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Thema: Die " Elektrifizierte Schiffahrt " um 1900

  1. #1
    Avatar von Mittelpoller
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    Standard Die " Elektrifizierte Schiffahrt " um 1900

    Hallo, in einer Zeitschrift zur Geschichte der Binnenschifffahrt "navalis" 2006 Nr.2 im Artikel " Die Havel im Strom der Geschichte" fand ich eine kleine Randbemerkung. Text : Um das Jahr 1914 produzierten 63 Zehdenicker Ringöfen jählich etwa 500 Millionen Ziegelsteine. Diese umgerechnet etwa 1,8 Millionen Tonnen Ziegelsteine wurden fast ausschließlich mit dem Schiff nach Berlin transportiert,( nicht ungewönlich aber jetzt ). Dabei kam über 40 Jahre lang eine äußerst umweltschonende Schiffsantriebsart zur Anwendung. 1906 war in Berlin die "Ziegeltransport-AG" enstanden, ein Zweigunternehmen der "Accumulatorenfabrik-AG", die 118 offene stählerne Finowmaßschiffe erbauen ließ. Diese besaßen eine vierflügelige Schraube, mit deren Welle ein Elektromotor gekuppelt war. Der Strom lieferte eine Akkumulatorenbatterie von 80 Zellen. Die Schiffe kamen auf eine Stundengeschwindigkeit von 4,5 Kilometern und einen Aktionsradius von etwa 80 Kilometern. Insbesondere an den Endpunkten der Verkehrslinien waren Ladestationen eingerichtet, wo die Batterien aufgetankt werden konnten,( Zitat Ende ).
    Bemerkung : Ich schreibe hier von 1906, nicht von 2014, Umweltschonent, Batterien, Ladestationen und das hat 40 Jahre gut " funxenobelt ". Wo dran ist es nun gescheitert, war das Eigengewicht zu groß, ( Batterien, Motor, Umformer u.s.w. ) also Ladungsverlust,oder war der Strom zu teuer ? Es gab sicher auch noch andere Gründe ? Ich finde es ist ein sehr
    schönes Thema . Mit freundlichen Grüßen. Mittelpoller

  2. #2

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    Hallo Mittelpoller,

    das ist wirklich ein interessanter Punkt und auch ein interessantes Thema. Für mich im speziellen, da ich zur Zeit
    Verhandlungen über den Bau einer ALU-Elektrofähre (nicht Solar) auf Lithiumbatteriebasis führe. Geladen sollen die
    Batterien im Strom über eine kleine Turbine bzw. ein "Mühlrad".

    Meiner Meinung nach ist diese Antriebsart auf den Finowmaßschiffen nach dem I.Weltkrieg in Vergessenheit
    geraten.

    Falls Du da weiter Hinweise findest, würde ich mich freuen, wenn Du diese hier einstellt.

    Gruss
    Magisternavis
    NEC ASPERA TERRENT

    (Die Widrigkeiten nicht fürchten,)

  3. #3

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    Ahoi Mittelpoller und Magisternavis, @ all,
    auch mich Interessiert ( Privat ) das Thema Elektroantriebe sehr und auch ich würde mich über nähere - mehr Infos freuen ...
    gerne auch über Schiffe mit Solar oder Hybridantrieben falls es dazu Infos gibt .
    Gruß oli

  4. #4

    Deutschland Hybridantrieb

    Moin moin allersseits,

    in meinem Schiffbauerlehrbuch von 1961 stand so etwas schon geschrieben Elektoantieb auf die Welle. Ich bin Jahrgang 1952 und jetzt a.D. Warum sind immer -woran ich mich erinnern kann- die alten Techniken? Hybridantrieb, so hieß es damals aber nicht, in den Schubladen untergegangen?. Ich hatte in meiner Lehre keine Fachschulausbildung, aber weitergelernt -einen guten Chef gehabt, der mir sehr, sehr viel beigebracht hat- und gelesen, so bin ich weitergekommen!

