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Thema: Schmutzige Schifffahrt

  1. #1

  2. #2

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    Ein sehr guter und traurig machender Film.

    Es ist ein Armutszeugnis, daß überhaupt noch Schweröl eingesetzt wird, denn es schädigt ja auch auf hoher See in hohem Maße das Klima. Was ich nicht wußte, wie weit der Dreck zudem bis ins Binnenland dringt. Aber (der bei Schweröl sehr giftige) Feinstaub fliegt natürlich weit, wie man es ja auch vom (natürlich viel harmloseren) Wüstenstaub her kennt. Die Verwendung von Schweröl stammt noch aus einer Zeit, als man sich einbildete, auf hoher See sei der Dreck einfach "weg".

    Wenn die Wirtschaft nicht alleine vom Schweröl wegkommt, weil sie von den Gewinnen profitiert und die "Kosten" (das sind Gesundheitskosten, aber bloße Kosten sind das eben nur für die Unternehmen, in Wirklichkeit geht es um sehr viel mehr, nämlich um die Sicherung von Lebensgrundlagen) auf die Allgemeinheit abwälzen kann, wenn bei der IMO nur gelabert und nichts gemacht wird, weil jedes Land sein eigenes Süppchen kocht, so wie die Reedereien auch, dann muß man die Wirtschaft und die einzelnen Länder eben politisch zwingen und ihnen so Manieren beibringen.
    Warum nicht z.B. eine Schwerölsteuer erheben, die den preislichen Vorteil der Vermarktung bzw. der Verwendung von Schweröl zunichte macht?

    Einziger Kritikpunkt an dem Film: es war pauschal von "Schiffsemissionen" die Rede. Vieles bezog sich auf das Schweröl - das in der Binnenschiffahrt keine Verwendung findet - doch wenn davon die Rede war, daß die Kreuzfahrtschiffe ohne Landstrom im Hafen ihre Maschinen laufen lassen, dann ging es doch wohl auch um normales Diesel, denn ich glaube nicht, daß die Maschinen im Hafen auf Schweröl laufen. Hier hätte der Film etwas mehr differenzieren und klarer sein können.

    Bemerkenswert, wie die AIDA-Umweltbeauftragte, eine ehemalige Umweltaktivistin, bei dem Thema herumeierte. Wessen Geld ich krieg, dessen Lied ich sing.

    Gernot

  3. #3

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    Moin,

    auch im Hafen laufen mittlerweile die Maschinen auf Schweröl. Die Technik ist mittlerweile soweit.
    Ab 2015 kommt sowieso die verschärfte Regelung für SECA Gebiete. Heißt: Umkreis USA, Karibik, Hawai und gesamte Nord- und Ostsee darf nur noch Brennstoff verbraucht werden mit weniger als 0,1% Schwefelgehalt. Da dies mit Schweröl
    nicht zu schaffen ist. Muss entweder eine Abgasreinigungsanlage verbaut oder MGO (Gasöl) verbrannt werden. Da die Preise für diese Abgasreiniger enorm sind werden die meisten wohl oder übel auf MGO umsteigen. Dann sinken auch wieder die
    Emissionswerte.
    Und zum Thema Ersparnis: Ich möchte gerne mal wissen warum dann in der Binnenschifffahrt kein Benzin eingesetzt wird oder umgebaut wird auf Gasanlage? Wäre auf jedenfall umweltfreundlicher. Richtig: Weil es sich keiner leisten kann.

    Gruß
    Florian
    www.fs-schifffahrt.de

  4. #4
    Avatar von Jürgen
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    Hallo,

    das ist doch eine praktische Sache mit dem Schweröl: Der Rest aus der Raffinerie wird noch gewinnbringend verkauft und ist somit entsorgt. - WAS WIRD MIT DEM SCHWERÖL GESCHEHEN wenn es nicht mehr im Schiffsmotor verbraucht wird? Je mehr andere Treibstoffe aus Erdöl verbraucht werden, umso mehr Schweröl entsteht da zwangsläufig.
    Da sollten schon Lösungen gefunden und eingesetzt werden.

