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Thema: Havarie im Oberwasser der Schleuse Gossmannsdorf

  1. #11

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    Standard havarie goßmannsdorf

    der herr fröhner der WSA ist doch wohl ein bisschen daneben in seinem kommentar an die main post daß die mehrzahl der schiffen auf dem main grösser ist wie 110 m. zum glück. ich muss nicht daran denken daß die mehrzahl (das heisst über 50 %) der schiffe 135 m sind. bei den kabinenschiffen geht es zwar schon in die richtung, aber in der frachtschiffahrt sind es noch überwiegend 110 oder 105 m. die 85 m schiffen haben schon die minderheit. wie auch die schubverbände. aber die havarien kommen immer wieder vor weil schiffe zu langsam zu tal in den vorkanal einfahren. welche schiffe havarieren da? meistens die donaufahrer .
    ein mainpatent gibt es nicht mehr, schon lange nicht mehr, aber jeder der den main nicht kennt darf ohne weiteres mit einem rheinschifferpatent, donaukapitänspatent, binnenpatent, niederländisches fahrbeweis oder dgl bei nacht und nebel auf dem main fahren. eine kontrolle über die wirkliche fähigkeit des schiffsführers ist unmöglich nachzuvollziehen. im weska steht zB das es empfohlen wird einen sachkundigen mainsteuermann mit zu nehmen wenn man die strecke noch nicht kennt. aber gegenüber die glanzjahren der meiergruppe um 1999 kommen wir jetzt glimpflich davon.
    grüsse vom main

  2. #12
    Avatar von mitch5569
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    Also, ich könnte mir vorstellen, so, wie die gegebenheiten in Gossmannsdorf sind, das wenn man dort zu Tal kommt, es bei dem Wasserstand schon ziemlich Richtung Wehr "zieht"...
    Zu Tal hat man eine langgezogene Rechtskurve, u.das Wehr ist auf der linken Seite, die Schleusenkammer also rechts.
    Da kann ich mir schon vorstellen, das, wenn man nicht weit genug Steuerbord an Land fährt, das es einem dann den "Arsch" in Richtung Wehr davonzieht...
    Beim gegensteuern kommt der dann natürlich noch weiter nach Backbord, von achtern schiebt der Main, und dann kommt auch schon der Trenndamm, und einem geht der Platz aus.
    Dann ist das Unheil ist vorprogrammiert...

  3. #13

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    Hallo zusammen,
    Diese Havarien in Gossmannsdorf sind nur das Ergebnis von Gedankenlosigkeit.
    Ob ich bei Hochwasser im Oberrhein, Donau, Main, Mosel und Neckar zu tal fahre spielt es keine Rolle ob ich den Fluß in und auswendig kenne. Ich muß wenn ich mich einer Schleuse näher vom Damm weg. Ich muß so weit es geht am Land runter.
    Ich muß früh genug meine Geschwindigkeit reduzieren. Wenn man mit hoher Geschwindigkeit eine Kurve, einen Schleusenvorhafen anfährt hat man keine Kraftreserve mehr.

    Bei Hochwasser sind an jedem Vorhafen einer Schleuse Querströmungen. In Gossmannsdorf, wie auch in Schweinfurt,wie auch in Knetzgau, kommt noch hinzu dass in den Vorhäfen kein Wasser steht. Wenn man fremd auf einem Fluß ist sollte man eben mit Vorsicht an die Sache rann gehen. Außerdem sollte man sein Schiff auch beherrschen. Es bringt nix wenn man ein Mainpatent einführt. Die Jungs sitzen in der Wohnung, lassen die Lotsen fahren und dann ne Unterschrift geben. Dann gehen sie nach Würzburg oder Regensburg und machen dann ein Patent. Man kann ja auswendig lernen. Anschließend stehn die Jungs wieder vor dem selben Problem.

