Krieg nur noch als CECILIE.
Ja, die (Kronprinzessin) Cecilie ist mir bekannt. Aber ich glaube das Schiff ist mit 77,80 Länge und 15,70 Breite (und 725 PSi) wesentlich grosser als den Cecilie auf dem Bild.
Anbei einige fotos von dem KD-Schiff,
Bild 1 - 3 : Kronprinzessin Cecilie (KD)
Bild 4 - 8 : Cecilie (KD)
Gruss, Robert
Geändert von Power-Ship (31.08.2012 um 01:06 Uhr)
Grund: Bilder eingebunden
das KD-Schiff habe ich ja auch nicht gemeint. Du schriebst ja auch "Fahrgastschiff "Cecilie" (nicht KD) :". Ich meine eine wesentlich kleinere "KRONPRINZESSIN CECILIE". Ein Foto von dieser gibt es im aktuellen (2012) Kalender vom Kulturhaus Oberwesel. Foto ist aus dem Archiv Hübener.
Dein Schiff liegt in Boppard und das auf dem Foto im Kalender ebenfalls.
als Rhenser, Jahrgang 1947, kann ich mich an diesen kleinen Raddampfer noch gut erinnern.
Alljährlich Mitte August fand und findet die Marienwallfahrt der Rhenser Kirchengemeinde nach Bornhofen statt. Die Jüngeren bis etwa 40 die gut zu Fuß waren starteten um 6 Uhr, ohne Pfarrer, aber mit Meßdienern und Fahne, und gingen über die Rheinhöhen, um die Rheinschleife abzuschneiden. Der Weg führte am Jakobsberger Hof vorbei nach Peternach im Bopparder Hamm, schräg gegenüber Osterspai und Filsen. Nach einer kurzen Frühstückspause, ging es von dort dann an B9 und Rhein entlang bis zu den Rheinanlagen in Boppard; eine Strecke von insgesamt etwa 9 km.
Gegen 9 Uhr kam dann die Cecilie keuchend stromaufwärts von Rhens, wo sie eine Stunde zuvor die Fußkranken und Alten aufgenommen hatte, um die Wallfahrer in Boppard an Bord zu nehmen. Die Überfahrt nach Bornhofen war für uns Jüngere ein Höhepunkt dieses Tages. Der Rosenkranz verschwand in der Hosentasche und man drängte sich um den Maschinenschacht, um die blanken Pleuel der kleinen Zweizylindermaschine hin und her flitzen zu sehen.
Da viele von uns bereits auf den großen Dampfern der KD mitgefahren waren, wurde die kleine Cecilie von allen despektierlich nur als 'Krotzmüll' (Krotz = Apfelbutzen, Müll = Mühle) bezeichnet.
Um 10 Uhr war dann die feierliche Messe in der Klosterkirche Bornhofen, die sich bis halb 12 schier endlos hinzog. Danach ging man mit seinen Verwandten stets in dasselbe Gasthaus des mit mehreren Gaststätten gesegneten Ortes, um ein einfaches Mittagsmahl - meist einen Erbseneintopf mit Würstchen - einzunehmen. Wegen der vielen Wallfahrer und weil die Älteren gegenüber den Jüngeren bei der Bedienung Vorrang hatten, dauerte es manchmal über eine Stunde, bis man endlich satt war.
Dann hieß es, rasch zur Burg Sterrenberg, einer der feindlichen Brüder, aufsteigen. Eine Limonade für drei Groschen (Eis gab es da oben noch nicht) und für einen Groschen einen Rundblick durch das schnarrende Fernrohr, dann mußte man wieder absteigen, denn kurz vor 15 Uhr wurde man zur Nachmittagsandacht in der Kirche erwartet.
Danach ging es dann - die Jugend voraus, um sich die begehrten Plätze zu sichern, die man den Älteren schließlich doch wieder überlassen mußte - an die Anlegestelle, wo die Cecilie unter Dampf stand, um uns nach Rhens zurückzubringen. Viel zu bald traf das Schiffchen dort gegen 18 Uhr ein. Eine bereits wartende Menschenmenge begleitete die Wallfahrer sodann unter Glockengeläut von den Rheinanlagen am 'Scharfen Turm' vorbei zur Abschlußandacht in die Pfarrkirche. Mit viel Weihrauch, einem feierlichen 'Te Deum' und Gottes Segen wurde die Gemeinde schließlich in den Abend entlassen.
Daran erinnere ich mich, wenn ich an die kleine Cecilie der Reederei Philipp Hebel, Boppard denke.
Im Buch 'Rheinschif(f)fahrt - gestern und heute' von Karl-Heinz Lautensack ist sie auf Seite 42 unten abgebildet.
Cecilie - PSRD - Baujahr 1909
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