Hallo zusammen,

mit diesem Beitrag möchte ich Euch über unsere aktuell wichtigste Aktivität informieren und darum bitten, uns auch dieses Jahr wieder zu unterstützen, damit wir auch zukünftig in Not geratenen Schifferfamilien helfen können.

In den frühen Morgenstunden des 28. November 2012 ereignete sich an Bord eines Binnentankschiffs ein schwerer Arbeitsunfall. Bei Festmacharbeiten verunglückte ein Mann tödlich.

Nachdem mittlerweile die Beisetzung in seiner tschechischen Heimat stattgefunden hat und ein wenig Zeit vergangen ist, habe ich heute abend zum ersten Mal mit der Schwester des Verstorbenen telefoniert. Sie wohnt in Deutschland und spricht recht gut Deutsch, deswegen war sie mir von der Reederei als mögliche Kontaktperson empfohlen worden, was sich auch so bewahrheitet hat. Es war ein sehr emotionales, aber auch gutes Gespräch. Vor allem hat sie sich sehr darüber gefreut, dass die Reederei, für die ihr Bruder gearbeitet hat und vor allem auch seine Kollegen so an die Familie des Verstorbenen denken und war ganz erstaunt, wie viel Geld in dieser kurzen Zeit für sie gespendet wurde. Sie sagte mir zwar, dass sie gefühlsmäßig das Schlimmste nun einigermaßen hinter sich hätten, aber als sie erzählt hat, dass der Verstorbene ihr einziger Bruder war, musste sie dann doch wieder weinen. Auch wenn es ihr merklich schwer fiel, hat sie mir dann von den Umständen erzählt, unter denen sie leben müssen und mir ihre Hilfe bei der Vorbereitung unserer Hilfe angeboten.


Zu den Einzelheiten:

Die Lebensgefährtin des Verstorbenen lebt mit ihren beiden 7 und 15 Jahre alten Söhnen in einer kleinen Wohnung in einem verkommenen und gefährlichen Viertel einer Kleinstadt nahe der deutsch/tschechischen Grenze. Die Wohnung, welche sich der Verstorbene und sie gemeinsam vor vielen Jahren angeschafft haben, als sie noch keine Kinder hatten, ist mittlerweile viel zu klein geworden und wird den mindesten Ansprüchen nicht mehr gerecht. Zusätzlich gibt es in diesem Viertel in den letzten Jahren immer mehr Kriminalität und auch in die Wohnung der Familie wurde trotz des Versuchs, sie so sicher wie möglich zu machen, schon mehrfach eingebrochen.

Der ältere Sohn ist übrigens auch weiterhin in der Ausbildung zum Binnenschiffer!

Vor einigen Jahren haben die beiden sich ein Haus in der Nähe gekauft, jedoch in einer wesentlich ruhigeren Wohnlage und in viel angenehmerer Nachbarschaft. Dieses Haus haben sie in einem restaurierungsbedürftigen Zustand gekauft und der Verstorbene hat jede freie Minute und alles verfügbare Geld ins Haus investiert. Die Arbeiten sind mittlerweile schon recht weit fortgeschritten und wäre das Unglück nicht passiert, könnten sie bestimmt auch schon in dem Haus wohnen. Jetzt nach seinem Tod von ist zwar im Prinzip nur noch ein bisschen was zu tun, bevor die Familie in das Haus einziehen und die hässlichen Plattenbauten endlich hinter sich lassen kann, aber die Lebensgefährtin schafft es im Moment nicht, das Haus fertig zu machen. Sie war gar nicht darauf eingestellt, dass sie einmal Hilfe bei der Fertigstellung brauchen würde und befindet sich im Moment mehr oder weniger in einer Schockstarre.

Da die ganzen Verhältnisse, was Erbe, Renten usw. angeht, noch lange nicht geklärt sind, lebt sie momentan von Sozialhilfe i.H.v. umgerechnet 250 Euro. Davon kann sie das Haus natürlich nicht fertigmachen. Sie hofft zwar darauf, dass es einmal besser aussieht, wenn alles geklärt ist, aber darauf kann sie zumindest im Augenblick nicht zählen. Die Sozialhilfe reicht natürlich kaum für das Nötigste.

Ich habe auch bereits mit dem Geschäftsführer der Reederei, für die der Verstorbene gearbeitet hat, telefoniert und er hat mir die Zustände annähernd genauso geschildert. Er kennt die Situation, da er die Nachricht vom Tode ihres Lebensgefährtin selbst überbracht hat. Auch er war über die äußeren Verhältnisse, die Lage der Wohnung und das Umfeld erschüttert.


Deswegen wollen wir schnell - und zwar ganz schnell - dafür sorgen, dass die Arbeiten am Haus der Familie umgehend wieder aufgenommen werden, damit sie dort einziehen können und nicht mehr in Angst und beengten Verhältnissen in diesem - ich sage das, weil es so ist - GHETTO vegetieren müssen.

Außerdem wollen wir die Familie SOFORT monatlich unterstützen - und zwar so lange, bis die laufenden Zahlungen der Versicherungen laufen und sich die Familie keine Sorgen mehr um ihre Existenz machen muss.


Dieser Unglücksfall stellt meiner Meinung nach den bisher konkretesten Hilfebedarf dar und wir haben zum ersten Mal die Möglichkeit, nachhaltig und wirksam zu helfen, indem wir einer vom Schicksal gebeutelten Familie für die Zukunft ein würdiges Leben dort ermöglichen, wo ihr verstorbenes Oberhaupt es für sie gewollt hätte. Außerdem können wir durch einen relativ geringen monatlichen Zuschuss sicherstellen, dass es ihnen zumindest so lange an nichts fehlt, bis die ganzen involvierten Kassen und Versicherungen endlich anfangen, regelmäßige Zahlungen aufzunehmen.

Daher bitte ich heute aktiv um Eure Mithilfe! Bitte füllt unser Spendenkonto fleißig auf, damit wir in diesem, aber auch in zukünftigen Fällen wirksam helfen können. Euer Geld kommt in jedem Fall zu 100 % bei den Betroffenen an!

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass sich die Kollegen und die Reederei selbst bereits sehr solidarisch gezeigt haben und einen hohen vierstelligen Betrag für die Hilfe zur Verfügung gestellt haben. Trotzdem ist jede Hilfe herzlich willkommen!

Spenden könnt ihr auf folgendes Konto:

Empfänger: Binnenschifferforum hilft e.V.
Stichwort: Binnenschiffernothilfe
Geldinstitut: Volksbank eG Darmstadt - Kreis Bergstraße
BLZ: 508 900 00
Konto-Nr.: 40 6330 826


S.W.I.F.T./BIC-Code: GENODEF1VBD
IBAN: DE62 5089 0000 0406 3308 26


LG
Micha