    Ich habe selber gesehen wie ein Schiff in Gossmannsdorf quer gefallen ist. Ich lag mit dem Schubverband im Vorhafen und habe auf die Schleuse gewartet. Hinter mir kam dann ein 67 Meter Schiff vom Ostblock. Dieser lag zufällig auch bergwärts in Marktbreit an der Mauer. Wo hat er gewartet? Dreimal dürft ihr raten. Genau, 20 Meter hinter mir, genau an der Einfahrt, mit voll laufenden Bugstrahl. Dann kam die Bergfahrt aus der Schleuse. Ein Kabinenschiff, dass war dann zuviel. Der Kollege hinter mir hat rückwärts gemacht damit er mir nich in den Arsch fährt, dabei is er immer mehr an das Kabinenschiff zugetrieben. Dass Kabinenschiff konnte gerade noch mit hängen und würgen ausweichen und dann ging er quer.
    Wie wäre das zu verhindern gewesen? Ganz einfach, direkt hinter der Kurve am Hafen zu warten, da Kann man mit rückwärts laufender Maschine und leichter Korrektur des Bugstrahles sein Fahrzeug am Land halten. Man kann auch nicht in Aschach, Ottensheim, Wallsee oder wie auch immer 50 vor dem Schleusenvorhafen bei Hochwasser warten. Das funktioniert nicht.
    Es ist aber wie überall, es sind Menschen die Fehler machen, da schließe ich mich nicht aus. Aber, wenn man einen Fehler gemacht hat, sich dessen bewusst ist, sollte man auch so viel Können haben diesen Fehler auszumärzen.

    Wenn ich warte und merke, verdammt ich kann das Schiff hier nur mit müh und Not halten sollte ich mir etwas überlegen um die Situation zu bereinigen. Und da trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
    Ein „Kapitän“ hat mir mal erklärt dass er schon 4 Kilometer oberhalb der Schleuse den Kurs auf die Schleusenkammer braucht. So ein Mist aber auch dass die Schleusen am Main mehr auf dem Mitteldamm gebaut wurden. Wenn man in Gossmannsdorf um die Kurve kommt und hält gleich mal die Schleuse an, tja dann kann man die CD einlegen und mitsingen, „In Gottes Namen fahren wir, zerbricht mein Schiffchen baaaaaaaaden wir.

    In diesem Sinne schönen Fasching noch

  4. #14

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    Vielen Dank, Koppelmichel, für diese interessanten Angaben!

    Gernot

  5. #15

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    hallo zusammen,
    ich muss schmunzeln wenn ich eure Kommentare lese. In den 70er Jahren fuhren wir auch oft auf dem Main, auch bei Hochwasser. Bugstrahl war ein Fremdwort. Damals hatte die Talfahrt Vorfahrt es wurde aus sie gewartet. Teilweise durften wir so aus der letzten Schleuse ausfahren, das die nächste Schleuse klar war.Damals dachten die Schleusenmeister noch mit. Sollte es trotzdem mal nicht klappen hies es, Matrose mit Schwenkbaum an Land nach hinten kommen und hinten zuerst festmachen. Oder der Matrose vom Vordermann kam und hat geholfen.
    Moderne Technik hat auch ihre Schattenseiten
    immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
    Gruss Ernst

  6. #16
    Avatar von Robert67
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    Zitat Zitat von ernst50 Beitrag anzeigen
    Damals dachten die Schleusenmeister noch mit.
    Gruss Ernst
    Heute natürlich nicht mehr.
    Ist halt schwer verkäuflich, der Bergfahrt mal zu sagen, ich warte auf die Talfahrt.
    Ein verständnisloses Gemaule ist dann die Reaktion.

    Der V+O war einer der Letzten ohne Bugstrahl.
    Der hat z.T. nach Möglichkeit immer direkt einfahren können, besonders bei höherem Wasserstand.

    Witzig wird es wenn mal der Bugstrahl ausfällt.
    Da sieht man dann die wirklich interessanten Manöver.
    Gruss
    Robert

  7. #17

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    Zitat Zitat von Robert67 Beitrag anzeigen
    Witzig wird es wenn mal der Bugstrahl ausfällt.
    Da sieht man dann die wirklich interessanten Manöver.
    Tag, leute!
    Da muss ich zustimmen - heutzutage nur wenige können ohne Bugstrahl manövriren. Aber zurück zum Unglück. Kurz oberhalb Gossmannsdorf "Ursel" hatte eine Begegnung mit Bergfahrer und Schiffsführer hat langsamer gemacht. Seine einzige Fehler - nicht wieder voll Gas gegeben vor dem Einfahrt in Vorhafen. Wann er gemerkt hat, dass Schiff wird seitlich zum Wehren gezogen, war schon zu Spät.
    Was betrifft Mainpatent - ich kann nur sagen, was Koppelmichel gesagt hat: "Ob ich bei Hochwasser im Oberrhein, Donau, Main, Mosel und Neckar zu Tal fahre, spielt es keine Rolle, ob ich den Fluss in und auswendig kenne".

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