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Thema: Preussen (Väth) - GSK -

  1. #11

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    Standard Hilfsmotor

    Zu den aufgetauchten Fragen zum Hilfsmotor (##5-7) habe ich etwas in dem Buch von Helmut Betz: Historisches vom Strom, Bd. XII, Die Mainschiffahrt, gefunden. Die entsprechende Seite 29 hänge ich an.

    Deswegen ist auf dem Foto in # 3 auch kein Schleppballen zu sehen - wohl aber Schraubenwasser. Ich täusche mich da wohl nicht, denn
    am vorderen Ende der Roef sind ja auch Positionslichter zu erkennen.

    Also: ab geht`s mit 20 PS! Was mich mal interessieren würde: ob der damit auf dem (seit 1886) gestauten unteren Main auch zu berg kam? Bei normalem Wasser wohl schon. Ab Aschaffenburg hing er dann an der Kette - so wird es bis in die dreißiger Jahre gewesen sein, wenn er sich bis dahin kein stärkeres Motörchen besorgt hat.

    Gernot
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  2. #12
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Eine drei Jahre alte Frage; aber bei meiner Recherche zum Thema Bavaria wird sie wieder aktuell, denn auch Presser verwendete für seine 'Eilmotorschiffe' [sic!] einen Hilfsmotor. Leider ist die einschlägige Literatur dazu genau so wenig detailliert wie Gernots Zeitungsausschnitt.

    Otto Presser-Velder beschreibt diese Hilfsmotoren in der Presser-Firmengeschichte als 40 PS (es gab aber auch schwächere Varianten mit 30 PS) Rohölmotoren aus dem schwedischen Lysekil (lt. Internet müsste es die Fa. Lysekils Mekaniska Verkstad gewesen sein. Wenn der Google-Übersetzer mir das einigermaßen korrekt übersetzt hat, dann stimmt es mit den Presser-Velder-Angaben überein.

  3. #13
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    Zitat Zitat von Gernot Menke Beitrag anzeigen
    auf dem (seit 1886) gestauten unteren Main
    @Gernot; was bedeutet hier gestaut? Staustufen mit Schleusen gab's im bayerischen Teil in Würzburg, Schweinfurt und Bischberg - der Rest war zwar schon korrigiert und teilweise vertieft, aber speziell oberhalb von Kitzigen doch noch weitgehend schlecht zu befahren. Ich glaube diese kleinen Motoren waren der erste Versuch von der langsamen Kettenschleppschifffahrt und von der noch langsameren Treidelei los zu kommen.

  4. #14

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    Hallo Ronald,

    mit gestaut meine ich staugeregelt, das heißt eine systematische Aneinanderreihung von Stauhaltungen, um Tiefe zu bekommen. Das erste Mal, daß das in Deutschland so gemacht wurde, war meines Wissens die Saar 1866 gewesen und zwar aus dem Grunde, weil sich oberhalb der Saarkohlenkanal mit seiner Regeltiefe anschloß. Beim Ausbau der Lahn war in den 1850ern noch die alte Denk- und Bauweise zum Tragen gekommen, nämlich der Bau von Schleusen nur an Problemstellen, wo das unvermeidbar war (die durchgängige Stauregelung der unteren Lahn ist erst späteren Datums und oberhalb davon zwischen Limburg und Wetzlar gibt es bis heute frei fließende Abschnitte). Die von Dir genannten Schleusen im oberen Main sind zum Teil uralt und waren notwendig, damit die Schiffahrt die dortigen Wehre überwinden konnte (Bischberg ist ein Sonderfall, auch eine Problemstelle, wenn man so will). Der Stau war zweitrangig - es ging um die Ǜberwindung der Mühlenwehre!

    Treideln heißt auf frei fließenden Flüssen Bergfahrt. Ich glaube aber, daß diese kleinen Motoren für die Talfahrt gedacht waren und genau dort zeitliche und finanzielle Unabhängigkeit vom Schleppboot bringen sollten. Ebenso natürlich auch mehr Sicherheit und eine Beschleunigung der Reise gegenüber dem Fahren mit kaltem Druck!

