Donau - GMS (Museumsschiff) -

[McRonalds]

...ich habe auch noch was gefunden zum Thema DONAU (in dem Bild nur klein im Hintergrund im damals noch neuen Hafen Kelheim). Dieser Ludwigskanalkahn namens SEBASTIAN gehörte damals auch noch zum 'Fuhrpark' der Fa. Hofmeister - der Größe nach (103,429 t) sogar an der Grenze zu den größeren LDMK-Kähnen (mehr als ca. 120 t ging sowieso nicht). Ich habe leider keinerlei weitere Info zu dem Schiff und dessen Verbleib. Aber in jedem Fall war das Schiff in den 80er Jahren noch aktiv. Gruß - Ronald;-)

[Brigantius]

Hallo Binnenschiffer,
Fischkino und ich sind die beiden Freaks, die aufgrund ihrer reichlich bemessenen Freizeit (*hust*) im Herbst letzten Jahres beschlossen hatten, sich der maroden "Donau" anzunehmen und das Schiff etwas aufzupolieren. Das Schiff war, als wir es vorfanden, in einem absolut miserablen Zustand, 15 Tonnen Wasser unter der Kajüte im Heck, überall Müll, Maschinenraum ständig tropfnass und kein bisschen Farbe, das nicht in Fetzen von Wänden und Decke hing.
Mehrere Tage haben wir allein mit Müllentsorgen verbracht, bevor wir das Schiff hinten auspumpen und die undichte Stelle (durchgerostetes Rohrknie vom Dachabfluss) flicken konnten. Wir begannen, den Maschinenraum abzuschleifen und die Maschine zu zerlegen. Ausserdem haben wir die gesamte Kajüte samt Wänden, Decke und Boden entkernt und bereits zur Hälfte abgeschliffen und neu gestrichen. Momentan ist Zwangspause angesagt, während die "Donau" in Linz liegt, und wir bangen und hoffen, dass sie sich mit ihren Löchern über Wasser halten wird. Sie musste während des Streichens mehrmals aus dem Wasser und wieder rein, diese Belastungsänderungen waren wohl teilweise zuviel für den alten Rumpf.
Ansonsten ist die Donau ein wirklich stabil und formschön gebautes kleines Motorschiff mit einem wunderschön genieteten Tunnelheck. Soweit ich weiss, existiert ein Foto, das die "Donau" vor ihrem Neuaufbau zeigt, damals hatte das Schiff das Steuerhaus komplett in der Mitte zwischen den beiden Laderäumen sitzen.

[danubenews]

DONAU und MARIA bei der Verladestelle des Steinbruchs der Fa. Hofmeister bei Oberndorf am 22.2.1982. Bald darauf verkaufte Hofmeister die Schiffe. DONAU kam dann 12.1982 zu Almer, MARIA 2.1983 nach Wien.

Diese beiden Bilder sandte mir heute Heribert Heilmeier aus Regensburg, vielen Dank !

-otto-

[danubenews]

DONAU und MARIA immer noch in Linz gegenüber der Werft abgestellt.
Bilder vom 17. Nov.2014

-otto-

[Fischkino]

Liebe Gemeinde, hier noch ein paar neue Infos zur Donau in ihrem Urzustand und nach dem Um(Neu-)bau. Vielen Dank an Heribert Heilmeier für die Arbeit :)

GMS DONAU Michael Hofmeister Regensburg – Prüfening

Das Motorfrachtschiff wurde bei der Übigau Werft, Regensburg, für Hofmeister gebaut.
Laut Werfliste:
Baujahr 1925, Baunummer 1308; L 34,5 m; B 5,2 m; H 1,5 m; T 1,4 m; 150 t; 40 PS.
Laut Hans Hofmeister(+)
L 32 m; B 4,5 m; 130 t; Skandinavischer Glühkopfmotor 40 PS.

1945 in der Naabmündung durch Bombentreffer versenkt.
Anfang 1947 gehoben.

1948 zur Hitzler Werft, Regensburg,
Juli 1948 bis Juli 1950 dort schrittweise rekonstruiert, praktisch vergrößerter Neubau
Laut Werftliste:
Baujahr 1948/49; Baunummer 156; L 39,6 m; B 5,40 m; H 2,00 m; t 1,70 m;
ca. 220 t; 200 PS, MWM RH 230 SU, n=500
Laut WSA (1984):
L 39,92 m; B 5,44 m; H 4,88 m; T 1,82 m; 215,0 t; 200 PS

12.1982 an Kiesbaggerei Almer, Regensburg, verkauft

Anfang 1991 an Pers.Schifffahrt Klinger Regensburg verkauft

EDIT: Falls Otto alias danubenews zufällig bei der ÖSWAG vorbeikommt, die Donau liegt meinen Informationen nach gerade auf der Helling und bekommt ein paar neue Nieten verpasst. Sollten Fotos davon möglich sein, ich würde mich sehr darüber freuen :)

[McRonalds]

L 32 m; B 4,5 m; 130 t; Skandinavischer Glühkopfmotor 40 PS.

...das entspricht mehr oder weniger dem Ludwigskanal-Maß - was Sinn macht, denn zu der Zeit war der Ludwigskanal noch durchaus ein wirtschaftlicher Faktor. Nach 1945 wurde der Kanal (durch Bombentreffer) aufgelassen - daher konnte man beim 'Neubau' auf das Ludwigskanal-Maß pfeifen. Gruß - Ronald;-)

[Fischkino]

Mich beeindruckt hier auch der Aufwand, der zum Neubau betrieben wurde: Bergen/Heben, rekonstruieren und vergrößern, bauen. Klar, Rohstoffe bzw. Materialien waren nach dem Krieg rar und schwer zu kriegen, aber ich bezweifle, dass sich das rein wirtschaftlich gesehen gelohnt hat. Da muss wohl eine Not an Schiffen, vor allem Kiesbaggerschiffen gewesen sein.

[Reinier D]

Hallo Fischkino

Nach dem Krieg war es verboten fur Deutschland um Neue schiffen zu bauen, von dar das diese alte schiffen alle wieder auf gebaut, und ebentueel vergrosserd wurde.

mfg Reinier

[McRonalds]

Was Reinier nicht so alles weiss! Und es stimmt, auch wenn sich im allgemeien Bewusstsein nur das Verbot zum Neubau von Seeschiffen eingeprägt hat. Erst aber Ende 1949 durfte unter Auflagen und kurz danach völlig frei wieder gebaut werden.

[Brigantius]

Es gehen auch Gerüchte herum, dass die "Donau" (vielleicht aber auch die "Maria") das letzte Schiff gewesen ist, das den Donau-Südarm vor der Schließung für die Großschifffahrt und Bau des Wehres und der Schleuse befahren hat. Angeblich hat der Reeder Hofmeister damals das Schiff mit Bänken und Tischen ausgestattet und ist ein letztes Mal mit Ehrengästen durch die steinerne Brücke gefahren.
Die Klingerschiffe setzen das zwar mit der Strudelfahrt fort, aber weiter als bis zum Wehr kommt man heute ja leider nicht mehr ohne Schleuse...