    Auch bei uns in der Binnenschiffahrt besteht, obwohl OHNE Schweröl, Handlungsbedarf in Bezug auf saubere Abgase, so wie Florian auch anführt.

    Da sind wir bei Wettbewerb und Kosten: Vom kleinsten Konsumenten hin bis zum Spediteur und Schiffsbetreiber gilt zwangsläufig der Spruch "Geiz ist Geil!" weil jeder alles immer billig (nicht günstig) bekommen muss. Da dreht jeder am Rad und die "Großen" scheffeln immer mehr und "Unten" brennt´s. - Ein Teufelsrad! - Da wird der Umweltschutz eben zu teuer und findet nicht statt!

    Fazit:
    Der Verbraucher der billige Angebote bei Konsumartikel, Elektronik und auch Reisen wie Kreuzfahrten möchte, beschwert sich über die Schadstoffe aus Schornsteinen der Schiffe allgemein und glaubt er hat damit nix zu tun!. Ha!

    Aber den Heldentod kann halt keiner sterben.


    Nachdenkliche Grüße
    Jürgen
    "Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)

  5. #5

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    Moin
    nirgendwo wird soviel Geld gemacht wie mit der Umwelt
    wer wie das gezahlt wird,interressiert niemand.Hauptsache,DIE haben ihre Posten
    Gruß vom N`derrhein

  6. #6
    Avatar von Wasserratte
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    Guten Abend, ich wollte Euch das gerade posten, aber Ihr habt das Thema ja schon aufgegriffen.
    Das hab ich mir doch schon so gedacht, dass es den Leuten eines Tages einfällt, dass die Binnen- und Seeschifffahrt ihr Schärflein zur Umweltverschmutzung durch die Dieselabgase beitragen. Tja, da muss ich auch noch ein Thema auf's Tablett bringen, das mindestens noch einen draufsetzt und worüber Ihr Euch bestimmt keine oder vielleicht doch auch mal Gedanken gemacht habt?

    http://www.welt.de/wissenschaft/umwe...schreiben.html
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...-a-314868.html
    http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgebe...wasser136.html

    Das ist Vergiftung durch die Hintertüre, denn wohin kommen die Medikmente, die eingenommen werden? Sie landen schließlich auch dort.
    Pille, Kopfschmerz, Antibiotika, Diclofenac, Herz-Bluthochdrucktabletten jeglicher Art, Rheumamittel u.s.w., wie uns die Chemie, die früher Rhein, Main mit ihren Abwässern verseucht haben, es nun doch noch schaffen, über unsere Gesundheit, mit Risiken und Nebenwirkungen, die Welt zu verseuchen. Denn das landet alles im Grund- und Trinkwasser!
    Mit freundlichem Gruß Christa

  7. #7

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    Der BDB hat reagiert:

    http://www.bonapart.de/nachrichten/b...erspricht.html

    Gruß Christian
    Bonapart.de - Binnenschifffahrt aktuell

  8. #8
    Avatar von Uwe M
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    Hallo zusammen

    wisst Ihr was das größte Problem ist....Wohnen am Wasser
    die wollen alle nee schöne Aussicht ,ei guck mal was für´n schönes Schiff - eh mach das Fenster zu der stink
    aber wen sie einen alten Oldie haben mit einem Diesel drin und die geben Gas daste in einer Russwolke stehst , das ist dann in Ordnung

    Gruß
    Uwe M

  9. #9
    Moderator Avatar von Norbert
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    Hi die schlauen Reporter können ja mal rechnen wieviele Schadstoffe Von LKW in die Luft geblasen werden wenn die 1000 t transportieren sollen!

    Gesendet von meinem C1905 mit Tapatalk
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  10. #10

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    Hallo Norbert,

    stimmt.. ein moderner Sattelzug-LKW mit etwa 450 PS verbraucht pro 100 km etwa 30-35 l Diesel pro 100 km - und befördert etwa 25-28 Tonnen Fracht..
    Matheaufgabe: pro 100 t vier LKW. ergibt 40 LKW, je 30 l/100 km.. nur kann der Verbrauch natürlich variieren. trotz Euro-6-Einstufung pusten die auch noch Abgase raus..

    Gruß
    Arnold

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