Schiffsdaten
Name: Wilhelm Pieck
gemeldet in: Berlin
Nationalität:
nat. Kennung: P-195
Länge: 66,95 m
Breite: 8,19 m
Tiefgang: 1,25 m
Fahrgäste: 486 Pers.
Maschinenleistung: 2x 225 PS
Maschine: 2x 6 VD 21/15-2
Leistung der Maschine: 2x 225 PS
Reisegeschwindigkeit: 13 km/h
Baujahr: 1976
erbaut in:
Bauwerft: VEB Schffswerft Genthin
Bau-Nr.: 2/14
Verbleib: … als Mark Brandenburg (05604110) in Fahrt.
Flaggschiff "Wilhelm Pieck"
Um in der Hauptstadt der DDR - Berlin - mit einem repräsentativen Flaggschiff präsent sein zu können, entschloss man sich ein neues Flaggschiff für die Weiße Flotte bauen zu lassen. Auf der Grundlage der Abmessungen eines Grossplauer Maßschiffes wurde feierlich die Wilhelm Pieck in Genthin auf Kiel gelegt.
Nach Fertigstellung wurde es in Berlin mit großem Pomp übergeben und ging danach auf "Große Fahrt" - wobei damit die Reise zum Müggelsee und zurück gemeint war, denn weiter hat es dieses Schiff bisher nicht geschafft.
Von Anfang an war es bei den Berlinern sehr umstritten. Das wird wohl einerseits an der sehr gewöhnungsbedürftigen Schiffsform und der "wirren" Anordung der Schiffsaufbauten zum einen, & der mit "Sonderverpfegung" bestückten Ausflugsfahrten während der DDR-Zeiten zum anderen - gelegen haben.
Im Bugbereich mit einer schnittigen Form und viel Glas beginnend, geht das Schiff im mittleren Bereich eher einem Kabinenschiff ähnlich weiter, um im Heckbereich mit einem - so scheint es - angestückeltem Maschinenbereich und einem Panoramaheck zu enden, welches so aussieht, als wenn man das Schiff nachträglich verlängert hätte. Abschließend bekam das Schiff einen Fahrstand oben aufgesetzt, der für die Größe des Schiffes unvorteilhafter nicht hätte aussehen können. Erwartet man doch von einem solchen Schiff, das es eine komfortablere Brücke verdient hätte. Somit kann man sich des Eindruckes nicht entziehen, das dieses Schiff wohl von mehreren Projektanten auf verschiedenen Werften geplant und gebaut worden sein muß, was ja aber nicht der Fall war. In diesem Schiff sieht man letztlich bereits deutlich die aufkommenden Zeiten des Schiffbaues im Containerverfahren in der DDR.
Das Schiffe ist heute bei der Stern und Kreisschiffahrt in Berlin im Einsatz und einen persönlichen Eindruck kann man somit bei Fahrten auf Berliner Gewässern dann auch selbst gewinnen.