    Die frei fließenden Abschnitte des Mains oberhalb des staugeregelten Untermains haben diese relativ großen Schiffe wie der PREUSSEN bergwärts jedenfalls beladen mit dem Hilfsmotörchen sicherlich nicht geschafft. Wasserstände, bei denen man laden konnte, bedeuteten ja auch eine entsprechend stärkere Strömung. Mit Sicherheit hing das Schiff im frei fließenden Main bergwärts an der Kette bzw. ab 1938 an einem Motorschlepper. 1940 war der Main ja auch bereits bis Würzburg staugeregelt, vielleicht reichten die 20 PS zu berg immerhin bis dahin, wenn normales Wasser war. Vielleicht können sich die Praktiker vom Main mal dazu äußern, ob das mit 55 x 7,80 m denkbar ist.

    Gernot

  5. #15
    Moderator Avatar von McRonalds
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    ...das mit den 30/40 PS Schiffen würde mich natürlich auch interessieren. Bavaria baute ja eine ganze Menge davon (15 wenn ich mich nicht verzählt habe), die müssen also durchaus ihre Daseinsberechtigung gehabt haben...

    Zu den Main-Staustufen vor der (RMD)Kanalisierung; natürlich waren die primär zur Überwindung der Wehre - aber es ist auch nicht zu leugnen dass sie im Oberwasser für ordentlich Tiefe sorgten. Ohne das Wehr Bischberg wäre z.B. der erste Bamberger Hafen kaum denkbar gewesen - aber es zeigten sich halt auch schnell die Schattenseiten dieses Bauwerks...

    Zum PREUSSEN noch mal; die Notizen in Beitrag #1 zeigen - der PREUSSEN war der erste motorisierte (oder sagen wir besser motorisiert gebaute) Frachter am Main. Interessant wäre natürlich auch was das für ein Motor war...?!
    Gruß - Ronald;-)

  6. #16

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    Bei dem Schleppschiff mit Hilfsmotor - ein Motorschiff würde ich den PREUSSEN erst ab 1959 nennen - ging es ja auch sowieso nicht mehr ums Treideln - um 1912 gab es das an Rhein und Main nicht mehr.

    Die Unabhängigkeit vom Treideln galt sicherlich im Ludwigskanal - aber der hatte mit dem Schleppschiff PREUSSEN nichts zu tun, das Maingröße hatte. (Die Penischen hingegen waren um 1920, 1930 herum mit 20 oder 30 PS im Kanal die Könige - ein spannendes Thema, das aber nicht hierher gehört. Da gab es eine rege Motoren-Vielfalt)

    Gernot

  7. #17
    Moderator Avatar von McRonalds
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    @Gernot; klar, es gibt sicher einen Zusammenhang dass 1912 die Mainkette Bamberg erreichte und der 'Bauwut' der Mainreedereien mit diesen Hilfsmotorschiffen, die ja deutlich größer waren als alles was bislang am oberen Main fuhr. Für die Talfahrt brauchte man für diese Schiffe dann wohl doch einen Motor...

  8. #18

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    Ja, das kommt gut hin, Ronald!

    Gernot

  9. #19
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    ...statt Hilfsmotor gab's noch diese Variante: die Motorschaluppe (kurz und fränkisch auch 'Schlupp' genannt). Nach dem Krieg gab's am Main noch einige davon - die hatten meists keinen eigenen Namen und befanden sich bei den Schiffen. Das hier müsste der HOFFNUNG von Wörth sein, wenn mich nicht alles täuscht...
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  10. #20

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    Mit der Schaluppe gab es die niederländische Variante die sog. Opduwer oder Opdrukker, belgisch auch Gatstoemper genannt. Meistens bei Segler als Nachen mit T-Ford Automotor oder neu gebaut mit Diesel oder Glühkopfmotor. Ein schönes Exemplar steht auf dem Tanker Calcit 8 (?), an Deck. Mit diesen wurde aber nie geschleppt nur geschoben. Gruss vom RMD Jozef.

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