Joseph Schürmann 5 - DSB

[Cuxi]

Moin, moin
und schönen Sonntag.
Ich könnte mir vorstellen, daß es mit der Kraftschlüssigkeit zu tun hat.
Wenn ich das auf dem Foto richtig sehe, sind die Poller nicht im Schiffskörper verankert.
So können sie die Zugkraft vielleicht besser aufnehmen.
Des anderen war das Arbeiten an schräg stehenden Pollern vielleicht besser und sicherer als an Gerade stehenden?

MfG
Helmut

[Rome]

Hallo Ernst,

viele Räderboote hatten diese schräg stehenden Poller, auch einige große Dieselschlepper, z.B. WINSCHERMANN II.
Meine Erklärung; Weil der Schleppdraht für den Freifahrer über den kurz hinter den Pollern stehenden hohen Schleppbügel geführt wurde. (Extremer Anstellwinkel der Drahtführung!)

Gruß

Rome

[Ernst]

Hallo Rome, vollkommen richtig.
Die Schleppdrahtwinden, meistens sechs Stück, standen auf dem Vorschiff.
Im Bereich der Brücke waren die dazugehörigen Klemmen.
Hinter der Brücke gingen die Drähte dann steil nach oben über den ersten Überläufer.
Auf diesem war oben der sogenannte „Kamm“ mit vier oder fünf „Zähnen“ durch die die Drähte geführt wurden.
Durch den äußersten wurde der „Freifahrerstrang“ geführt.
Deshalb standen die Poller fast im 90° Winkel zur Oberkante vom Überläufer.
Im Anhang ein Kommentar von W. Laué der selbst auf Räderbooten gefahren ist.

Die Turnpoller heftig schräg, gut auch für den Freifahrstrang, natürlich von da aus erst in den Aussenkamm des vordersten Überläufer. Heute alles Spanisch für die jungen Kerle.

Gruß Ernst

[Ernst]

Hallo, ich habe hier eine Detailaufnahme vom 1. und 2. Überläufer nebst Poller.
Auf dem 1. Überläufer ist der "Kamm" gut zu erkennen. In den äusseren kam der Draht vom Freifahrer.
Auf dem 2. Überläufer die Anschläge damit die Schleppdrähte (z.B. beim aufdrehen) den Kamin nicht berühren können.
Die Schrägstellung der Poller kann man auch gut erkennen.

Gruß Ernst

[Norbert]

Räderboot Joseph Schürmann 5 zu Berg an der Loreley, Vorkriegsaufnahme von Fritz Bubenheim

Schiffsdaten

Name : Joseph Schürmann 5

Eigner : Joseph Schürmann GMBH
Ex-Namen : Kaiserin Auguste Viktoria, 1921 Hermann Luwen X
gemeldet in : Duisburg
Nationalität :
Reg.Nr. : --

Länge : 78,25 m
Breite : 8,20 m
Radkästen : 16,00 m
Tiefgang : 1,40 m

Maschinenleistung : 1250 PSi
Maschinen-Hersteller : --

Baujahr : 1899
erbaut in :
Bauwerft : Gebr. Sachsenberg – Köln-Deutz

Verbleib
1944, durch Bombentreffer in Ruhrort gesunken

1950, gehoben und verschrottet

Besonderheit: als Tagesausflugschiff gebaut und in Fahrt. 1921 zum Radschleppboot umgebaut und als Hermann Luwen X in Fahrt.
1925 verkauft an die Reederei Joseph Schürmann, umbenannt in Jos. Schürmann 5 ⁽¹⁾ in Fahrt


Daten: Bücher Joseph Schürmann / Rheinstahl (Gerd Schuth); Radsleepboten (Lentjes & De Wit)