    Werner
    Geändert von Werner Hergarten (30.01.2014 um 18:57 Uhr)

  5. #5

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    Deutschland Elektroantrieb mit Oberleitung

    Hallo,

    auf dem Straussee gibt es eine kleine Elektrofähre mit Oberleitung.
    siehe Strausseefähre
    So was müßte doch auch für größere Fähren möglich sein.
    Geändert von isarwolf (31.01.2014 um 13:45 Uhr)

  6. #6
    Avatar von faehrenfan
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    Moin isarwolf,

    grundsätzlich ja, siehe Hassmersheim, aber das Problem ist, das die Oberleitung so hoch liegen müsste, das alle Schiffe darunter durch kommen und das sowas nur noch auf Nebenwasserstraßen erlaubt werden würde, mit wenig Schiffahrt.
    Auf dem Rhein sind Seilfähren seit 1958 nicht mehr gestattet - die einzige Ausnahme ist noch am Oberrhein zwischen Plitersdorf und Seltz zu finden, (auch wenig Schiffsverkehr ..)

    Gruß Alex
    ~~~ Fähren sind die schönste Art, Menschen miteinander zu verbinden ~~~

  7. #7
    Avatar von Cuxi
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    Moin, moin;
    zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es auch eine Rheinfähre mit Akku-Betrieb.
    Zitat aus wiki:

    Vom 11. Juli 1908 bis zu ihrer Sprengung und Versenkung Anfang März 1945 durch deutsche Truppen fuhr eine Fähre mit Akkumulatorantrieb über den Rhein von Godesberg nach Niederdollendorf (heutige Auto-Schnellfähre Bad Godesberg–Niederdollendorf).[7] Die Fähre war ein Doppelschraubenschiff. 16×10 Elemente gaben im Mittel 200 V. Die beiden Ladeklappen wurden durch je einen „dreipferdigen“ Elektromotor bewegt.

    MfG
    Helmut

  8. #8
    Avatar von Mittelpoller
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    Ahoi isarwolf, im Forum war mal ein Schleppboot abgebildet der Stromabnehmer für eine Oberleitung an Bord hatte ( wie ein O-Bus ) vielleicht kann jemant das Bild hier einstellen. MfG mittelpoller
    Geändert von Mittelpoller (31.01.2014 um 14:05 Uhr)

  9. #9

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    In der Tat ein sehr interessantes Thema und es wäre schön, wenn man noch mehr darüber erfahren würde! Möglicherweise hatte es rein nicht-technische Gründe (Krieg usw.), daß das System nach dem Krieg nicht mehr gelaufen ist.

    Wenn es Schiffe gibt, bei denen ein Elektroantrieb in höchstem Maße sinnvoll ist, dann sind es Fähren in langsamfließendem Wasser, die man nicht als Gierfähren ausführen kann. Denn Fähren liegen einen relativ großen Teil ihrer Fahrzeit still am Ufer und da braucht bei einem Elektroantrieb keine Maschine im Leerlauf das teure Diesel zu verblasen, sondern man braucht zum Losfahren nur den Schalter zu betätigen. Eine Hochleitung dürfte doch gar kein Problem sein, zumal anders als bei den Gierfähren, die ja auch an einem Hochseil fahren, noch nicht einmal Zug auf dieser Leitung wäre. Vielleicht ließe sich bei den bestehenden Gierfähren das Hochseil gar zusätzlich für das Kabel nutzen?

    Vermutlich ist es allerdings so, daß die Stromverluste bei einem Wiederaufladen des Akkus am Ufer so gering sind, daß das die billigere Variante ist und eine Hochleitung einen zu großen Aufwand darstellt.

    Eine interessante Mischvariante ist die Gierfähre in Polle (ich hatte sie unter Fähren vorgestellt), die sinnvollerweise die Strömung der Weser nutzt, aber die Energie für die Winde zur Herstellung des Gierwinkels aus einem Akku entnimmt, der am Poller Ufer jedes Mal wieder aufgeladen wird.

    Neckar, Mosel, Main - alles Flüsse, wo die Strömung zum Gieren bei kleinem Wasser nicht ausreicht und ein Elektroantrieb - sei es per Hochleitung oder mit Aufladestation am Ufer - bestimmt sinnvoll wäre.

    Gernot

  10. #10
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    Hallo zusammen,
    wir haben im historischen Hafen Berlin noch den Martin. Das ist so ein Elektroschiff, welches zwischen Zehdenik und Berlin pendelte. Der Martin ist soweit fahrbereit, doch für die ganzen Batterien fehlt uns zur Zeit leider das Geld.
    Gruß Jürgen
    Alle Menschen sind klug....die einen vorher, die anderen nachher. (Voltaire)

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